HSP: Hochsensibilität

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von marauf, 13. August 2011.

  1. marauf

    marauf Neues Mitglied

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    Hallo,
    wer von Euch hat schon mal von dem Phänomen "Hochsensibilität" gehört? Wir Hochsensiblen nehmen mehr Informationen jeder Art auf als "normale" Menschen. Wir verarbeiten mehr und tiefer. Umgebungslärm ist für viele unangenehm. Wir fühlen sehr viel mehr als andere Menschen, fühlen uns verantwortlich für gute Stimmung und das Wohlbefinden aller. Typisch für uns Hochsensible ist, dass wir an uns zweifeln, weil wir eben anders als andere sind. Das Wissen um dieses Phänomen wird meist als große Erleichterung empfunden. Was hat das mit Rheuma zu tun?

    Ich glaube, dass Gelenkerkrankungen im Zusammenhang mit "Auto-Aggression" entstehen: ich richte Zorn oder Frust nicht an den Auslöser dieser Gefühle, sondern gegen mich. Ich bin überkritisch mit mir; im schlimmsten Falle zweifel ich an mir. Diese Aggression soll sich in den Gelenken feststetzen.

    Für meinen Arzt war sofort ein Zusammenhang klar: wenn ich besonders viele negative Stimmungen empfange und mich für alles Mögliche verantwortlich fühle, ist es nicht erstaunlich, wenn sich das in meinen Gelenken niederschlägt. Was meint Ihr dazu??
     
  2. Tiangara

    Tiangara PMR seit 08/2008

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    Hallo,

    wer mehr über das Thema Hochsensibilität erfahren möchte, dem sei folgende Seite empfohlen:

    http://www.zartbesaitet.net/index.php

    Dort gibt es auch einen (kostenlosen) Test, der einem zeigen kann, ob man möglicherweise zum Kreis der HSPs gehört.

    @ marauf: Ich glaube, dass für HSPs generell die Gefahr, sich eine Krankheit zuzuziehen, erhöht ist. Je nach Fall kann sich das wohl auch in Auto-Aggression äußern. Ich glaube aber nicht, dass Hochsensibilität und Auto-Aggression grundsätzlich zusammenhängen.

    LG
     
  3. marauf

    marauf Neues Mitglied

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    Hsp

    Hallo Tiangara,
    dass HSP und Auto-Aggression grundsätzlich zusammen hängen, glaube ich auch nicht. Kennst Du bei Facebook die Gruppe "Hochsensibilität als Potential"
    Gruß!
     
  4. pablo56

    pablo56 Neues Mitglied

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    hallo marauf und an alle,

    interessant, daß dieses thema hier zur sprache kommt.
    von mir ein eindeutiges JA!!
    das thema ist sehr komplex und vielschichtig.
    ich besitze ein uraltes buch mit dem titel:

    die deutung und bedeutung von krankheitsbildern.

    schon da ist eindeutig der zusammenhang zwischen krankheit und persönlichkeit
    des menschen beschrieben.

    zum thema HSP giebt es ein buch mit dem titel:

    zart besaitet (ja, es wird so geschrieben)

    untertitel:
    selbstverständnis, selbstachtung
    und selbsthilfe für hochempfindliche menschen

    kann ich den/uns "betroffenen" nur empfehlen.

    liebe grüße
    pablo
     
  5. enya

    enya Mitglied

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    Hallo,

    ich glaube, dass viele Fibromyalgie-Erkrankte hochsensibel sind, bzw. auch von diesem Syndrom betroffen sind.
    Aber die Schmerzen, die durch Fibro oder entzündliche Rheumaformen ausgelöst werden, sind keine Form von Autoaggressionen.
    Autoaggressionen tut sich ein Mensch von außen an - sich ritzen, hungern, übermäßig viel Sport treiben, abnehmen (also alles in extemen und ungesunden Maßen).
    Aber Autoaggressionen kommen nicht von innen. Dass der Körper bei einer Rheumaerkrankung gegen sich selbst arbeitet, sind biochemische Prozesse. Auch psychosomatische Schmerzen sind Prozesse des Gehirns. Doch mit Autoaggressionen hat das nichts zu tun.
    Natürlich kann es sein, dass ein erkrankter Mensch Schmerzen in den Gelenken hat, sich verzweifelt fühlt, seinen Frust an niemanden richten kann (weil es ja keinen Schuldigen gibt), und dann den Frust gegen sich selbst richtet in Form von ritzen o.ä. Aber die Rheumaschmerzen selbst sind keine Autoaggression, die der Körper sich selbst zufügt. Denn wenn es so wäre, könnte ja jede Rheumaerkrankung mit Psychotherapie geheilt werden.

