Was ist das Ziel?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Lusella, 9. Mai 2012.

  1. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    Das Ziel..

    Hi,
    nun habe ich habe da jetzt die einige Zeit darüber nachgedacht.
    Ich denke,ein bischen kommt es ja auf das Alter an.
    Als meine Kinder klein waren und vom mir ja ziemlich abhänig.
    Das ist kein Lob auf das Dorfleben.Es gab für sie keine Möglichkeit
    ohne Taxi Mama auszukommen. Da hatte ich das Ziel,
    aus ihen Lebensfähige Menschen zu machen.
    Heute so kurz vor sechzig ist mein Ziel noch soviel wie möglich
    schönes zu sehen und erleben.Kleinigkeiten reichen mir schon.
    Letzen Sonntag durfte ich wieder mal auf einen Spielplatz,mit einer
    vierjährigen.Es hat riesig Spass gemacht.Kinder sind so unkompliziert,offen und
    meist fröhlich.Mir ging es schmerzmäßig nicht so gut,
    aber meine Seele war zufrieden,
    Es ist schwierig,ein Ziel zu finden,wenn man täglich von starken Schmerzen geplagt wird.
    Als junger Mensch war ich anfangs mit meiner Ungesundheit oft am hadern.
    Ich habe mich mit anderen Frauen verglichen.Die konnten alle mehr schaffen als ich.
    Meine Zweifel an mir waren,von einigen Menschen auch noch angefacht,oft extrem.
    Es ist heute bestimmt nicht leichter geworden.
    Wenn ich sehe,welche Ansprüche heute gestelt werden,da hatte ich es wohl noch einfacher,
    und wünsche ich euch einen "Gittagedankenentwirrer" und eine gute Nacht mit
    viel wenig Schmerzen und schönen Träumen.
    Gitta
     
  2. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    @Mummi,

    ich weiß, was Du meinst!
    Mir ging es beim Rheumatologen nämlich genauso.
    Blutwerte in Ordnung also kein Rheuma. Obwohl er, als Facharzt!!, hätte wissen müssen, dass gerade bei PSA typischerweise die Blutwerte in Ordnung sind.
    Erst die Hautärztin hat ein Szintigramm veranlasst und da hat man die Bescherung gesehen.
    Ich habe geleuchtet wie ein Christbaum.
    Trotzdem blieb der Rheumatologe bei seiner Fehldiagnose. Nichts Entzündliches sondern Arthrose!!

    Ich befürchte, dass gegen solche Hornochsen kein Kraut gewachsen ist.
    Selbst mein Einwand, dass man PSA nicht im Blut sieht, hat ihn nicht beirrt.
    Wobei es ja schon ein starkes Stück ist, dass ich als Patient den Facharzt darauf aufmerksam machen muss, dass man PSA nicht im Blut sieht und dass es darüber hinaus seronegatives Rheuma gibt.

    Das Ergebnis war, dass er mich angeschrien hat und trotzdem bei seiner Meinung blieb.
    Es wird bei solch resistenten Idioten auch eine Broschüre nichts nutzen.

    Da hilft nur: ARZTWECHSEL!
    Leider gibt es nicht viele Rheumatologen und noch weniger g u t e Rheumatologen.

    @Gitta,
    was Du schreibst ist wohl wahr!
    Allerdings war es bei mir so, dass ich als junge Frau "gesund" war. Jedenfalls dachte ich das.
    Ich konnte alles machen und die Anzeichen, die auf die Krankheit deuteten hatte ich ignoriert. Es ging damals noch.

    Heute vergleiche ich mich nicht mit anderen sondern mit mir selbst, wie ich war.
    Das frustriert mich.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich mittlerweile auf dem Weg zur Akzeptanz bin. Ich lerne mit den Tatsachen zu leben und das Beste daraus zu machen.
    Das tut mir gut und hilft mir erstaunlicherweise besser mit den Einschränkungen leben zu können.

