Ich soll Metex nehmen und habe so Bammel davor

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Ani4, 18. Juli 2012.

  1. Ani4

    Ani4 Neues Mitglied

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    Sachsen
    Ein herzliches Hallo an alle,

    ich habe mich gaaanz lange hier nicht gemeldet. Seit dem ersten Auftreten von rheumatischen Beschwerden und der endg�ltigen Diagnose "Rheumatoide Arthritis (seronegativ)" sind fast 7 Jahre vergangen. Dadurch, dass meine Erkrankung seronegativ ist, hat die Diagnose wohl auch so lange auf sich warten lassen. Ich hatte allerdings zwischendurch lange schmerz- und beschwerdefreie Phasen und habe in der ganzen Zeit 3x Cortison bekommen, was immer sofort angeschlagen und gut geholfen hat.

    Allerdings sagte die �rztin letzte Woche, dass es so nicht weitergehen kann und es nicht gut ist, immer Cortison zu nehmen, daf�r w�re ich auch noch viel zu jung (46 Jahre). Ich soll mir also �berlegen, ob ich ab September (da ist mein n�chster Termin) das Medikament Metex 7,5 mg nehmen will. Ich habe Infomaterial bekommen und soll mich in der Zwischenzeit dar�ber belesen und die entsprechenden Voruntersuchungen machen lassen (Lunge r�ntgen).

    Ich habe also gelesen, die Packungsbeilage liest sich ja wie ein Horrorfilm. Das will ich eigentlich nicht. Ich will auch kein Rheuma haben, aber wer will das schon und wem erz�hle ich das ;). Ich war also sofort bei meinem Hausarzt, der mir geraten hat, alles genauso zu machen: das Metex nehmen und dann das Cortison runterfahren und er hat mir versichert, es ist nicht schlimm und ich werde keine schlimmen Nebenwirkungen haben.

    Nun bin ich aber auf der Suche nach Alternativen, auch wenn Rheumatologin und Hausarzt gesagt haben, ich h�tte keine andere Wahl.

    Ich habe vor einem Jahr begonnen, meine Ern�hrung umzustellen. Zuerst habe ich keine Wurst mehr gegessen und immer weniger Fleisch. Jetzt bin ich seit ca. einem halben Jahr soweit, dass ich mich fast vegetarisch ern�hre (ich esse aber ab und zu Fisch) und weniger Milchprodukte esse, weil sie mir nicht so gut bekommen. Ich esse sehr viel Obst und Gem�se, nasche N�sse und Mandeln und kaufe ganz oft bei unserer "Kr�uterfrau" die leckersten Aufstriche und Gew�rze aus Wildkr�utern. Ich beziehe seit Januar eine Biokiste und zur Zeit liefert mein eigener Garten mir ganz viele Kr�uter, Beeren, Salat, Bohnen, M�hren, Radieschen, Zucchini und bald auch Tomaten und Kartoffeln.

    Soll ich es mal bei einem Heilpraktiker versuchen? Kann es doch einen anderen Weg geben? Vielleicht mit Heilfasten und einer Darmreinigung und dann immer gesund ern�hren. Beim Heilpraktiker muss ich aber alles selbst zahlen und so dicke haben wir es leider auch nicht. Ist das vielleicht alles nur Geldschneiderei und hilft doch nichts? Hat jemand Erfahrung?

    Ich bin ganz verzweifelt. Die Vorstellung immer Medikamente nehmen zu m�ssen, jagt mir eine Heidenangst ein. Ich war in meinem ganzen Leben nicht viel krank. Wir wird mein Immunsystem auf das Medikament reagieren. Mir ist auch das Cortison unheimlich, aber das durfte ich bisher nach 3 Monaten meistens wieder ausschleichen. Meine Mutti hat eine ganz, ganz schlimme Osteoporose. Ich habe auch Angst um meine Knochen.

    Bitte gebt mir einen Rat, vielleicht k�nnt ihr mich beruhigen oder tr�sten. Meine Umwelt reagiert ganz komisch auf meine �ngste, jeder fragt mich: Warum bekommst du denn so eine Krankheit? Als ob ich das w�sste :rolleyes:. Ich soll das machen, was die �rzte sagen, und Vertrauen haben, sagen die einen; die anderen sagen ich soll versuchen, einen Ausweg zu finden.

