erstmal aufatmen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Aju, 28. März 2012.

  1. Aju

    Aju Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich habe mich ja unter "ich bin neu" schonmal vorgestellt, kann den Thread aber nicht mehr finden.

    (Überhaupt finde ich mich noch nicht so gut zurecht im Forum, aber das kann ja noch werden:)

    (Hauptsache, mit dem "Futterthread" klappt´s schonmal:))

    Nach drei Monaten Schmerzen, bin ich dann doch am Montag beim Hausarzt gewesen. Ich dachte, er
    verschreibt mir ein wirksames Schmerzmittel, womit ich die Zeit bis zum Mai (dann Termin beim
    Rheumatologen) überbrücken kann.

    Der Hausarzt hat Blut abgenommen (Ergebnisse kommen Donnerstag), und hat mir Cortison verschrieben.
    Ich habe mich über das Cortison gewundert, weil dann ja das Blutbild im Mai ein anderes sein wird, na ja.

    Er meinte, mein Rheuma vor 15 Jahren sei ja nicht so schlimm gewesen (anhand der damaligen Werte),
    also ehrlich, die Schmerzen von damals möchte ich auch nicht wiederhaben. Warum nur habe ich das
    Gefühl, dass er irgendwie keine Ahnung hat? Ein netter Mensch, aber was die Schmerzen angeht, glaube ich,
    er versteht nicht, wie weh es tut, wenn es weh tut. Das Gefühl, nicht wirklich verstanden zu werden, das habe
    ich oft...wegen einem kleinen Ziepen jammer ich ja nicht.

    Für mich sind so alte Untersuchungen eigentlich nichtssagend. Ich hoffe, dass der Rheumatologe eine
    Diagnose stellen wird, die ja vielleicht auch heisst, kein Rheuma? Und wenn Rheuma, dann ist es doch
    unabhängig von den Blutwerten (Meine Schwester hatte damals erhöhte Were und keine Beschwerden, ich hatte
    fast normale Werte und konnte fast nix mehr greifen)

    Egal wie, ich nehme seit gestern das Cortison, fühle mich schon besser, und warte die nächsten Tage ab.
    Ich hatte ja öfter mal ein, zwei schmerzfreie Tage, aber heute fühlt es sich "anders" an, und die Hoffnung
    steigt.

    Ich freue mich im Moment einfach, dass ich heute einen ganz normalen Tag verbringen werde, das musste ich
    jetzt doch mal loswerden.

    LG
    Aju
     
  2. orti69

    orti69 Mitglied

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    Blutbild

    Hallo Aju,

    sei froh, dass Du schon mal Kortison bekommen hast. Damit wird die Entzündung relativ schnell eingedämmt und Du wirst hoffentlich weniger Schmerzen dadurch haben UND weniger Folgeschäden!
    Klar, dadurch werden Deine Blutwerte verändert, aber lass Dir die Laborergebnisse von Deinem HA einfach kopieren und nimm sie im Mai zum Rheumatologen mit. Dann hat er gleich einen Verlauf und kann sehen, wie es sich unter Kortison entwickelt hat. Nimm auch die Unterlagen von vor 15 Jahren mit - vorausgesetzt es gibt sie noch.
    Im Übrigen solltest Du ohnehin alles dokumentieren: Medikamenteneinnahme, Schmerzintensität, besondere Vorkommnisse, andere Infekte, evtl. auch außergewöhnliche Tätigkeiten usw.....

    Was das Schmerzempfinden angeht: das ist sowieso bei jedem Menschen individuell. Da gibt es keine absolute Messskala. Mein Rheumatologe sagt mir auch immer, dass ich - in Schulnoten ausgedrückt - eine zwei bekommen würde (damit ich mich selbst einordnen kann). Mir ist das aber egal wie er mich einordnet - den Schmerz muss sowieso ich aushalten und das habe ich ihm auch schon gesagt. Da nervt er mich auch ein wenig, aber soll er reden. Mir ist schon bewusst, dass es anderen Rheumis viel schlechter geht.

