Cortison und Hygiene

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Ricc, 24. Februar 2012.

  1. Ricc

    Ricc Neues Mitglied

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    München
    Hallo,

    ich habe seit 10 Jahren UV und nehme seit einigen Monaten 25 mg Decortin-H (Prednisolon). 2011 hatte ich 3 bakterielle Blasenentzündungen, die nur mit Antibiotikatherapie behandelbar waren.
    Da Cortison die Immunabwehr schwächt, führe ich diese Blasenentzündungen auf Cortison zurück.
    Daher habe ich seitdem die Hygiene-Tipps für immunsupprimierte Patienten befolgt (die http://www.ihph.de/hygienetipps-immunsupprimiert.pdf) die eigentlich an hoch-immunsupprimierte Patienten adressiert sind und im Alltag einen enormen Aufwand bedeuten, den ich gerne reduzieren würde.
    Frage: Wie ist Eure Erfahrung mit der Infektionsanfälligkeit bei ca. 25 mg Prednisolon täglich?
    Was sind Eure Hygienemaßnahmen? Wieviel Hygiene muss sein - was ist zuviel?

    Danke schon jetzt
    Ricc
     
  2. anurju

    anurju anurju

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    Hey Ricc,

    also ehrlich gesagt finde ich die Tipps in der Datei sehr extrem...
    Ich bin selber durch MTX und Cortison (allerdings nur zeitweise hochdosiert) immunsupprimiert und kenne durchaus die erhöhte Infektanfälligkeit - insbesondere auch in Blase und Hals.
    Die in der Datei erwähnten Hinweise bezüglich der Handhygiene beherzige ich so gut es geht: häufiges Händewaschen, z.T. auch Desinfektion, wenn jemand in meiner Familie krank ist, Vermeidung von Kontakt zu Erkrankten (wenn man es verhindern kann) - das sind Dinge, ich ich versuche...
    Für die Blase habe ich mir angewöhnt, bei ersten minimalen Anzeichen sofort "gegenzuschießen" - und zwar mit extrem viel Trinken (Blasentee), mit Arctuvan (ein wie ich finde sehr gutes pflanzliches Mittel) und mit Wärme (nicht, wenn die Entzündung schon da ist - dann schadet mir das mehr...).
    Seit ich das mache, sind die Infekte seltener geworden. Trotz MTX-Erhöhung...

    Man hätte dieses Problem lieber nicht - aber andererseits ist unsere Immunsuppression ja z.B. in keinster Weise mit der bei Transplantierten oder bei Lymphdrüsenkrebskranken zu vergleichen - manchmal führe ich mir das bewusst vor Augen und sehe diese Medikamente als Hilfe nicht als Problem - ohne diese ginge es uns ja viel schlechter.
    Hoffentlich kannst du dennoch langfristig von dieser hohen Dosis runter - das wünsche ich dir sehr !!!

    Herzliche Grüße und alles Gute von anurju :)

    P.S.: ich habe noch was vergessen: meine Frauenärztin riet mir, täglich 2-3 Paranüsse zu knabbern - unsere Nahrung ist wohl sehr arm an Selen und Paranüsse (gibt es in jedem Supermarkt in der "Nussecke" in Tüten verpackt) sind wohl sehr selenhaltig und somit gut für den Zellschutz. Zudem nehme ich immer mal Vitamin B-Komplex ein - ist wohl auch ein wichtiger Schutz für die Schleimhäute.
     
  3. roco

    roco Guest

    in meinem bekanntenkreis gibt es einen organtransplantierten... daher kenne ich mich ein wenig mit immunsuppresion aus.

    in der eigenen wohnung sollte man es nicht übertreiben, kein desinfektionsmittel... bad und küche täglich mit essigreiniger reinigen reicht. ebenso türklinken... ansonsten regelmäßig lüften und bei ansteckenden erkrankungen der familienmitglieder (erkältung und so weiter) in einem extra zimmer schlafen. bei anderen krankheiten (kinderkrankheiten oder grippe evtl. vorrübergehend woanders wohnen oder den arzt befragen.

    diese strikten hygiene-regeln gelten im normalfall für krankenhäuser altenheime und so weiter, wo es sehr viel mehr keime gibt als im privaten umkreis.

    hotel: allergiker-spezialreinigung buchen (kostet ca. 30€ mehr), eigene bettwäsche mitbringen und über die hotelbettwäsche ziehen. desinfektionsspray gibts schon in kleinen, handlichen sprayflaschen (für alle flächen und bad). barfusslaufen nein, duschen nur mit eigenen badelatschen und eigene handtücher benutzen.

    für öffentliche toiletten entweder das desinfektionsspray benutzen oder es gibt spezielle toilettenabdeckungen (folie/fliess).

    privat ist eben viel trinken angesagt, toilettenhygiene nicht mit gekauftem feuchten toilettenpapier, sondern mit klarem wasser und möglichst einmal- waschlappen... ansonsten mindestesn jeden 2. tag waschlappen (kochbar) und handtücher (kochbar) wechseln. es gibt auch spezielle waschlotion in der apotheke.

    nach dem sex, auch wenn es unromantisch ist, möglichst bald wasser lassen und mit klarem wasser waschen oder kondome benutzen...

    auf intimrasur verzichten oder nur einmalrasierer (und diese dann auch nur einmal) benutzen.

    eher duschen als baden.

    kochfeste unterwäsche und auch täglich wechseln (sollte normal sein, aber studien besagen, das 65% der menschen ihre unterwäsche nicht täglich wechseln :o)

    tja, das wäre es, was mir im mom zur blasen/nierenproblematik einfällt...;):top:
     
  4. Meerli13

    Meerli13 Meerschweinchen-Guru

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    Hallo!