    Vielen Dank f�rs Lesen und Zuh�ren

    Liebe Gr��e
    Ina
     
  2. koe40549

    koe40549 Neues Mitglied

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    Hallo Ina,

    ich habe jetzt seit September 2009 rheumatoide Arthritis (seropositiv), angefangen haben die Beschwerden im Mai 2009. Ich habe wirklich Glück gehabt und bin an einen sehr guten Rheumatologen geraten. Sofort nach der Diagnose habe ich MTX 15 mg, 2x täglich Quensyl und 5 mg Prednisolon genommen.
    Und das fast ohne Nebenwirkungen, bis auf ein gelegentliches Magengrummeln am Tag nach der MTX Spritze.
    Inzwischen habe ich das Prednisolon komplett ausgeschlichen, muss nur noch 1 x Quensyl x MTX nehmen und jetzt ist die klinische Remission schon seit Ende letzten Jahres erreicht.
    Trau dich! Der Beipackzettel klingt schlimmer als es ist und es hilft.
    Und wenn du es nicht verträgst, kannst du mit Sicherheit das Basismedikament wechseln.

    LG
    koe40549
     
  3. Geschmackvoll

    Geschmackvoll Mitglied

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    Liebe Ina

    Ich verstehe Deine Ängste, keine Frage! Zunächst deshalb: keine Panik, ist alles machbar :cool:
    Metex (also MTX) ist - zugegeben - keine Vitaminpille, aber auch nicht das Ende der Welt. Die Packungsbeilage liest sich so, als müsste man gleich tot umfallen. Wenn Du aber hier ein bisschen durchs Forum stöberst, wirst Du lesen, dass sehr viele MTX nehmen (und übrigens zusätzlich Cortison und diverses anderes!) und mehr oder weniger gut mit den Nebenwirkungen zurecht kommen. Ich würde jedenfalls Deinen Ärzten zustimmen: wenn Du die Schmerzen in den Griff kriegen willst, hast Du wohl tatsächlich keine Wahl :o
    Alternative Medizin, Ernährung und so weiter, das ist alles schön und gut und hilfreich (häufig übrigens auch deshalb, weil man das Gefühl hat, aktiv mit der Sache umzugehen ... psychologisch sehr wichtig!), WENN Du Medikamente nimmst.

    (Ich nehme jedenfalls seit fünf Jahren MTX (20 mg), dazu Cortison in wechselnder Dosierung, Sulfa und die ganzen Zusatz-Vitamin-Präparate, die die diversen Mittelchen so nach sich ziehen. Und ich habe ein paar Nebenwirkungen, die aber nichts im Vergleich zu den Schmerzen sind, die ich sonst hätte. Achja, ich bin übrigens 30 Jahre alt.)

    Verzweifle nicht, man muss da reinwachsen. Das ist ein Prozess, bei dem Du Geduld brauchst ... vor allem mit Dir selbst :rolleyes:

    Ich wünsche Dir Kraft und eine gute Nacht!
     
  4. wotti

    wotti Mitglied

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    Liebe Ani4 !

    ich und wie die meisten hier im Forum hatten wohl Angst MTX zu nehmen.Kann deinen Bammel sehr gut verstehn.

    Als ich im Krankenhaus erfuhr das ich MTX spritzen soll war eine Ältere Dame auf meinem Zimmer .Die hat mich auch bekloppt gemacht :eek: so das ich in Panik erstmal schnell nach Hause fuhr ( lag noch Stadionär) also ich an den Computer und erstmal gelesen.Wie es sein sollte ,hab ich auch direkt diese Forum gefunden. Ich hatte auch noch andere Internetseiten mit diesem Thema MTX gelesen. Für mich stand schnell fest ....wenn ich nicht nochmehr schmerzen und auch Gelenk bzw Knochenschäden davontragen will , MUSS ICH ES NEHMEN.Als ich abends wieder im Krankenhaus war ,lies ich mir MTX von einer Schwester spritzen .Und ich muss dir sagen, was besseres konnte ich nicht machen. Heute 5 Monate später gehts mir gut,ok natürlich hab ich noch Probleme mit schmerzen beim laufen aber vieleicht 10% von 100 wie vor MTX.Ich konnte doch ganichtmehr laufen noch liegen .Also jeder muss es für sich entscheiden was er eventuel Riskiert ?? ich hatte zum glück keine Nebenwirkungen nur ein bischen Kopfweh .Aber das ist heute auch weg . Nehme am nächsten Tag Folsäure und gut ist es. Keiner kann Dich überreden MTX zu spritzen oder nicht, bleibt Dir frei. Aber ANGST oder Bammel musst du nicht haben davor .Auf keinen Fall!!!!


    ich wünsche Dir das du die richtige Entscheidung für Dich triffts .:) ps ich habe cp in Füsse und Hände

    lg wotti
     
  5. kroma

    kroma Dermatomyositis

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    Hallo Ani,
    gib doch mal in unsere "Suchmaschine" MTX ein.
    Wir hatten vor wenigen Tagen einige neue MTX-Patienten. Alle hatten ähnliche Befürchtungen wie du.

