Verwirrung

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Suppenkasperina, 2. Oktober 2011.

  1. Suppenkasperina

    Suppenkasperina Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. Oktober 2011
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    5
    Hallo, ich bin neu hier. Ich habe schon immer "labile" Gelenke gehabt. So ca vor 1,5 Jahren fing mein linker Zeigefinger an am Gelenk zu schmerzen. Hab es aber immer ignoriert. Jetzt vor ca 2 Monaten ist der rechte Zeigefinger wahnsinnig angeschwollen und schmerzte sehr. Morgens kann ich meine Hände nicht richtig bewegen. So bin ich zum Arzt. Habe ein Knochenszintigramm machen lassen wo man rheumatische Veränderungen festgestellt hat allerdings im Blut ist nichts nachweisbar. Mein Arzt will sich noch nicht festlegen was ich nun konkret habe und ich bin sehr verwirrt. Zudem schmerzt meine Wirbelsäule nun auch sehr stark und ich fühle mich wie eine kranke Oma. Ich hoffe dieses Forum kann mit Ängste vor dem totalen Verfall nehmen und mir helfen..Liebe Grüße Suppenkasperin
     
  2. josie16

    josie16 PsA

    Registriert seit:
    16. Mai 2010
    Beiträge:
    2.345
    Hallo Suppenkasperin!
    Herzlich Willkommen im Forum!
    Deiner Beschreibung nach spricht sehr viel für eine rheum Erkrankung, was man aus der Ferne so sagen kann.
    Die Blutwerte müßen nicht unbedingt auffällig sein, es gibt sog. seronegatives Rheuma wo keine erhöhten Rheumafaktoren vorhanden sind.
    Bei mir war es so, daß auch die Entzündungswerte erst viel später erhöht waren, die Schmerzen waren schon viel früher da.
    Bist Du bei einem internistischen Rheumatologen in Behandlung. Das würde ich dir auf alle Fälle empfehlen, wichtig ist jetzt die Diagnosestellung und eine entsprechende Therapie.

    Cortison könnte deine Beschwerden erstmal eindämmen, es wird dann häufig ein Cortisonstoß gemacht d.h. man fängt in einer höheren Dosis an und reduziert dann langsam wieder.

    Cortison kann nur nicht ewig in hohen Dosen weitergegeben werden, deshalb wird in den meisten Fällen eine Basistherapie angefangen.
    Du kannst auf der li Seite hier im Forum unter Medikamente nachlesen, das sind die sog. Basismedikamente und das Ziel ist u.a. daß das Cortison wieder reduziert werden kann.

    Dir erstmal gute Besserung und sprich deinen Arzt auf Cortison an, damit es dir schnell besser geht.
     
  3. Suppenkasperina

    Suppenkasperina Neues Mitglied

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    2. Oktober 2011
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    5
    Danke Josie16. Ich bin bei einem Orthopäden, der auch rheumatologisch arbeitet und osteopathisch. Ich hab so furchtbare Angst bald nicht mehr arbeiten zu können aber wenn man schnell was macht wird die Erkrankung nicht so schlimm, oder? Lg
     
  4. anurju

    anurju anurju

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    13. März 2011
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    Im schönen Rheinland
    Hallo Suppenkasparina,

    ich kann deine Angst gut verstehen, aber wir haben heute wirklich den Vorteil, dass es so viele medikamentöse Möglichkeiten gibt, rheumatische Erkrankungen einzudämmen und möglichst gut zu kontrollieren...
    Die meisten hier führen ein relativ normales Leben und können durch die Medikamente arbeiten.
    Also: möglichst ruhig bleiben und sich fachkundigen Rat holen - den scheinst du ja zu bekommen.
    Und zur Not eben doch nochmal in ein versiertes Rheumazentrum gehen...

    Alles alles Gute und baldige Besserung wünscht anurju :)
     
  5. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Suppenkasperina!
    Gegen eine osteopathische Behandlung spricht nichts, aber davon werden die Gelenkentzündungen nicht weggehen.

    Eine rheum Orthopädin schaut, ob Gelenkschäden, die das Rheuma verursacht hat, evt. chirurgisch therapiert werden können.
    Sie wird aber keine Therapie mit Immunsuppressiva (Basismedikamente) anfangen. Diese Medikament sind sehr teuer und würden ihr Budget sprengen. Außerdem kennen sich Orthopäden mit Immunsuppressiva einfach zu wenig aus.

