welche behandlungen bei fibromyalgie???

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von roco, 27. November 2011.

  1. roco

    roco Guest

    liebe gemeinde....

    neben depressionen, arthrose, chron. schmerzsyndrom und noch ein paar anderen kleinigkeiten habe ich seit 2004 den "hochgradigen verdacht" und seit februar diesen jahres die diagnose fibromyalgie...

    nur leider erkennt das hier niemand an. diese diagnose/krankheit gibt es eigentlich garnicht, naja...

    gleichzeitig wird mir, außer antidepressiva, ibu und novalminsulfon jegliche behandlung verweigert, weil bei fibromyalgie ja "eh nichts hilft"

    ich arbeite in schichten, ackord, montage in handarbeit... das heisst unter anderem auch ständiges stehen oder sitzen in zwangshaltung, schwer heben. jeder, der fibro hat, weiss, was das zu den üblichen beschwerden heisst. ich bin immer fertig, "schlafe- haha" bis zu 14 stunden am tag (nach oder vor der arbeit), die wochenenden sehen auch nicht viel besser aus.

    und ja, ich bin verzweifelt, mit den nerven fertig und mag einfach nicht mehr.

    der antrag auf gdb wurde auch nach widerspruch nur bei 20% belassen, für eine klage fehlt mir die kraft...(damit könnte ich sogar noch leben)

    als nun auch noch mein antrag auf reha (ich wollte nach bad säckingen, ner fibroklinik) abgelehnt wurde, bin ich vollends zusammengebrochen, begründung: psychotherapie und entspannungsübungen sind vor ort durchzuführen und meine arbeitsfähigkeit wäre weder in gefahr noch beeinträchtigt. hier fehlt mir sogar die kraft für einen widerspruch.

    am tag, als die ablehnung kam fing ich unter tränen sofort an zu packen, um mich selbst in die psychiatrie einzuweisen... selbst da bin ich zusammengebrochen, konnte nicht weitermachen und wurde von meinem mann erstmal mit ner schlaftablette ins bett geschickt... nun bin ich zwar ruhiger, will nicht mehr unbedingt in die klinik. aber ich habe keinen bock mehr auf nix...

    nun wollte ich euch frage, welche behandlungen ihr bekommt und wo im behandlungskatalog steht, das dies bei fibro übernommen wird. denn wie gesagt, hier heisst es, das nichts hilft und deshalb auch nichts verschrieben wird. ich persönlich weiss auch garnicht, was mir helfen könnte, was ich versuchen sollte usw.

    ich weiss nur eins: wenn jetzt nicht bald was passiert werde ich kündigen und mich eben wieder vom amt foltern lassen müssen. ich ertrage dieses leben so nicht mehr, ich habe keinen mut mehr...

    vielen dank für eure hilfe...

    lg roco
     
    #1 27. November 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27. November 2011
  2. medikan

    medikan PSA/RA seit 2010

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    Liebe Rocco

    erst mal einen Riesenknuddler für dich.

    Ich verstehe dich. Auch bei mir gab und gibt es immer wieder Punkte, an denen ich nicht mehr kann; das Gefühl habe, von "nirgendwoher" Hilfe zu bekommen und nichts mehr schaffe....

    Anfang des Jahres ging es mir gesundheitlich so schlecht, dass ich dachte, ich sterbe. 3 Monate Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik haben mir sehr gut getan. Einfach mit Krankenhauseinweisung, ich mußte also keinen Antrag stellen oder so.

    Ja, man bekommt oft zu hören: da kann ich nichts für sie tun, das ist halt so..... Ganz toll und so aufbauend von den Ärzten.

    Ich denke, du solltest erst mal eine Auszeit nehmen. Laß dich krank schreiben. Keiner dankt es dir, wenn du arbeitest. Im Gegenteil: wer arbeitet, dem geht es gut; so wird das immer interpretiert, leider.

    Ich habe nu für gut 2 Jahre die volle Erwerbminderungsrente bekommen, fühle mich damit ehrlich gesagt.. schlecht. Aber arbeiten klappt im Moment nicht, auch wenn ich es nicht wirklich einsehen will. Meine Psyche hat meinen Körper kaputt gemacht.

