Einstellungsbogen: RA angeben?

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von faxe, 27. April 2011.

  1. faxe

    faxe Mitglied

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    Südhessen
    Hallo zusammen,

    jetzt hat es endlich geklappt mit einer neuen Stelle. Heute haben mein zukünftiger Arbeitgeber und ich den Arbeitsvertrag diskutiert, den ich zur Prüfung mit nach Hause nehmen durfte. Beigefügt ist ein Einstellungsbogen, in dem nochmals Fragen zu meinem Lebenslauf und auch zu Behinderungen/Krankheiten gestellt werden.

    Mein zukünftiger Job ist im wesentlichen ein Schreibtischjob; da sich meine Krankheit v.a. in den Ellenbogen bemerkbar macht, beeinträchtigt diese meine Arbeitsleistung nicht direkt; jedenfalls noch nicht. Eine Behinderung liegt nicht vor.

    Würdet ihr die RA unter "Krankheiten" reinschreiben?

    Ich glaube, ich darf hier lügen, da die Krankheit nicht die prinzipielle Ausführbarkeit des Jobs beeinträchtigt.

    Aber: Vermutlich werde ich aber nicht genau so leistungsfähig wie ein gesunder sein: Ich werde evt. mal auf Reha müssen; ich werde vllt. mit Stress nicht so gut zurecht kommen; ich neige auch zu depressiven Verstimmungen, die mich in meiner Arbeitsleistung beeinträchtigen könnten.

    Es könnte auch durchaus sein, daß man mir die Krankheit in Zukunft ansehen könnte. Der Arbeitgeber könnte denken, daß das Vertrauensverhältnis gestört ist, wenn er nicht schon gleich zu Beginn über die Krankheit informiert ist. Mir persönlich ist es lieber, wenn ich die Krankheit nicht verheimlichen muß und diese im Umgang mit Kollegen/Vorgesetzten auch ansprechen kann.

    Wie würdet Ihr unter diesem Hintergrund handeln?

    Schon mal danke für Eure Antworten und LG
     
  2. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    Die Frage

    Diese Frage stell ich mir auch schon eine Weile, weil ich etwas Neues suchen will. Ich kann es leider auch noch nicht sagen. Besser wärs sicher, wenn mans gleich sagt. Da kann einem im Nachhinein keiner Vorwürfe machen. Die Frage ist, ob man dann gleich in der Probezeit wieder gehen muss.....
     
  3. Lupus-Frau

    Lupus-Frau Neues Mitglied

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    Niedersachsen, Nähe Celle
    Hallo faxe,

    das Wesentliche hast Du schon erwähnt:
    Ich habe im www u.a. gefunden:
    Quelle:
    http:///www.arbeitsrecht.de/forum/arbeitsrecht/97935-chronische-krankheit-arbeitsvertrag.html

    Lieben Gruß

    Lupus-Frau
     
  4. faxe

    faxe Mitglied

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    Südhessen
    Hallo!

    ich habe mir nochmals den Fragebogen angeguckt. In etwa sieht der folgendermaßen aus:

    1. Liegen chronische/ansteckende Krankheiten vor?

    2. Wird dadurch die Ausführung der Arbeit behindert bzw. werden andere dadurch gefährdet?


    Ich tendiere jetzt dazu, bei 1. wahrheitsgemäß mit "Ja, Rheumatoide Arthritis" zu antworten, und bei 2. "Nein" zu schreiben.

    Es soll auch ein kleiner Test sein, ob diese Firma einer solchen Krankheit wohlgesonnen ist; falls sie mich deswegen nicht nehmen sollten (und es kann bei einer Absage in letzter Minute dann eigentlich nur darum handeln), dann wäre das für mich eine Bestätigung, daß es sich in jenem hypothetischen Fall um A****löcher handeln würde. Falls sie mich trotzdem nehmen (wovon ich ausgehe, weil ich bis jetzt nur positive Signale erhalten habe), dann fällt es mir leichter mit der Krankheit offen umzugehen; im Falle einer Verschlimmerung der Krankheit kann mir dann keiner mit "gestörtem Vertrauensverhältnis" kommen, denn ich kann dann sagen: "Sie wußten ja bescheid." Auf Dauer werde ich meine RA wohl ohnehin kaum verleugnen können. Dann muß auch die Firma dazu passen.
     
  5. wessi

    Gesperrter Benutzer

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    Hallo faxe,

    STOP:

    Das sind Fangfragen!!!.

    Punk 1. ) es kommt immer darauf an, was für ein Arbeitgeber das ist!!!. Das ist Fackten.

    Punk 2. ) wenn ich dich fragen darf, hast du einenn GdB???.

    Punk 3. )
    das ist deine entscheitungen, ich würde auch mit ( Ja ) beantworden.
    Reinschreiben ( Rheuma ). Die krankheit ansich darf er schon wiessen ( AG ) und auch erfahren.


    Punk 4. )
    Auch da mußt du selber entscheiten.

    Und wegen dem Punkten 3. ), und 4.). Darf dein ( AG ) nicht zwingen deine Krankheitsgeschichte dich auszufragen, das ist verboten.