    Ich wünsche uns allen eine gute und schmerzarme Zeit,
    Lusella
     
  3. sunshinemomo

    sunshinemomo Mitglied

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    hallo lusella,

    1.mal noch mal ein dickes lob für deinen "gedankenansporn" in diesem thread.

    wirklich interessant,was da alles gedruckt erscheint u. vieles davon spricht mir aus der "seele".


    leider habe ich deinen teevorschlag noch nicht gekauft,die woche war arbeitsreich,und mein 88-jähr.papa ist noch in seinem 6-wöchigen urlaub bei mir.doch ich habe ihn mir auf die to-do-liste gesetzt.

    habe heute einen schlechten tag-wie wahrscheinlich viele von euch- u. bin schon über kleine zielschritte dankbar.

    ich habe eine liebe nachbarin,die mir heute mittag noch bei den gartenabfällen"beseitigen"behilflich ist.

    solche menschen sind kleine engel,die uns geschickt werden u. das macht auch oft das zielesetzen etwas leichter,ohne grosse worte.

    euch allen ein relativ schmerzarmes wochenende ,viele kleine ziele,die erreicht werden können u. die uns stolz machen u. liebe grüsse,sunshinemomo
     
  4. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    Bärlin :-)
    **

    Hi,
    vergleichen wie ich war?
    Irgendwie war ich trotz Ungesundheit immer
    aller Leute Feuewehr.
    Ich habe früher mal geschrieben,mein bac dein bac,bac ist für alle da.
    Ein Werbung die vor vielen Jahren gelaufen ist.
    O-Ton meiner Mutter,wenn ich in den Seilen hing:
    Du weißt doch nicht was Schmerzen sind,die habe nur ich.:rolleyes:
    Familienfeier und von etzt auf gleich habe ich schlapp gemacht.
    Schwiegermutterton:
    Glaubst du mir geht es immer gut?
    Mein Mann hat dann gut reagiert,der Besuchssonntag bei seiner Mutter wurde beendet.
    Heute denke schon nach,was ich irgendwie immer wieder geschafft habe.
    Nur heute mit früher vergleichen,das mache ich nicht.
    Der Zahn der Zeit nagt und es kommt immer wieder was dazu.
    Heute freue ich mich an Kleinigkeiten.
    Wenn mal schaffe ein Fenster zu putzen.Oder ein Teil nähen
    konnte,weil meine Finger kurz mitgemacht haben.
    Seit 2 Jahren habe ich einen Schal,der fertig werden sollte.
    Es ist nur noch ein Knäul und dann wären 2,20 m fertig.
    Das ist mein Ziel,den schaffe ich irgendwann.Wenn er dann out ist,
    hänge ich ihn eben an die Wand zum anschauen.:D
    Alles Liebe und ein schönes Wochende.
    Gitta
     
  5. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    @sunshinemomo,

    mach Dir keinen Stress. Der Tee läuft nicht weg :D.
    Das mit den kleinen "Engeln" finde ich toll. Schön, dass es so etwas gibt!

    @Gitta,

    die Kommentare der Verwandtschaft kenne ich nur zu gut :rolleyes:. Manchmal bemühe ich dann gedanklich *Götz von Berlichingen*.
    Die Zahl derer, die mich mal am Abend besuchen können, steigt mit jedem Tag ;).

    Du nähst und strickst?
    Ich auch!
    Das Nähen ist mein liebstes Hobby. Ich muss da auch kleinere Brötchen backen- leider.
    Bin jetzt erst mit meinem Winterkostüm!! fertig geworden. Musste eine längere Pause machen, wegen eines Schubs.
    Was soll´s. Nun ist es fertig und der nächste Winter kommt bestimmt.

    Stricken habe ich auch wieder angefangen. Erst einmal Schals. Davon habe ich jetzt genug....
    Aber es hilft die Finger beweglich zu halten.

    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende,
    Lusella
     
  6. Bine 1971

    Bine 1971 Neues Mitglied

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    Hi @all:
    hier spricht mir viel aus der Seele...

