Bin ich im falschen Film?

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von royan, 19. August 2011.

  1. royan

    royan Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    nun komme ich grad vom Termin bei dem "Schmerztherapeuten". Erste Aussage, "wir haben uns ja beim letzten Mal darauf geeinigt, eine Wiedereingliederung zu machen", hab ich mal gleich gestopt mit: "Haben wir nicht", da hat er schön blöd geschaut. :D (das hat seine Sprechstundenhilfe vor zwei Wochen mal telefonisch angesprochen, so eine Wiedereingliederung und ich hab nur gesagt, dass ich im Prinzip nichts dagegen habe, das zu gegebener Zeit zu machen).

    Dann hab ich erstmal dargelegt, dass ich keine Wiedereingliederung probiere, wenn es keine Behandlung gegeben hat und dass meine Beschwerden die gleichen sind wie vor sechs Wochen, also, was soll dann eine Wiedereingliederung bringen. :confused: Einzige "Behandlung" seinerseits war ein Angebot für Biofeedback zu 75 € die Stunde, natürlich von mir selbst zu zahlen und ein Wechsel des AD - damit ich besser schlafen kann, mit dem Effekt, dass ich tagelang gar nicht mehr geschlafen habe und die Schmerzen um ein Vielfaches zugenommen haben.

    Darauf der ST: "Was erwarten Sie denn? Sie können doch die Verantwortung für ihre Krankheiten nicht auf die Ärzte abschieben!" :confused:

    Er sieht die Verantwortung für die Behandlung nur bei mir, er ist der Meinung, er - als Schmerztherapeut?!?!? - braucht da nix zu tun. Die Unterlagen für die Reha hat er auch nicht ausgefüllt, ist er nicht zu gekommen, versucht er, die nächsten Wochen zu machen.
    Nächster Termin in drei Wochen, da soll ich ihm dann sagen, wie ich mich fühle... :teufel: :mad:

    Spinn ich oder hab ich nur Idioten (an Ärzten) um mich rum (Prof. H. ausgenommen :D )?!? Ist ja kein Wunder, dass bei so was "im Hintergrund" alles doppelt so schwierig wird.

    Ach ja, und dann kam noch folgende Bemerkung: "Ich hab gehört, sie haben die Schwerbehinderung erstritten? Da seien Sie mal froh, dass Sie die gekriegt haben... (bei all den eingebildeten Krankheiten, die Sie so mit sich rumtragen - das hat er zwar nicht gesagt, aber genauso hat er ausgesehen, als ob er genau das so gemeint hat) :confused::vb_confused: . Armes Deutschland...

    Die von ihm selbst diagnostizierte Fibromyalgie und chronische Schmerzstörung scheint er in das Reich meiner Einbildungen abgeschoben zu haben...

    Ich hab ja nix gegen aktives Krankheitsmanagement meinerseits, aber ich würde doch von einem "Facharzt" erwarten, dass er mich unterstützt und nicht meint, dass sitzt sich alles von allein aus.

    Wie seht Ihr das?

    LG
    Royan
     
  2. coalblack

    coalblack Neues Mitglied

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    Hallo royan,

    du sprichst mir aus der Seele. Ich hatte heute den zweiten Termin bei der Rheumaärztin. Hätte ich mir echt sparen können. Weder wollte sie wissen, ob ich mit MTX Nebenwirkungen habe, noch hat es sie interessiert, wie ich mit der Diagnose karkomme. Blutwerte ok, dann kann alles nicht so nicht schlimm sein. Wieder ein Rezept für 12 Spritzen verpasst bekommen und "raus". Wenn es bei uns mehr Rheumaärzte gäbe, würde ich wechseln. Ich bin irgendwie total gefrustet. :-(

