grüße aus dem emsland

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von chaukin, 18. Juli 2011.

  1. chaukin

    chaukin Neues Mitglied

    Registriert seit:
    18. Juli 2011
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    Emsland... tiefste Pampa
    Moin,
    ich bin 24, mach eine ausbildung zur technischen zeichnerin (3tes ausbildungsjahr, bürojob) und weiß seit heute, dass ich wohl definitiv eine beginnende psoriasis arthritis hab.
    bzw. der verdacht steht jetzt seit ca. 2 monaten im raum.

    ich hatte schon immer recht viele schmerzen, vor allem aber im rücken und nacken. seit ca einem jahr kam dann hinzu, dass ich meine handgelenke kaum belasten konnte und ich immer "weggeknickt" bin wenn ich mich abgestützt hab.

    direkt nach meinem geburtstag hatte ich ne fette erkältung oder sowas, und dann fingen die schmerzen erst richtig an. ich konnte morgens nichtmal mehr aufstehen. vor allem in den handgelenken und fingern. (neben den üblichen rückenschmerzen die ich ja schon "immer" hatte). ich krieg morgens fast nichts mehr hin und hab mich (vollgepumpt mit ibuprophen 600) durch den tag gekämpft. nachmittags wurd es besser.
    mittlerweile meinen sogar meine füße streiken zu müssen, sodass ich kaum noch schmerzfrei die treppe runtersteigen kann (oder laufen!!)

    Was mich persönlich noch zusätzlich stört ist, dass ich eigentlich auch akkordeon spiele. Ich fange dann an zu spielen wenn die gelenke nicht weh tun. Nach höchtens 5 minuten schmerzt es dann so sehr.. es fühlt sich eigentlich an, als wenn jemand säure in mein rechtes handgelenk spritzt.

    Der Arzt (für den ich übrigens eine stunde Fahrzeit in Kauf nehme) hat mir diese Kortisontabletten verschrieben. Aber da bisher nur der Verdacht war und wirklich alle denen ich das erzählt hab, mir davon abgeraten haben, habe ich bis dato keine einzige tablette genommen. (Ich habe die aber hier liegen..)
    sind die wirklich so schlimm von wegen leberschädigung und aufquellen und so... schließlich bin ich ja erst 24.. und dann schon solche medikamente nehmen?

    hm

    ich hab keine ahnung was ich machen kann.
    gibts irgendetwas, womit ich die schmeren vorbeugend irgendwie .. vermeiden kann?
    Ernährung umstellen?
    welchen Sport kann ich denn machen?
    verformen sich die gelenke immer?
    ich will nach der ausbildung studieren (gebäudetechnik..) geht das? wie ist das mit der versicherung etc?
    ich habe angst vor einer eventuellen berufsunfähigkeit, eben wegen dieser versteifungsgeschichte.. lohnt sich dann das studium überhaupt noch, wenn ich eh nach ein paar jahren berufsunfähig bin?


    ich hab ehrlich gesagt ziemlich angst mit dieser diagnose zu leben und vor allem hab ich angst jetzt jeden tag mit diesen schmerzen aufwachen zu müssen. und ich bin total verunsichert. weil sonst, neben diesen extremen rückenschmerzen, nie was war....

    breitet sich diese schuppenflechte denn aus?
    .....

    viele fragen...
     
  2. josie16

    josie16 PsA

    Registriert seit:
    16. Mai 2010
    Beiträge:
    2.358
    Hallo Chaukin!
    Herzlich Willkommen hier im Forum!
    Nun, es ist klar, daß es erstmal seine Zeit braucht, bis Du dich mit der Diagnose auseinandergestetzt hast.
    Ich selber habe auch Psoriasis Arthritis und bei mir hat es 7 Jahre gedauert, bis die Diagnose stand.
    Ich war dann einfach nur froh, daß der Rheumatologe überhaupt was gefunden hat und die Diagnose gestellt hat.

    Ich weiß jetzt nicht, ob Du mit der Antwort zufrieden bist, die ich dir auf deine Frage gebe!
    Dein Rheumatologe hat einen ganz normale Verordnung mit dem Cortison gemacht. WEnn das Cortison bei dir anspricht, dann ist auf alle Fälle gesichert, daß ein entzündlicher Prozeß in deinen Gelenken abläuft, wie z.B. eine Psoriasis Arthritis.

    Ob Du überhaupt irgendwelche Nebenwirkungen vom Cortison hast, weißt Du erst, wenn Du es genommen hast. Falls es zu Nebenwirkungen kommen sollte, die verschwinden nach dem Absetzen wieder.
    Wer hat dir davon abgeraten? Das ist sicherlich niemand, der unter Rheuma leidet.
    Aus der Einnahme und der Wirkung des Cortisons, kann der Rheumatologe, wie ich schon geschrieben habe, Rückschlüße auf die Erkrankung ziehen, wenn Du es nicht einnimmst, weiß er nicht, ob es sich um eine entz. Form von Rheuma handelt und dadurch weiß er vermutlich nicht, mit welcher Therapie er dir dann weiterhelfen kann.
    Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung, jemand der nicht selber darunter leidet, weiß nicht, wie einem diese Erkrankung einschränken kann.
    Diejenigen, die dir heute vom Cortison abraten, übernehmen leider in ein paar Monaten nicht deine Gelenkveränderungen, deshalb sind solche Ratschläge mit Vorsicht zu genießen.
    Ich würde auch niemanden raten, daß er seinen Sonnenbrand mit Cortison heilen soll, wenn er zu lange in der Sonne liegt, hat er fürs nächstemal sicher dazu gelernt.
    Aber eine Arthritis ist kein Sonnenbrand, bei dem schält sich u.U. die Haut und dann ist gut, bei Rheuma ist das leider nicht so.