    Ich kann dir nur raten: höre auf deinen Körper, achte auf dich selber... scheiß was drauf, was andere sagen. Laß dich krank schreiben, gönnen deinem Körper Ruhe... und das ohne schlechten Gewissen. Hört sich einfach an, ist sauschwer.

    Hast du einen guten Schmerztherapeuten? Oder einen Psychotherapeuten? Wenn nicht, such dir einen.

    Ach Süsse, das Leben ist hart aber ungerecht und ein echt unfairer Kampf manchmal. Werde egoistisch.......


    Wünsche dir gute Besserung
     
  3. tinee

    tinee Neues Mitglied

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    Liebe Roco, :pftroest:

    es tut mir so weh, das von dir zu lesen. Ich kann dich so gut verstehen und ich kann medikan nur zustimmen: Lass dich krankschreiben [schnellstmöglich!!! Geh morgen bitte zum Arzt!!!] und suche dir eine psychosomatische Akutklinik für die du nur eine ganz normale Krankenhauseinweisung brauchst. Das habe ich auch hinter mir und alleine die Tatsache "Auszeit" hat mir gut getan. Jeder vernünftige Arzt wird deine Situation verstehen und dich hier unterstützen.

    Leider sind auch bei psychosomatischen Akutkliniken die Wartezeiten oft wochenlang; notfalls bitte mit Psychiatrie überbrücken [die MÜSSEN dich aufnehmen], BEVOR du nicht mehr weißt, was du tust.

    In jeder psychosomatischen Klinik / Psychiatrie gibt es Sozialarbeiter, die dir helfen können, mit dir gemeinsam zu schauen, wie es für dich weitergehen kann: Umschulung, Reha, Rentenantrag - je nach dem, was für dich in Frage käme. Die Sozialarbeiter übernehmen für dich auch die notwendigen Schritte und helfen dir mit dem Formular- und Ämterkram.

    Solltest du tatsächlich über Kündigung nachdenken, könntest du dies vielleicht im Vorfeld mit deinem Arzt besprechen. Eine Freundin von mir hielt es auf Arbeit wegen Mobbing etc. nicht mehr aus, kündigte von selbst und erhielt [nach vorheriger Abstimmung mit ihrem Arzt] zeitgleich ein Attest, dass eine weitere Beschäftigung medizinisch nicht mehr vertretbar gewesen wäre [genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber so in etwa]. Dieses Attest reichte, damit sie keine ALG1-Sperre von 3 Monaten wegen Eigenkündigung bekam.

    Bitte vermeide irgendwelche "Schnellschüsse" [Kündigung etc.] aus der Verzweiflung raus. Verzweiflung ist kein guter Moment, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Auch, wenn ich "Schnellschüsse" sehr gut verstehen könnte. Du brauchst zunächst dringend Abstand.

    Ich würde dir wirklich SEHR empfehlen, baldmöglichst in eine Klinik zu gehen, in der du "im Gesamtpaket" betreut wirst und auch die nötige Ruhe / den notwendigen Abstand und Raum hast, die nächsten Schritte gründlich durchdenken und in die Wege leiten zu können. Ambulant [mehr oder weniger] "im Alleingang" ist das unheimlich anstrengend. Ich wage sehr zu bezweifeln, dass du hierfür momentan die Kraft hättest. Du darfst [MUSST] dir helfen lassen!!!

    Wegen der Fibro: Ich habe noch etliche andere entzündliche-rheumatische Erkrankungen neben der Fibro, die Lymphdrainage & Co. gegenüber der KK klar rechtfertigen. Der Fibro tun solche Anwendungen mit gut. Für die Fibro an sich bekomme ich nur Schmerzmittel. Einen richtig guten Behandlungstipp speziell alleine für Fibro habe ich leider nicht.

    Entspannungsmethoden erlernen und begleitende Psychotherapie unterstützen auf jeden Fall.

    Ich wünsche dir alle Kraft, die du momentan brauchst!!!