    LG coalblack
     
  3. Süddeutsche

    Süddeutsche Neues Mitglied

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    Hallo Royan,

    ähnliches habe ich bei meinen internistischen Rheumatologen erlebt. Er weiß bei mir nicht weiter und hat eine vorgefasste Meinung. Ich war ziemlich fertig, und habe mich mit meinen Hausarzt und später noch mit einen Fachmann von der Rheumaliga unterhalten. Sie haben mir beide Recht gegeben, dass das Verhalten von dem Arzt nicht in Ordnung ist. Mit mündigen Patienten habe manche Ärzte leider Probleme. Was mir auch geholfen hat, waren Gespräche mit der unabhängingen Patientenberatung, die haben eine bundesweite, kostenlose Hotline. Außerdem gibt es sie auch in verschiedenen Städten. Schau mal ins Internet.
    Ich habe kaum Erfahrung mit Schmerztherapeuten, vielleicht kannst Du Dir einen anderen suchen.

    Grüße Süddeutsche
     
  4. petsie

    petsie Mitglied

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    Hallo Royan,

    so unterschiedlich kann eine Behandlung sein.

    Im folgenden meine Erfahrungen: Meine ST hat mir sehr genau zugehört, alles schriftlich festgehalten und bevor ich bei ihr an die Reihe komme merke ich, dass sie sich meine Akte vorher angesehen hat. Ich habe auch cP, dazu deg.WS-erkrank. und FMS. Ich habe ihr erklärt, dass ich trotz MTX und Corti nicht schmerzfrei bin. Demzufolge hat Sie mein AD erhöht und hat mich zusätzlich auf Schmerzmittel eingestellt. Mit meiner Akkupunktur bin ich bei ihr demnächst fertig.

    Meinen behandelnden Rheumatologen bekomme ich, wenn nichts besonderes ist, selten zu Gesicht (außer Blutentnahme alle drei Monate).

    Ich kann zur Zeit sagen, dass ich wenn ich mich nicht körperlich überanstrenge, relativ schmerzfrei bin. Ganz ohne Schmerzen und Beschwerden sind Rheumatiker selten.

    Dank meiner Eigeninitiave diese beiden Ärzte aufzusuchen und der entsprechenden medikamentösen Behandlung, kann ich heute sagen, daß es mir sehr viel besser geht, als zu Beginn meiner Erkrankung.

    So weit wäre ich aber heute nicht, wenn ich sofort bei meinem ersten Besuch in einer Rheumaambulanz aufgegeben hätte. Also so lange suchen, bis man die passenden Ärzte gefunden hat. Auch wenn man dafür manchmal lange Anfahrtswege in Kauf nehmen muss (das muss ich übrigens auch).
     
  5. Elvira182

    Elvira182 Neues Mitglied

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    Wo kommst du her ?

    Wenn Bottrop für dich nicht allzuweit ist, empfehle ich dir die Rheumatologie im Knappschaftskrankenhaus!
    Kompetente und Freundliche Mitarbeiter!

    Knappschaftskrankenhaus Bottrop
    Osterfelder straße 157
    Bottrop
     
  6. Tiramisusi

    Tiramisusi chaos-queen

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    Lieber royan,

    ich hab' Dich lieb!

    Ja, so sind sie, die meisten Ärzte....

    Aber es gibt auch Ausnahmen und die muss man suchen. Ich habe im großen und ganzen jetzt die Docs gefunden, die mich unterstützen, beim Orthopäden muss ich noch weiter suchen. Ich glaube, es gibt hier irgendwo eine Ärzteliste, oder auch bei der Deutschen Schmerzliga (sorry für die Werbung).

    Ich "darf" in ca. 2 Wochen zum psychiatrischen Gutachter, wegen Krankengeld, ich glaube danach gehe ich erst einmal in den Wald und schreie die Rehe und Pilze an.


    Zitat "Bin ich im falschen Film?" - Das Gefühl habe ich schon lange. Irgendwann ist mir aber der Geduldsfaden gerissen und ich habe die Regie übernommen. So geht's schon besser. Die sollen ja nicht glauben, wen sie vor sich haben.
     
  7. royan

    royan Neues Mitglied

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    Update

    Hallo Ihr Lieben,
    ich melde mich auch mal wieder (hab ein paar schwere Tage hinter mir).

