Sozialamtbescheid-Sterbefall

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Bea, 5. September 2002.

  1. Bea

    Bea Guest

    Hallo zusammen,

    ich versprach doch, euch mitzuteilen, was aus der Sache mit dem Kranzgeld und der Trauerkleidung geworden ist.
    Sitzt ihr auch gut??

    Die Bildzeitung und Blitz von Sat1 haben sich um den Fall gekümmert. Der Bürgermeister, ließ durch seine Sekretärin ausrichten, dass es nichts gibt. Die Kirche hat sich überhaupt nicht gemeldet. Sat1 hat sich auch nur kurz gemeldet und dann nichts mehr von sich hören lassen aber die Bildzeitung schrieb folgenden Brief mit dem Anhang vom Sozialamt:

    Das Sozialamt hat uns gewantwortet-beiliegend übersenden wir eine Kopie zur Kenntnisnahme.
    Es hat sich viel geändert im Zeichen des allgemeinen Sparens.
    Es tut uns leid!

    Der Brief vom Sozialamt:

    Auskünfte zu einem speziellen Einzelfall können wir nicht geben,aus datenschutzrechtlichen Gründen ,aber hier erläutere ich Ihnen den allgemeinen sozialhilferechtlichen Hintergrund:
    Trauerbekleidung und Grabschmuck zählen nicht zum notwendigen Lebensunterhalt gemäß §12 Bundessozialhilfegestz(BSHG). Das bedeutet, dass hier auch keine einmaligen Beihilfen zum Erwerb der Gegenstände gewährt werden können.
    Die inhaltliche Bestimmung des notwendigen Lebensunterhalts orientiert sich an den jeweils herrschenden Lebensgewohnheiten, den Erfahrungen in der übrigen Bevölkerung und wird durch die gängige Rechtsprechung definiert, sie ist jedoch nicht identisch mit sämtlichen Normalbedürfnissen des durchschnittlichen Lebensstandards.
    In weiten Kreisen der Bevölkerung ist es bereits üblich und keinesfalls anstößig, in normaler Alltagsbekleidung ggfs. in gedeckten Farben, an Beerdigungen teilzunehmen, auch dann, wenn engere Familienangehörige beerdigt werden.
    Gleiches gilt für den Grabschmuck. Leider reicht auch hier als Zeichen der Anteilnahme ein Blumengebinde mit geringem Anschaffungswert aus, das aus der Regelsatzleistung zu bestreiten wäre.
    Besteht jedoch trotzdem der Wunsch, Trauerbekleidung anzuschaffen, so wird den Klienten regelmäßig angeboten, im Vorgriff auf zukünftige Bekleidungsbeihilfen einen Vorschuss zu leisten, damit dann der Erwerb möglich ist.

    Meine Freundin hat durch diese Anfrage der Zeitung nun erhebliche Probleme bekommen. Sieht fast so aus, als würde sie bestraft werden, daß sie sich an Aussenstehende gewandt hat.
    Sie ist mit den Nerven völlig am Ende, zumal sie durch zwei schwere Krankheiten belastet ist und zusätzlich noch psychische Probleme hat.

    Hätte ich vielleicht doch besser die Finger davon gelassen was?

    Gruss Bea
     
  2. Helmut

    Helmut Guest

    Hi Bea
    Also schwierig und man ist schwankt zwischen Vernuft und Wut,.. ungefähr so:
    In weiten Kreisen der Bevölkerung ist es bereits üblich und keinesfalls anstößig zu Veranstaltungen, Tagungen und ähnlichen, auch öffentlichen Anlässen mit kleineren Pkw oder auch öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, deswegen sehen wir keinen Anlaß einen repräsentativen Dienstwagen zur Verfügung zu stellen.
    Ebenfalls ist es als ausreichend anzusehen gegebenenfalls einen kleineren Imbiß am Stand einzunehmen oder sich Stullen mitzubringen, auf kostspielige Buffets muß deswegen grundsätzlich verzichtet werden. Eine Bereitstellung derselben kann allerdings im begrenzten Umfang erfolgen und mit der Aufwandsentschädigung verrechnet werden.
    Gleiches gilt für Präsente oder andere Anerkennungen durch die Stadt an geladene Persönlichkeiten, eine nette Postkarte der Stadt mit persönlicher Widmung des Bürgermeisters ist hier als ausreichend anzusehen.
    Hochachtungsvoll "die Steuerzahler"
    Aber lieber keinen weiteren Ärger. Wenn man noch irgendwie helfen kann, melde Dich ruhig merre
     
  3. Sia

    Sia Guest

    Hallo Bea!