    Vielleicht können dich die dort gegebenen Antworten schon einmal etwas beruhigen.

    In einem der Threads hatte ich u.a. geantwortet: "Bange machen gilt nicht!"
    und das würde ich dir auch gerne mit auf den Weg geben wollen.

    Alles Gute
    kroma
     
  6. elvira272

    elvira272 Neues Mitglied

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    Hallo Ina,

    mir geht es ganz ähnlich. Auch ich soll schon seit Mitte Juni 2012 mit dem Spritzen von MTX 15 mg anfangen und dazu noch tgl. 7,5 mg Prednisolon nehmen. Bislang habe ich davon auch aber noch nichts angerührt. Da habe ich zu viel Angst davor.
    Im Moment nehme außer Diclo 75 nichts anderes. Ibo 800 habe ich auch noch zu Hause, aber das hilft mir nicht wirklich.

    Liebe Grüße
    Elvira

    Meine Erkrankung ist Psoriasis Arthopathie
     
  7. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Ich kann verstehen, dass ihr Angst vor MTX habt - das geht wohl allen so.

    Aber ehrlich gesagt: wer die Tabletten in der Schublade liegen lässte, dem geht es noch nicht schlecht genug.

    Meine PSA fing so wütend an, dass ich gar keine Gelegenheit hatte, über große Nachteile des Medikaments nachzudenken. Ich war einfach nur glücklich, etwas zu haben, das mir gegen diese Schmerzen helfen kann.

    Nebenwirkungen habe ich übrigens wenige - keine, mit denen ich nicht leben könnte (und ich nehme noch Arava und Cortison und div. andere Medikamente dazu!)
     
  8. Andi1966

    Andi1966 Neues Mitglied

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    Hallo

    Ich versteh denn Sinn dahinter nicht ganz.
    Vor MTX hat man Angst aber man nimmt täglich Schmerzmittel............................:eek:
    Glaubt hier jemand das sei besser?
     
  9. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Auch eine sehr sinnvolle Sichtweise!!!! :top:
     
  10. Kimba88

    Kimba88 Neues Mitglied

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    gestern die erste MTX Spritze

    hallo Ani4 und alle Leidensgenossen/in
    Nach langer Docsuche und als "Eingebildete Kranke" habe ich seid März nun einen ganz tollen Rheumadoc in Potsdam gefunden:top:. Nach einigen überfälligen Untersuchungen und Laborwerten, sind wir jetzt endlich soweit
    den Schmerzen auf die Pelle zu rücken:D. Um zu schauen welche Behandlung geeignet ist, habe ich erst eine Cortisonstoßtherapie machen müssen, was gezeigt hat das es nur in hohen Dosen gut geholfen hat. Daraufhin riet der Doc zu MXT. Gestern war es nun soweit- meine erste MTX Spritze! Klar Befürchtungen vor den Nebenwirkungen habe ich auch. Aber wenn die Nerven blank liegen weil ich mit den ständigen Schmerzen mich und meine Umwelt nicht mehr leiden kann, muß etwas geschehen! Ich habe einen sehr geduldigen verständnisvollen Mann an meiner Seite, den ich aber auch nicht verlieren möchte. Darum muß und will ich alle Möglichkeiten nutzen, die Schmerzen ertragbar zu machen- denn das Leben ist trotz allem schön! Das ist für mich eh das Schlimmste - ich war immer eine Käpferin (Krebs besiegt und immer berufstätig gewesen) und jetzt freue ich mich über jeden überstandenen Tag - das kann es nichr sein:mad:
    Ach, ich bin jetzt sehr abgeschweift - sorry!!
    Bisher habe ich von der Spritze noch keine körperl. Reaktionen. Ich weiß aber auch nicht wie schnell sich NW einstellen würden.
    Ich wünsche allen eine schmerzfreien glücklichen Tag
    liebe Grüße Kimba88
     