    Mittlerweile machen meine Ärzte gar nichts mehr, außer Privatrezepte ausstellen. Die "Verantwortung" liegt jetzt bei der zu erwartenden Reha, da bin ich mal gespannt.

    Das lass ich jetzt erstmal auf mich zukommen...

    Die Krankengymnastik, die ich grad erhalten, ist auch der Brüller. Nach jedem Termin habe ich bis zu 5 Tagen noch stärkere Schmerzen, die zu den "normalen" Schmerzen noch dazukommen.

    Eine Besserung kann ich bis jetzt nicht feststellen.

    VG
    Royan
     
  8. anurju

    anurju anurju

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    Hey royan,

    das ist ja wohl der Horror - bitte tu dir das nicht an: wechsel den Arzt.
    Hier findest du einen Link, in dem du nach kompetenten Ansprechpartnern suchen kannst.
    http://www.rheuma-online.de/forum/threads/48990-Schmerztherapie-Wege-aus-dem-Schmerz

    Und Vorsicht: bei Schmerzpatienten gibt es ein Phänomen, dass manuelle Therapie zur Schmerzverstärkung führt - da hilft manchmal nur "Finger weg" (hands off) bzw. ganz vorsichtige Therapieformen wie Craniosacrale Therapie.
    Verschlechterung von 1-2 Tagen mag mal vorkommen, wenn Strukturen gedehnt werden... aber so lange dürfte das bei angemessener Therapie nicht sein...

    Die Reha wird hoffentlich wirklich Wege weisen - aber du brauchst langfristig einfach kompetente Ansprechpartner und die muss man leider manchmal länger suchen.

    Alles, alles Gute wünscht anurju :)
     
  9. royan

    royan Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,
    heute habe ich einen Bewilligungsbescheid für eine stationäre Leistung in der psychosomatischen/orthopädischen Klinik am Homberg in Bad Wildungen bekommen (auf meinen Antrag vom 18.09.2011 :D , ich hab meinen Rehaantrag noch hier ;) ). Ich hab jetzt mal was aufgesetzt, damit sie prüfen können, ob sie mich nicht doch in die Migräne-Klinik schicken können... Ich seh mich ja immer noch nicht als psychosomatischer Fall.

    Mache mir aber doch so meine Gedanken. Wenn es mir in dieser Einrichtung total mies geht, kann ich die Reha dann abrechen? Die Reha wurde ja im Rahmen des Widerspruchsverfahren zur EM-Rente bewilligt, wird mir ein evtl. Abbruch negativ ausgelegt? Wie sieht das aus, mit den Therapieangeboten? Die haben ja z.B. Nordic Walking im Angebot, eine Stunde, was ist, wenn ich das höchstens 20 min. machen kann. Vier Wochen weg von Zuhause macht mir jetzt schon Magenschmerzen, weil meine Kinder dann ja mit Haus und Hunden alleine sind (der jüngste ist erst 13, meine Tochter ist 18, geht aber den ganzen Tag arbeiten und mein Ältester ist 19 und auch den ganzen Tag weg).

    Soll ich alle Berichte etc. in der Rehaeinrichtung nochmal vorlegen? Muss ich damit rechnen, dass sie mir die Medis wegnehmen oder mir andere verpassen? Das wäre bei meinen Krankheiten und Unverträglichkeiten fatal.

    Hat jemand Erfahrungen mit dieser Klinik oder einer psychosomatischen Reha?

