Schub durch Bioimpedanzmessungen beim Heilpraktiker

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Lacune, 6. August 2011.

  1. Lacune

    Lacune Neues Mitglied

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    Guten Tag alle zusammen,

    ich bin neu hier und möchte Euch fragen, ob hier jemand ähnliches wie ich erlebt hat. Ich habe als Diagenose undiff. Kollagenose. Ich bin mir da aber noch nicht so sicher. Meine Blutwerte sind eigentlich alle unauffällig, ich habe aber weichteilrheumatische Symptome, kaum körperliche Belastungsfähigkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen (Durch Ruheschmerz, aber auch ohne).

    Beim Heilpraktiker habe ich an zwei Tagen Bioimpedanzmessungen (Check medical sport von wegamed, Vega-Test) durchführen lassen (beruht auf Gleichstrom und mißt den Hautwiderstand). Sofort nach dem ersten Tag habe ich starke Schmerzen in der Hüfte und besonders in den Handgelenken und den Unterarmen bekommen. Nach der zweiten Anwendung wurde es dann richtig schlimm. Die Arme sind auch nach jetzt vier Wochen noch nicht wieder wie vorher.

    Ist das eine typische Reaktion für Rheuma/Kollagenosekranke oder deutet es vieleicht auf etwas anderes hin. Die Heilpraktikerin war zumindest ohne Erklärung und sagte das hätte Sie noch nicht erlebt.

    Es wäre schön wenn irgendjemand hierzu einen Tipp hätte.

    Ratlose Grüße von Lacune

     
  2. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Ich denke weder- noch. Solche Verfahren nützen bei einer Kollagenose nichts und dürften aber auch nicht schaden. Ohne Messung ging es dir vermutlich ganz genau so. Da hilft nur eine angemessene Basistherapie.
     
  3. Lacune

    Lacune Neues Mitglied

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    Hallo Witty,
    danke für die schnelle Antwort. Sowohl die Heilpraktikerin als auch mein Hausarzt sind Deiner Meinung, daß die Bioimpedanzmessungen die Kollagenose nicht beeinflussen.
    Diese Messungen waren übrigens kein Therapieversuch, sondern nur Untersuchungen auf alles Mögliche (meines Erachtens ziemlicher Schwachsinn - ich war wohl geistig umnachtet, als ich das machen ließ).
    Ich kenne meine Krankheit nun seit ca. 3 Jahren und kann meine Körperreaktionen auf "Sünden" (Bewegung) sehr gut einschätzen und weiß außerdem, daß ich ohne "Sünden" keine Schübe kriege. So wie mein Körper auf die Messungen an den zwei aufeinanderfolgenden Untersuchungstagen reagiert hat (ich erspare hier mal die Details), würde ich ohne Zögern meine restliche Gesundheit darauf wetten, daß der Schub durch diese Messungen verursacht wurde. Es war so, als ob ich (was für mich völlig wahnsinnig wäre) normal Sport getrieben hätte.
    Also bleibt für mich die Frage, ob ich vielleicht gar keine Kollagenose habe. Das hält mich im Moment noch von dem Beginn mit Quensyl ab.

    So long und danke, Lacune
     
  4. Seestern

    Seestern Mitglied

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    Hallo Lacune,

    ich kann mit dem was Du schreibst ersteinmal wenig anfangen. Was mich aber mal interessieren würde, ist wie Du zu deiner Diagnose gekommen bist, wenn alle Blutwerte unauffällig sind? Denn es ist natürlich berechtigt daran zu zweifeln, wenn nichts auffälliges da ist.

    Dieses Verfahren Bioimpedanzmessungen, wie genau funktioniert das und was kann man damit feststellen?

    Habe selber eine undifferenzierte Kollagenose und bin erst nachdem ein Heilpraktiker bei mir mit Mesologie fesstellte, dass sämtliches nicht stimmte bei mir, zum Arzt gegangen. Ich nehme das Quensyl und bin froh drum es zu haben. Es geht mir bedeutend besser, wenn auch mit kleinen Einbrüchen. :)

    LG Seestern
     
  5. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Selbst wenn es so wäre, was ich nicht glaube, so würde der Schub wohl auch nciht grade so von alleine wieder verschwinden. Quensyl ist ein Medikament, das lange braucht bis es Wirkung zeigt. Um rauszufinden od. du eine Kollagenose od. eine andere entzündlich rheumtische Erkrankung hast, wäre eine Stoßtherapie mit Cortison sinnvoller, weil das recht schnell wirkt. Danach kannst du immer noch mit Quensyl beginnen.
    Du hast ja eine noch bisher undifferenzierte Kollagenose. Deine ANA-Werte müßen also erhöht sein. Man sollte grade jetzt die ENA-Werte, also die ganz spezifischen Werte testen, denn die findet man eher während eines Schubes und kann so vllt. die Kollagenose differenzieren. Bei einer Therapie können die wieder verschwinden, also vorher die spezifischen Werte testen.
     
