Neu hier, geschwollenes Fingergelenk und bisher keine Diagnose

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Toffy82, 13. Mai 2012.

  1. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Hallo liebes Forum,

    Ich wende mich heute aufgrund meiner Ratlosigkeit an Euch. So ganz genau weiß ich auch nicht, was ich mir erhoffe, aber vielleicht muss es vielleicht mal raus.

    Zu meiner "Krankengeschichte": Seit September letzten Jahres habe ich immer wieder mit schmerzhaften Entzündungen meines rechten Ringfingers zu kämpfen. Auf einmal fingen die Schmerzen im Mittelgelenk an, ich dachte erst dass ich mir den Finger irgendwie verknackst hätte. Bin dann nach drei Wochen zum Orthopäden, der mir dann nach drei Minuten Kosultation zwei Spritzen Cortison in den Finger jagte. Die Schmerzen waren dann schnell weg, allerdings wieder nach einem Monat da.

    Diesmal dann nicht so lange gewartet, weil die Schmerzen stärker waren. Wieder zum Orthopäden, wieder Spritzen in den Finger und erstmal wieder Ruhe.

    Im Februar 2012 fingen die Schmerzen dann wider an, der Finger schwoll jetzt auch an und ich konnte ihn dann nicht mehr bewegen. Ich war dauernd müde, hab mich Nachts durchgeschwitzt. Bin dann zum Handchirurgen gegangen, der nach mehrmaligem Röntgen und Mrt feststellte, dass ich eine schlime Entzündung im Finger habe, de nicht in seinen Aufgabenbereich fällt. Er hat mich dann zum Rheumatologen überwiesen.

    Der Rheumatologe hat mir dann Blut abgenommen und mir für die Entzündung Cortisontabletten verschrieben, die ich seit 3,5 Wochen nehme. Die Entzündung ist besser, noch nicht ganz weg.

    Am Freitag haben wir jetzt die Blutergebnisse besprochen, die unauffällig waren. Im Juni wird jetzt eine genetische Blutuntersuchung gemacht (Hlab 27?)

    Ich weiss nicht genau, was das für mich heißt. Habe ich kein Rheuma, wenn bei der genetischen Untersuchung nichts rauskommt? Oder gibtves noch andere Tests, die im Anschluss gemacht werden könnten?

    Hatte jemand von Euch vielleicht sowas Ähnliches? Oder eine Idee, was es außer Rheuma sein könnte?
     
  2. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Sorry, irgendwie kam ich mit dem Tablet nicht mehr zum Ende des Postings.

    Es ist leider ziemlich lang geworden, tut mir leid. Ich weiss natürlich dass ihr keine Ärzte seid, würde mich aber trotzdem über Einschätzungen freuen. Scharf auf die Diagnose Rheuma bin ich nicht, sondern einfach nur ein wenig ratlos, was mit meinem Finger los ist.

    Danke an alle, die sich meinen Sermon bis hierhin angetan haben.

    Liebe Grüße

    Toffy
     
  3. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Toffy!
    Es könnte duchaus sein, daß es sich um Rheuma handelt. Auch die Blutwerte, die im Moment anscheinend ohne Befund sind, sagen leider nicht aus, daß es kein Rheuma ist.

    Es gibt sog. seronegatives Rheuma, wo die Rheumawerte nicht positiv sind und häufig sind auch die Entzündungswerte am Anfang der "Rheumakarriere" nicht unbeding erhöht.

    Was mich verwundert ist, daß dein Orthopäde dich nicht zum Rheumatologen überwiesen hat, nachdem Du zum wiederholten Male mit dem schmerzende Finger zu ihm gekommen bist und anscheinend sehr gut auf Cortison ansprichst, was eindeutig ein Zeichen für ein entzündetes Gelenk ist.

    Auf alle Fälle ist gut, daß Du inzwischen beim Rheumatologen gelandet bist und dort die notwendige Diagnostik erhältst.
     