  11. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Ina,
    also ich kann dich beruhigen und möchte dich ermutigen, das MTX auf jeden Fall zu probieren. Ich nehme es (bzw. spritze es mir) seit 7 1/2 Monaten und vertrage es sehr gut, meine Werte und meine Beschwerden haben sich sehr gebessert. Klar kann es Nebenwirkungen geben, deshalb wirst du regelmäßig deine Blutwerte kontrollieren lassen müssen (bes. Leber- und Nierenwerte).
    Du hast Angst, Osteoporose zu bekommen? Hast du davor beim Kortison nicht Angst? Du kannst vom Kortison Osteoporose bekommen, aber auch - wenn du gar nichts nimmst - vom Rheuma selber, doch da kann man gut vorbeugen. Beim MTX hab ich noch nie gehört, dass man dagegen vorbeugen muss, da muss man nur die Folsäure 1- 2 Tage danach einnehmen, dann hat sich die Sache.
    Wenn Hausarzt und Rheumatologin einstimmig sagen, du hättest keine andere Wahl, warum zögerst du? Ich bitte dich, tu, was sie sagen, sonst wirst du es noch sehr bereuen. Deine Gelenke werden kaputt, es kann können sich andere Rheumaformen dazugesellen (wie bei mir das entzündl. Weichteilrheuma), es kann sich auf die inneren Organe schlagen und z. B. das Herz schwer schädigen, es macht die Gelenke total steif, so dass du irgendwann im Rollstuhl sitzen könntest. Hast du davor keine Angst?

    Bei mir wurde seronegative Spondylarthritis (= Wirbelsäulenrheuma) mit peripherer Gelenkbeteligung vor 7 1/2 Jahren festgestellt. Anfangs sagte man mir, ich bräuchte noch keine Basismedikamente, ich könne an Alternativmedizin ausprobieren, was mir gut tut. Leider hat mir gar nichts geholfen, auch meine Heilpraktikerin konnte mir nicht helfen. Irgendwann wurde das Rheuma erheblich schlimmer, und meine Ärzte wurden ganz ernst und meinten, jetzt könne man nicht mehr rumexperimentieren, jetzt müsse eine Basismedikation eingeleitet werden und ich müsse Krankengymnastik machen, damit die Gelenke nicht steif werden. So bekam ich, nachdem einige Medikamente nicht wirkten, Kortison, das bisher immer gut eingestellt war. Trotzdem habe ich jetzt geschädigte Fingergelenke. Deshalb hab ich jetzt MTX bekommen, und ich möchte irgendwann wieder vom Kortison wegkommen, weil bei dem die Nebenwirkungen am schlimmsten sind. Ich weiß sehr genau, wie ich auch gegen die Nebenwirkungen meiner Medikamente angehen muss und wie diese meinen Körper schädigen können, aber mir ist auch voll und ganz bewusst, dass dies nur das kleinere Übel ist, denn das Rheuma würde meinen Körper in kürzester Zeit ruinieren, denn es ist wirklich eine sehr aggressive und heimtückische Krankheit. Wenn ich das alles nicht machen würde, könnte ich nicht mehr arbeiten gehen und auch meine Haus- und Gartenarbeiten nicht mehr bewältigen können, sondern würde bloß mehr mit Schmerzen und kaputten Gliedern und kaputter Psyche daheim rumsitzen. Und so, wie ich es jetzt halte, geht es mir zufriedenstellend gut.

    Auch ich wurde damals von meinem Umfeld nicht verstanden, was mich sehr runtergezogen hat, ich habe - wie du - sehr darunter gelitten und wollte nicht krank sein. Wie sollen sie das auch verstehen? Ich wusste früher auch nicht, was Rheuma wirklich bedeutet, und wenn man es selber nicht hat, kann man sich auch nicht so reinfühlen. Ich brauchte ein halbes Jahr, um die Krankheit annehmen zu können. Wenn du dich dagegen sträubst, schadest du dir selber. Du musst sie erst mal als deinen - wenn auch lästigen - Begleiter annehmen, dann kannst du wirklich was dagegen tun. Angst und eine angeschlagene Psyche, weil man das Leben nicht so akzeptieren will, wie es ist, schaden der Gesundheit auch sehr.

