Fehldiagnose Rheuma!

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Black Baccara, 20. Mai 2011.

  1. Black Baccara

    Black Baccara Neues Mitglied

    Registriert seit:
    20. Mai 2011
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    Hallo,

    ich hoffe mir kann jemand helfen. Hab schon seit mehreren Jahren
    Rheuma diagnostiziert bekommen und wurde die letzten Jahre
    unter anderem mit Methotrexat behandelt.

    Nun hat sich vor kurzem herausgestellt, dass ich gar kein Rheuma habe und umsonst
    die viele Jahre den Haufen an Tabletten genommen habe.

    Mein größtes Problem ist im Moment mein Kniegelenk. Dort befindet sich mittlerweile kein Knorpel mehr, wie ich vor kurzen nach einer Arthroskopie erfahren habe.

    Kann der Knorpelschwund auch von dem Methotrexat verursacht worden sein??
    Was bleiben mir noch für Therapien außer einem künstlichen Kniegelenk?
    Bin erst 49 Jahre alt und möchte ungern jetzt schon ein künstliches Gelenk. Die halten ja nur 5-10 Jahre, je nachdem, und danach??

    Vielen Dank und LG
     
  2. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    2.497
    Erst mal herzlich willkommen im Forum!!

    Huch, wie kommt denn so eine Fehldiagnose zu Stande?
    Wer hat denn die Diagnose gestellt und warum soll es jetzt doch kein Rheuma sein?
    Was ist es denn anstelle von Rheuma?
    Ich denke nicht, dass der Knorpelabbau durch MTX kommt, dieses Mittel ist schon viele Jahre am Markt und ich habe nie so etwas gehört.
    Ist da vielleicht Polyathrose am Werk?
    Ich habe da nicht so viel Ahnung, aber kann man nicht den Knorpel künstlich wieder aufbauen?
     
  3. Black Baccara

    Black Baccara Neues Mitglied

    Registriert seit:
    20. Mai 2011
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    2
    Ich war erst beim Orthopäden, der schickte mich zu einer Rheumatologin
    und die sagte mir ich hätte Rheuma. Hab ihr damals vertraut und war
    bereit alles auszuprobieren wenn ich nur die Schmerzen wegbekomm.
    Hat aber alles nicht viel geholfen.

    Vor kurzem hab ich dann von einer Klinik gehört die dort ein wenig forscht.
    Die wollten dann eine Arthroskopie machen, Knorpel entnehmen,
    diesen züchten und mir dann wieder einsetzen.
    Hat leider nicht geklappt weil bei mir gar kein Knorpel mehr vorhanden ist!
    Bin auch ziemlich enttäuscht. Ich hatte mich schon darauf gefreut und neue
    Hoffnung geschöpft.
    Die Klinik hat dann noch Proben bei der Arthroskopie
    entnommen und dort hat sich dann herausgestellt das es definitiv kein Rheuma ist. Was es vor vielen vielen Jahren damals war als ich dann zum Orhtopäden ging, konnten die mir nicht sagen, nur das ich in den nächsten Jahren vermutlich ein künstliches Kniegelenk brauchen werde!
     
  4. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Black Baccara!
    Wie kommt der-oder diejenige darauf, daß es kein Rheuma ist?
    Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Mit 49Jahren kann man in 1.Linie davon ausgehen, daß es degenerativ ist, also eine Alterserscheinung.
    Es gibt auch solche Befunde, wo der Betroffene wesentlich jünger ist und da liegt die Ursache meist an einem früheren Trauma, also Sportverletzung oder Unfall.

    Ich hatte vor 25 Jahren einen Skiunfall, wo ich im alle Bänder gerissen hatte, Meniskus, etc. Das Knie wurde zwar operiert und es wurde eine Bandplastik gemacht, trotzdem hatte ich schon 10 Jahre später eine Arthrose im Knie, da war ich gerade 30 J.
    Ein Knie-TEP habe ich zwar immernoch nicht, aber was die Zeit betrifft, die Gelenke halten inzwischen 10-15 Jahre und es kann auch nochmals gewechselt werden, wenn deine Beschwerden also massiv sind, dann solltest Du es dir überlegen!
    Wenn Du es noch einige Zeit hinausschieben kannst, dann ist das natürlich kein Fehler!
    Du solltest dich auf alle Fälle beraten lassen, man kann ein Gelenk, in dem Arthrose drin ist auch völlig kaputt machen, indem man es vor lauter Schmerzen garnicht mehr bewegt.
    Es kommt zu einer Schonhaltung, das vorallem Rücken und andere Gelenke übel nehmen. Das betroffene Gelenk versteift, die Bänder und Sehnen verkürzen sind und das muß nach einer Op mühevoll in Kleinstarbeit wieder aufgearbeitet werden.

    Also zu lange Warten hat auch seine Nachteile!
     
  5. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Knorpel geht durch Rheuma verloren

    wenn die Arthritis ausgebrannt ist, wird sie zur Arthrose, so haben es mir inzwischen mehrere Rheuma-Ärzte und auch zwei Professoren erklärt. Ob das allerdings anders aussieht, ob man also den Unterschied zwischen Abnutzungs- und Fehlbelastungsarthrose und Endstadium eines entzündlichen Prozesses unterscheiden kann weiß ich nicht.
    Die RA - also das klassische Rheuma früher auch Polyarthritis genannt - macht das auf jeden Fall. Ob es auch andere Rheumaarten machen weiß ich nicht, vielleicht auch die PSA, keine Ahnung.

    Vielleicht hat der Orthopäde keine Ahnung von rheumatischen Erkrankungen???