    Fragen über Fragen... :confused:

    LG
    Royan
     
  10. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    in vielen psychosomatischen einsrichtungen gibt es besondere schmerzstationen. viell ist es so eine station, auf die du sollst?

    weiß nicht ob bad wildungen sowas hat..kenne es nur aus bad bramstedt und aus einer klinik im schwarzwald..also dort haben sie keine extra station aber ein extra programm für schmerzpatienten

    ich habe in einer solchehn klinik--war nicht wegen der schmerzen dort--übrigens auch so massagen, egometerfahren und physiotherapie verordnet bekommen

    leider konnte ich die physio nciht mit nach hause nehmen, grummel. sie hat sich standhaft geweigert knapp 800km zu fahren *warum nur*
    sie war und ist bisher die einzige, die mich für ne weile schultertechnisch , schmerzfrei bekommt
     
  11. ET1

    ET1 Neues Mitglied

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    Bin ich im flaschen Film

    Hallo, ich bin hier neu.
    Bei mir wurde vor 2 Wochen Fibro diagnostiziert.
    Ich habe die Schmerzen allerdings schon seit etwa 20 Jahren, nun sind Sie allerdings schon so schlimm das ich fast nichts mehr halten kann.
    Mein Hausarzt denke ich, ist mit dieser Krankheit total ueberfordert. Na ja ich hab da noch einen Termin beim Orthopaeden der auf die ganze Sache gekommen ist.
    Ich habe meinen Hausarzt erst mal vorgeschlagen, dass ich in die Schmerzklinik will. Dies hat er auch sofort fuer gut geheissen. Da hab ich mich heute erst mal angemeldet, nun muss ich erstmal warten bis ich die Frageboegen zugeschickt bekomme.
    Ich bin nur froh das ich mich ueber diese Krankheit so gut wie moeglich informiert habe. Auf die Schmerzklinik bin ich gestern aus Zufall gestossen.
    Aber so wie ich gelesen habe von euch hilft dieses ja wohl auch nicht?
    Ich bin fuer jedes Feedback dankbar.
    Bitte helft mir mal was ich am besten alles machen kann.
    Ich gehe auch schon wieder regelmaessig ins Fitnesscenter. Cross und Fahrrad im moment.

    LG

    ET
     
  12. Gusto

    Gusto Neues Mitglied

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    Lüneburg, früher Bremen, Köln, Hamburg, Frankfurt
    Der Titel reizt mich!! Also, erst hatte ich Krebs. Durch Chemo geheilt, aber Nebenwirkung Polyneuropathie. Onkologo in der Nachsorge wunderte sich, dass ich 1 1/2 Jahre später immer noch mit dem Rollator unterwegs bin. Dann hatte er die Idee, dass ich ja auch Rheuma haben könnte, schickte mich zum Rheumadoc, der mich in die Klinik. Aha, die fanden was. (Die finden immer nur etwas aus ihrem Fachgebiet).
    Sjögren und Sicca, R-Doc verschrieb dann MTX 10 mg und Folsan 5 mg. Danach Gespräch mit dem HA, der vorher mit dem R.-Doc tel. hatte: Ich könne MTX ja prophilaktisch nehmen, wenn es wirke ,hätte ich Rheuma, wen nicht dann eben nicht. Aber, wenn ich MTX nicht nähme und doch Rheuma hätte, würde alles schlimmer, Welch eine Logik! ich habe MTX genommen, bin unendlich müde (nicht 2 sondern 4 Tage heftig) und komme nicht mehr aus dem Quark. Wieso hat EINER eine Idee und ich schlucke das, klar habe ich selbst Schuld, oder?

    LG, Gusto :)
     
    #12 7. Februar 2014
    Zuletzt bearbeitet: 7. Februar 2014
  13. Johanna Nielsen

    Johanna Nielsen Neues Mitglied

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    Hamburg
    Bin ich im falschem Film?

    Hallo, na das nenne ich ja wirklich Wild West was du da erlebst.Ich lief bis 2007 von einem Doc zum anderen bis entlich eine ueber die Diagnose Morbus Bechterew fiel. MT! Humira Enbrel habe nichts vertragen.Starke Nebenwirkungen, da wuensche ich dir nun eine Do dr dich auch gut versteht.Mir wird immer gesagt das sei komisch das ich immer etwas dagegen haette. Habe ich gar nicht vertage es nur nicht.Versuch dein Gluek und setze dich durch da brauchst du Kraft.Alles gute aus Hamburg von Johanna Beate.
     
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