Heilung ist auch Willenssache

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von Laura88, 26. November 2011.

  1. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Januar 2009
    Beiträge:
    2.622
    Möchte auch was dazu schreiben...

    also ich frage mich das oft: ob ich mich schon damit so mit der Krankheit abgefunden habe, dass ich gar nicht mehr kämpfe... und da war das "du musst nur wollen" (so kam das bei mir rüber, steht aber nicht so da), ziemlich unangenehm, es hat mich richtig gestört.

    Ja, ich will keine Schmerzen und co. Ich habe ein Leben, was mir gefällt, aber ich habe sehr hohe Entzündungswert, wieder eine Vaskulitis, und ich bade gerade auch die MTX Nebenwirkungen aus. Ich bin immer schlapp. Manchmal bin ich traurig, weil ich kaum mehr erinnern kann, wie es vor 2004 war, wie alles anfing. Ich habe jetzt die Diagnose seronegative Arthritis, Vaskulitis, und alles was noch so dazugehört: sicca, probl. mit Darm usw.

    Ich habe mich ein wenig damit abgefunden. Und wenn ich das schreibe, kommen mir die Tränen.
    Gegen den Schnupfen, ja, da kann ich "ankämpfen" oder meinem Körper so viel Ruhe wie möglich geben. Aber Rheuma bedeutet "Dauerschmerz", "Dauer....", usw. Rheuma ist nicht Brustkrebs.

    Ja, ich glaube ich kämpfe nicht gegen die Krankheit. Ich kämpfe darum meine Träume zu realisieren. Das, was ich bis zum "Lebensabend" noch unbedingt machen möchte.
    Heute habe ich eine Hierarchie der Dinge, die ich "noch und trotz Rheuma" tun will. Alles hat einen anderen Stellenwert.
    Ich bin froh, wenn es einen Tag ganz gut ging, und wenn ich mal traurig bin, weil ein Tag gar nich gut war, dann ist das auch (halb) ok.

    Meine Kraft setze ich nicht mehr in die Heilung, nicht mehr in den Kampf gegen die Krankheit. Meine Kraft ist für meinen Pläne reserviert. Und zu diesen Plänen gehört auch nur mal was schönes kochen, liebe Freunde besuchen gehen, oder einen langen Anruf mit jemanden zu machen, den ich schon lange nicht mehr gehört habe. Mein Leben ist ganz anders geworden. Vielleicht echter, wahrer, wesentlicher.

    Die Medikamente übernehmen den Kampf. Ich mag sie, weil sie mir trotz der Nebenwirkungen diesen Stress nehmen, ständig an der Krankheit zu "arbeiten". Sie sind dazu da, mir ein Leben zu ermöglichen, das lebenswert ist. Sie sind meine Mitarbeiter, die das übernehmen, was ich der Chef, der mit anderem beschäftig ist, nicht übernehmen mag.

    Kati
     
  2. vinbergssnäcka

    vinbergssnäcka Aktives Mitglied

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    Beiträge:
    2.919
    :)nochmal an tina....dann kam Dein Beitrag vielleicht etwas missverständlich bei mir an, dann denke ich, das auch Du Deine Möglichkeiten gefunden hast. Man muss es vielleicht so sehen.....es könnte einem vielleicht noch schlechter gehen, wenn man eben diese Möglichkeiten nicht nutzen würde oder könnte...ich denke, das unsere Ansichten garnicht so unterschiedlich sind....


    @Kati: ich denke Du tust schon was ganz wesentliches...du versuchst das Beste daraus zu machen. Ich glaube nichtmal, das es Sinn macht GEGEN die Krankheit zu kämpfen, so wie es ja auch die verschiedenen Methoden wie Mindfulness, ACT usw beinhalten, das das Ziel eben nicht ist, gegen etwas anzukämpfen, das man hier und jetzt gerade nicht ändern kann.

    Lieben Gruss
    Snäcka
     
  3. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Beiträge:
    10.317
    Ort:
    Bayern
    In dem Film ging es nicht darum Tabletten weg zu lassen oder ähnliches. Es ging darum, was noch zusätzlich getan werden kann. Was da gezeigt wird, das wird in jeder Rehaklinik durchgeführt und ist auch sinnvoll.

    Ich war zweimal zur Reha in einer Rheumaklinik der Rentenversicherung, also ganz normal und schulmedzinisch und dennoch war die Reha ganzheitlich.

    Meine Tabletten(Basistherapie) brauche ich für meine Mischkollagenose und Vaskulitis trotzdem noch, aber zB. konnte ich die Schmerztabletten reduzieren.
     
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