    Ich habe mir lange Zeit selbst Schuld an den Rheumaschmerzen gegeben - ich hätte zu viel Fleisch gegessen, ich hätte mich überlastet, ich hätte mir nicht genug Ruhe gegönnt,...
    Und dadurch, dass ich mir Selbstvorwürfe gemacht habe, hatte ich das Gefühl, ich könne die Schmerzen kontrollieren. Ich müsse nur alles richtig machen, dann hätte ich auch keine Schmerzen.
    Aber das ist eine Illusion. Ich muss einsehen, dass ich zu 20% meine Erkrankung positiv beeinflussen kann. Doch zu 80% macht mein Körper, was er will. Also mit Psyche und Autoaggressionen hat das wenig zu tun. Das sagte mir auch Dr. Fox, ein Psychotherapeut aus der Rheumaklinik Bad Bramstedt. Mit dem habe ich über diese Illusion lange diskutiert :rolleyes:

    Liebe grüße
    Enya
     
  6. Sprotte79

    Sprotte79 Sprotte79

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    Hallo Ihr Lieben,

    sehr interessante Diskussion, finde ich. Ich habe mich auch schon mit diesem Thema bechäftigt und denke ähnlich wie Enya.

    Ich habe den HSP-Test gemacht und habe 274 Punkte, gehöre also auch dazu. Und dass, obwohl ich vor ein paar Jahren noch viel extremere Antworten gegeben hätte.
    Ich glaube, dass wir unserer HSP nicht ausgeliefert sind, genauso wie wir unserer Erkrankung nicht ausgeliefert sind. Ich denke, wir können versuchen, uns zu schützen vor Situationen und/ oder Menschen, die uns nicht gut tun. Und wir können unsere Erkrankung akzeptieren als Teil von uns, anstatt sie zu bekämpfen. Ich meine damit nicht, dass wir die Erkrankung als nicht änderbar hinnehmen sollen, sondern dass wir auch hier das gezielt tun können, was uns hilft und das vermeiden, was uns eher nicht gut tut. Soweit das eben geht.

    Ich sehe meine Erkrankung als Aufgabe, die mir gegeben wurde. Warum auch immer. Für irgendetwas ist es gut, auch wenn ich das (noch) nicht sehen kann. Ich versuche, gerade wenn ich schlechte Phasen habe, es mir bewusst gut gehen zu lassen. Und ich habe gelernt, meinen Perfektionismus abzulegen und öfters mal "fünfe grade sein zu lassen". Die Erkrankung hat mich zum Nachdenken über mein Leben gebracht, für mich ist sie auch eine Chance irgendwie. Obwohl ich manchmal auch denke "so, nun habe ich gelernt, was ich lernen konnte/sollte, nun kannst du auch wieder gehen, Krankheit".

    Liebe Grüße,
    Sprotte 79
     
  7. enya

    enya Mitglied

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    Hallo Sprotte,

    mir geht es sehr ähnlich wie dir, dass ich meinen Perfektionismus mal links liegen lassen möchte und dass ich mir in schlechten Phasen bewusst Gutes tun möchte.
    Ich habe diesen Test auch gemacht und hatte 360 Punkte, bin darüber etwas erstaunt. Mit so einer starken Tendenz zur Hochsensibilität habe ich nicht gerechnet. Ich habe bei meiner Lärmempfindlichkeit, Konzentrationsschwäche u.ä. eher auf ADS getippt, so etwas deutete meine Ärztin mal an. Doch wenn ich zurück denke, fallen mir viele Momente ein, in denen ich besonders sensibel gespürt und reagiert habe, schon als Kind. Meine Eltern konnten meine sensible Denkweise nie verstehen. Aber ich habe den Eindruck, dass ich mich gerade durch diese Sensibilität gut in Menschen hinein fühlen kann. Ich leide auch immer total mit (und weine auch manchmal mit), wenn es anderen Menschen schlecht geht. Oder ich mache mir Gedanken um die Welt, und fühle mich manchmal so hilflos, weil ich die Welt nicht retten kann.
    Würde einem Hochsensiblen auch so eine Art Helfer-Syndrom zugeschrieben werden? Das ist bei mir besonders stark ausgeprägt.
    In meiner Gesprächstherapie bin ich gerade dabei, mein kleines Helfersyndrom mal nicht in den Mittelpunkt zu stellen, sondern mich mehr um mich selbst zu kümmern. Geht euch das auch so?
    Und ich habe eine sehr dünne Haut, zweifle schnell an mir selbst und bin leicht zu verunsichern. Kennt ihr das?
    Ich sehe diese Sensibilität aber auch als Chance. Denn ohne diese Sensibilität wäre ich heute nicht das, was ich bin.
    Denn durch dieses Feingespür habe ich schon als Kind gemerkt, dass es bei meinen Eltern nicht ganz richtig zu geht und habe mir andere, positive Vorbilder gesucht, Familien in denen gute Stimmung herrscht. Vielleicht hält das der eine oder andere für sehr weit hergeholt. Doch ich denke schon, dass es da einen Zusammenhang mit der Hochsensibilität gibt.
    Und es fallen mir auch viele positive Erinnerungen ein, in denen meine Wahrnehmung sehr geschärft war.