  4. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Hallo Josi

    Danke schon mal für Deine Antwort und Einschätzung! Ich hab mich jetzt mal ein bißchen durchs Forum und verschiedene Krankengeschichten gewühlt und bin jetzt noch verunsicherter als zuvor, da hier ja doch der Großteil mit wirklich schlimmen Schmerzen an verschiedensten Gelenken zu kämpfen hat. Während es bei mir ja nur ein Finger ist (der mir bei der Arbeit zwar wirklich wahnsinnig weh tut, aber trotzdem).

    Zum Orthopäden: Der hat mich zwar beim ersten Mal gefragt, ob es bei mir in der Familie Rheuma gibt (wusste ich nicht, gibt es aber auch nicht), bei der zweiten Entzündung aber gesagt hat, dass das wohl die Hormone sind. Frauen hätten das wohl öfter.

    Beim Rheumadoc fühle ich mich ganz gut aufgehoben, weil er mir nach 2,5 Monaten endlich Medikamente gegeben hat, aber viel Zeit zum Reden und Aufklären ist halt nicht da.

    LG Toffy82
     
  5. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Toffy!
    Du darfst nicht vergessen, daß viele jahrelang auf eine Diagnose warten und in dieser Zeit mehr oder weniger unbehandelt "herumlaufen".
    Unter diesem Aspekt ging es bei dir doch recht schnell, bis jemand die Idee hatte, dich zum Rheumatologen zu schicken.

    Bei mir hat es z.B. 7 Jahre gedauert, bis ich meine Rheuma-Diagnose erhielt und in dieser Zeit haben sich doch einige Gelenkschäden eingestellt, die mir jetzt auch bleiben.
    Die Basistherapie kann nur neue Schäden verhindern.

    Sei froh, wenn es momentan nur der 1 Finger ist, weitere Gelenke könnten sich so nach und nach dazu gesellen!
     
  6. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Hallo Josi,

    Danke (wenn auch etwas verspätet meinerseits) noch einmal für Deine Antwort!

    Welche anderen diagnostischen Mittel gibt es denn eigentlich noch, wenn man im Blut und bei diesem HLAB 27-Test nichts feststellt? Also, wie diagnostiziert man seronegatives Rheuma denn?

    Ist jetzt nur eine reine Interessensfrage, da mein Termin für diesen Bluttest noch ein wenig hin ist bin ich eigentlich ganz entspannt momentan.

    Liebe Grüße

    Toffy
     
  7. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Toffy!
    Wichtig sind natürlich die Gelenke, wenn sie geschwollen oder gerötet sind, dann wird sicher auch ein Röntgen stattfinden, das häufig leider auch nicht sehr aussagekräftig ist.
    Ein Knochenszintigramm und/oder ein MRT vom betroffenen Gelenk wäre aussagekräftiger.

    Es gibt auch noch diverse andere Blutwerte, die für Rheuma sprechen u.a sind auch die Entzündungswerte wichtig, z.B. das CRP und diverese andere Werte, das kannst Du hier nachlesen:
    http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/r/Rheuma-Diagnostik.htm
     
  8. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Dankeschön, da wühl ich mich mal durch!

    Liebe Grüße

    Toffy
     
  9. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Hallo liebes Forum,

    ich hatte letzte Woche meinen Termin zur Blutabnahme um meinen HLAB 27-Marker zu bestimmen. Am Freitag haben wir die Ergebnisse besprochen. Mein HLAB 27 ist negativ, also sieht man in meinem Blut keinerlei Anzeichen für eine rheumatische Erkrankung. Ich könnte ja jetzt wahrscheinlich erleichtert sein, bin es aber nicht. Nachdem ich insgesamt 50 Tage lang Cortison genommen hatte, sind meine Beschwerden in dem Finger zwar weniger geworden, erstens aber nie ganz weggegangen und zweitens nach Ende der Cortison-Einnahme schnell wieder aufgetaucht. Genauso stark wie vorher, plus Schmerzen in einigen meiner Zehen. Da vor allem auch in Ruhephasen.