    Übrigens, es gibt auch seronegative Befunde, d.h. im Blut wird NICHTS festgestellt, trotzdem ist die Entzündung (Schmerzen) da!

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag!

    Liebe Grüße
    Bärbel
     
  3. Aju

    Aju Neues Mitglied

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    Vielen lieben Dank für Deine Antwort, Bärbel.

    Habe Sie jetzt (kurz nach Feierabend noch im Büro)
    gerade leider nur überfliegen können.

    Also Schmerzen wann und wo, habe ich in den letzten Monaten
    schon aufgeschrieben, vielleicht nicht gründlich genug, hm. Was meinst Du mit sonstigen Tätigkeiten?

    Vielen Dank für Deine Tips!

    LG
    Aju
     
  4. orti69

    orti69 Mitglied

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    Hallo,

    also ich meine z.B. folgende Sachen:

    - Wochenende "durchgefeiert"
    - Kurzurlaub (lange Autofahrt, Flug, ...)
    - großer Ärger in der Arbeit/zu Hause
    - Infekte jeglicher Art
    - Verletzungen
    - ...

    einfach alles, was vom "normalen" Tagesrhytmus abweicht. Die schönen aber auch die scheußlichen Dinge.

    Es ist vielleicht nicht immer für den Arzt alles sooooo wichtig, aber Du kannst vielleicht manchmal einen Rückschluß ziehen (z.B. WoEnde "saufen" = mehr Schmerzen die Tage danach; oder im Frühling und Sommer mehr oder weniger Schmerzen als im Winter. Leg Dir einfach einen separaten Kalender zu, den Du immer dabeihast und Dein "Befinden" notierst.

    Liebe Grüße
    Bärbel
     
  5. Aju

    Aju Neues Mitglied

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    Danke, Bärbel,

    jetzt habe ich´s kapiert. Ja, werde ich machen, das ist ein guter Tip.

    Heute ist der dritte Tag mit Kortison und es tut nix weh, gestern die Zehengelenke, aber
    das könnte ja auch andere Ursachen haben. War auch nicht sooo schlimm. Aber hey, ich
    habe so gute Laune, heute früh konnte ich sogar die "Arme kreisenlassen". Im Moment
    fühle ich mich total erleichtert.

    Heute Mittag wieder Arzttermin, wg. Blutwerten.

    Lg
    Aju
     
  6. orti69

    orti69 Mitglied

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    "Schön, wenn der Schmerz nachlässt"

    Hallo Aju,

    schön, dass Deine Schmerzen weniger geworden sind. Das war bei mir auch so. Kortison bremst einfach die Entzündung ein und damit werden auch die Schmerzen weniger.

    Nur leider ist Kortison nicht das Mittel der 1. Wahl als Dauermedikament (zumindest in höheren Dosen). Gut ist, dass Du bis zu Deinem Rheumatologentermin so eingestellt bist, dass Du wenig - keine Schmerzen hast. Dein Rheumatologe wird Dir sicherlich ein Basismedikament verordnen, dass Du längerfristig einnehmen kannst, auch wenn die auch Nebenwirkungen machen. Es ist oft ein längerer Prozess, bis man das richtige Mittel in der richtigen Dosierung hat. Das ist bei jedem Menschen anders.

    Mein Leitspruch bis zum Ausbruch der RA war: "Jedes Medikament, das ich NICHT nehmen muß, ist das beste." Bis dahin habe ich fast keine Medikamente genommen. Ab und zu mal ne Schmerztablette z.B. wg. Kopfschmerzen. Das hat sich leider geändert. Zumindest habe ich jetzt auch eine eigene Tablettenbox:).

    Also, geniess Deine "schmerzfreie" Zeit und gute Laune!!!