    Liebe Grüße
    tinee
     
  4. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Hallo Rocco,
    lasse dich nicht abwimmeln von den docs, weil sie der meinung sind das eh nichts hilft. Aber ich kenne dies auch, denn sogar ein Rheumadoc hat mich diesbezüglich sthen gelassen und war der Meinung das ich außreichend Therapiert wäre. Ich bekomme auch ein AD. Wobei es bei den ADs erhebliche Ungterschiede gibt. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass als erstes Amitriptylin gegeben wird. Es ist billig und eigentlich auch wirksam. Ich hatte aber nur NWs davon. Dann bekam ich Trimipramin und hatte dann bis Mittag einen Matschkopf. Dann bin ich zu einem kompetenten Schmerztherapeuten gegangen, nicht nur weil kein AD bis dato geholfen hatte, nein auch weil die Schmerzen stark waren. Hier bekam ich Cymbalta und dazu Lyrica. Und diese Mischung bachte Hilfe. Jedoch möchte ich dies nicht als jedermanns Therapie benennen. Ich kenne auch einige die vom Lyrica so ihre NWs haben. Im Lauf der BEhandlung wurde dann auch das Trevilor gegen das Cymbalta getauscht. Auch dieses Medi war wirksam gegen die Schmerzen. Einzig nervend waren die sexuellen NWs. Man hätte mit einer Erektion die ganze Stadt beglücken können. Man kam sich vor wie in dem Witz als die Frau am nächsten Morgen fragte:"Na Schatz, hast du gestern noch lange gemacht?". Also dann lieber das Cymbalta wieder. Dazu sollte man wissen das es für Trevilor schon Generika gibt ...
    Auch zu empfehlen ist, eine stationäre Schmerztherapie zu versuchen. Hier wurden spezielle auf Fibro abgestimmte Mikrostrom-Behandlungen durchgeführt und naürlich eben auch Medigabe und Physiotherapie.
    Zu überlegen wäre ob man das neue Medi Palexia versucht. Es wirkt mit auf das Serotonin. Zum Thema Serotonin schreibe ich hier mal ein Zitat was mir mein Schmerzdoc einmal geschrieben hat:


    Ich denke, dass er es einfach und deutlich beschrieben hat. Vieleicht hilft dir dies ja auch etwas weiter.

    LG
    Waldi
     
  5. roco

    roco Guest

    hallo ihr drei,

    vielen dank für eure beiträge...

    dann haben die ärzte ja recht, außer pillen und psychotherapie hilft nix.:confused: dazu möchte ich sagen, das ich seit 1992 psychotherapie gemacht habe, 3 mal stationär (16, 9 und 8 wochen) und zwischendurch ambulant. mein leben hab ich auf der reihe denk ich, wüsste nicht, was ich noch anders machen oder ändern sollte.

    auf meine schmerzen wurde da nicht groß eingegangen, ist ja alles nur, weil das ich "mein leben nicht ertrage", sozusagen psychosomatisch. wie verträgt sich das aber nun mit der diagnose fibro? ich denk, die ist nicht psychosomatisch? teilweise wurden mir da sogar die schmerzmittel verweigert, weil der körper ja schmerz signalisieren soll, wenn man "gegen sich selbst arbeitet".

    da hat man auch keine chance, auf seinen körper zu hören, wenn er nach ruhe schreit, von morgens bis abends therapien, die man auch durchziehen muss, wenn ich an singen und kochen denke, dann wird mir übel... und den sozialdienst kannst du auch in die tonne treten... (stellen sie den und den antrag... hilfe dabei? neee... sie könnten, sie müssten... aber wie vorgehen, das sagt dir auch keiner)

    krankschreiben ist ne gute sache... wenn man nicht jederzeit mit ner kündigung rechnen müsste. und die angst vorm amt ist mindestens genauso schlimm, wie jetzt die arbeit kaum zu schaffen. denn eigentlich will ich nicht kündigen, der job ist zwar nicht leicht, aber ich bin (finanziell) von niemandem abhängig, wenn ich auch nicht leben kann wie bolle..., muss mir von keinem amt dämlich kommen lassen und sehe, was ich geschafft habe. hat meine psyche aufgerichtet, bevor mir die schmerzen und der rest gezeigt haben, wo meine nase hingehört... nach ganz unten...

    und schon wieder ne psychosomatische krankschreibung? ich habe schmerzen und nichts am kopf... zumindest nicht in der reihenfolge. oder anders gesagt, nun wären meine schmerzen mal dran mit behandlung...

    ach, es ist zum verzweifeln...
     
  6. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Welche Alternativen hast du?