    In welcher Dosierung sollst Du das Cortison denn nehmen?

    Es wird vermutlich so sein, daß dein Rheumatologe dich auf eine Basistherapie einstellen wird.
    Leider ist es eben so, daß die Arthritis unbehandelt zu Gelenkschäden führt, die, wenn sie vorhanden sind, nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

    Deshalb ist oberstes Ziel, die Entzündungen medikamentös einzudämmen, nur so kannst Du die Verformung der Gelenke vermeiden.

    Es wird von der Ernährung mit Schweinefleisch abgeraten, besser ist die mediterane Küche mit Fisch, Salaten etc.

    Da Du noch jung bist, wirst Du mit Nordic Walking nicht viel anfangen können. Das solltest Du auf alle Fäll ausprobieren, was dir gut tut.
    Auf gelenkbelastende Sportarten, Ballsportarten mit schnellem Richtungswechsel, Tennis, Handball, Volleyball ist nicht so optimal für die Gelenke, aber das ist sicher abhängig, von deinem körperlichen Zustand.
    Wenn dir die Fußgelenke und Kniee weh tun, dann wirst Du vermutlich gerne darauf verzichten und lieber langsam Spazierengehen oder Radfahren.

    Schwimmen und Wassergymnastik ist für Rheumapatienten optimal, weil im Wasser die Gelenke nicht so stark belastet werden.

    Das ist eine schwierige Frage, die Du auf jeden Fall mit dem Rheumatologen besprechen solltest.
    Mußt Du in diesem Beruf auch auf Gerüsten rumklettern oder beschänkt sich das mehr auf den Schreibtisch?

    Ich würde mir auf alle Fälle keinen Beruf aussuchen, in dem ich schwere körperliche Arbeit leisten muß, das ist schon für körperlich, fitte Personen anstrengend, als chron Patient ist das nicht zu machen.

    Aber da ich nicht genau weiß, was Du in diesem Beruf machst, ist das schwer zu beurteilen.
    Es lohnt sich auf alle Fälle einen Beruf zu erlernen, wenn Du sagst, daß das dein Traumberuf ist und Du überhaupt keine Alternative hast, dann solltest Du es studieren, wer weiß heute schon, was in 15 oder 20 Jahren ist.

    Außerdem kannst Du mit einer passenden Basistherapie so gut eingestellt werden, daß es dir relativ gut geht, leider weiß man das im moment noch nicht!

    Das kannst Du vermeiden, wenn Du mit der notwendigen Therapie anfängst, ich habe schon viele Jahre chronische Schmerzen, weil man bei mir die Diagnose so spät gestellt hat, Du hast jetzt die Chance, es besser zu machen.
    Ich glaube dein Rheumatologe macht das schon richtig, aber Du mußt dich auf die Therapie auch einlassen.
     
  3. luke

    luke HYLO-VFKQHJJHULVFK

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    396
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    evil-hausen
    hallo chaukin,

    willkommen bei r-o. um dir mut zu machen, wäre ich nicht an rheuma erkrankt hätte ich nie studiert.
    ich hatte eine studentische krankenversicherung das war mit der pflegeversicherung zwischen 60-70 € im monat.

    grüße

    luke
     
  4. chaukin

    chaukin Neues Mitglied

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    Ort:
    Emsland... tiefste Pampa
    Danke Luke =)



    @josie
    danke für die ausführliche antwort.

    eltern, die sich um meine rheumakranke und zuletzt darmkrebskranke oma gekümmert haben,
    die frau meines vaters (krankenpflegerin)
    mein freund (bio, chemielehrer)
    ...


    predisolon 5mg morgens


    ja das habe ich auch gehört.. zitat vater: "schweinefleisch ist tödlich für rheumakranke!!!"


    mannschaftsport bzw laufsport fällt eh aus. durch nen schlecht verheilten bänderanriss im rechten fuß hab ich nach 3 schritten das gefühl, dass es mir den fuß zerreist.
    schwimmen klingt gut. bei unserer schwimmbadlage ist aber die aussicht auf einen wassergymnastikplatz irgendwie... niederschmetternd.

    teils teils.
    im moment (technische zeichnerin - SHK) bin ich größtenteils im büro am schreibtisch. wenn ich fertigstudiert hätte, würde ich beides machen. also am schreibtisch sitzen und auf baustellen rumtingeln. aber weniger auf gerüsten. und bis auf 1-2 projektmappen, plänen etc bräucht ich nichts mitschleppen.
     
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