    Liebe Grüße
    Bärbel
     
  7. Aju

    Aju Neues Mitglied

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    Danke, Bärbel!

    Bist Du denn weitestgehend schmerzfrei? Wie lange hast Du denn schon RA?

    Gestern war ich nochmal beim Hausarzt, er meinte die Werte wären leicht erhöht, nicht so schlimm.
    Darauf gebe ich nix, das war ja früher auch schonmal so.

    Er hat mir erklärt, wie ich mich jetzt mit dem Kortison die nächsten Wochen "über Wasser" halten
    kann, also auch runterdosieren und so. Die Blutwerte habe ich mir gleich auch nochmal ausdrucken lassen.

    Die Hemmschwelle, Medikamente zu nehmen, ist bei mir schon lange gesunken. Einmal natürlich während
    der damaligen Rheumazeit, aber inzwischen mit schlimmer Neurodermitis und Asthma, nehme ich schon
    seit zwei Jahren Medikamente und Salben und und und. Allerdings gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass
    ich vielleicht auch mal wieder ohne auskomme.

    Ich schreibe jetzt jeden Tag auf, was ich nehme, wie´s mir geht und so weiter. Das werde ich auch in
    Bezug auf die anderen Krankheiten tun. Vielleicht lerne ich mich und meinen Körper einfach auch besser
    kennen und einschätzen. Und zur Vorlage bei den Ärzten ist das sicher gut.

    Vielen Dank nochmal für die guten Ratschläge, die ich hier bekommen habe und Infos.

    LG
    Aju
     
  8. orti69

    orti69 Mitglied

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    Hallo Aju,

    derzeit bin ich alles andere als schmerzfrei. Leider:(

    Ich habe seit Ende 2008 RA (direkt nach der Entbindung meines 2. Kindes). Die Diagnose wurde im April 2009 gestellt. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch gestillt habe (und wollte es auch noch weiterhin tun), habe ich von April 2009 bis Novemer 2009 Kortison genommen und mich - so wie Du - damit über Wasser gehalten. Danach habe ich abgestillt und mit Sulfasalazin (aufbauend bis 2-0-2) begonnen, dann das Kortison ausgeschlichen. Sulfa alleine hat leider nicht gereicht, so habe ich noch MTX 10mg s.c. bekommen, nehme es aber mittlerweile als Tablette, weil mich das Spritzen genervt hat.

    Seit letztem Herbst (etwa November/Dezember) habe ich aber "einen Schub". Das macht sich vor allem in den Grundgelenken des rechten Fusses bemerkbar. Im Februar bekam ich deshalb in 2 betroffene Gelenke örtlich Kortison gespritzt, was mir auch eine schöne (fast schmerzfreie) Verschnaufpause brachte. Ich war dann im März sogar beim Skifahren (war das schön!!).
    Davon bin ich jetzt weit entfernt. Ich kann kaum auftreten, geschweige denn abrollen, als kein normaler Gang möglich.

    Mein Rheumatologe hat mir geraten einen "Kortisonschub" über 5 Tage zu machen. Das habe ich gestern angefangen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Schmerzmittel haben mir nicht wirklich geholfen. Bis jetzt merke ich leider noch nichts.

    Mir bleibt einfach die Hoffnung, dass es kurzfristig zumindest ein wenig besser wird. Immerhin bekomme ich jetzt Einlagen für meine Hausschuhe - damit ich halbwegs vernünftig gehen kann. Ich habe ja auch noch zwei "lebenslustige Kinder" zu versorgen. Das kostet auch ganz schön Kraft.

    Ich freue mich, dass Dir meine Ratschläge helfen.

    Liebe Grüße
    Bärbel

    PS: Sorry fürs Jammern - das musste einfach mal raus.
    Übrigens: Bist Du eigenlich Weiblein oder Männlein?
     