    Mein Orthopäde hat zu mir gesagt, sie wollen doch nicht solche Medikamente nehmen???????
    Von wollen kann keine Rede sein, aber wenn diese Medikamente weitere Gelenkschäden verhindern können, dann werde ich sie schon einehmen.
    Ich habe erst nach 7 Jahren die Diagnose Psoriasis Arthritis erhalten und bei mir haben sich inzwischen schon einige Schäden eingestellt, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.
    Nun gilt es neue Schäden zu verhindern!
     
  6. Suppenkasperina

    Suppenkasperina Neues Mitglied

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    Nun ja, ich bin noch ziemlich neu auf diesem Gebiet und war sehr erschrocken... aber ich sage mal Diagnose unheilbarer Krebs wäre schlimmer. was mich noch interessieren würde wo liegt der detaillierte Unterschied von internistischem Orthopäden und dem anderen? Wer ist jetzt der Bessere? Liebe Grüße
     
  7. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Kleinstadt in Oberfranken
    Hallo Suppenkasperina,
    es ist noch zu früh, um den Kopf in den Sand zu stecken (das ist es aber eigentlich immer). Gib deinen Ärzten Zeit, eine Diagnose zu stellen und dann auch die richtige Therapie für dich festzulegen. Das kann zugegebenermaßen eine Weile dauern, aber du wirst sehen, dass dann ein ziemlich normales Leben möglich ist. Wichtig ist meiner meinung nach (und ich habe inzwischen über 10 jahre Rheuma-Erfahrung), dass du deine Ärzte bittest, gemeinsam zu überlegen, was für dich das Beste ist und nicht alleine darauf zu zu doktern.
    Auch ist es meiner Meinung nach wichtig, sich beizeiten mit der Krankheit auseinanderzusetzen und sie nicht zu verleugnen oder zu verdrängen, dann laßt es sich langfristig gesehen auch besser damit leben. Aber dass du hier Rat suchst zeigt eigentlich schon diese Auseinandersetzung.
    In diesem Sinne wünsche ich Dir einen guten Austausch hier im Forum!
    Liebe Grüße

    Julia123
     
  8. josie16

    josie16 PsA

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    2.345
    Hallo Suppenkasperina!
    Einen internistischen Orhtopäden gibt es nicht, aber einen int. Rheumatologen. Bei ihm ist sein Spezialgebiet die Rheumatologie und die Innere Medizin spielt eine untergeordnete Rolle.
    Bei einer rheum. Orthopädin ist es genau umgekehrt, ihr Spezialgebiet ist die Orthopädie und sie hat vorallem, wie ich schon geschrieben habe, eine Ahnung, ob man z.B. ein Gelenk, das von Rheuma einen Schaden hat, operativ erfolgreich sein könnte.
    Sie hat aber sehr, sehr wenig Ahnung von einer Therapie mit Immunsuppressiva und das ist aber die Therapie, die der Rheumapatient braucht, damit weitere Gelenkschäden verhindert werden können.
     
  9. Suppenkasperina

    Suppenkasperina Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. Oktober 2011
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    5
    Danke

    Danke an euch alle für die hilfreichen und auch etwas tröstenden Antworten. Klar, ich MUSS mich damit ja jetzt auseinandersetzen. Die Schmerzen rauben mir den Schlaf und ich bin doch erst 44 Jahre jung. Ich halte euch auf dem Laufenden was die weiteren Untersuchungen gebracht haben und wie die Therapie lt meines Arztes weitergehen soll. Bis dahin euch allen auch gute Besserung und einen sonnigen Feiertag morgenViele liebe Grüße
     
  10. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

    Registriert seit:
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    Ort:
    Kleinstadt in Oberfranken
    Also ich würde das mal so ganz leienhaft erklären:
    Ein orthopädischer Rheumatologe ist ein Orthopäde, der sich vor allem auch mit rheumatischen Gelenken befasst und beispielsweise die Entscheidung trifft, ob ein Gelenk schon so zerstört ist, dass es durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden muss oder nicht. Er verschreibt auch orthopädische Hilfsmittel, die den Alltag mit kaputten Gelenken erleichtern und gegebenenfalls entzündungshemmende oder schmerzlindernde Medikamente. Er arbeitet also rein symptomatisch.

    Ein internistischer Rheumatologe betrachtet, die fehlgeleiteten Immunologischen Reaktionen im Körper und versucht durch geeignete Medikamente so auf das immunsystem einzuwirken, dass es zu keinen weiteren Gelenkzerstörungen oder anderen Organschädigungen kommt. Er ist also ein Internist und versucht die ursache, d.h. das verrücktspielende immunsystem günstig zu beeinflussen.

    Ich hoffe, dass ich das einigermaßen verständlich habe erklären können.

    Liebe Grüße
    Julia123
     
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