    Das mit der Ernährungsumstellung ist super, das machst du völlig richtig. Eine Darmreinigung ist sicherlich auch sehr nützlich. Heilfasten kannst du bzw. solltest du nur ein paar Tage lang machen, sonst bekommst du Mangelerscheinungen, und das hilft dir auch nur dir momentan. Aber das alles kann nicht deine Krankheit heilen, denn Rheuma ist nicht heilbar, sondern das kann dir alles nur unterstützend dienlich sein. Wenn du Angst um deine Knochen hast, und das sollte man sowieso bei Kortisoneinnahme, dafür gibt es Calcium-D3-Präparate zur Vorbeugung.
    Alles Gute!
     
    #11 19. Juli 2012
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juli 2012
  12. Rosetta

    Rosetta Neues Mitglied

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    Hallo, Ani,

    ich bekam vor einigen Wochen die Diagnose RA (Seropositiv) und habe mir gestern zum dritten Mal MTX gespritzt. Natürlich hatte ich genau wie du Angst vor Nebenwirkungen und natürlich auch davor, was das Med. auf lange Sicht vielleicht an Unerfreulichem bewirkt. Trotzdem war es mir total wichtig, möglichst schnell eine Basistherapie zu beginnen. Da ich schon lange (über 10 Jahre lang) Multiple Sklerose habe - auch eine schubförmige Autoimmunerkrankung, die nur einen anderen Angriffspunkt im Körper hat, nämlich das Zentrale Nervensystem), wusste ich, wie wichtig es ist, der Erkrankung frühzeitig entgegenzusteuern. Bei der MS habe ich schnell ein Basismedikament (Interferon) bekommen, das ich bis heute nehme. Bis heute gibt die MS fast immer Ruhe, ich habe kaum Beschwerden und bin voll berufstätig. Ich hoffe, dass die RA ebenso auf die Basistherapie reagiert und bin zurzeit wirklich optimistisch. Vom MTX habe ich bisher kaum Nebenwirkungen. Ich bin wirklich froh, so schnell eine Therapie bekommen zu haben, denn ich weiß was RA und auch MS anrichten können, wenn sie nicht "an die Leine gelegt" werden. Ich kann dir also wie auch schon meine VorschreiberInnen nur raten, es mit MTX zu versuchen. Vielleicht hilft dir ja auch der Gedanke, dass du immer die Bestimmerin bist, du kannst dich entscheiden, die Behandlung wieder zu beenden, wenn sich Gründe dafür ergeben. Aber nimm die Chance wahr, mit aller Macht gegen diese Krankheit anzugehen, auch mit einem Medikament!
    Deine Gedanken zu einer gesunden Ernährung etc. finde ich als zweite Strategie sehr sinnvoll, ich beschäftige mich auch gerade selbst mit dem Thema und habe schon einige Veränderungen in meiner Ernährung umgesetzt. Aber ich fürchte, das allein wird nicht reichen.
    Ich wünsche dir alles Gute und Mut für deine Entscheidung.
    Liebe Grüße von Rosetta
     
  13. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    30. April 2003
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    hallo ani4,
    wenn du von 2005 bis jetzt (?) 2012 lediglich 3 x cortison bekommen hast kann man wohl kaum von "immer" sprechen ;) vielleicht kann man da unterschiedlicher meinung sein, nach dem studium der beipackzettel von nicht biologischen dmards und biologicals bin ich nicht der meinung, dass cortision die schlimmsten nw hat. das ist gerade bei cortison abhängig von der person, der höhe der dosis und dauer usw. vielleicht hast du glück und gehörst zu der gruppe, die kaum gelenkzerstörung aufweist.

    bei leichten verlaufsformen (falls du die hast) bieten sich auch andere mittel an wie zb antimalariamittel, natürlich hat jedes medikament seine teils unterschiedlichen nebenwirkungen, die auftreten können aber nicht müssen, man sollte sie aber kennen. wenn du also so gravierende bedenken gegen mtx hast sprich deine ärzte doch einfach mal auf andere mittel an, ohne dass ich die kompetenz oder anordung deiner ärzte damit in frage stellen will, aber denken darf man ja noch ;-)
    never change a running system! wovon willst du deinen darm reinigen? er benötigt ein
    funktionierendes gleichgewicht um seine aufgabe zu bewältigen. mit einer "darmreinigung" wie auch immer die aussehen soll, wird die zusammensetzung der darmflora gestört. heilfasten, was soll daran "heil" sein, wenn nichts da ist was geheilt werden könnte ;) zum thema fasten findest du hier im forum viele beiträge ganz unterschiedlicher couleur, die einen meinen es hat ihnen geholfen, die anderen sagen es hat geschadet. es kommt natürlich auch immer auf die einzelne "geschichte" an, auf die persönlichen voraussetzungen, erkrankungen usw, hinsichtlich deiner ernährungsumstellung gebe ich nachtigall recht, das liest sich gut!

