Und noch eine Neue

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von anja 1, 19. März 2012.

  1. anja 1

    anja 1 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Bremen
    Hallo, auch ich bin neu hier!

    Bei mir fing das ganze im letzten Jahr an. Geschwollene Finger, Knie und Schmerzen in den Schultern.
    Nach HA- Besuch stellte sich heraus, dass ich Borreliose habe. Naja nach Antibiotika Therapie wurden zwar diese Werte besser, aber CRP,BB etc. nicht und die Beschwerden auch nicht im Gegenteil. Dann verschiedene Tbl. Endometacin (ist mir nicht bekommen) und so weiter. Im November dann endlich ins Rheumazentrum, dortige Diagnose CP (wohl durch die Borrelien ausgelöst, muss dazu sagen, war vor 24 Jahren schon mal im Rheumazentrum, Polyarthritis, danach nie wieder Beschwerden gehabt). Jetzt nehme ich Azulfidine 4xtgl., Diclac bei Bedarf und was für den Magen.
    CRP ist bis jetzt immer erhöht, RF negativ. Jetzt langsam lassen die extremen Beschwerden nach, aber immer ist irgendwas geschwollen (wechselnde Lokalität). Nun darf ich bald zur Reha nach Bad Liebenwera. Mal sehen was die dort sagen. Bei der letzten Blutuntersuchung waren die CRP Werte fast normal allerdings die Borrelienwerte wieder erhöht. Ich bin inzwischen total verunsichert durch diesem ganzen hin und her.
    In meinem Beruf kann ich so nicht mehr arbeiten (Ambulante Pflege) und nun?
    :vb_confused:
     
  2. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo anja1,

    herzlich willkommen hier :)
    Eine RA (früher CP) wird nicht durch Borrelien ausgelöst. Die meisten "positiven Borreliosewerte" sind nichts Anderes als eine so genannte Seronarbe (d.h. dass jemand mal Kontakt hatte und dagegen Abwehrstoffe gebildet hat) und verschwinden daher auch nicht. Deshalb helfen auch Antibiotika nichts; diese machen Sinn, wenn eine Borreliose als Ursache von Gelenkentzündungen nachgewiesen wird (und zwar in der Regel durch eine Untersuchung von Gelenkflüssigkeit) - hierbei sind meist die Knie betroffen - oder eine frische Borreliose vorliegt (also relativ bald nach einem Zeckenbiss eine flächige, rundliche Rötung, die so genannte Wanderröte, auftritt.

    Eine "CP" ist jedoch ein eigenständiges Krankheitsbild und benötigt völlig andere Untersuchungen und Behandlungsmaßnahmen.

    Vermutlich hast du da etwas miteinander vermischt (oder dein Hausarzt?), was zufällig zusammen vorliegt.
    Ich wünsche dir, dass du in deinem Beruf wieder arbeiten kannst, wenn die Medikamente wirken; das ist durchaus nicht so selten möglich.

    Grüße und gute Besserung, Frau Meier
     
  3. anja 1

    anja 1 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    19. März 2012
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    Bremen
    Hallo Frau Meier,
    vielen Dank für die Antwort. Allerdings gibt es bei Borreliose so viele verschieden Symptome. Habe mich mit einer Ärztin die darauf spezialisiert ist kurzgeschlossen und werden einen Aktivitätstest machen, da bei mir unbekannt ist wann ich Kontakt gehabt hätte. Ich habe nur Sorge das einer dies sagt und der andere das sagt , dann häng ich wieder in der Luft. Kann es sein dass , weil ich ja seit letztem Sommer Beschwerden habe es mal vom CP kommt und mal von der Borreliose? Was sagst Du/Sie dazu? Ich bin einfach nur noch ratlos!
    Im Rheumazentrum sind verschieden Rö-Aufnahmen gemacht worden, Knochensintigraphie (zeigt eindeutige Entzündungszeichen an allen Gelenken) usw.
    Gruß und Danke Anja
     
  4. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo Anja1,

    ich will ja niemandem zu nahe treten, aber bei "auf Borreliose spezialisiert" stellen sich mir die Nackenhaare......(was keineswegs bedeuten muss, dass deine Ärztin das NICHT wirklich ist)
    Wenn im Knochenszintigramm überall Entzündungen sind, würde ich an deiner Stelle einen internistischen Rheumatologen so schnell wie möglich - ggf. auch im Rahmen einer Früharthritissprechstunde, da diese relativ schnelle Termine bieten - hierzu mit allen vorliegenden Befunden der vorangehenden Untersuchungen plus den Beschwerden aufsuchen.