    #5 6. August 2011
    Zuletzt bearbeitet: 6. August 2011
  6. Marly

    Marly Guest

    Hallo Lacune,

    bist du auf Fibromyalgie getestet worden?

    Ich habe deine und auch andere Symptome, meine Fibro wird nicht schulmedizinisch vom RA behandelt, nur mit Funktionstraining, Psychotherapie und altern. Methoden.
    Mir geht es gut damit, ich denke, ich habe einfach Glück, dass ich damit so gut klarkomme.

    Hast du demnächst einen Termin beim RA? Hast du positive Tenderpoints?

    LG und schönes WE
     
  7. Lacune

    Lacune Neues Mitglied

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    Hallo alle zusammen,
    danke für die weiteren Beiträge. Ich antworte mal in eins auf die einzelnen Beiträge.
    Die Diagnose ist vom RA hauptsächlich wegen der Art der Beschwerden und einem leicht erhöhten SS-A (z.B. letzte Labor: Bluts. 13, CRP < 0,1, ANA 1:100, SS-A +++, SS-B 0, Ro-52 +++, Jo 1 etc. waren 0). SS-A und SS-B sind - glaube ich jedenfalls nach meiner gerade erfolgten Recherche - ENA-Werte, von denen Witty spricht.
    Diese blöden Bioimpedanzmessungen sind Gleichstrommessungen. Für den ganzen Körper steht man mit den Füssen auf zwei Metallplatten und die Hände halten die beiden Pole. Dann fließt der Strom mit verschiedenen Stärken und der Hautwiderstand wird gemessen. Die Ergebnisse sollen Hinweise auf alles Mögliche wie Entzündungen, betroffene Organe, Allergien u.s.w. geben. - naja!
    Fibromyalgiepunke sind laut RA unauffällig.
    Cortison habe ich schon mal probiert:
    6 Tage mit 60, 60, 40, 20, 10, 5 mg/d Prednisolon. Dabei war 3. und 4. Tag sowie 6. bis 8. Tag beschwerdefrei, 10. Tag ganz starke Schmerzen, danach alles wie gehabt. Also komischerweise am 5. Tag Schmerzen. Kann man daraus was ableiten oder war der Test zu kurz?

    LG, Lacune
     
  8. Seestern

    Seestern Mitglied

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    Hallo Lacune,

    also ersteinmal kann ich zu Deiner Bioimpedanzmessungen kann ich nur sagen es liest sich im Prinzip wie die Mesiologie. D.h man bekommt eine Metallplatte in die Hand gedrückt und durch bestimmte Akkupunkturpunkte wird mit einem Gegenpool aufgespürt was im Körper nicht so ganz stimmig ist. Ich kann mir deswegen kaum vorstellen, dass diese Untersuchung dazu geführt haben soll, dass es Dir schlechter ging. Bei mir war es zumindest nicht der Fall und ich hatte das 3 mal machen lassen. Generell halte ich davon aber sehr viel. Sicherlich immer in Verbindung mit dem HA. ;)
    Hattest Du keine erhöhten ANA? Die ENA alleine sind glaube ich nur in Ausnahmefällen möglich zur Beurteilung einer Kollagenose. Da wird Witty sicherlich auch einiges zu sagen haben, denn sie scheint wirklich gut drauf zu sein auf dem Gebiet. :top:

    Was das Cortison betrifft, so halte ich es für zu schnell reduziert, um hieraus etwas ableiten zu können. Ich hatte immer ein paar Tage auf Besserung hoffen dürfen und nur durch ein langsames rausschleichen eine deutliche Besserung. Das ist aber auch bei jedem verschieden. Da kommt es auch darauf an, ob es sich bei Dir um eine Akutsituation handelt oder permanent dümpelnt verläuft. Bei einer Akutsituation hilft es relativ schnell und gut, bei einer eher immer laufenden Entzündung dauert das. So hat es mir zumindest meine Rheumatologin erklärt, weil ich schon etwas im Zweifel war, dass es nicht sofort angeschlagen hatte. Aber das ist dann schon ganz richtig so. Vielleicht brauchst Du also etwas länger?

    Wünsche Dir einen schönen Resttag!

    LG Seestern
     
  9. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    http://www.rheuma-online.de/a-z/s/sjoegren-syndrom.html
    Da würden diese Werte passen. Da diese aber auch bei anderen Kollagenosen vorkommen können, hat der Arzt sich nicht festgelegt. Die Basis-Medikamente wie z.B. u. a. auch Quensyl würde man aber auch bei anderen Kollagenosen verschreiben, deshalb ist es vorab erst mal gar nicht so wichtig wie die Erkrankung genau heißt.
     