  9. Aju

    Aju Neues Mitglied

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    Hallo Bärbel,

    wie immer, kurz nach Feierabend, noch mal hier reingeschaut...habe das Kortison jetzt einfach mal wieder
    hochdosiert, weil mein Daumen so weh tut, muss ja hier tippen und schreiben im Büro...glaube, jetzt, nach
    zwei Tagen, wird´s langsam. Mal sehen, wie lange es anhält.

    Bei mir fing das Rheuma auch nach der Geburt meiner Tochter an, da war sie genau fünf Tage alt, weiss noch genau
    den Tag, ganz hohes Fieber und dann plötzlich konnte ich nicht mehr laufen. Bin dann ins KH, aber die haben nicht
    sagen können, was ich habe. Das habe ich erst später dann erfahren. War schlimm, mit Säugling, alleinerziehend war
    ich auch, nee, war nicht schön.

    Vielleicht hilft es Dir etwas, vielleicht hab´ich es auch schon geschrieben, nach drei Jahren hörte der Spuk auf,
    danach hatte ich 12 Jahre keine nennenswerten Probleme. Vielleicht hört es bei Dir auch auf? Ich wünsche Dir
    auf jeden Fall, dass es wenigstens erträglicher wird. "Helfen" Dir Deine Kinder auch? (Meine Tochter hat beim Wickeln immer auf "Kommando" den Popo hochgehoben, weil ich ihre Beinchen nicht heben konnte, das fand ich rührend)

    Bärbel, hoffentlich geht´s bald besser, ich kann mir ungefähr vorstellen, wie Dein Fuß sich anfühlt - ich drück
    `dir die Daumen!

    Liebe Grüße

    Aju

    Ach so, bin Weiblein, aber das hast Du jetzt hier bestimmt auch rausgelesen:)
     
  10. Aju

    Aju Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    347
    Mit dem Cortison bin ich bis jetzt schmerzfrei geblieben.

    Gestern hatte ich, endlich, den Termin beim Rheumatologen, zu einer Diagnose hat er gar nix

    gesagt. Wäre ja schön, dass ich so lange Jahre keine Beschwerden hatte. Vielleicht wäre ich einer

    der seltenen Fälle...ja, was machen wir denn jetzt mit Ihnen? Erstmal das Cortison ausschleichen

    und sehen was passiert, wenn nochmal Beschwerden auftreten, soll ich mich melden. Die Werte

    vom Blutbild (von Anfang April) seien leicht erhöht, nicht dramatisch. Jetzt wollte er noch den

    CCP-Wert testen. Das Ergebnis kommt in einer Woche. Wenn sie sich nicht melden, wäre alles

    ok. Noch eine Röntgenaufnahme der Hände, nein keine Schädigungen an den Knochen (warum diese

    Verdickungen? Keine Ahnung, aber die tun ja nicht weh)

    Also, werde ich von meinen 5mg Prednisolon mich runterdosieren auf Null und dann abwarten...

    aber ganz ehrlich, dafür habe ich jetzt vier Monate auf einen Termin gewartet?

    Ich hoffe nur, dass alles gut geht und ich keine Schmerzen mehr haben werde...

    LG

    Aju
     
  11. ati407

    ati407 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    10. Mai 2012
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    17
    Herzlich Willkommen...einen ähnlichen Rheumatologenbesuch hatte ich auch....nachdem mir mein Othopäde Cortisonspritzen direkt in die betroffenen Gelenke spritzte war ich fast einige Wochen schmerzfrei,leider hatte ich dann in der Zeit den lang erwarteten Rheumatologentermin....tja nachdem er gesehen hatte das es mir besser ging und mein Rheumawert ok war durfte ich wieder gehen mit den Worten wenn nichts mehr geht kann ich einen neuen Termin machen und ich hätte in dem Gelenk schon Athrose damit muss ich eh leben....ei Hoch auf alle Ärzte die ihren Job so sehr lieben *ironie aus*
     
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