    Ich würde mich über weitere Erfahrungsberichte sehr freuen!:)

    Liebe Grüße
    Enya
     
  8. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Ich bin auch ein HS -Mensch. Manchmal weiss ich nicht ob ich es gut finden
    soll oder nicht. Ich glaube, es hat sicher sehr gute Seiten, aber halt auch die
    nicht so tollen. Man merkt viel, bevor es andere merken, aber man ist auch
    vielen negativen Stimmungen viel mehr ausgeliefert wenn man sich nicht
    bewusst wird, dass man sich oft abschirmen muss und kann.
    So kommt man als HSP sicher viel schneller unter Stress. Und ich bin mir sicher, dass
    es dieser Stress ist, der auch unser Immunsystem Amok laufen lässt.
    Bei mir löst jedenfalls Stress jeglicher Art Schübe aus. Bei vielen anderen ist es ja auch so.

    Der Test ist schon ok, aber ich glaube, eigentlich braucht man den nur als
    Bestätigung. Man weiss ja eigentlich schon. Als Erleichterung empfand ich es schon
    irgendwie, und es hilft mir auch, manchmal zu akzeptieren, wenn der Körper
    nicht so will wie der Kopf.
    Die Schwierigkeit bei sensiblen Menschen sehe ich aber, dass man oft auf benötigte Medikamente
    auch besonders empfindlich reagiert. Da haben es die Docs nicht einfach, etwas zu finden
    was für uns dann auch wirklich geeignet ist.
    Und ich finde es schwierig, wenn ich zum Beispiel Infekte oder auch andere gesundheitliche Probleme
    sehr früh spühre und der Arzt nichts findet. Dann muss ich oft ein paar Tage später nochmal
    hin, weil es dann tatsächlich Behandlung braucht. Wenn es gleich ernstgenommen würde wenn ich
    das erstemal hingehe, wäre es einfacher zu behandeln.
    Aber eben, HS hat auch viele schöne Seiten, die ich nicht missen möchte :)
     
  9. enya

    enya Mitglied

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    Hallo Arielle,

    das hast du sehr schön beschrieben: Wenn der Körper nicht so will wie der Kopf...

    Das ist auch oft mein Problem, ich möchte immer zu viel, und mein Körper setzt mir dann Grenzen, bis ich meinen Plan (Sport, Arbeit oder andere Belastungen) ändere. Es ist viel sinnvoller, sich mit dem Körper zu verbünden und sich und dem Körper etwas Gutes zu tun, anstatt mit aller Gewalt genau so leben, arbeiten, Sport treiben und Hobbys betreiben zu wollen, wie jeder gesunde Mensch auch. Und aus diesem Verständnis heraus ist auch mein Leitspruch entstanden: Ich kämpfe nicht gegen die Krankheit, sondern für meine Möglichkeiten.
    Immer kann ich mich nicht daran halten, manchmal wünsche ich mir mein altes Leben mit viel Kraft, Ausdauer und wenig Schmerzen soooo sehr zurück. Doch damit stehe ich mir selbst im Weg, weil der Gedanke mich nicht weiterbringt, wie eine Sackgasse. Doch irgendwann kommt mir der Spruch wieder in den Sinn, und ich schaue, was ich mit meinem Körper anfangen kann...