    Borreliose ist meiner Meinung nach eine zu häufig (und meist falsch) so benannte "Erkrankung".

    Wo wohnst du denn? Vielleicht kannst du ja auf der Ärzteliste mal nachsehen, die es in diesem Forum gibt ;)
    Alternativ geht auch eine direkte Empfehlung :)

    Liebe Grüße, Frau Meier
     
  5. Milo

    Milo Neues Mitglied

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    18
    Eine Borreliose kann sämtliche Gelenke befallen und nicht nur das Knie!
    Warum sollen denn Bakterien wie die Borrelien, die sich im ganzen Körper ausbreiten und als Multisystemerkrankung alle Organe befallen können nur ausschließlich im Knie aufhalten?
    Auch ist es unverantwortlich bei „positiven Borrelienwerten“ gleich von einer Seronarbe zu sprechen. Diese Tests können niemals zwischen einer aktiven Infektion und einer Seronarbe unterscheiden. Da müsste man doch Hellseher sein um das anhand des Laborergebnisses zu unterscheiden..
    Nur wenn man keinerlei Beschwerden hat, könnte man davon ausgehen, dass die Borreliose derzeit nicht aktiv ist und es eine Seronarbe ist.
    (Das aber eine eine mögliche spätere Symtomatik nicht ausschließt)

    Hassler hat in einer Langzeituntersuchung z.B. festgestellt, das alle seropositiven Probanden irgendwann auch klinisch symptomatisch werden.
    http://www.dieterhassler.de/fileadmin/PDF/CTJ806.pdf

    Bei eindeutigen Symptomen und positiven Borreliosewerten sollte man unbedingt eine mögliche Borreliose in Betracht ziehen.
    Man könnte bei Entzündungen der großen Gelenke zwar eine Untersuchung der Gelenkflüssigkeit über eine PCR versuchen. Doch die Sensitivität dieser Methode ist viel zu gering um damit bei einem negativen Ergebnis eine Borreliose auszuschließen. Ein pos. Ergebnis wäre aber ein Beweis der Erkrankung.
    Wenn die Werte nach einer Antibiotikatherapie besser wurden, ist das doch nahezu ein Beweis für die Diagnose. Aber diese muss deswegen noch nicht geheilt sein, besonders wenn danach wieder die Werte erhöht sind.

    Es ist unbedingt erforderlich eine Borreliose eindeutig von einer CP abzugrenzen, da sich die Behandlungen gravierend unterscheiden.
    Bei der Borreliose muss die Ursache ausreichend mit Antibotika, evt. mit Wiederholungszyklen behandelt werden. Bei einer CP werden nur die Symptome und Entzündungen behandelt, bei der mögliche Bakterien nicht beseitigt werden.
    Cortison fördert durch seien immunsupressive Wirkung sogar noch das Erregerwachstum und ist bei einer Borreliose kontraindiziert.

    Hier die Leitlinien der Deutschen Borreliose-Gesellschaft zur Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose:
    http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf

    Die Borreliose ist meiner Meinung nach eine weit unterschätze Krankheit, da positive Borreliosewerte ohne jeder weitere Diagnostik meist fälschlich als Seronarbe abgetan werden und Rheumatologen in der Regel keine Infektologen sind.

    Warum macht man eigentlich diese Tests, wenn bei einem negativen Befund eine Borreliose ausgeschlossen wird und diese bei einem positiven Ergebnis einfach als Seronarbe abgetan werden?
    Obwohl diese unzuverlässigen Tests nicht standardisiert sind und deshalb im einen Labor positiv und im anderen negativ sein können. Ein positiver Wert ist aber eine Beweis für eine stattgefundene Infektion dem man zwingend nachgehen muss.
    Da es leider keinen beweisenden Test für eine Borreliose gibt, (übrigens auch nicht für eine CP), ist die Borreliose in erster Linie eine klinische Diagnose unter Berücksichtigung aller Faktoren.
    Dazu ist jedoch sehr viel Erfahrung und spezifiches Fachwissen mit dieser Erkrankung nötig, über die nur wenige Ärzte verfügen.