    Wenn du mit an eine AU denkst, dann denke lieber mit der Diagnose ins Rennen zu gehen: Fibro (F79.70)
    Deine Bedenken kenne ich auch und habe sie auch durchlebt. So hing/hängt ein Haus mit in dene Bedenken, neben denen der Familie. Aber letzten Endes ging arbeitsmäßig gar nichts mehr. Der Gutachter der Arbeitsagentur hat mich auch entsprechend beurteilt. Wenn du mit psychischen Problemen an den Start gehst wird es schwieriger.
    Versuche es aber erst mal der Reihe nach. Mach eine Schmerztherapie und vieleicht reicht es ja auch schon aus. Schmerzen die dauerhaft sind chronifizieren sich recht schnell. Und das dies auf die Psyche schlägt ist normal. Persönlich kenne ich keinen Schmerzpatienten der keine psychischen Probleme hat. Der Schmerztherapeut wird im Rahmen der Therapie auch diesen Faktor mit einbeziehen. Und wenn es ambulant nicht geht, dann eben stationär.
    Wenns geht lass den PsychDoc erst einmal ruhen und suche dir einen Doc für die Schmerzen. Erst wenn hier Ruhe eintritt wird sich ganz sicher deine Psyche auch beruhigen.
    Es ist nicht zum verzweifeln! Das Problem ist doch, dass bis jetzt niemand deine Schmerzen beachtet hat und dir suggeriert haben deine Psyche sind nur Schuld.
    Also Kopf hoch und blicke nach vorn. Das wird schon wieder! Und selbst wenn du AU geschrieben wirst, dann ist es auch kein erdrückendes Problem. Denke immer daran, du hast nur eine Gesundheit! Alles andere wird man regeln können. Und wenn du denkst, dass das Amt dich volldröselt, dann erkläre denen kurz die Tatsache das DU die SCHMERZEN hast und NICHT SIE. Diskussionen einfach abrechen. Dann wenn du eine feste Diagnose hast, stelle bei deinem Versorgungsamt einen Antrag auf einen GdB. Dies ist immer eine gute Grundlage fürs Amt. Dann kommt es darauf an was man will. Bist du aus, 50% und die damit verbundenen Vorteile zu bekommen oder die 30% mit der Option der Gleichstellung - im ersten Fall hat man Vorteile aber auch das Problem das Arbeit finden schwer wird. Mit 30% ist man da besser beraten, da man die nicht angebne muss, aber im Amt wirkts vereinfachen da man sieht das dir etwas fehlt. Leider kann ich dir nicht sagen wie lange bei euch die Bearbeitungsdauer ist. Bei uns kann man mit 3 Monaten rechnen.
    Und denke auch an die Tatsache, dass man auch eine medizinische Reha beantragen könnte. Eventuell wäre das auch mal ein Punkt der zu überlegen ist.
    Solltest du noch Fragen haben, so darfst du mir auch gerne eine PN senden.

    LG
    Waldi
     
  7. roco

    roco Guest

    waldmensch, beides habe ich getan... gdb selbst nach widerspruch bei 20% und medizienische rehe wurde doch abgelehnt...

    ich steh zwischen den mauern und komm nicht weg.

    auf der warteliste für den schmerztherapeuten steh ich angeblich schon seit märz, da tut sich auch nichts...

    mir würde ne gleichstellung erstmal ausreichen, aber bei 20% ist da nix zu machen. und das amt... hast du mal versucht, die einfach stehen zu lassen? oder denen den satz mit den schmerzen vorgeknallt? was ist passiert???

    ich glaube, du machst dir keine vorstellungen davon, was da teilweise abgeht.

    ne au mit der diagnose fibro??? die gibt es nicht, laut meinen ärzten hier...

    ach, alles mist...

    nachtrag: zur fibro gehört ja auch mehr, als nur die schmerzen...
     
  8. tinee

    tinee Neues Mitglied

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    Ach Roco,

    die Gedanken hatte ich so oft, dass ich mich nicht krank schreiben lassen darf wegen meines Arbeitsplatzes, weil auch ich ständig mit betriebsbedingter Kündigung rechnen musste.

    Irgendwann ging nichts mehr. Irgendwann hatte ich keine Wahl mehr. Es ist nicht erstrebenswert, es sooo weit kommen zu lassen. Vor allem: Letztlich ist nichts passiert. Ich habe meinen Arbeitsplatz immer noch [zzt. ruht mein Arbeitsverhältnis]. Meine allerschlimmsten Ängste waren reine Selbstproduktion.

