Liebe Mitstreiter, in einer Woche beginnt hier in Mühldorf wieder das Volksfest, eines der größten Volksfeste in Oberbayern. Im Programm habe ich entnommen, dass auch heuer mal wieder der 1 September, mit unter anderem das Thema "Menschen mit Behinderung" hat. Wie aber beispielsweise Gehbehinderte Menschen, wie es ja etliche von uns Rheumis auch sind, überhaupt zum Volksfest hinkommen oder dort zurechtkommen, steht nirgendwo in der Wochenzeitung und der Sonderbeilage zum Volksfest ein Wort. Mühldorf ist nicht gerade behinderten-freundlich, so gibt es am ganzen Stadtplatz keine Behindertentoilette, so gibt es kaum Möglichkeiten, den Stadtplatz zu überqueren. Das die Stadt eine Behindertenbeauftragte hat, ist obligatorisch. Wie dem auch sei, ich will Euch meinen Leserbrief zu diesem Thema, der auch als Mail an den Bürgermeister weitergeleitet wurde, nicht vorenthalten. Ein etwas angefressener Sosch...
Tortola Hallo! Du hast das ganz toll geschrieben. Nur der Schluß gefällt mir nicht: Mit hochachtungsvollen Grüßen ....... mein Gott, wem willst Du denn noch irgendwo `reinkriechen? - hochachtungsvoll - ist wohl genug, kein Mensch verdient so viel Achtung. Viele Grüße von Tortola
Hallo Soschn, ich finde es immer gut, wenn man auf das Fehlen von behindertengerechten Einrichtungen, z.B. auch bei Bussen, in die man ohne Schwierigkeiten auch mit dem Rollstuhl kommt, hinweist. Vielleicht bringt das ja doch mal jemanden zum Nachdenken, der so normale Fahrmöglichkeiten nie benutzt. Ich finde die Unterschrift "Mit hochachtungsvollem Gruße" nicht schlimm, denn erst geht man ja davon aus, dass die Menschen, die diesen Brief erhalten, willig sind, dass ihnen evtl. die Problematik für Gehbehinderte noch nicht aufgegangen ist. Vielleicht hilft Dein Brief ja wenigstens etwas. Ich wünsche Dir viel Erfolg! Viele liebe Grüße Neli
Ich zeichne eigentlich immer erstmal mit dieser Formel, das ist denk ich mal so in meinem Sprachgebrauch und ich finde es auch höflich. Je nach dem, wie sich dann ein Schriftverkehr entwickelt kann ich auch shcon mal schreiben *Hiermit zeichne ich verhalten freundlichen Grußes...* wie gesagt, das ist nur ein individueller Sprachgebrauch in meiner Emailsignatur. MfG Sosch
Tortola an Neli Hallo Neli! Meinst Du nicht, das Unterschreiben "mit freundlichen Grüßen" sollte genügen? Viele Grüße von Tortola
Hallo Tortola, ja, ich würde auch schreiben "mit freundlichen Grüßen", das hat sich heutzutage so eingebürgert, aber vielleicht stimmt man den Empfänger mit der anderen Grüßen etwas gnädiger, denn man will ja etwas erreichen. Und die Energie von Soschn, diesen Leserbrief zu schreiben, ist schon lobenswert. Ich habe früher öfter Leserbriefe geschrieben, wenn ich über etwas sehr empört war, aber leider wurde bis auf einen keiner abgedruckt. Und über den einen war eine angeblich adlige Dame so empört, dass sie mich sehr beschimpfte. Aber ich nehme an, dass sie etwas gestört war, sie schrieb auch noch in Sütterlinschrift, benutzte Briefpapier mit eingedruckten Zeilen und blaue Briefumschläge, die wohl schon Jahrzehnte in ihrer Schublade lagen. Früher schrieb man immer "hochachtungsvoll", das hat sich sehr geändert. Viele liebe Grüße Neli Lieber Soschn, ich bin ja mal gespannt, ob Dein Leserbrief gedruckt wird. Sag uns bitte mal Bescheid, das würde mich interessieren.
die Damen, was ist denn gegen ein etwas altmodisches, aber dennoch wie als auch höflich akzentuiertes Ausdrucksdeutsch einzuwenden?