    Ich habe auch öfters immer mal wieder Blasenerkältung oder Scheideninfektion. Das kommt meist durch die gestörte Bakterienflora in dem bereich. Ich habe dann meistens Pilze+Bakterien und beides muss gleichzeitig behandelt werden (auch pilztabletten)
    Ansonsten benutze ich Slipeinlagen, die man häufiger wechseln kann, aber ich benutze auch feucht-tücher (Bambini-Sensitiv-feuchttücher) seitdem hatte ich keine neue Infektion. Ich denke durch nur Toilettenpapier kommt es auch zur reitzung (Reibung/Mikroverletzung)
    Genauso empfindlich ist auch mein Zahnfleisch, nehme schon sensitiv bürstenkopf, lt. Zahnarzt soll am besten elektrische sein, aber damit reisse ich immer das zahnfleisch auf, aua.

    Gruss Meerli
     
  5. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    Meine Frauenärztin hat mir von Slipeinlagen abgeraten, die sollen eine wahre Brutstätte für Keime sein.
    Ich denke, man kann sie nehmen, aber man sollte sie 2-3x täglich wechseln, besonders zur Nacht hin.
    Das geht natürlich ganz schön ins Geld, ist aber besser als ständige Infektionen...
     
  6. Blonder Brummer

    Blonder Brummer Mitglied

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    Hallo Mädels,
    nehme seit einem Jahr 20 mg Corti. täglich, MTX, und seit ca. 5 Monaten Biologicals. Hatte noch nie unter dieser Med. irgendwelche Infektionen. Weder oben, noch unten. Das einzigste was ich merke ist, Zahnfleisch ist empfindlicher geworden. Selten ein leichtes Brennen beim Wasserlassen, da die Schleimhäute manchmal ein bißchen wund sind.
    Ich wechsel 2mal täglich meine U.-Wäsche. Wasche mir sehr oft die Hände. Sonst alles normal. Das wars!
    Bißchen Haarausfall, leichte Atemnot, Husten. Ach ja, schön dick und rund bin ich auch geworden.

    Liebe Grüße BB
    :p:p:p:p
     
  7. Gast_

    Gast_ Guest

    ach du schreck. seit einem Jahr 20 mg cortisonpro Tag...deine armen Knochen.
     
  8. Ricc

    Ricc Neues Mitglied

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    Dank Euch allen!

    Ja, ganz lieben Dank für Eure hilfreichen Erfahrungen!
    Leichter Haarausfall und Vollmondgesicht sind auch meine jüngste Erfahrung bei der Dosis von 25 mg Prednisolon,
    und gegen Gewichtszunahme kämpfe ich eisern ...
    Ich muss offenbar mal schauen, wieviel (Extra-)Hygiene an welcher Stelle wirklich
    nötig ist ... es belastet mich schon sehr.

    Liebe Grüße, Ricc
     
  9. gerlinde54

    gerlinde54 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    28. März 2012
    Beiträge:
    13
    Schlimm diese Nebenwirkungen.
     
  10. Serafinah

    Serafinah Neues Mitglied

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    1
    Ort:
    Bei Plön (Sh)
    oweia

    Also, wenn ich die Beiträge lese, dann wird mir schon ein wenig mulmig. Hab erst kürzlich mit der Therapie (Cortison und MTX) begonnen und noch keine Nebenwirkungen, die hier beschrieben wurden.
    Mein einziges Problem ist meine Diabetes. Durch die Cortisongaben erhöht sich der Blutzucker und er muss öfter kontrolliert werden.

    Trotz aller Problempäckchen, die jeder hier von uns zu tragen hat, wünsche ich euch allen ein schönes Osterfest!!!!!!

    LG:)
     
  11. iburger

    iburger Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    37
    Ort:
    Burgdorf/Hannover
    Nebenwirkungen müssen nicht so sein

    Hallo Serafinah,

    ich nehme seit 1995 bis heute fast durchgehend Cortison 10 mg tägl.und MTX bis vor 2 Jahren. Hatte nie Probleme mit Nebenwirkungen, war rank und schlank. So um 2004 ging's dann los, Kilo um Kilo, von 52 kg auf 85 kg. Bin jetzt wieder runter auf 79 kg, mehr geht im Moment wohl nicht. Ausgelöst wurde die Gewichtszunahme bei mir durch die Wechseljahre. Da ändert sich ja häufig der Stoffwechsel und Fett setzt leichter an.

    Mach Dich nicht verrückt und achte einfach auf Dein Gewicht. Manchmal hilft es, wenn gleich gegengesteuert wird.

    Liebe Ostergrüße, Ina
     
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