    Und nicht alle Sozialarbeiter in Kliniken sind schlecht. Ich hatte auch schon Schnarchnasen, aber ich hatte auch sehr kompetente, denen ich heute noch dankbar bin für deren Unterstützung.

    Ich spüre bei dir viel Ablehnung, weil du schon so viel probiert hast und nichts wirklich zu fruchten schien. Ich spüre eine sehr negative Denkspirale [bitte nicht falsch verstehen: Ich kann diese SEHR gut nachvollziehen!], die dir aktuell nicht ermöglicht, irgendwo noch das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

    Aber ich möchte dich ermutigen, nochmals über Klinik nachzudenken. Du stehst heute an einem anderen Punkt, als bei deinen vorherigen Klinikaufenthalten. Und du hast doch nix zu verlieren, wenn du dir diese Chance nochmal gibst, oder? So, wie es dir gerade geht, geht es ja auch nicht.

    Was deinen Job angeht: Wenn du irgendwann zusammenbrichst, weil nichts mehr geht, besteht auch die Gefahr einer Kündigung. Letztlich besteht diese Gefahr immer. Das ist leider so.

    Aber auch dann geht es weiter: holprig und sehr viel schwieriger als bisher, aber es geht weiter. Auch ich kenne Arbeitslosigkeit, die "tollen" Termine bei der Agentur für Arbeit und die damit verbundenen Existenzängste... ich posaune hier nicht mal kurz groß aus einer vorhandenen Arbeitsstelle raus in der Gegend rum und habe keine Ahnung, wovon ich rede.

    Eine liebe Freundin sagte in solch scheinbar auswegslosen Situationen mehrmals zu mir: "tinee, hab doch bitte wenigstens ETWAS Vertrauen in dich und dein Schicksal." Ich hatte sie in den Momenten immer für diesen Satz und ihren Optimismus gehasst, weil blablabla... die hat doch keine Ahnung. Was will die von mir!? Die hat kein Rheuma & Co.

    Aber meine Freundin hat nie aufgegeben, mir diese Sätze zu sagen. Und rückblickend: Sie hatte immer Recht. Es ging immer irgendwie weiter. Das konnte ich damals nur nicht sehen. Und irgendwann wurde es besser. Besser, auch, wenn es mir heute sehr schlecht geht, arbeiten schon lange nicht mehr geht und ich kaum mehr alleine zurecht komme.

    Was ich gerade nicht auf dem Schirm habe: Warst du schon mal in einer Akut-Rheumaklinik wegen der Fibro?

    Was den GdB bei reiner, ausschließlicher Fibro angeht, weiß ich von vielen Mitpatienten, das diese leider auch nie über 30 % kamen.

    Roco, gib dich bitte nicht auf. Aber wenn du nicht wenigstens versuchst, IRGENDWIE nochmal konstruktiv aktiv zu werden, KANN sich nichts bessern.

    Liebe Grüße
    tinee
     
    #8 27. November 2011
    Zuletzt bearbeitet: 27. November 2011
  9. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Roco!
    Als Betroffener mit einer chron Schmerzerkrankung kannst Du jederzeit mit einer Überweisung in eine Rheumaklinik gehen und zwar auf die Akutstation.
    Wenn ich richtig informiert bin ist das sogar jährlich möglich, das läuft über die KK und nicht über die DRV und Du mußt auch nicht vorher auf der KK anrufen, es ist, wie wenn Du in ein "normales" KH gehst.

    Allerdings mußt Du vorher abklären, ob die Rheumaklinik eine Akutstation hat. Die Rheumaklinik in Bad Säckingen hat keine Akutstation, aber in Oberammergau gibt es eine Rheumaklinik mit Akutbetten und dort sind Fibropatienten sehr gut aufgehoben.
    http://www.rheumazentrum-oberammergau.de/84.html

    Zu Hause solltest Du auch Physiotherapie erhalten, das kann dir auch der Hausarzt aufschreiben!