    Die Ärztin, die mich diesmal behandelt hat (neu in der Praxis) war sehr nett und auch sehr bemüht, vor allem nachdem ich angefangen hab zu weinen. Ich fand das zwar äußerst peinlich, aber irgendwie musste es raus. Die Ärztin geht davon aus, dass ich irgendeine Form von seronegativen Rheuma habe und hat mir nochmal Cortison in der gleichen Dosierung und Schmerztabletten aufgeschrieben. Außerdem sollen Ende Juli meine Füße geröntgt werden, um zu sehen, ob man da auch schon eine Gelenkschädigung erkennen kann. Im Finger scheint es nämlich so zu sein, dass mein Mittelgelenk wohl schon in Mitleidenschaft gezogen wurde.

    Kann ich jetzt noch irgendetwas tun, um eine richtige Diagnose zu bekommen? Und ist Cortison jetzt wirklich eine ausreichende Medikamentation? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es besser wirken wird als bei der ersten Einnahme.

    Liebe Grüße

    Toffy
     
  10. Tini 5

    Tini 5 Mitglied

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    386..
    hallo Toffy

    warum mußst du so lange auf das Röntgen warten?
    Bestimmt weil dann das neue Quartal anfängt.

    lG Tini[​IMG]
     
  11. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Hallo Tini,

    Ja da fragst Du was. Warum der Termin erst so spät ist, kann ich nicht sagen. Ich hab jetzt schon gemerkt, dass ich mit Geduld an die Sache rangehen muss, da die Termine bisher immer so weit auseinander waren. Ich nehme einfach immer den ersten Termin an, den die Sprechstundenhilfe mir gibt, sie werden ja wissen was sie tun.

    Liebe Grüße

    Toffy
     
  12. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Update

    Hallo liebe Forumgemeinde,

    ich geb mal ein Update, vielleicht mag hier ja jemand von den alten Hasen noch etwas zu sagen: Ich bin wie angekündigt beim Rheumatologen geröntgt worde (beide Vorderfüße), nachdem man mich im Wartezimmer vergessen hatte (angeblich hat man mich in der ganzen Praxis gesucht, ich saß in der Zwischenzeit ganz artig über zwei Stunden im Wartezimmer), hat der Rheumatologe mir dann meinen Befund erläutert: In beiden Füßen habe ich keine Knochenschädigungen, da scheint alles in Ordnung zu sein.

    Da mir aber ohne Cortison immer sofort mein Finger anschwillt und meine Zehen immer häufiger wehtun, habe ich dann noch einmal explizit nachgefragt, was ich denn jetzt habe. Also, ob er sich jetzt sicher ist, dass ich etwas rheumatologisches habe oder ob ich in der Rheuma-Praxis falsch bin. Der Doktor antwortete mir dann, das ich 100%ig eine entzündliche rheumatische Erkrankung habe, auf meine weitere Nachfrage ob er auch schon sagen könne welche teilte er mir die Diagnose mit: Chromische Polyarthritis. Da sei er sich zu 100% sicher.

    Eine Basismedikamentation soll ich nicht nehmen, weil er dafür noch keine Indikation sieht (O-Ton: "andere Leute haben über 30 Gelenke entzündet") und weil das mit meinem Kinderwunsch nicht kompatibel sei (ich würde gerne irgendwann nächstes Jahr mit der Produktion starten). Stattdessen soll ich weiterhin Cortison nehmen (5mg für 14 Tage) und im September wiederkommen.

    Ich habe mich jetzt dafür entschieden, den Arzt zu wechseln. Ich habe wohl noch das Glück, dass ich in Düsseldorf wohl einen Termin bekommen werde. Ich kann mir erstens nicht erklären, woher die Diagnose auf einmal herkommt. Die Diagnose hätte ich nicht bekommen, wenn ich nicht nachgebohrt hätte. Und ich bin irritiert über die weitere medizinische Behandlung, da ich immer davon ausgegangen bin, dass man bei einer Rheuma-Diagnose auch die entsprechenden Medikamente nehmen muss, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Nicht falsch verstehen, ich bin nicht scharf auf starke Medikamente, noch weniger scharf bin ich allerdings auf kaputte Gelenke.

