Hilfe, Advent naht!

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Claudia Eitel, 25. November 2002.

  1. Hallo,

    ich bin eine eifrige, wenn auch überwiegend stille Mitleserin von Rheuma Online.

    Jetzt ist mir heute auf der Fahrt vom Rheumatologen nach Hause aufgefallen, daß nächste Woche die Adventszeit beginnt.

    Nachdem ich den Schock an sich verdaut habe, ist mir außerdem eingefallen, daß ich meinem Mann einen Adventskalender versprochen habe.

    Bevor ich hier völlig schwimme, Ihr wißt doch immer so schöne Gedichte bzw. Geschichten etc. Weiß jemand etwas, das für einen Adventskalender geeignet ist?

    Falls ja, wäre ich Euch sehr dankbar, wenn Ihr es ins Forum stellen könntet.

    Ich wünsche Euch einen schönen Tag (möglichst ohne Regen)

    Bis dann


    Claudia
     
  2. Nixe

    Nixe Guest

    Claudia

    Hallo Claudia,

    suchst Du jetzt eine Adventskalenderidee oder wolltest Du Gedichte
    in den Kalender tun?

    Adventskalender gibt es mittlerweile auch recht Schöne zu kaufen,
    finde ich. Sollte dein Mann abends gerne ein Bier trinken, kauf doch
    24 verschiedene Biersorten, mache auf jeden Deckel oben eine Zahl
    und dann dekorierst Du die schön in einen Karton, eine Kiste oder
    so. Alternativ vielleicht 24 kleine Zettel, mit Gedichten, Gutscheinen
    und so (z.B. einmal Lieblingsessen kochen, einmal Lieblingskuchen backen,
    gemeinsam ins Kino gehen .....). Oder eine Kombination aus Zetteln
    und kleinen Päckchen. Oder Du machst einen grossen Gutschein,
    den Du in 24 Teile schneidest, und wenn er alle zusammen gepuzzelt hat,
    bekommt er dafür das auf dem Gutschein genannte Geschenk - wäre
    dann am heiligen Abend.

    Gedichte habe ich viele, sende ich nachher gesammelt zu, jetzt muss
    ich erst einmal einen hungrigen Drachen versorgen ;o)

    Liebe Grüsse Nixe
     
  3. Nixe

    Nixe Guest

    Es gibt so wunderweiße Nächte
    Rainer Maria Rilke

    Es gibt so wunderweiße Nächte,
    Drin alle Dinge Silber sind.
    Da schimmert manchen Stern so lind,
    Als ob er fromme Hirten brächte
    Zu einem neuem Jesuskind.

    Weit wie mit dichtem Diamantenstaube
    Bestreut, erscheinen Flur und Flut,
    Und in die Herzen, traumgemut,
    Steigt ein kapellenloser Glaube,
    Der leise seine Wunder tut.
    ==========
    Verse zum Advent
    (Theodor Fontane)

    Noch ist Herbst nicht ganz entfloh´n,
    Aber als Knecht Ruprecht schon
    Kommt der Winter hergeschritten,
    Und alsbald aus Schnees Mitten
    Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

    Und was jüngst noch, fern und nah,
    Bunt auf uns hernieder sah,
    Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
    Und das Jahr geht auf die Neige,
    Und das schönste Fest ist da.

    Tag du der Geburt des Herrn,
    Heute bist du uns noch fern,
    Aber Tannen, Engel, Fahnen
    Lassen uns den Tag schon ahnen,
    Und wir sehen schon den Stern
    =============

    Vom Schenken 
    (Joachim Ringelnatz)
     
    Schenke groß oder klein,
    aber immer gediegen.
    Wenn die Bedachten die Gabe wiegen,
    sei dein Gewissen rein.
     
    Schenke herzlich und frei.
    Schenke dabei was in dir wohnt
    An Meinung, Geschmack und Humor,
    so dass die eigene Freude zuvor
    dich reichlich belohnt.
     
    Schenke mit Geist ohne List.
    Sei eingedenk, dass dein Geschenk –
    Du selber bist.

    =============

    Advent
    (Rainer Maria Rilke)

    Es treibt der Wind im Winterwalde
    Die Flockenherde wie ein Hirt,
    Und manche Tanne ahnt, wie balde
    Sie fromm und lichterheilig wird,
    Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
    Streckt sie die Zweige hin - bereit,
    Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
    Der einen Nacht der Herrlichkeit.