    vor über 10 jahren sass ich da mit meiner dose mtx-tabletten, und hab sie zwei wochen vor mir her geschoben vor lauter angst ;-) du siehst, ich versteh dich sehr gut! ich hab mir dann eines abends im forum unterstützung geholt, und anschliessend mtx lange zeit genommen, später dann als spritze. persönlich sehe ich meine erkrankung nicht als freund, sondern als feind, den ich bekämpfe. einen freund bekämpfe ich nicht. und ich will dass sie verschwindet...

    wofür du dich auch immer entscheidest, alles gute, marie
     
  14. Anja93

    Anja93 Neues Mitglied

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    Hallo Ani4,

    ich nehme seit ca. 2 Jahren MTX. Am Anfang hat mir dieses Medikament sehr geholfen,aber in letzter Zeit habe ich mehr Nebenwirkungen als alles andere. Zum Beispiel: Nierenbeckenentzündung, Übelkeit, Appetitlosigkeit & noch einiges mehr..

    Ich kann deine Bedenken schon verstehen,aber jeder verträgt dieses Medikament auch anders.


    Liebe Grüße
    Anja93
     
  15. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    30. April 2003
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    Ort:
    Leipzig
    Hallo Ina,

    ich kopier dir hier mal rein, was ich in einem anderen Thread zu dem Thema geschrieben habe. Vielleicht hilft dir das ja auch ein bißchen.


    Liebe Grüße,

    Birte
     
  16. Ani4

    Ani4 Neues Mitglied

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    18. November 2005
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    16
    Ort:
    Sachsen
    Hallo Ihr alle,

    vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Erfahrungsberichte. Ich bin gerade dabei mich an den Gedanken zu gewöhnen, in Zukunft immer Medikamente nehmen zu müssen. Bei den Cortisontherapien in der Vergangenheit war ich bestrebt, das Medikament möglichst schnell wieder loszuwerden (wenn man bei Cortison überhaupt von schnell sprechen kann).

    Nachdem ich mit meinem Hausarzt (übrigens ein Schulfreund meines Bruders, zu dem ich großes Vertrauen habe) gesprochen hatte und er mir zugeraten und Mut gemacht hat, ist meine Angst vor dem Medikament auch nicht mehr ganz so groß. Eure Berichte sprechen die gleiche Sprache. Vom Tag des Besuchs bei der Rheumatologin bis zum Hausarztbesuch hatte ich mich regelrecht verrückt gemacht.

    Ich werde also nächste Woche einen Termin machen zum Lungenröntgen, bis September brav das Cortison weiter nehmen und dann die Therapie mit MTX beginnen. Dass der nächste Termin erst im September liegt ist m.E. günstig, weil wir vorher in Urlaub fahren wollen und es ist bestimmt besser, das neue Medikament erst danach einzunehmen.

    Anfang August habe ich allerdings auch den Termin bei der Heilpraktikerin, zu dem ich trotzdem gehen werde. Ich will sie bitten, mich während der Therapie zu begleiten und zu beraten. Ich habe nach der Ernährungsumstellung (bedingt durch meine fleischessenden Mitmenschen) auch Bedenken, Mangelerscheinungen zu bekommen. Da kann sie mir sicher am besten helfen. Ich höre oft Kommentare wie "Kein Wunder, dass du krank wirst/bist, wenn du kein Fleisch ist" :rolleyes:.
    Ich hatte mir vor längerer Zeit das Buch "Deine Nahrung sei dein Heilmittel" gekauft und habe vieles daraus umgesetzt. Die Autorin geht ziemlich ausführlich auf die Ernährung bei Rheuma ein (schließt dabei den Fleischkonsum nicht aus; ich habe das aber für mich anders entschieden und fühle mich gut dabei).

    Vielen Dank, dass ihr euch mit meinen Problemen beschäftigt. Es tut gut, sich mit Menschen auszutauschen, die eine ganz andere Sichtweise auf die Problematik haben, als Nichtbetroffene.

    Ich wünsche euch allen einen schönen Abend

    Liebe Grüße
    Ina
     
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