    Hab ich mich richtig entschieden? Oder nehme ich die Diagnose zu ernst und ich brauche gar keine Medikamente?

    Liebe Grüße

    Toffy
     
  13. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Toffy!
    Ich denke mit der Diagnosestellung wird schon alles richtig gelaufen sein, zumindest was Du bisher beschrieben hast, war ziemlich klar, daß irgend eine entzündlich, rheum. Erkrankung dahinter steckt.

    Was nun die Therapie betrifft, da kann man sich natürlich streiten. Da aber bei dir Kinderwunsch besteht, ist tatsächlich die Frage, ob dein Rheumatologe da nicht recht hat, daß er mit der Basistherapie noch abwartet.

    Wenn Du die Möglichkeit hast, dann nimm den 2. Termin bei dem anderen Rheumatologen war, wenn Du dich dann sicherer fühlst.
    Vertrauen ist eines der wichtigsten Dinge zwischen ARzt und Patient und anscheinend ist bei dir das Vertrauen nicht ausreichend vorhanden.

    Allerdings sehe ich im Moment nicht so recht warum, es wäre wirklich nicht sinnvoll jetzt mit einer Basis zu beginnen, die Medikamente brauchen meist 6-9 Monate bis sie wirken, dann müßtest Du sie schon wieder absetzen, weil Du Schwanger werden willst.
     
  14. Toffy82

    Toffy82 Neues Mitglied

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    Hallo Josi,

    wir beide mal wieder ;-)

    Hauptgrund für den Wechsel ist glaub ich wirklich, dass ich mit dem Rheuma-Arzt, bei dem ich jetzt bin, nicht warm werde. Menschlich passt das nicht, wahrscheinlich bin ich deshalb auch etwas misstrauisch. Und vielleicht spielt da auch noch die klitzekleine Hoffnung rein, dass Doc Nummer 2 rausfindet, dass es kein Rheuma ist. Unrealistisch, aber ich glaube ich kann dem Braten erst trauen wenn mri ein zweiter Arzt das bestätigt.

    Wobei ich auf den ersten Arzt nichts kommen lasse bis auf seine fehlende Emphatie mir gegenüber, ich glaub ich hab schon richtig Glück dass er mich ernst genommen hat und das ich ja doch so schnell (im Verhältnis) eine Diagnose bekommen habe.

    Liebe Grüße

    Toffy
     
  15. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Toffy,
    ich denke, deine rheumatische Entzündung sollte auf jeden Fall behandelt werden, auf die leichte Schulter sollte man sowas nie nehmen, denn gerade bei Fingergelenken kann es bald zu Schädigungen kommen. Cortison ist anfangs immer recht gut, weil es schnell wirkt, aber (wie ich hier im Forum erfahren habe und es sich leider mit meinen Erfahrungen deckt) die Cortisoneinnahme scheint auf lange Sicht keine Garantie dafür zu sein, dass es keine Schädigungen der Finger geben kann. Ich wundere mich aber, dass du nur 5 mg nehmen musst. Hast du auch mit dieser Dosis angefangen? Ich hab damals mit 20 mg angefangen und habe langsam auf 5 mg reduziert. Allerdings ist es eines der wenigen Rheumamedikamente, die während einer Schwangerschaft eingenommen werden dürfen, so habe ich kürzlich gelesen.