    Liebe grüße
    Enya
     
  10. Tirza

    Tirza Neues Mitglied

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    hallo ,ihr alle liebe Leut

    ja ,ich war super hochsensibel,,,hies damals noch zimperliese,und noch viel negativeres,

    ich habe 2 x traumateraapie ...klinik ,,hinter mir mich bissel abzugrenzen,das war gut..

    heut nacht werde ich noch mal alles hier durchlesen.

    habe alle agression in mich hineingenommen,und war immer für die emotionele zustand der anderen verantwordtlich

    habe auch viele jahren an heftige borderlineanfälle gelitten ,weil dachte ich bin für alles verantwortlich..

    habe in inett ein amerikanische dr.psychologie gefunden die schreibt über emotionale vampire

    nicht zu verwechseln mit den deutsche begriff dafür

    wie menschen mit depressionen oder stark negative emotionen dich /mich einfach aussaugen

    und auch wie man sich schutzen kann

    find ich ganz gut das sowas auch mal zur sprache kommt

    voll spannung weitervervolge...und lieben gruß von TirzaH
     
  11. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    hm, bin sowohl hochsensibel, wir man mir manchmal schon nicht wirklich nett zu verstehen gegeben hat... sind sind ja ein mimöschen, urgs..als auch autoaggressiv ( borderline persönlichkeitsstörung--wobei viele borderliner hochsensibel sind)

    habe von meiner psycho-sozl. betreuerin das buch zartbesaitet in die hand gedrück bekommen und daraufhin auch die schon oben benannte internetseite gefunden.
    den dortigen test habe ich vor ein paar jahren mal gemacht (318 Pkt)

    bei mir hat die autiaggression schon was mit der hochsensibilität zu tun. ich kann stimmungen viel schlechter aushalten und diese werden dann durch druck oder ähnliches eben an mir ausgelassen
     
  12. Tirza

    Tirza Neues Mitglied

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    dr , psychologin Judith Orloff .... ist in englich... aber es gibt ganz viele videos die ziemlich einfaches englisch sind, buch gibt leider noch nicht in deutsch

    EMOTIONELL FREEDOM...
    .
    . habe in inett ein amerikanische dr.psychologie gefunden die schreibt über emotionale vampire

    nicht zu verwechseln mit den deutsche begriff dafür

    wie menschen mit depressionen oder stark negative emotionen dich /mich einfach aussaugen

    und auch wie man sich schutzen kann
    lieben gruß von tirzah

     
  13. Tirza

    Tirza Neues Mitglied

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    hallo Arielle

    zitat von ariella::Und ich bin mir sicher, dass
    es dieser Stress ist, der auch unser Immunsystem Amok laufen lässt.
    Bei mir löst jedenfalls Stress jeglicher Art Schübe aus. Bei vielen anderen ist es ja auch so.

    Die Schwierigkeit bei sensiblen Menschen sehe ich aber, dass man oft auf benötigte Medikamente
    auch besonders empfindlich reagiert.::::::


    das von den stress wuste ich nicht

    kann im mom.. gar nicht laufen,,,war sogar wegen wahnsinnsschmerzen im k.h

    ja und ich habe seid ewig dolle schmerzen im unteren rücken und jetzt nach 2 jahren sieht man auf röndgenfoto anfang von arthose

    vl kannst du tema über stress abtrennen
    würde mich echt helfen wie es euch damit geht
    lieben gruß von tirzah
     
  14. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hi Tirza,
    da Du mich direkt ansprichst frage ich direkt zurück...ähm...
    ich habe keine Ahnung was Du meinst? Aber wenn Du die
    zitierten Sätze im Kontext lässt glaube ich nicht, dass sie
    fehl am Platz sind.
     
