Nebenwirkungen Azathioprin / Ausschleichen Azathioprin

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Danubia, 1. April 2012.

  1. Danubia

    Danubia Neues Mitglied

    Registriert seit:
    23. März 2012
    Beiträge:
    3
    Hallo,

    meine Mutter (90) hatte im Juni 11 eine akute mikroskop. Polyangiitis mit Nieren- und Lungenbeteiligung. Danach das übliche: Endoxan+Prednisolon. Sie nimmt seit Dezember 11 neben dem Prednisolon (10 mg, wir versuchen seit ein paar Wochen in einem ersten 0,5 mg Schritt langsam runterzukommen, aber schon nach dem ersten 0,5 mg-Schritt zeigten sich nach etwa 10 Tagen Bandscheibenschmerzen - Zusammenhang ist aber unklar) auch 50 mg Azathioprin.

    Etwa 5-6 Wochen nach Beginn der Aza-Therapie wurde sie sehr kurzatmig, hatte hartnäckigen, zähen Schleimauswurf (wurde seit Jan. deutlich besser), häufig bitteren Geschmack im Mund (könnte auch vom Prednisolon kommen), zähen Schleim im Mund. Ein Herz-US ergab letzte Woche, dass das Herz OK ist. Die Lungenfunktionsprüfung zeigte, dass der Sauerstoffaustausch in der Lunge behindert ist. Vom Pneumologen wird daher ein Ausschleichen des Azathioprins (zuerst Reduktion auf 25 mg, dann ganz absetzen) angeraten, um zu prüfen, ob die Kurzatmigkeit eine Nebenwirkung des Azathioprins ist oder ob die Lunge womöglich dauerhaft geschädigt ist. Wir haben erst nächste Woche einen Termin bei unserem Nephrologen + Entzündungsspezialisten und würden vorher für die Meinungsbildung gerne auf den Wissensfundus im Forum zurückgreifen, daher unsere Fragen:

    Sind bei anderen diese Nebenwirkungen des Azathioprins auch aufgetreten und bekannt?

    Kann man Azathioprin einfach so ausschleichen? In welcher zeitlichen Abstufung? Gibt es Erfahrungen im Forum dazu? Welches Risiko gehen wir ggf. ein und auf was sollte man besonders achten?
     
  2. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo Danubia,


    meinst du nicht, dass der Lungenfacharzt sich mit dem Rheumatologen (oder Nephrologen) deiner Mutter bezüglich der Medikamente ins Benehmen setzen sollte??
    Hier liegt doch eine etwas komplexere Situation vor, die in einem Laienforum sicher niemand ernsthaft beurteilen möchte oder gar kann.

    Zu deinen Fragen allgemein:

    1. Mir sind keine Nebenwirkungen auf die Lungenfunktion dieser Substanz bekannt - weder persönlich noch allgemein.
    2 und 3. Azathioprin kann man grundsätzlich sowohl ausschleichen als auch einfach absetzen - allerdings richtet sich die Entscheidung nach dem Grund für das Eine oder Andere...insofern ist die Frage der zeitlichen Abstufung nicht pauschal zu beantworten.
    4. Dazu werden sich vielleicht andere auch noch melden; ich selbst habe Azathioprin nach und nach reduzieren können.
    5. Zu beachten ist dabei immer, ob die Grunderkrankung wieder zurückkommt - eine Binsenweisheit sowohl mit unveränderter als auch reduzierter/geringer Dosis, bei Einnahme von anderen Medikamenten und ohne Therapie....

    Übrigens ist 50 mg Azathioprin eine geringe Dosis, selbst bei leichtgewichtigen Patienten.
    Die Erkrankung deiner Mutter selbst geht - wie du schon sagtest - bei ihr und auch sonst häufig mit einer Lungenbeteiligung einher; daher ist die Beurteilung bei Problemen der Lunge und einer 90jährigen (!) Dame wirklich alles Andere als trivial und gehört in Facharzthände ;)


    Alles Gute für euch, Frau Meier
     
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