    Mir wurde anfangs gesagt, ich könne an Alternativmedizin ausprobieren, was mir guttut. Hab Teufelskralle probiert, Schüßler-Salze, Homöopathie, Cellagon-Aurum, eben alles, was mir andere geraten haben, das ihnen geholfen hat. Es gibt da noch vieles mehr, was du ausprobieren könntest. Vielen hilft es, wenn sie die Ernährung umstellen.
    Wenn es irgendwie geht, solltest du auch bald Ergotherapie bekommen. Da lernt man viele wichtige Dinge, um die Finger zu schonen. Eine zweite Meinung einzuholen beieinem anderen Arzt ist auch nie verkehrt, erst recht, wenn man sich bei einem Arzt unsicher fühlt.
    Alles Gute!
     
  16. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    Hallo Toffy,
    deine Geschichte hört sich vertraut an.
    Auch bei mir hat es mit einem entzündeten und geschwollenen Fingermittelgelenk angefangen.
    In den Jahren davor hatte ich auch schon morgens steife Finger, mal aus heiterem Himmel ein angeschwollenes Kniegelenk und diverse Sehnenentzündungen,
    weiß aber nicht, ob da ein Zusammenhang besteht.
    Aber dieses entzündete Fingergelenk hat mich etwa 2-3 Monate heimgesucht, schmerzte höllisch und sah dick und blaurot aus.
    Als es so gar nicht besser wurde, hat mich meine Hausärztin zu einem rheumatologischen Orthopäden geschickt.
    Der hat den Finger geröngt (alles ok), einen Rheumatest gemacht (ohne Befund, lediglich leicht erhöhte Blutsenkung) und mir dann die besagten Cortisonspritzen ins
    Fingergelenk angeboten. Da bin ich geflüchtet.
    Der Finger schwoll einige Wochen später von alllein ab und ich hatte Ruhe.
    Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ein oder 2 Zehen angeschwollen waren und leicht schmerzten, aber sonst war nichts zu merken.
    Nach etwa 1 bis 2 Jahren wachte ich morgens mit einem neuen geschwollenen Fingermittelgelenk auf.
    Wegen der vorangegangen Erfahrung habe ich versucht, es nach Leibeskräften zu ignorieren.
    Der Verlauf war genau wie beim letzten Mal, nach 2-3 Monaten war alles wieder weg.
    Aber im folgenden Jahr war ein neuer Finger dran, diesmal ein Zeigefingergrundgelenk, und es kamen noch 2 weitere Fingermittelgelenke dazu.
    Da ich damit nicht arbeiten konnte, bin ich zu einem neuen Orthopäden gegangen. Der verordnete mir Voltaren-Tabletten.
    Die halfen prima, leider nur so lange, wie ich sie einnahm.
    Außerdem fühlte ich mich fast ständig erschöpft, mit einem starken Krankheitsgefühl, Gliederschmerzen und zeitweiser Gewichtsabnahme.
    Also hab ich mich beim Internisten mal durchchecken lassen, ohne Befund, lediglich die Blutsenkung war leicht erhöht.
    Da aber meine geschwollenen Finger auffielen, wurde ich zur Skelettszintigraphie geschickt.
    Die ergab Spuren von Entzündungen in mehreren Fingergelenken, den Handgelenken und anderen Gelenken.
    Es wurde Polyarthrose diagnostiziert.
    Damit war ich zurück beim Orthopäden, der röntgte Hände und Handgelenke, ohne Befund. Polyarthrose konnte es also nicht sein.
    Mit Voltaren, Akupunktur und Reizstrom kam er nicht weiter.
    Und dann wurde ich endlich in eine rheumatologische Ambulanz geschickt.
    Beim Blick auf meine "Wurstfinger" meinte die Ärztin, dass es sich auf jeden Fall um eine rheumatische Erkrankung handele.
    Inzwischen habe ich die Diagnose "seronegative rheumatoide Arthritis", nehme MTX und Cortison.
    Damit geht es besser, ich bin aber nicht immer beschwerdefrei.
    Besonders ohne Cortison geht es nicht lange gut. Ich pendele immer zwischen 10 und 2,5 mg.
    Bei 2,5 mg nehmen die Beschwerden deutlich zu.
    Eigentlich geht man heute davon aus, dass RA so schnell wie möglich mit MTX & Co behandelt werden muss,
    im besten Fall kommt man in Remission.
    Wenn du dich erst mal nur mit Cortison therapieren lässt, müsste man engmaschig die Gelenke auf Veränderungen kontrollieren.
    Bei jedem Rheumapatienten ist der Verlauf anders. Bei manchen treten recht schnell Veränderungen auf, bei anderen dagegen kaum.
    Aber sind sie erst mal da, ist es zu spät.
    Ich denke mal, die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.
    Außerdem muss unter der Cortisonbehandlung auf die Knochendichte geachtet werden. Cortison fördert Osteoporose,
    deshalb nehmen die meisten Patienten zusätzlich Vitamin D ein.
    Es kann auf keinen Fall schaden, auf die Ernährung zu achten, es gibt bestimmte Lebensmittel, die Rheumaschmerzen fördern können.
    Da ist aber bei jedem anders, bei mir sind es unter anderem Nüsse. Man muss halt ein bisschen rumprobieren.
    Außerdem meide ich (Schweine-)Fleisch so gut es geht, nur ab und zu gibt es ein Stück von guter Qualität.