  10. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Hallo Seestern,
    die ENA sind die spezifischen Werte, die ANA sind unspezifisch. Die können auch mal bei anderen Erkrankungen erhöht.
    Cortison scheint bei Lacune geholfen zu haben, aber ich denke zu kurz und vor allem von der Menge her zu schnell. Anfangs meist in 10er Schritten runter ist okay, aber dann sollte man einige Zeit bei der Menge bleiben, die ausreicht m schmerfrei zu sein. Wären hier vllt. 15mg gewesen und ab da dann langsam runter in 5er od. 2er Schritten. Gleichzeitig dann ein Basismedikament, wie z.B. Quensyl, dass dann Monate brauchen kann um zu wirken, aber dafür danndas Cortison wegfällt od. nur in ganz geringen Mengen weiterhin gegeben wird.
     
  11. Seestern

    Seestern Mitglied

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    Hallo Witty,

    den Unterschied zu ANA und ENA sind mir schon klar. ;) Allerdings dachte ich immer ohne ANA keine ENA? Kannst Du mir da Quellen angeben, wo dies möglich ist? Ich habe danach vor kurzem erst gesucht und nichts richtiges finden können.
    Ich finde immer nur die Aussagen, dass erst bei Feststellung eines erhöhten ANA Wertes differenziert wird.

    LG Seestern
     
  12. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Ja im Prinzip ist es schon so, dass man ohne ANA keine ENA findet. Je höher die ANA, desto eher wird manENA finden. Man hört auch manchmal von ANA-negativem Lupus Aber das dürfte eher selten sein. Beim Lupus gibt es noch andere Marker, als die ANA. z.B. ein erhöhter ds-DNS Antikörper, den man auch ohne erhöhte ANA-Werte findet. Wenn du auch eine undifferentzierte Kollagenose hast, so muß man eigentlich denken, dass der Arzt erhöhte ANA gefunden hat, weil "undifferenziert". Frag ihn mal, warum er diese Diagnose gestellt hat. ANA sind ab 80 od. 100 Titern je nach Meßverfahren positiv od. grenzwertig. Sie können bei einer Therapie auch verschwinden od. schwanken. Ab einer bestimmten Höhe, vllt. so ab 1000 wird man sie aber immer finden, auch wenn kein Schub vorliegt
     
  13. Seestern

    Seestern Mitglied

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    Warum ich die Diagnose undifferenzierte Kollagenose habe ist mir klar. ;)
    Bei mir sind natürlich die ANA erhöht und ENA nicht nachweisbar. Ich bin nur neugierig wie das alles funktioniert. Und mir ist nach wie vor nicht klar, warum man eine ENA Bestimmung macht, wenn die ANA nicht nachweisbar sind. Dazu habe ich wie gesagt noch nichts richtiges gefunden.

    LG Seestern
     
  14. Lacune

    Lacune Neues Mitglied

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    Hallo Witty und Seestern,
    ich möchte nochmal nachfragen. Also im Laborbericht kommen unter der Rubrik Rheuma 26 Werte. Es beginnt mit dem ANA-Titer, dann folgen Rheumafaktor, Anti-CCP, Rib. PP, Histone, Nuleosonen, dsDNA, CenPB, Scl-70 und Jo-1 (Sind das bis hier ANA-Werte?). Danach kommen SS-B, Ro-52, SS-A, nochmal Ro-52 etc. bis Ku und Mi-2 (Sind das die ENA-Werte?).
    Ergebnisse waren Titer 1:100, Rh.faktor 6,9, AntiCCP 1,0, SS-A +++, beide Ro-52 +++ und sonst überall beruhigende Nullen.
    Sind nun also die ANA-Werte beruhigend niedrig oder gilt eh nur der Titer und der ist ja leicht erhöht?
    Ich bin ja immer noch ein wenig auf dem Trip evtl. eine Ursache zu finden, gegen die man was tun kann, statt nur das Symptom Rheuma zu behandeln (Ich weiß, daß es quasi aussichtlos ist).
    LG, Lacune
     
  15. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Hallo Seestern,
    zu ENA ohne ANA habe ich dir eine PN geschickt. ENA können auch ohne ANA bestimmt werden. War mir zuviel Arbeit das alles durchzulesen.

    Hallo Lacune,
    Die ANA sind 100, also grenzwertig. Die ENA sind alle negativ, außer SSA/Ro 52. Mit ++++ Also positiv. Einen Link zum Sjögren habe ich dir ja geschickt. Anti-CCP und RF scheinen in der Norm zu sein. Meist stehen die Normwerte der Labore dabei. BSG war erhöht in deinem vorherigen Beitrag, als ein Zeichen für ein Entzündungsgeschehen. Die Höhe der ANA sagt nichts über die Aktivität, Menschen mit niedrigen ANA-Titer können stärkere Schmerzen haben, als welche mit hohen.
    SCL70, Jo 1 usw. sind ENA-Werte, aber die sind alle negativ, bis auf SSA/Ro52 der ebenfalls ein ENA-Wert ist. Die ENA sind häufig nach dem Namen der Erkrankung benannt. SS steht z.B. für das Sjögren-Syndrom, SCL für Sclerodermie,
     
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