    Liebe Grüße
    Gabi
    bibi, ro-lerin seit 06/2003
     
  6. aggie_s

    aggie_s Neues Mitglied

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    Hallo Black Baccara,

    ich habe vor 4 Jahren mit 50 Jahren ein künstliches Kniegelenk bekommen und bin mehr als zufrieden! Das Gelenk hält mind. 15 Jahre und kann danach ohne Probleme ausgetauscht werden, das liegt nämlich an der OP Technik! Als jüngerer Mensch, also unser Alter:D:D wird so operiert, dass das Erstzteil mit dem Knochen verwachsen kann! Wenn du älter bist, wird mehr zementiert! Aber auch, wenn das 2te Gelenk verbraucht wäre, ist ein nochmaliger Wechsel machbar!
    Mal schaun, wie alt wir werden, denn in der Medizin ist Fortschritt täglich messbar! Also mach dir keinen Kopf, du hast nach der OP ein viel besseres Lebensgefühl, es sei denn, du kannst die Schmerzen aushalten, das konnte ich nämlich nicht mehr.
    Den ganzen Tag hatte ich damals das Gefühl, mir schneidet jemand das Knie durch und verbrennt es gleichzeitig!
    Ich habe übrigens Polyarthritis (seronegativ) und Arthrose in beiden Knien! Ich versteh nur nicht, wie du so lange fehltherapiert werden konntest, die ständigen Entzündungswerte sind doch im Blut messbar?:confused:
    Hoffe, ich konnte dir helfen:D
    LG
     
  7. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo!
    Das ist natürlich richtig, wenn es tatsächlich Rheuma ist und das Knie, das jetzt betroffen ist, auch immer entzündet war.

    Vermutlich wurde bei der Artrhoskopie Material genommen, das im Labor untersucht wurde, deshalb die Aussage, daß es sich nicht um Rheuma handelt.

    Ich würde das aber beim Rheumatologen abklären lassen, ob es sichnicht auch um eine Remission handeln könnte.
    Wenn das MTX abgesetzt wird, dann hätte das zur Folge, daß es zum nächsten Schub kommen könnte.
    Das kann man aber nicht aus der Ferne beurteilen, das sollte der Rheumatologe machen.
     
  8. Gast_

    Gast_ Guest

    ich hab vor 18 jahren künstliche hüftgelenke bekommen. zementfrei.

    selbst der erste wechsel kann unter umständen schon problematisch werden...

    es ist eben doch nich alles so bupper.
     
  9. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo!
    In einem Zeitraum, wo man gut eingestellt ist und keine Schübe hat, können die Entzündungswerte durchaus normal sein, das ist ja sinn und zweck der ganzen Therapie.
     
  10. aggie_s

    aggie_s Neues Mitglied

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    Hessen
    Stimmt Josie,

    aber wenn sie doch ein paar Jahre rheumatisch behandelt wurde, muss doch auch mal irgendwann wenigstens ein crp Wert erhöht gewesen sein?
    Ich bin z.Zt. in einem Hoch und habe meine Entzündungswerte nur ganz gering erhöht, was aber anders aussieht, wenn ich schiebe oder es mir so schlechter geht!

    LG
     
  11. Meerli13

    Meerli13 Meerschweinchen-Guru

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    Hallo!

    Aus was für einen Grund hast du damals das MTX verschrieben bekommen? Nur gegen die Arthritis im Knie, oder hattest du auch in anderen Gelenken beschwerden?

    Ist es nur ein Gelenk ist es fraglich, dass es sich um systemisches Rheuma handelt und es ist dann besser nur lokal zu behandeln. Ausser es sind mehr Gelenke, Rücken, Darm Allgemeinbefinden betroffen. Dagegen hilft das MTx das immunsystem so zu unterdrücken, damit sich dein körper nicht selber angreift.

    Auch wenn bei der Untersuchung deines Kniegelenkes keine typischen Zeichen der Rheumatoiden Arthritis vorlagen, schliesst es kein Rheuma aus. Auch keine Entzündungswerte vorhanden, schliesst es auch nicht aus. Dafür bekommt man ja die Behandlung.
    Bei mir waren selbst bei nachweislich 2 entzündete Hüftgelenke die Entzündungswerte im Blut nicht auffällig, selbst die Untersuchung des Gewebes damals (vor 11 Jahren) hatten auch keine typischen Zeichen ergeben.
    Habe dann aber doch endlich mal nach langen warten und Cortisonstössen vom Hausarzt, endlich meine Diagnose und Behandlung bekommen.

    Gruss Meerli
     
  12. padost

    padost Neues Mitglied

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    Hessen
    Hi, auch ich habe kein Knorpel mehr im Knie, aber das hat das liebe Rheuma weggefressen:( .
    Bei mir haben auch viele Medis nicht angeschlagen, habe über lange Jahre echt starke Schmerzen ausgehalten, dicke Knie und so konnte die Entzündung wüten. Jetzt ist Arthrose im Knie und der Doc sagt, ein künstliches Knie winkt schon.

    Ich wäre vorsichtig mit der Aussage- es ist kein Rheuma. Lass das alles noch mal überprüfen, in einer gescheiten Rheumaklinik, mit allen Vorbefunden.

    Ich habe schon erlebt, entweder werden die Diagnosen einfach übernommen,-
    oder aber 10 Ärzte,- 11 Meinungen.
    Rheuma ist ein weites Feld, mit sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern des Einzelnen. Ich würde es so nicht stehen lassen. Natürlich bist du jetzt sehr verunsichert und brauchst Klarheit.

    Gutes Gelingen wünscht Padost
     
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