    Alles Gute wünsche ich dir!!
     
  17. petrovna

    petrovna Neues Mitglied

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    Auch neu, auch Probleme mit einem Fingergelenk

    Liebes Forum,

    ich habe mich eben angemeldet und schreibe gerade glaube ich den ersten Forenbeitrag meines Lebens...habe mich aber hier schon eine Weile herumgetrieben und muss sagen, dass ich das Forum sehr sympathisch finde. Das mal vorweg. Ich weiß auch gar nicht genau, was ich mir von euch erhoffe, aber das geht wohl den meisten erstmal so.

    Es ist so, dass ich seit ca. drei/vier Monaten Probleme mit einem Fingergelenk habe...das untere oder das mittlere, irgendwie kann ich das nicht so genau sagen, scheint auch zu wechseln. Jedenfalls kann ich den Finger oft morgens nicht richtig bewegen, später geht es dann und meistens merke ich dann fast gar nichts mehr - bis zum nächsten Morgen halt. Jedenfalls dachte ich zuerst, es käme durch Überbelastung/Sport/Computertastatur, irgendwas; aber da es nicht wegging, bin ich dann doch mal zu Arzt.

    Mittlerweile war ich beim Röntgen und habe auch eine Blutuntersuchung machen lassen - alles ist unauffällig (außer ein Schilddrüsenwert, weiß nicht, ob das von Bedeutung sein kann?), aber zum Rheumatologen wurde ich trotzdem überwiesen. Da war ich heute, er hat nochmal Blut abgenommen und ein Ultraschall gemacht, auf dem ebenfalls alles normal aussieht.

    Der Rheumatologe war extrem nett, hat sich viel Zeit genommen (war ja erst einmal da, aber falls jemand in Berlin ist und mit seinem Arzt unzufrieden ist, wäre diese Praxis sicher einen Versuch wert).

    Lange Rede, kurzer Sinn, natürlich wurde mir gesagt, dass die Ergebnisse der Blutuntersuchung abgewartet werden müssen (wohl bis Ende der Woche), aber ich habe nach den Fragen, die mir gestellt wurden, den Eindruck, dass entweder eine Form von Weichteilrheuma oder Psoriasis (Schuppenflechte habe ich nicht, aber muss wohl auch nicht unbedingt zeitgleich auftreten?) vermutet werden.

    Ich weiß schon, dass das alles noch nichts heißen muss, das hat der Rheumatologe auch gesagt, aber er hat eben auch die anderen beiden Krankheitsbilder genannt.

    Es ist mir ein bisschen peinlich, aber ich habe dann erstmal angefangen zu weinen. Es fühlt sich für mich alles nicht so harmlos an. Ich lese hier diese ganzen Sachen, die mich total verwirren. Einerseits scheinen ja die meisten hier jetzt nicht gerade total deprimiert zu sein, aber andererseits ist es doch so, dass man mit Rheuma letztendlich nicht weiß, wie es weitergeht mit einem - ob man Schmerzen hat, ob man überhaupt richtig arbeitsfähig ist etc.

