Brustkrebs unter Humira und Arava

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von anubis2701, 24. Juli 2011.

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  1. anubis2701

    anubis2701 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    24. Juli 2011
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    Hallo!

    Meine Mutter bekam vor etwa 10 Jahre die Diagniose cp. Die ersten 8 Jahren quälte sie sich mit Methrotrexat und Cortison. Sie hätte so ziehmlich alle Nebenwirungen die es gab.
    Seit etwa 2 Jahren bekommt sie Arava 10mg täglich und dazu alle 14 Tage Humira. Damit gings ihr echt gut. Keine NW und so gut wie keine Schmerzen mehr!
    Doch vor 4 Wochen der nächste Schlag: Diagnose Brustkrebs.
    Meine Befürchtung, dass der Krebs durch´s Humira beschleunigt oder erst möglich wurde!
    Kennt ihr da andere Patienten, denens villeicht ähnlich geht? Angeblich will man in den USA die Biologica wieder vom Mark nehmen, weil sie in Verdacht stehen bösartige TUmore zu begünstigen?!?

    Für eure Meinung wären wir echt dankbar!
     
  2. Norchen

    Norchen Bekanntes Mitglied

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    2.395
    Hallo Anubis,

    das ist echt nicht schön so eine Diagnose, es tut mir auch für dich und vorallem deine Mum sehr leid.
    Ich habe auch keine Ahnung, ob es da einen Zusammenhang mit den Tabletten gibt, allerdings und das ist das traurige an der Geschichte, kenne ich viele Rheumapatienten die schon die Diagnose Krebs hatten und die Krankheit ausgefochten haben. (ich eingeschlossen)
    Ich persönlich denke mir, das es einfach daran liegt, das unser Immunsystem nicht wirklich gut funktioniert und wir deshalb bei solchen Sachen gern laut hier rufen...
    Ich wünsche deiner Mum und eurer ganzen Familie die Kraft das auch alles durchzustehen und es ein gutes Ende nimmt.
     
  3. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Anubis!
    Deine Frage ist schwierig zu beantworten, es ist ja auch nicht auszuschließen, daß deine Mum auch das Brust-Ca entwickelt hätte, ohne daß sie Basismedikamente nimmt.
    Durch die Basismedikamente wird das Immunsystem des Betroffenen heruntergefahren, weil bei einer Autoimmunerkrankung, das Immunsystem gegen den
    eigenen Körper kämpft.
    Ziel ist, die Schmerzen zu lindern und Gelenkzerstörung zu verhindern.
    Leider haben diese Medikamente auch Nebenwirkungen, durch das herunter gefahrene Immunsystem kann es zu häufigen Infekten kommen und vieles mehr.

    Auch eine Krebserkrankung ist vermutlich nicht ganz auszuschließen, wobei immer die Frage bleiben wird, ob die Erkrankung nicht auch ohne Basistherapie gekommen wäre.
    Wenn es immer so wäre, dann würden alle Patienten, die Immunsuppressiva nehmen, an Krebs erkranken und das ist nicht der Fall.

    Die Einnahme von Immunsuppressiva ist immer eine Kosten/Nutzen-Abwägung, d.h. wenn die Beschwerden sich durch die Einnahme wesentlich verbessern, dann können auch Nebenwirkungen in einem gewissen Rahmen toleriert werden.

    Wenn aber die Nebenwirkungen überwiegen bzw die positive Wirkung fehlt, dann ist die richtige Basis noch nicht gefunden.

    von Medizinauskunft.de
    In wie weit das stimmt, weiß ich nicht.

    Wichtig ist, daß Personen die Biologicas einnehmen, unter regelmäßiger, ärztlicher Kontrolle stehen.
    Ich wünsche deiner Mum und natürlicher auch der Familie, daß sie die Krebserkrankung gut übersteht.
    Alles Gute!
     
  4. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    hallo anubis2701,

    es tut mir sehr leid, dass deine mutter nun auch noch diese diagnose bekam. es ist natürlich möglich, dass der brustkrebs auch so aufgetreten wäre. dennoch.....

    im internet gibt viel lesestoff zum thema immunsupprimierung und krebs. „Darüber hinaus ist schon länger bekannt, dass die Immunabwehr eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Krebs spielt, da sie entartete Zellen in vielen Fällen erkennt und diese zerstört", erklärt Prof. Hartenstein. Sie könne so die Neubildung von Tumoren unterbinden und ihr Wachstum verhindern oder verlangsamen.
    hier
    wenn man nun mit zytostatika, biologicals die immunabwehr schädigt geht man immer ein gewisses risiko ein. warnhinweise zur entstehung von krebs befinden sich auch in gebrauchsanweisungen. ich hoffe sehr auf andere, neue medikamente gegen arthrits, die die immunabwehr nicht runterfahren, aber das kann noch lange dauern.

    für euch ist jetzt wichtig dass der brustkrebs behandelt wird und ich hoffe von herzen, dass alles gut wird!

    selber hat es mich unter enbrel erwischt mit plattenepithelkarzinomen, ein unbestrittener zusammenhang, und leider gottes will das ganze nicht aufhören.

    alles gute euch, marie
     
  5. Sassi

    Sassi Neues Mitglied

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    Hallo Anubis!

    Es gibt aus dem Jahr 2006 eine Studie der amerikanischen Mayo Klinik, die einen Zusammenhang zwischen einem verstärkten Auftreten bestimmter Krebsarten unter Remicade und Humira Therapie bestätigt.

    Hier der von Google übersetzte Artikel:
    original Quelle

    Damit ist natürlich nicht gesagt, dass deine Mutter nicht auch ohne die Therapie den Krebs bekommen hätte.
    Mein Rheumadoc hat mal zu mir gesagt, dass Rheumatiker generell ein erhöhtes Krebsrisiko haben.
    Krebs wird eben leider durch ein Körpermillieu begünstigt, dass lange stark übersäuert ist, wie es auf das von Entzündungsprozessen in Mitleidenschaft gezogene zutrifft.
    Ein unterdrücktes Immunsystem macht es dem Körper sehr schwer, gegen entstehenden Krebs vor zu gehen. Von daher ist es logisch, dass Immunsuppresiva Krebs eher begünstigen.
    Es ist eben ein Abwägen von Risiken.

    Ich wünsche deiner Mutter, dass sie viel Kraft findet und den Krebs besiegt!
    Alles Gute für euch!
    LG
    Sassi
     
  6. anubis2701

    anubis2701 Neues Mitglied

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    Vielen Dank! Wir sehen der Zukunft jetzt mal positiv ins Auge. Da die regionären Lymphknoten frei sind, sind wir zuversichtlich. Jetzt fiebern wir noch am Dienstag der genauen Befundbesprechung, inkl. PET- Befund, entgegen, aber wie gesagt da die LK frei sind....
    Man neigt halt dazu nach dem Warum zu fragen um villeicht was zu finden auf das man sauer sein kann.
    Ich bin nur froh, dass wir mit Fr.OA Haider eine ganz tolle Ärztin haben, die seit nahezu 25 Jahren sich auf´s Mamma-Ca spezialisiert hat!
    Meine Mama is halt jetzt verunsichert, was ihre Basismed anbelangt, und fragt sich halt ob die nicht die Entstehung begünstigt haben. Wissens kann man´s eh nie genau ... aber ein Zweifel bleibt halt doch.
    Und jetzt musste sie mit HUmira pausieren und nimmt dzt nur Arava.
    Weiß villeicht jemand wir lange die Wirkung nach der letzten Injektion noch anhält und ab wann man mit einer Verschlechterung ihrer CP rechnen muss?

    LG
     
  7. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Marie!
    Wurde bei dir die Basismedikation nach ausbrechen des Ca abgesetzt?
     
  8. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    hallo anubis2701,
    das ist individuell ganz verschieden, es kann sein, dass sich in wenigen wochen eine verschlechterung einstellt, es kann sein, dass es ihr noch sehr lange "gut" geht. es bleibt auch abzuwarten wie sich die brustkrebsbehandlung auswirkt, und da wisst ihr ja noch nicht so genau was kommt......

    alles gute, marie

    enbrel wurde sofort abgesetzt.

    lg maire
     
  9. anubis2701

    anubis2701 Neues Mitglied

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    Guten Abend!

    Auch bei meiner Mutter wurde Humira sofort abgesetzt. Ihr Rheumatologe hat auch gemeint, dass sie mind. 5 Jahre quasi "krebsfrei" sein muss, und erst dann bekommt sie ev. Humira wieder.
    Ihre Radioonkologin hat zur Humira gemeint, dass es das Wachstum wahrscheinlich beschleunigt hat!!
    Also unserer Erfahrung nach, und wenn man die Aussagen sämtlicher Ärzte in Zusammenhang bringt:
    Biologica sind toll, erhöhen aber scheinbar die Gefahr an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Also sollte man genau abwägen ob das Risiko gerechtfertigt ist. In erster Linie sollte man sich auch die Familiengeschichte genau anschauen.
    glg
     
  10. rufinella

    rufinella Neues Mitglied

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    Ulm
    Hallo,

    ich bekomme morgen meine erste Humira-Spritze und bin sehr guter Dinge. Das Rezept habe ich von der Rheuma-Ambulanz hier an der Uni-Klinik in Ulm bekommen.
    Da wurde ich auch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ein leicht erhöhtes Risiko bestehen kann, an Krebs zu erkranken.

    Nun habe ich dazu meine eigene Meinung: Es ist ja nicht bekannt, ob ich ohne Humira auch Krebs bekommen würde - meine Mutter hatte Krebs. Bislang gibt es bei mir keinerlei Anzeichen dafür. Ich bin nun 55. - Solche Aussagen sehe ich eher generalisiert, weil ja eben niemand weiß, was wäre wenn ... es kann auch niemand sagen, daß ich mit diesem oder jenem Medikament oder mit Rauchen, Alkohol und Schweinebraten mein Leben um 5 Jahre verkürze - weil ja auch niemand weiß, wie alt ich geworden wäre, wenn ...

    Ich sehe, daß ich ohne Biologika mit meiner RA ein zunehmend beschwerdebehaftetes Leben führen würde. Und so habe ich für mich entschieden, daß ich lieber weniger Jahre gut lebe als mehr Jahre schlecht. Wie gesagt, das ist meine ganz eigene persönliche Meinung und Lebensauffassung.

    Liebe Anubis, für deine Mutter wünsche ich alles alles Gute - und auch für dich selbst.

    Liebe Grüße - Christiane
     
  11. mausbaer_1970

    mausbaer_1970 liebt das Leben

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    Neu-Ulm
    Hallo an Alle,

    naja seine Gedanken macht man sich natürlich schon - ich zumindest.

    An alle ein schönes Wochenende

    Alexandra
     
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