     
    #9 27. November 2011
    Zuletzt bearbeitet: 28. November 2011
  10. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Hallo Rocco,
    versuche über einem Sozialverband oder eben durch einen Anwalt die 30% zu bekommen. Bei der Kur gib nicht auf! Ich selbst habe eine Klage gegen die DRVM seit 1 1/2 Jahren beim Sozialgericht liegen. Aus Erfahrung kann ich dir nur raten diesen weg nicht zu ghenen, es sei denn du hast Zeit! Bei mir liegt es aber anders und von daher habe ich es bei der Klage belassen. Stelle lieber einen erneuten Antrag, und lege dar warum du auf diese Kur angewiesen bist. Auch lege dar was du ambulant getan hast. Dann spreche mit deinen Ärzten und sage denen das die "Schlimmes" mit in den Antrag schreiben sollen. Wenn möglich füge Befunde bei. Man darf da nicht locker lassen. In den Zeitungen werden die gefüllten Kassen der Versicherer beweihräuchert, jedoch liegt dies in der Tatsache begründet das nur etwa 40% der Anträge entsprochen wird. Dies darf dich aber nun nicht abhalten einen erneuten Antrag zu stellen. Wenn du Glück hast kommst du bei einem anderen Sachbearbeiter auf den Stabel. Der kennt deinen Vorgeschichte nicht und du kommst zu den 40%. Also immer wieder nerven und schreiben was dich einschränkt und was dir fehlt. Die Docs müssen ihren Teil dazutun. Von daher wären AU-Zeiten eben nicht schlecht ...
    Doch wie gesagt, aufgeben gibt es nicht! Also nimm deine zeit und formuliere mal einige Zeilen und lese dir diese etwas später nochmal durch. Und überlege einmal im Detail was dich einschränkt und du ambulant nicht machen kannst(Bsp. eine Massage und nacher Haushalt beißen sich, da die Lockerungen wieder zunichte gemacht werden).
    ich selbst bin Vorsitzender eines Sozialverbandes auf Kreisebene, also darfst du mir vertrauen wenn du magst.

    LG
    Waldi
     
  11. tina71

    tina71 Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2010
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    Hallo Roco,

    mensch,du Arme, wie hältst du das bloß aus ? Jeder hier wird nachvollziehen können,unter welcher Belastung du stehst und die Beschreibung deiner Arbeit hört sich ja schon für einen Gesunden sehr anstrengend an.
    Ich kann mich nur Josie anschließen - du hast Schmerzen, akut, da muss etwas passieren. Und nicht ERST psychosomatisch. Wenn du dir den Arm brichst, ist es erstmal auch egal, wie der Bruch entstanden ist....

    Ich drück dich und wünsche dir viel Kraft.
    Liebe Grüße, Tina
     
  12. roco

    roco Guest

    so, meine ärztin hat mich nun verdonnert, in widerspruch zu gehen, da die fibro ein so komplexes krankheitsbild hat, das sie nicht allein mit psychotherapie und entspannungsübungen behandelt werden kann. auch gibts dafür hier keine spezialistem niemand kennt sich damit aus. sie möchte ein behandlungskonzept, medikationsvorschläge. außerdem soll ich mich erholen und dort anregungen für eigen wege finden, mit der erkrankung fertig zu werden. eine wohnortnahe behandlung kann nur aufbauend auf einer reha in bad säckingen erfolgen.

    tja, was fang ich mit diesen worten an? das wird wohl für nen widerspruch nicht reichen. hat hier jemand tips, wie ich das formulieren kann?

    ich danke euch schon mal wie dolle und verrückt...

    lg roco...
     