  15. Sprotte79

    Sprotte79 Sprotte79

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    Hallo Ihr Lieben,

    @ Enya:
    Ja, ich kenne das Helfersyndrom von mir selbst auch sehr gut. Ich habe als Jugendliche auf die Tochter einer Ärztin aufgepasst, die mich ganz direkt darauf angesprochen hat. Sie wusste von meinem Wunsch Psychologie zu studieren und wollte mir helfen, dass ich dort nicht aus lauter Mitleiden "vor die Hunde gehe". Ich habe langsam gelernt, dass mitleiden und mitfühlen andere Bereiche sind. Ich kann mit heutzutage besser vom Leid anderer abgrenzen und trotzdem mit ihnen mitfühlen. Nur leide ich dann nicht mit.
    Ich bin inzwischen Therapeutin und denke, dass mir meine Sensibilität in diesem Beruf sehr hilft. Dennoch muss ich mich immer wieder neu abgrenzen, manche Menschen kommen mir sehr nah und dann muss ich sehr auf mich aufpassen. Ich sehe also auch die großen Vorteile meiner HSP ganz deutlich.
    Auch die Erfahrung meiner rheumatischen Erkrankung gibt mir eine neue Sichtweise in meiner Arbeit. Oft kann ich wirklich nachvollziehen, wie meine Patienten sich fühlen. Echtes Verstehen ist möglich. Das gibt meinen Behandlungen oft eine große Tiefe.
    Dein Gefühl von Weltschmerz kenne ich auch sehr gut. Ich war damit in meiner Jugend oft alleine. In meiner Verhaltenstherapie habe ich gelernt, auch damit besser umzugehen. Es hat ja auch damit zu tun, dass ich mich oft für alles und jeden verantwortlich gefühlt habe.
    Und ja, auch ich wünsche mir mein altes Leben manchmal zurück. Das ist phasenweise aber wohl auch ganz normal.

    Mit Selbstverletzung habe ich zum Glück keine eigenen Erfahrungen, jedoch eine gute Freundin und meine Schwägerin, die so ihren emotionalen Stress "bewältigen".

    Liebe Grüße und einen schönen Tag,
    Sprotte 79
     
  16. tina71

    tina71 Mitglied

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    Hallo an alle,

    und hallo an enya,
    ich denke nicht, dass Autoagression nur in "äußerer Form" daherkommt. Ritzen usw. sind lediglich sichtbare Zeichen, die auch nicht unbedingt etwas mit diesem Thema zu tun haben, dass Ritzen kommt daher, dass Betroffene aufgrund vorangegangener Erfahrungen und Muster den Zugang zu ihrer eigenen Gefühlswelt eingeschlossen haben und erst das Ritzen wieder eine Form des Fühlens, des "sich Fühlens" und einer inneren Befreiung darstellt. Autoaggression ist bereits das Nagelkauen ( "Krallen werden gestutzt" ), auch im emotionalen Bereich findet sie statt ( liebloser Umgang mit der eigenen Person, Kontrollzwang ( einschl. Essstörungen, Perfektion ) ), es ist dann oft nur nicht so offensichtlich und mündet durch die Latenz irgendwann in eine Depression.
    Ob die Krankeit(en) als Aufgabe gesehen werden, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, mich macht sie im weitesten Sinne egoitischer, da ich gerade noch Kraft für mich habe und mich wenig um die Belange der Anderen kümmern kann, während ich früher viel für Andere getan habe. Wenn es das ist, was ich lernen soll... könnte ich drauf verzichten !!!
    Sensibler ( auf Reize, Lärm, Ungerechtigkeiten, Stimmungen etc.) war ich auch schon immer, konnte auch bereits in der Kindheit und Schulzeit manche (böse, unangenehme) Verhaltensweisen nicht nachvollziehen, es wurde oft gesagt "sie ist so sensibel", bis mein Lehrer mal sagte, ich denke einfach mehr nach, als der Durchschnitt. Das war das erste Mal, dass ich mich und meine Art positiv sah, fühlte mich sonst nie "dazugehörig". Habe mir auch schon die Frage gestellt, inwieweit der Lupus ( weil sich AK gegen die eigene DNA bilden ) nicht nur eine Autoimmunerkrankung ist, sondern ob es auch eine Autoagressivität beinhaltet.
    Allerdings - selbst wenn ich das dann "wüßte" - was würde es ändern ? Da bin ich mit Enya einer Meinung, ich glaube nicht, dass wenn ich mich "aufräume", dann auch gesunde. Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass es einen geringgradigen Anteil Psyche bei der Erkrankung gibt, der vor allem dazu beiträgt, wie man mit dieser umgeht, dass der "Rest" aber von inneren, von hormonellen, biochemischen und Stoffwechselprozessen abhängt.
    Mein Einfluss darauf, ob ich krank bin oder nicht, kann ich demnach als sehr gering einstufen...
    Ein Gedanke, den ich aber noch hatte, ist, ob hochsensible Menschen insgesamt ihren Körper, Schmerzen und Fehlfunktionen deutlicher wahrnehmen - und darunter leiden.
    Liebe Grüße @ all, tina
     