    ==============

    Das Weihnachtsbäumlen
    Christian Morgenstern

    Es war einmal ein Tännlein
    Mit braunen Kuchenherzelein
    Und Glitzergold und Äpflein fein
    Und vielen bunten Kerzelein:
    Das war am Weihnachtsfest so grün,
    Als fing es eben an zu blühn.

    Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
    Da stands im Garten unten,
    Und seine ganze Herrlichkeit
    War, ach, dahingeschwunden.
    Die grünen Nadeln war´n verdorrt,
    Die Herzlein und die Kerzlein fort.

    Bis eines Tages der Gärtner kam,
    Den fror zu Haus im Dunkeln,
    Und es in seinen Ofen nahm -
    Hei! Tat´s da sprühn und funkeln!
    Und flammte jubelnd himmelwärts
    In hundert Flämmlein an Gottes Herz.

    =============

    Der Weihnachtsabend des Kellners
    (Erich Kästner)

    Aller Welt dreht er den Rücken,
    und sein Blick geht zu Protest.
    Und dann murmelt er beim Bücken:
    "Ach, du liebes Weihnachtsfest!"

    Im Lokal sind nur zwei Kunden.
    (Fröhlich sehn die auch nicht aus.)
    Und der Kellner zählt die Stunden.
    Doch er darf noch nicht nach Haus.

    Denn vielleicht kommt doch noch einer,
    welcher keinen Christbaum hat,
    und allein ist wie sonst keiner
    in der  feierlichen Stadt. -

    Dann schon lieber Kellner bleiben
    und zur Nacht nach Hause gehn,
    als jetzt durch die Straßen treiben
    und vor fremden Fenstern stehn!

    ================

    Tannengeflüster
    (James Krüss)

    Wenn die ersten Fröste knistern,
    In dem Wald bei Bayrisch-Moos,
    Geht ein Wispern und ein Flüstern
    In den Tannenbäumen los,
    Ein Gekicher und Gesumm
    Ringsherum.

    Eine Tanne lernt Gedichte,
    Eine Lärche hört ihr zu.
    Eine dicke, alte Fichte
    Sagt verdrießlich: "Gebt doch Ruh!
    Kerzenlicht und Weihnachtszeit
    Sind noch weit!"

    Vierundzwanzig lange Tage
    Wird gekräuselt und gestutzt
    Und das Wäldchen ohne Frage
    Wunderhübsch herausgeputzt.
    Wer noch fragt: "Wieso? Warum?!
    Der ist dumm.

    Was das Flüstern hier bedeutet,
    Weiß man selbst im Spatzennest:
    Jeder Tannenbaum bereitet
    Sich nun vor aufs Weihnachtsfest,
    Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
    Das ist fein!
     
  4. Nixe

    Nixe Guest

    noch mehr?

    guck mal auf mein Posting von wegen "gibt es den Weihnachtsmann" oder
    alternativ gibt es eine gaaaaanz süsse Seite
    http://www.weihnachtsmanndorf.de
    da findest Du auch ganz viele GEdichte und Geschichten rund ums
    Thema.

    Liebe Grüsse von Nixe, die gleich mal die Weihnachtskartons vom Boden holt und ein paar selbstgebackene Kekse futtert ....
     
  5. Hallo Nixe

    vielen Dank für Deine Gedichte. Du hast mir wirklich sehr geholfen. Ich habe mir gleich alle abgespeichert.

    Die Sache mit dem Adventskalender ist nämlich so: Wir haben einen großen Kerzenständer aus Messing in Weihnachtsbaumform. Daran kommen 24 Geschenkte für mich und 24 Geschenke für Göga.

    Da uns das immer mehr zur Kapitalanlage ausgeartet ist, haben wir uns dieses Jahr fest versprochen nur kleine Geschenke an denBaum zu hängen. So bin ich dieses Jahr auf Gedichten gekommen.

    Rudy Reindeer habe ich als Malvorlage aus dem Weihnachtsdorf kopiert, der kommt auch in den Kalender (Göga hat eine rote Nase und ich ärgere ihn immer mit dem Rentierlied).

    Eine besinnliche Adventszeit wünscht Dir


    Claudia
     
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