  13. schlumpfine65

    schlumpfine65 Mitglied

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    164
    Hallo Rocco, tröste Dich erst mal ganz dolle:troest:
    Hab selbst Fibro und war bisher zweimal schon in einer "Psychsomatischen Klinik"mit Spezialisierung auf somatoforme Schmerzstörung. Es liegt halt daran, dass man nicht weiß, in welche Sparte man Fibro schieben soll. Gut, wie Du war ich mit manchen Dingen dort nicht einverstanden.Psychologen behandeln die Psyche und nichts Anderes. Aber ich konnte mich in der sogenannten Schmerzgruppe austauschen. Bandscheibenvorfälle, M. Bechterew und Fibro saßen dort zusammen.Gerade den Fibropatienten ging es so wie Dir. Kein Verständnis und Angst vor der Zukunft. Ich habe für mich erkannt, dass mein Weg ist wenig Medikamente zu nehmen und mich so zu bewegen wie ich kann und "nein" zu sagen wenn nichts mehr geht.Viele nahmen sehr starke Medikamente ein mit wenig Erfolg oder gar vielen Nebenwirkungen.Was ist Dein Ziel? Man kann Schmerzen versuchen im erträglichen Rahmen zu halten mit Alternativen! Laut Forschung gibt es "Nichts". Nicht die Superpille!Google nach Uni Tübingen-Fibromyalgie. Die betreiben Forschung!
    Was Deinen verdammten Job angeht und das Du ausgelutscht bist kann ich als ehemalige Krankenschwester (zuletzt im Altenheim) nur all zu gut verstehen.
    Und ich muss den Anderen hier Recht geben und beipflichten. Auf Dauer geht Dein Job da nicht weiter. Du brauchst eine Lösung.
    Mein Tipp: Hausarzt: AU, dann
    Widerspruch einlegen.Am Besten ein Attest vom Hausarzt anfügen(kann er Dir ja ausstellen)
    Da soll er Deine Einschränkungen reinschreiben usw.
    Du hast Angst vor der Kündigung? Ich bin nach nur eine Woche AU gekündigt worden! Aber willst Du in dem Betrieb bleiben, oder eine langfristige Lösung mit der Du Leben kannst?
    Bei mir war das so: 1/2 Jahr krank meldete sich ja der MDK bei mir und stufte mich erheblich erwerbsgemindert ein(ich bezog ja Krankengeld)Ich musste eine Kur einreichen.
    Im November jetzt war ich weg in Bad Wildungen und krank entlassen.Anträge Umschulung oder eben Erwerbsminderungsrente laufen.
    Eine Kur wird ja nur bewilligt, wenn der Rententräger sieht, wenn Deine Teilhabe am Arbeitsleben gefährdet ist!
    Du gehst aber fleißig arbeiten. Er sieht keinen Handlungsbedarf!
    Dein Körper sagt Dir längst"es geht nicht mehr". Mache was! Ändere was!

    Ich wünsche Dir viel Glück
    :top:
     
  14. schlumpfine65

    schlumpfine65 Mitglied

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    12. Dezember 2011
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    164
    Noch Eines

    Hallo Rocco,:xyxwave: noch mal auf Deine Grundfrage hin, welche Behandlung bei Fibro Sinn macht. Da Jeder individuell ist, ist es wichtig die Möglichkeit zu haben, Methoden und Behandlungen auszutesten, die eine Schmerzlinderung und die "vielen "anderen Symptome die zu Fibro gehören, erträglich machen. Das sind zB.Physio, Bäder, Ernährungsberatung, Qi-Gong, Yoga, andere Entspannungstechniken, Aqua-fit, walken, wandern usw. :1blue1:.Schmerz,-Schlaf, oder Antdepressiva können unterstützen. Aber das muss ja individuell auf Jeden abgestimmt werden. Schlafstörungen waren bei mir ziemlich stark und damit bin ich natürlich am Tag kaum anwesend gewesen. Seit der Kur nehme ich Valdoxan 1 TBL. am späten Abend. Es hilft mir.Vielleicht sollte das Dein HA beim Widerspruch mit einflechten. Aber eins ist klar: Auch nach der Kur hast Du noch Fibro. Du weißt dann nur damit besser umzugehen. Jobmäßig: Zieh einen Schlußstrich! Nur nicht selbst kündigen. AU! :top:
     
  15. roco

    roco Guest

    hallo,

    sooo, nu hats mich langgeschmissen... meine 10 tage au sind fast rum (do), am fr hab ich nen termin und nächste woche geh ich wohl (hoffentlich, drückt mal die daumen) in ne psy.klinik für ein paar wochen... der widerspruch ist in kompetenten händen, wird am fr unterschrieben und ab geht die post...

    alles weitere liegt jetzt erstmal auf der langen bank bzw. wird in der klinik an- und besprochen...

    wünsche euch schöne weihnachten und rutscht nich so dolle...;)
     
  16. roco

    roco Guest

    stop schlumpfine... das ist ne psychotherapie... die depressionen haben mich voll im griff, ich komme kaum aus dem bett raus, wenn, dann nur für ne stunde oder so... da is nüscht mit wasser, tai chi und ähnlichem... da is auch nüscht mit tests oder arbeitsfähigkeit und so... ich will erstmal nur wieder mensch werden und kraft tanken... dann gehts mit dem rest weiter...