    Alles Gute
    Milo
     
    #5 20. März 2012
    Zuletzt bearbeitet: 20. März 2012
  6. anja 1

    anja 1 Neues Mitglied

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    Danke, für die Antworten. Ich wohne in Bremen
     
  7. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Milo

    Nein!
    Die Abklärung von Gelenkschmerzen gehört in ärztliche Hände und nicht in den Bereich von "Eventuell"-Spekulationen - auch nicht per Seite der "Borreliosegesellschaft". Ein Facharzt wird klären, ob es Hinweise auf Borreliose gibt. Dann - und nur dann - macht es Sinn, diesen Weg weiter zu verfolgen.
    Ein positives Borrelienergebnis (welches denn?) in Kombination mit Gelenkschmerzen überall ist keineswegs eindeutig und muss hier auch nicht zur Panikmache verwendet werden.
    Fakt ist, dass die Borreliose eine viel zu oft instrumentalisierte "Erkrankung" ist - will sagen, zu oft fälschlich diagnostizierte und damit meist auch erfolglos behandelte.....
    Zuallererst ist Häufiges häufig und gehört bedacht.
    Mit der Untersuchung der Gelenkflüssigkeit hast du in sofern Recht, als tatsächlich nur eine POSITIVE Untersuchung beweisend ist. Sie setzt dennoch eine nennenswerte Ansammlung von Gelenkflüssigkeit voraus. Die Besserung von "Borreliosewerten" nach einer Antibiotikatherapie halte ich für eine falsche Fährte.

    Aber lassen wir die Diskussion hierüber. anja1 wird das sicher mit ihrer Ärztin bzw. einem Facharzt für Rheumatologie klären ;)

    Gruß, Frau Meier
     
  8. Milo

    Milo Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    18
    Die Abklärung von Gelenkkschmerzen gehört sicher in die Hände von Ärzten.
    Dazu gehört auch unbedingt dass voreiner Diagnose CP auch erst einmal infektologische Ursachen, wie eben Borrelien, Yersinien, Campylobakter etc. ausgeschlossen werden und nicht gleich von vornherein mit wilden, faschen Spekulationen, wie Borrelien befallen nur das Knie, pos. Blutwerte sind nur Seronarben, ect. in Reich der Waisen abgeschoben werden.
    Bei Zeifeln hat auch jeder Patient das Recht sich eine Zweitmeinung einzuholen.
    Z.b. bein Infektologen, die sich mit Infektionen besser auskennen, als Rheumatologen, dessen Fachgebiet Rheuma ist.
    Weder sie Fr. Meier, noch sonst jemand kann eine Borreliose auf die Ferne ausschließen. Speziell wenn diese Diagnosen schon einmal ärztlich festgestellt wurde.
    Genau das ist reine Spekulation.

    Liebe Grüße
    Milo
     
  9. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Milo

    Überlassen wir das doch den Arthritis-Sprechstunden ;)
    Eine RA sieht in der Regel deutlich anders aus als eine Lyme-Borreliose......deren Diagnosestellung nicht allein auf einer "Borrelienserologie" basiert!

    Gruß, Frau Meier
     
  10. took1211

    took1211 Guest

    Borreliose kann Rheumaschmerzen verstärken

    Hallo anja,eine durch Borrelien verursachte Erkrankung kann eine bereits bestehende RA schmerzhaft verstärken.So erging es mir vor ca. 10 Jahren.Enorm starke Schmerzen in Knien ,Schultern und Armen,körperliche Schwäche,Schweißausbrüche und Appetitlosigkeit zwangen mich zur Bettruhe.Im Blut wurden Borrelien nachgewiesen.Ich bekam Antibiotika verordnet.Nach ca. 14 Tagen ging es aufwärts.Nachfolgend waren "nur"noch die Schmerzen der RA zu spüren.Ich denke,dass ein internistischer Rheumatologe sich deiner Probleme annehmen sollte.Viel Glück.lg.took
     
  11. anja 1

    anja 1 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Bremen
    Danke Took 2011,

    ich hab schon gedacht es geht nur mir so. Ich werde im Mai eine Reha antreten in Bad Liebenwerda, bin gespannt was die dazu sagen.
    Ich hoffe Dir geht es besser! Nach meiner ersten Antibiotika Therapie wurde die Werte besser (letzten Sommer), jetzt sind sie wieder erhöht und die nächste Antiobtika Therapie steht an. War das bei Dir auch so? oder war es gleich beim ersten Mal besser?

    Lg Anja
     
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