Tilidin - depressive Verstimmung/Panikattake?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Medikamente und Schmerztherapie" wurde erstellt von Gertrud, 8. Februar 2012.

  1. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Hallo!

    Gestern habe ich seit längerem mal wieder eine Tilidin-Tablette (50/4, Retard) genommen, weil die Schmerzen so arg waren und Novalgin nicht ausreichte.

    Mich wunderte zum einen, dass Tilidin überhaupt nicht wirkte! Das glaubt mir immer kein Arzt, aber die Schmerzen ließen davon NULL nach!

    Dafür war ich aber total mies drauf ... Ängste, wie alles weiter geht ... Hoffnungslosigkeit .... abends nur geheult. Klar, die Schmerzen sind schlimm ... aber das sind sie schon wochenlang und psychisch hat mich das natürlich insgesamt mitgenommen. Aber ich bin krank geschrieben - und habe es soweit ganz gut hingenommen, mit Ablenkung und viel Hoffnung.

    Gestern nun dieser Depri-Einbruch - was die Schmerzen ja noch unerträglicher macht als sie eh schon sind.

    Da fiel mir ein, dass ich das früher mit Tilidin schon mal hatte .... und jetzt frage ich mich (und euch), ob das tatsächlich nach EINER Tablette sein kann!?!?! Kennt das wer von euch?

    Ach ja ... Tramadol habe ich auch schon kurzfristig genommen .... davon sind die Schmerzen auch nicht viel besser geworden, aber man ist ja etwas gaga im Kopf. Das ist aber nicht unangenehm - also eher beruhigend. Leider kann ich es nicht nehmen, weil es mir so auf die Verdauung schlägt (Bauchschmerzen und Verstopfung!)
     
  2. anurju

    anurju anurju

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    Hey Gertrud,

    ach Mensch - du armes Hascherl :( !

    Ich nehme schon lange Tilidin retard und komme gut damit klar - allerdings habe ich ähnliche Symptome (allerdings keine Depression, aber so Beklemmungen und ein "Tief") mal von Cymbalta bekommen.
    Das soll laut Arzt eigentlich auch nie vorkommen...

    Für mich steht fest, dass eben jeder Körper und jeder Gehirnstoffwechsel völlig anders auf Medikamente reagieren kann. Und ein Opioid greift eben in Strukturen ein, die man nicht so genau analysieren kann.
    Insofern wirst du das Mittel wohl besser nie mehr nehmen...

    Bist du bei einem wirklich guten Schmerztherapeuten in Behandlung (sonst schau mal in der Suche unter: Schmerztherapie - Wege aus dem Schmerz) - die nehmen solche Probleme (Unverträglichkeiten) oft ernster als manch anderer Arzt.
    Bei mir gibt es auch ein Schmerzniveau, bei dem nicht mehr viel hilft... Dann dröhnt mich Tilidin etwas "zu" - insbesondere wenn ich die Tropfen nehme (was ich nur im Notfall mache) - aber latent bleibt der Schmerz erhalten. Ich glaube, dann spielt das Schmerzzentrum einfach "verrückt".
    Manchmal hilft mir dann eine absolute Auszeit mit Entspannungsmusik, Wärmflasche... Zumindest macht es den Zustand erträglicher... Aber ich kann dich gut verstehen, dass es einem dann auch einfach mal reicht !!!

    Ich hoffe, du bekommst bald wirklich gute Hilfe - das wünscht von Herzen
    anurju :)
     
  3. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Danke dir! :)

    Ja, über eine Schmerztherapie habe ich auch schon nachgedacht - aber ich hoffe ja immer noch, dass der Schub bald besser wird. War halt doof, MTX wegen schlechter Leberwerte sofort abzusetzen - und Arava braucht ja auch einige Zeit, bis es wirkt. Cortison nehme ich 15 mg - was auch auch nicht die Welt ist ... naja und Novalgin (2 x täglich 40 Tropfen) helfen mir so halbwegs über den Tag. Nur arbeiten könnte ich damit nicht - bin aber noch nächste Woche krankgeschreiben und vielleicht sieht es dann schon etwas besser aus.

    Aber wenn nicht, dann werde ich den Hausarzt oder Rheumatologen wegen der Schmerztherapie ansprechen. Auf Dauer kann man ja so nicht leben - und schon mal gar nicht, wenn man die Hoffnung verliert. Schmerz ist halt nicht gleich Schmerz - und am schlimmsten ist der zu ertragen, der immer schlimmer zu werden scheint ohne dass man was dagegen unternehmen kann.

    Um Tilidin werde ich jedenfalls einen großen Bogen machen in Zukunft! :mad:
     
  4. josie16

    josie16 PsA

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    2.345
    Hallo Gertrud!
    Das glaube ich dir sofort, daß das nicht wirkt und mich wundert mal wieder, daß dein Arzt keine Erklärung dafür hat.

    Tilidin ist ein Opioid und es ist bekannt, daß man Opioide regelmäßig, sogar in einem Zeitschema einnehmen muß.
    Das trifft vorallem für die retard Form zu. Diese setzen ihren Wirkstoff gleichmäßig über längere Zeit frei. Die Medikamente werden nicht nach Bedarf, sondern nach der Uhr, nach einem festen Zeitschema eingenommen. Ziel ist es, den Schmerz durch diese Strategie rund um die Uhr unter Kontrolle zu halten.

    Für dich heißt, daß das Tilidin in ret. Form garnicht wirken kann, weil Du es nicht regelmäßig einnimmst, der Wirkstoff wird aber nur ganz langsam freigesetzt, wenn man es regelmäßig einnimmt, dann hat man nach ein paar TAgen einen Spiegel im Blut aufgebaut und der Wirkstoff ist dann, bei regelmäßiger Einnahme immer in gleicher Menge im Körper.

    Wenn Du ein stärkeres Mittel als Notfallmedikament brauchst und Du nicht regelmäßig eine Schmerztherapie mit Opioiden machen willst, dann muß das Notfallmedikament in nicht ret. Form sein, damit es gleich in den Blutkreislauf übergeht und seine Wirkung entfaltet.

    Das hat allerdings auch Nachteile und zwar dann, wenn Du dieses Notfallmedikament zu oft benötigst. Opioide machen abhängig und besonderst dann, wenn sie nicht retardiert sind. Je öfter Du es benötigst umso größer ist die Gefahr!

    Dieses Problem hat man bei der Retard-Form nicht, bzw nicht in diesem Maße, deshalb solltest Du dir schon überlegen, ob Du eine regelmäßige Schmerztherapie brauchst und regelmäßig dann ein Opioid in Retardform einnimmst.
    Hier noch ein Link:
    http://www.schmerzliga.de/dsl/schmerztherapie/medikamente.htm#Opioide_
     
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