Lieber Soschn, absolut nichts! Wenn alle Menschen so freundlich wären, dann ginge es uns besser auf dieser Welt. Viele liebe Grüße Neli
hallo sosch, dein brief ist so gut geschrieben, dass ich sofort mit unterschreiben würde. ich möchte dich jetzt nicht traurig oder (neidisch) machen, aber in berlin hat sich zu dem thema in den letzten jahren viel getan. alle busse, strassenbahnen, s-bahnen und u-bahnen sind mit rollstuhl gut zu befahren, ausser das mal irgendwann ein fahrstuhl nicht funtz, aber das ist halt technik und wird meistens schnell repariert. euer bürgermeister heisst ja nun knoblauch, so verleiht ihm doch in einem öffentlichen brief symbolisch eine knoblauchknolle und drückt damit aus das euch die missachtung von menschen mit behinderungen einfach stinkt. mit unterstützenden grüßen, hannelore
Hallo, also ich schreibe immer "Hochachtungsvoll", wenn ich dem Adressaten gerade nicht freundlich gegenüber eingestellt bin und eine gewisse Distanz zu ihm verdeutlichen will. Der Brief ist übrigens super! Viele liebe (und freundliche) Grüße Knoeppie
hallo soschn, den brief könnt ich kopieren.................... den ort und das fest ändern und unserem bürgermeister überreichen. ich lebe in einer kurstadt,in der 1/3 der bevölkerung über 65 j ist +viele touristen. das heißt, wir haben hier sehr sehr viele rolli-fahrer und leute die auf einen gehwagen angewiesen sind.hier kommst du noch nicht mal mit dem rolli ins rathaus,von abgesenkten bürgersteigen,ausreichend breite gehwege,behindertengerechte geschäfte----ganz zu schweigen . es gibt sogar 2 zebrastreifen...............die schafft man als rolli-fahrer ohne fremde hilfe nicht zu überqueren. du kannst rauf rollen,kommst auf der anderen seite aber ohne hilfe nicht hoch...............richtig gutes gefühl,wenn dann noch ein auto kommt, das die vorgeschriebenen 30 km/h überschreitet,dann bleibt dir nix anderes übrig, als laut um hilfe zu schreien. das ganze könnte man, meiner meinung nach, provisorisch mit etwas teer schon entschärfen.auf meine nachfrage im rathaus, erhielt ich die antwort,daß das im zuge einer sanierung demnächst geändert wird........................ist jetzt 2 jahre her. soschn,finde ich super das du dich einsetzt,der brief ist klasse geschrieben und mit dem hochachtungsvoll,da halte ich es mit knoeppie. liebe grüße katjes
eben musste ich laut lachen, das ist eine tolle idee, hada1712 ... ich finde es gut, wenn man auf missstände hinweist, und ich hoffe für dich, dass dein leserbrief auch abgedruckt wird, soschn. viel erfolg, marie
Hallo, am vergangenen WE war ich wieder als Gästeführer bei "48 Stunden zwischen Südharz und Kyffhäuser" tätig. Dort wurden Busse eingesetzt, die auch Rollstühle mitnehmen können.
Hallo Sosch, hast Du gut gemacht! "Hochachtungsvoll..." ist für Behördenbriefe immer noch gängig, und Du hast Deinem Gegenüber damit Respekt gezollt. Jaja, diese Volksfeste sind für Fußkranke eigentlich ein "Fest zum Zuhausebleiben", da eventuelle Behindertenparkplätze für Bierbuden, Karussells, etc. zweckentfremdet werden. Habe in unserem Zentrum erreicht, dass für die "Festtage" Ersatzbehinderten-Parkplätze eingerichtet werden und dieses vor den Volksfesten in der Tagespresse bekannt gemacht wird.
Servas aus MÜhldorf, liebe Mittstreiter und Mitstreiterinnen, bis jetzt habe ich weder eine Lesebestätigung noch gar eine persönliche Antwort meiner Mails, auch keine Anrufe etc. bekommen. zu soviel wollt ich Euch mal auf dem laufenden halten. Wenn auch der Leserbrief nicht abgedruckt werden sollte, dann bitte ich mal um Ratschläge, auch wenn das Volksfest schon nächste Woche beginnt - vielleicht haben die Leute mit Mobilitätseinschränkung im kommenden Jahr die Möglichkeit, auch selber auf das Volksfest zu kommen. Ich mag da irgendwie im Moment nicht gerade locker lassen. Im Internet sind über die Suchfunktion bei Google viele Bilder von Mühldorf drin - gerade auch bei der Angabe Mühldorf+Stadtplatz Nächste Woche werde ich mal runterfahren und selber ein paar Bilder, gerade von den Rampen schießen und hier online stellen, damit ihr ein Bild habt.Also was den Stadtplatz und die Rampen betrifft, mein ich. Viele liebe Grüße Sosch
Ich finde den Brief gut. Und auch das Hochachtungsvoll ist nicht deplaziert... soweit ich weiß, schreibt man das heutzutage nämlich gerade dann, wenn man genau dies NICHT für seinen Gegenüber empfindet - wohl eher das Gegenteil. Von daher.... Knoeppi liegt da schon richtig. Grüßle scar.
hallo sosch, ich hab da auch noch eine idee. wenn der brief nicht, wie und warum auch immer, die öffentlichkeit erreicht, könnte nicht eine/einer diesen brief auf dem volksfest vorlesen. jemand der trotz einer behinderung doch das fest besuchen kann. setzt natürlich immer den willen voraus das dafür auch raum auf einer bühne (mikrofon) geschaffen wird. liebe grüße, hannelore @ marie, war so ne spontane idee von mir, musste selber dabei lachen und dachte dann schreibst es mal. aber bei aller ernsthaftigkeit des themas, vielleicht etwas was doch in manchen köpfen hängen bleiben könnte. "preisverleihungen" sind ja immer angesagt.