    Also ich bin echt sprachlos und das kommt selten vor! Das glaubt man doch nicht. Ich könnt vor Wut platzen! Da sieht man wieder in welcher Zeit wir leben müssen....echt traurig.

    Ich kann gut verstehen, dass deine Freundin mit den Nerven am Boden ist und nichts mehr tun will. Sie hat jetzt sicherlich auch andere Probleme. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das Sozialamt so reagieren darf!?! Ich bin noch immer der Meinung, dass man sich gegen Ungerechtigkeiten wehren muss.

    Ich wünsche deiner Freundin, dass bald bessere Zeiten für sie kommen und melde dich, wenn wir noch was tun können.

    Viele liebe Grüße

    Sia
     
  4. Uschi

    Uschi Guest

    Meine Lieben,

    es ist nicht zu fassen - aber ich kann euch trösten, ihr seid nicht alleine.

    Ich brauche komplette Brücken ! Ich bin, wie viele von euch, dauerkrank, habe cP und bin bald in Rente ( € 516,00 ). Mein Kostenvoranschlag für den Eigenanteil liegt bei ca. - sitzt ihr alle gut - € 4.800 ! ! ! !

    Wäre ich keine Deutsche, sondern eine Asylanträgerin, dann würde ich - lt. Aussage meiner KK - alles bezahlt bekommen, in Porzellan und mit Goldeinlagen ! ! !

    Ich habe aufgehört, mich in DIESEM Scheiss-Land noch über irgend etwas aufzuregen, seit ich bei Bezug der Sozi von DM 536,00 noch den Strom mit DM 80,00 selbst zahlen musste und trotz starker Gehbehinderung aus der Zeit KEINE Fahrkarte für die Strassenbahn bekam!

    ICH bin mit diesem Staat schon lange fertig!

    Uschi Ch.
     
  5. nofre

    nofre Guest

    Hallo Uschi,

    das stimmt aber nicht, Sozialhilfeempfänger und Asyalanträger bekommen den notwendigen Zahnersatz, d. h. KEIN Gold, KEINE Brücken, sondern losen, herausnehmbaren Zahnersatz.

    Wenn Du nur 516 € zur Verfügung hast, so kannst Du von der Krankenkasse auch von der Zuzahlung befreit werden, bekommst allerdings auch nur den absolut notwendigen Zahnersatz.

    ... in DIESEM Scheiss-Land ... informiere Dich doch mal, wie es in usneren Nachbarländern ist !

    ... Trauerbekleidung und Grabschmuck zählen nicht zum notwendigen Lebensunterhalt ... DAS ist richtig, finde ich ! So schwer es auch für den Angehörigen sein mag.
     
  6. Uschi(drei)

    Uschi(drei) Guest

    Hallo Uschi!

    Was soll der Quatsch, Schei.... land hier.

    Du warst doch lange genug im Ausland, daß Du weißt wie es woanders ist.

    Nicht nur fordern!!

    Und was ist mit der Wohnung, die Du noch hast??

    Gruß Uschi
     
  7. Mecki

    Mecki Guest

    Hallo zusammen,

    das leidige Thema wurde bei uns hier (in unserer Stadt) zur Genüge ausdiskutiert. Es bleibt nur ein Vorschlag: Wandert aus in die Ostblockstaaten, kommt dann zurück als R, P, etc.- und ihr werdet sehen: Man bekommt alles bezahlt - sogar ein Haus steckt drin bei genügend Familienmitgliedern.

    Das ist halt unser Staat.

    Ohne weiteren Kommentar Mecki
     
  8. nofre

    nofre Guest

    Gute Idee mit dem Auswandern nach R oder P. So würden einige mal sehen, wie besch... es den Leuten dort geht !
     
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