    lg roco
     
  17. roco

    roco Guest

    hüpsche sache das...:(

    psychotherapie ist aber nich für fibro, also nich so rum ... die kann ja nichts gegen die schmerzen...

    jaja, am dienstag entscheiden ein paar leute (der psychologe in der klinik und wohl die anderen behandler),

    ob stat. therapie, wenn ja dann aber nicht vor mitte bis ende januar

    super, ich hab dann bis zum 2. januar meinen resturlaub dieses jahr um ALLEINE wieder auf die beine zu kommen, denn dann is ja wieder arbeiten angesagt... ich habe ja hilfe auch ÜBERHAUPT nicht nötig, niemaaals nich...

    keine bange, ich habs nicht vor, aber wehe man steht dann auf ner brücke... oder wagt es auch noch, vor einen zug zu springen...
    (siehe enke vor 2 jahren), dann ist das geschrei groß... "hätte er/sie doch was gesagt, man hätte doch helfen können...

    hahahahahaha, ich lach mich tot... ich wollte nicht umsonst sogar über die feiertage in die klinik!!! ach was solls...
     
  18. tinee

    tinee Neues Mitglied

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    Baden-Württemberg
    Roco, :pftroest:

    WARUM gehst du nicht akut in die Psychiatrie, wenn es dir so schlecht geht? Gerade über die Feiertage? Gerade, wenn du dir alleine nicht helfen kannst und du kein Licht mehr am Ende des Tunnels siehst? Wenn es dir psychisch so schlecht geht, ist die reine Behandlung der Fibro erst mal egal [besser: zweitrangig].

    Die Akutpsychiatrie MUSS dich aufnehmen. Heute. Nicht erst Mitte Januar. Da brauchst du auch nicht mal einen Überweisungs- oder Einweisungsschein. Du kannst selbst zum Diensthabenden Arzt gehen und mit diesem sprechen. Idealerweise solltest du dann natürlich ehrlich sein und nicht die "ach, geht schon irgendwie und alles nicht so schlimm"-Schiene fahren [DAS ist richtig schwer, ich weiß...]. Geh hin und sage explizit, dass du nicht mehr kannst, dass du Suizidgedanken hast und stationär aufgenommen werden möchtest: Heute. Sie werden dich nicht wegschicken.

    Und dann von dort aus, wenn du dich wieder etwas stabilisiert hast, den geplanten Aufenthalt Mitte Januar beginnen oder besprechen, welcher längere Folge-Klinikaufenthalt mit welchen Behandlungsschwerpunkten dich weiterbringen könnte.

    Ich wünsche dir viel Kraft und vor allem, dass du dich an der Hand nimmst und in die Klinik gehst.

    Liebe Grüße
    tinee
     
  19. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

    Registriert seit:
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    3.476
    Ort:
    Bärlin :-)
    **

    Hi Roco,
    ich wundere mich auch,das du warten sollst.
    Ich weiß nun nicht,ob es in den Bundesländern unterschiedlich
    gehalten wird.In Hessen hat sich ein Bekannter selber eingewiesen.
    Er ist mit einer Person seines Vertrauens dahin gefahren und sie haben ihn dabehalten.
    Mönsch,geh einfach hin und nicht weg von der Türe.
    Ich wünsche dir noch genug Kraft,das du den Weg endlich gehen kannst.
    Biba
    Gitta
     
  20. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    natürlich Wiederspruch

    ...wenn nicht weiterkommst melde Dich.
    GdB denke ich ist mehr drin, das würd ich Denen schon begreiflich machen.
    Auch betreffs einer Reha denke ich sollte es klappen mit einem Wiederspruch.
    Nach meinem Aufstand mit dem Vorstand der Deutschen Rentenversicherung vor 2 Jahren werden die mich ja noch kennen ?? denke ich.
    Damals wurden innerhalb von 3 Tagen alle vorherigen Entscheidungen zurückgenommen (abgelehnter Wiederspruch), weil Dirk für Springer gearbeitet hat, hat die Drohung mit der Presse wohl auch das Übrige getan.
    Ach ja im mom ist er wieder dort mit seiner Firma...
    Also schauen wir mal
    Schönen 4. Advent noch "Helmut"
     
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