    Wie gesagt, ich weiß ja überhaupt nicht, ob ich jetzt Rheuma habe. Aber ich hab total Angst davor und diese Wartezeit (obwohl sie ja in meinem Fall insgesamt recht kurz zu sein scheint) macht mich total wahnsinnig. Ich habe das Gefühl, alles, was ich sonst am Tag mache, ist nur eine Ablenkung bis zum nächsten Arzttermin. Das ist total bekloppt, aber ich kann's auch irgendwie nicht ändern. Auf jeden Fall würde ich mich freuen, ein bisschen hier in Kontakt zu bleiben, sozusagen für moralische Unterstützung...

    Sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist, ich musste das alles einfach mal aufschreiben. Ich freu mich jedenfalls über Antworten von euch.

    Viele Grüße!
    Petrovna
     
  18. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

    Registriert seit:
    26. Februar 2010
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    Hallo Petrovna,
    erst mal herzlich willkommen hier im Forum!
    Ich kann verstehen, dass du beunruhigt bist, aber ich würde mir an deiner Stelle erst mal keine großen Sorgen machen.
    Das du so schnell zu einem Rheumatologen überwiesen wurdest, ist doch schon sehr gut. Und wenn er dazu noch sehr nett und kompetent ist, umso besser!
    Denn abgeklärt werden sollte die Sache schon.
    Es kann aber auch ganz andere Ursachen für deine Fingergelenkprobleme geben. Und wenn du Glück hast, dann verschwindet die ganze Sache auf Nimmerwiedersehen.
    Falls es sich aber doch um eine rheumatische Erkrankung handeln sollte, dann ist es gut, so schnell wie möglich Bescheid zu wissen und nach Bedarf
    zu behandeln, damit keine Gelenkschäden entstehen.
    Wie ich hier auch schon mal geschrieben habe, kann es nicht schaden, ein bisschen bei der Ernährung rumzuprobieren.
    Vielleicht gibt es da Unverträglichkeiten, das kann auch zu Schmerzen führen.
    Auch mit Rheuma kann man bei guter Behandlung ein nahezu normales Leben führen.
    Auf jeden Fall kannst du hier auf fast jede Frage eine Antwort bekommen.

    Ich wünsche dir baldige Klarheit und alles Gute :top:
     
  19. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. März 2012
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    Ort:
    Bayern
    Hallo Petrovna,
    auch von mir ein herzliches Willkommen.
    Dass hier die meisten nicht deprimiert zu sein scheinen, ist wohl, weil alle gelernt haben, mit dieser Krankheit zu leben. Die Zeit, die du momentan durchmachst, kennen wohl alle, mit all den Unsicherheiten und Ängsten und Schmerzen. Aber wir wissen, dass wir etwas gegen die Schmerzen unternehmen können, und wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir haben gelernt, dass man damit trotzdem noch recht gut leben kann.
    Es ist gut, dass du so schnell was unternommen hast. So kann man auch schnell handeln, sobald eine Diagnose gestellt ist.
    Alles Gute!
     
  20. petrovna

    petrovna Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    6
    Ort:
    Berlin
    Danke für die schnelle Antwort! Ja, ich hoffe sehr, dass alles ein falscher Alarm ist. Über Ernährung hab ich auch schon nachgedacht, es wäre natürlich schön, wenn es so etwas Simples wäre. Irgendwie traue ich mich nicht so richtig, daran zu glauben, aber es stimmt natürlich, dass es auch keine Vorteile hat, vorher schon die komplette Krise zu kriegen :top:

    Wenn es nichts ist, sage ich auf jeden Fall Bescheid. Und wenn doch, werdet ihr mich hier wahrscheinlich sowieso noch öfter antreffen.

    Auf jeden Fall vielen Dank erstmal!
    Petrovna
     
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