    Denn ich habe sowas auch mit erleben müßen
    Das ein Exkollege von mir, er wurde auch gezwungen die krankeit zu sagen, er hat das getahn, so ein trottel :kopfpatsch: . Nach ca. 4 Wochen wurde er entlassen.

    Ja da hasste Recht, das habe ich auch getahn, nur auf 2 Krankheiten 1. das ( MB ) und das ( KTWS ) sonst nichts. Die anderen Krankheiten geht ihm ( AG ) nichts an.

    Das wars erst mal, von mir.

    MFG der wessi
     
  6. faxe

    faxe Mitglied

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    Südhessen
    Hallo Wessi,

    GdB hab ich nicht.

    Arbeitgeber schätze ich als recht seriös ein (kann mich da aber auch täuschen).

    Meine Intention ist, daß dieser schon bei meiner Einstellung weiß, was Sache ist. Und nicht hinterher mit "Das sagen Sie uns erst jetzt!" kommen kann. Nicht eingestellt zu werden ist weniger schlimm, als gekündigt zu werden.

    Denn es ist einigermaßen wahrscheinlich, daß die RA sich in der ein oder anderen Form in meinem Arbeitsleben bemerkbar macht; ich könnte auf Reha müssen, oder ein paar Tage flachliegen (auch wegen der Medikamentenbehandlung). Was ich hoffe ist, daß ich den Job als solchen weiterhin ausführen kann, denn bis jetzt steckt die Krankheit nur in den Ellenbogen (die ich eigentlich für einen Schreibtischjob nicht großartig brauche); und die medikamentöse Behandlung ist in vollem Gange.
     
  7. stoppelhopser

    stoppelhopser Neues Mitglied

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    Hallo Faxe,

    ich war mal in einer ähnlichen Situation - auch Bürojob und PSA ("nur" Kniegelenke und linker Ringfinger)
    Im Laufe eines "Bewerbungstages" hatte ich auch so einen Fragebogen, in dem auch die Frage vorkam, ob chronische/ansteckende Krankheiten vorliegen. Als ich dann den Bogen abgegeben habe, habe ich die Dame darauf angesprochen, dass ich diesen Punkt noch nicht ausgefüllt habe. Ich wollte nicht "nein" reinschreiben, weil PSA in meinem Fall als chronische Krankheit zu sehen ist - zumindest für mich. Habe ihr die Situation erklärt und sie war in dieser Hinsicht sehr offen und fragte nach den heutigen Möglichkeiten der Medizin. Nachdem wir uns ca 15 Minuten über rheumatische Krankheiten allgemein unterhalten hatten, habe ich die Frage mit ja beantwortet und habe den Job bekommen. Hatte ihr auch erklärt, dass ich heute nicht sagen kann, was morgen ist, aber das kann auch kein gesunder wirklich von sich behaupten - Hellseher ist schließlich keiner. Hatte ihr dann erklärt, dass die Medizin heute bereits soweit ist, dass Medikamente zur Verfügung stehen, die den Krankheitsverlauf in Remission bringen können - das bei mir die Krankheit zu diesem Zeitpunkt nicht in Remission war, habe ich unerwähnt gelassen - hatte sie ja auch nicht gefragt :D.
    Es war aber gut, dass die Firma informiert war - ich hatte nämlich im Laufe meiner Anstellung dann eine allergische Reaktion auf meine Basis entwickelt und diese Reaktion bekam ich auf Arbeit - da meine Vorgesetzten aber informiert waren über meine Grunderkrankung habe ich sogar entsprechende Hilfe von deren Seite bekommen.

    Ich habe es nach meinem Umzug (Krefeld nach Siegen) ebenfalls wieder so gehändelt und ich muss ganz ehrlich sagen, damit bin ich am besten gefahren - habe meinen Job hier (Umzug Mai 2008 - Job Oktober 2008) seitdem ohne Unterbrechung und bin genauso leistungsfähig wie meine Kollegen - krank ist jeder Mal sogar mein Chef ;):D

    Frage 2 würde ich mit NEIN beantworten und bei Frage 1 mit JA - dieses JA würde ich persönlich erst reinsetzen, wenn ich den Bogen abgebe und dazu eine Erklärung abgeben darf. Hatte vorher öfter solche Bögen auszufüllen, ohne die Möglichkeit, eine Erklärung abgeben zu können. Bekam jedes Mal eine negative Rückinfo. Die negative Rückinfo kommt meiner Meinung nach durch die Angst der Unwissenden - wem man es nämlich erklären kann und damit das Wissen entsprechend einholt, ist objektiver bei der Entscheidung. ;)

    Drück dir die Daumen für deine richtige Entscheidung.

    stoppel
     
  8. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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  9. faxe

    faxe Mitglied

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    Südhessen
    Hallo Stoppel,

    ich denke, so (oder so ähnlich) werde ich es auch machen: Nächste Woche ist Vertragsunterzeichnung und da werde ich den Bogen ausgefüllt mitbringen - nur die chronische-Krankheiten-Sache offenlassen. