Auch ich bin neu

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von sebalex, 16. Februar 2012.

  1. sebalex

    sebalex Neues Mitglied

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    Hallo an Alle,
    ich habe mir das Forum schon oft angeschaut und vieles nachgelesen.
    Krank bin ich schon seit achtzehn Jahren und habe die Diagnose undifferenzierte Spondarthritis. Aber in all der langen Zeit habe ich mich noch nie so mies und aussichtslos wie jetzt gefühlt. Seit ca 7 Monaten habe ich ein Fentanylpflaster 75.
    Das setze ich grade schrittweise herunter und habe trotzdem schlimme Entzugserscheinungen. Ich bin jetzt bei 50 angelangt und habe einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Schmerzmäßig geht es, aber die Herzbeschwerden und Depressionen sind extrem.
    Wie habt ihr das geschafft?
    Wie lange habt ihr gebraucht?
    Ich bin in einer Schmerztherapeutischen Praxis deswegen zur Behandlung aber man hört halt immer nur: Das geht vorbei!
    An anderen Medikamenten nehme ich Embrel 25, Arcoxia 90mg, Arava 10mg und Attacand 8mg( Blutdrucksenker).
    Habt ihr irgendwelche Tips oder Erfahrungen für mich ?
    Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.

    Liebe Grüße

    sebalex
     
  2. anurju

    anurju anurju

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    Hey Selabex,

    ich kenne ähnliche Symptome beim Absetzen von Morphinen (bei mir nach nach einer OP) und sind wirklich schlimm.
    Es hilft vermutlich wirklich nur der feste Glauben daran, dass es bald vorbei sein wird...
    Ich konnt mir die ganz schlimmen Phasen durch Entspannungübungen (habe da einige CDs) etwas erleichtern.
    Und für mich war Frischluft sehr wichtig - wenn möglich per Spaziergang, sonst auf den Balkon.
    Das hat mir irgendwie geholfen, wieder "Luft zu bekommen".
    Wärme (z.B. Wärmekissen auf den Bauch - das beruhigt das Nervensystem) und inwendig als Tee sind manchmal auch eine kleine Hilfe. Manchmal habe ich es mit kalt-warmen Wasseranwendungen (Kneipp - z.B. an den Unterarmen) probiert.
    Und Musik war für mich wichtig...

    Ist trotzdem erschreckend, wie der Körper einen regieren kann...
    Ich reagiere heute (vielleicht seither) auch extrem, wenn ich z.B. mein Tilidin nicht pünktlich nehme bzw. wenn ich Cortison reduziere - das vegetative Nervensystem ist irgenwie hochsensibel geworden...
    Sicher werde ich da auch noch Spaß bekommen, wenn ich ganz davon loskommen will.

    Alles Gute und baldige Besserung wünscht anurju :)
     
  3. sebalex

    sebalex Neues Mitglied

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    Hallo anurju,

    vielen Dank für deine schnelle Antwort. Spazieren gehen mache ich wenn es irgendwie geht. Wir haben einen Hund der mich da zusätzlich motiviert.

    Mittlerweise habe ich aber auch ein total schlechtes Gewissen meiner Familie gegenüber. Mein Mann (seit 20 Jahren) kennt mich ja meistens krank aber bisher war ich seelisch stabil. Ich habe noch 2 Kinder ( elf und zwanzig ) denen gegenüber ich mich extrem zusammennehme. Aber das gelingt mir momentan auch immer weniger. Habe schon überlegt ob mir auf Dauer ein Antidepressivum helfen würde.

    Liebe Grüße,
    sebalex
     
  4. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Hey selabex,

    eigentlich dürften die dich im Schmerzzentrum nicht so alleine mit dem Problem lassen...
    Antidepressivum mag helfen - vielleicht wäre aber zunächst etwas Schwächeres (z.B. Johanniskraut...) einen Versuch wert.
    Ist das Schmerzzentrum der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie angeschlossen?
    Wenn ja, werden die eigentlich gut qualifiziert - aber ob jeder Schmerztherapeut sich wirklich genau genug mit solchen Problemen auskennt...?
    Die Kontaktdaten findest du unter der Suche oben rechts - Stichwort: Schmerztherapie - Wege aus dem Schmerz.
    Das ungute Gefühl der Familie gegenüber kenne ich auch sehr gut.
    Aber es ist nicht zu ändern - und mehr als so gut wie möglich zusammenreißen kannst du dich nicht.
    Es könnte jedem anderen Menschen ähnlich gehen (auch deinem Mann...) und Kinder werden durch so eine Erfahrung vermutlich auch stärker bzw. lernen, dass Leben nicht nur aus Sonnenschein besteht.

    Dennoch glaube ich schon, dass man die Nebenwirkungen der Reduktion anders medikamentös abfangen könnte.
    Wenn dir dein behandelnder Arzt nicht gut genug hilft - vielleicht eine 2. Meinung oder alterative Medizin (Homöopathie)?

    Toi toi toi und immer nach vorne schauen - das ist die richtige Richtung.
    Herzliche Grüße von anurju :)
     
  5. sebalex

    sebalex Neues Mitglied

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    3
    Hallo anurju,

    der Schmerztherapeut ist wohl ok. Hat aber die nächsten Tage Urlaub. Er hat mir für den Notfall ein schnellwirksames Morphin ( sevredol 10 mg ) aufgeschrieben. Das dürfte ich wenn gar nichts mehr geht nehmen. Das will ich aber auf keinen Fall. Ich hab das Pflaster jetzt um ein Drittel reduziert bekommen und habe Angst wenn ich die Tablette bei Bedarf nehme ist nach der Wirkung der Entzug wieder schlimmer. Ich will auf keinen Fall einen Schritt zurück. Also irgendwie aushalten!
    Danke für deine Anteilnahme,
    sebalex
     
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