  17. Tirza

    Tirza Neues Mitglied

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    Nordrhein-westfahlen
    hallo ariella

    ich habe gemeint ob das vl bei anderen auch so ist das wenn stress angesagt ist...es irgendiwe schlimmer wird oder vl nächste schub kommt
    das hätt nix mit psyche zu tun aber wäre doch mal gut zu wissen,,
    gibt es da ein thema drüber ??? oder soll ich das noch mal neu als thema machen????
    ganz lieben gruß von Tirzah
     
  18. Rätselchen

    Rätselchen Neues Mitglied

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    Schub durch Stress?

    Hallo Tirzah, natürlich allen Anderen auch :)

    ich von mir aus kann da keine Ursache feststellen, wenn ich mal unter Stress gestanden bin. Eher ist bei mir eine Schmerzsteigerung, wenn ich körperlich gearbeitet: sprich, schwer getragen habe, zB. schwere Töpfe und oder Tragetaschen, was es halt so gibt und man kaum oder gar nicht vermeiden kann.
    Was Tina, sowie Sprotte schreiben, ist auch sehr interessant - die Psyche spielt sicher auch mit eine Rolle. Kann von mir schon auch behaupten, daß ich zwar nicht sehr sensibel bin, jedoch sooo robust auch wieder nicht. Liegt vieles auch in der Kindheit, wie man erzogen wurde ... daraus entstehen ja gerade "solche" Verhaltungsweisen.

    Euch Allen viele "gute" Tage wünscht
    Rätselchen :)
     
  19. enya

    enya Mitglied

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    Hallo an alle,

    Stress wirkt sich bei mir auf die Kollagenose und auf die Fibro aus. Ich habe Muskelschmerzen durch die Erkrankungen. Und wenn ich Stress habe, verkrampfen die Muskeln und werden durch das Verkrampfen überlastet, und daraus folgen natürlich Schmerzen. Ob ich etwas Schweres trage oder Anspannung durch Stress habe - die Schmerzen durch die Überlastung sind so oder so gleich.
    Aber das trifft sicher nicht auf alle zu.
    Die Fibroschmerzen kann ich durch Entspannung auch ein klein wenig verringern. Aber bei den entzündlichen Schmerzen helfen nur Medis.
    Stress oder psychische Belastungen spielen sicher eine Rolle, zumindest begünstigen sie die Gesundheit nicht. Aber im Gegenteil dazu kann ich aus Erfahrung sagen, dass psychische Ausgeglichenheit auch meinen Körper in bessere Balance bringt - oder zumindest nehme ich die Schmerzen dann nicht so sehr wahr. Nicht umsonst heißt es:
    In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist.
    Und wenn man sich trotz einer Erkrankung bewusst macht, was an einem noch alles gesund ist und die gesunden Seiten des Körpers nutzt, dann ist auch die Psyche gesünder.
    Viele Rheuma-Erkrankte werden depressiv durch Schmerzen, sozialen Rückzug, körperlichen Abbau,... Hier liegt die Konzentration auf dem ungesunden Anteil des Körpers. Doch mit der Konzentration auf den gesunden Anteil des Körpers und dessen Möglichkeiten kann es ein Weg aus der Depression sein, bzw. eine Depression verhindern.
    So erlebe ich es immer, wenn ich depressive Verstimmungen habe. Und da brauche ich keine Medis, sondern gute Gespräche mit Freunden oder einer Therapeutin, um meinen inneren Kompass wieder auf "Lebensqualität" zu stellen.

    Liebe Grüße
    Enya
     
  20. Carola70

    Carola70 Neues Mitglied

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    Sachsen Anhalt
    Mein Großer Sohn(10Jahre) ist Hochsensibel!
    Bei Ihm sind wir noch auf der suche nach einer Diagnose!
    Er hat Schuppenflechte, Ana Werte positiv und Schmerzen in verschiedenen Gelenken!
    +Minimale Ergüsse in den Knien und iM Sprunggelenk rechts welches auf eine Athritis hindeutet!

    Hochsensible Menschen nehmen alle Informationen in der Umwelt stärker war. Sie haben nicht gelernt sich zu schützen und daher ist Ihr Akku auch schneller leer!
    Man kann sagen sie sind wie ein Schwamm und saugen alles auf!:o
     
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