    Auch ich habe mich immer noch nicht so richtig damit abgefunden nicht mehr so zu können wie ich will.
    Aber so langsam kommt es zwangsweise.
    Damals hat mich mein HA auch auf die PsychoSchiene geschoben, weil meine Werte alle gut waren.
    Der erste Rheumatologe hatte zwar vor 20 Jahren schon die richtige Diagnose, mich aber mit seiner Art sofort Basistherapie, Rö: muss nicht sein, ich seh das alles so.... völlig überfordert.
    Mittlerweile, viele Rheumakliniken, Kuren, Schmerzklinik Aufenthalte später fang ich langsam an: Es ist, wie es ist...
    Seit April haben wir den Versuch mit MTX gestartet und warten mal ab, wie es wirkt.
    Ich war für alle auch immer da und den Spruch:Och, man sieht dir das gar nicht an! Kann ich mittlerweile rückwärts pfeifen.
    Vielleicht war es auch immer ein Fehler die Starke zu sein, und nie was zu sagen.
    So what, so bin ich halt.
    Aber jetzt fallen viele aus den Wolken und können damit schlecht umgehen, wenn die Bine auf einmal sagt: Ne, tut mir leid, geht nicht. Ich kann nicht.
    Hab mich jetzt damit abgefunden, Schwerbehindert zu sein, Rentnerin zu sein, mir meine Fenster putzen zu lassen und einmal die Woche eine "Putzfrau", die noch jünger ist als ich in meinem Haus zu haben.
    Aber nur so komme ich klar.
    Zum Glück darf ich ja auf 400 Euro Basis noch ein bisschen arbeiten, sonst würde ich glaube ich völlig verblöden.
    Aber ich will nicht jammern, sondern das Beste draus machen.

    Doch jetzt ganz schön viel geworden.
    Haltet euch tapfer und ein schönes Wochenende.
    LG
    Bine
     
  7. took1211

    took1211 Guest

    Hallo ihr Lieben,
    in all euren Beiträgen finde ich mich wieder.Mir ist es nicht anders ergangen.

    @ Gitta,du schreibst mir aus der Seele.

    Wenn ich Jahre zurückblicke,dann frage ich mich ernstlich,wie ich das Alles
    immer Jahr für Jahr gepackt und überstanden habe.

    Ihr wisst alle selbst welcher Druck auf einem lastet,will man Haushalt,Kinder,
    Partner,Verwandtschaft und Arbeit(Vorgesetzter und Kollegen) unter einen
    Hut bringen und allem gerecht sein wollen,was eigentlich gar nicht machbar ist.

    Irgendwo und irgendwann funktioniert es nicht mehr.Wer hat für einen Rheumatiker
    Verständnis und kann ihm nachfühlen,wenn er selbst nicht betroffen ist?
    Durch all den Druck und die Belastungen werden die körperlichen Schmerzen
    immer stärker und die Psyche leidet darunter.
    Manchmal habe ich alles in Frage gestellt,wenn ich so verzweifelt war.
    Und dann fing ich an,kleinere Schritte zu gehen.Umfangmäßig kleinere
    Arbeitsaufgabe in einem größerem Zeitumfang zu erfüllen brachten mir kleine Erfolge
    und ein besseres Selbstvertrauen.Während meiner beruflichen Tätigkeit hatten viele
    meiner Kollegen,einschließlich Vorgesetzten,Verständnis für mich.
    Sie bemerkten,dass ich trotz meiner Erkrankung mich immer durchgekämpft habe.
    So,wie die allermeisten Rheumatiker kämpfen und nicht aufgeben.Und das ist an
    uns Rheumakranken das Bemerkenswerteste.
    Wenn man noch im Arbeitsprozess steht,dann ist Vieles um so schwerer.
    Und ich fühle mit denen,die nicht alle Fünfe grade sein lassen können,wenn ihnen
    danach ist.
    Liebe Grüße an alle,die sich tagtäglich dieser Krankheit stellen müssen und sich
    unermüdlich um ein besseres und schmerzärmeres Wohlbefinden mühen.
    lgtook
     
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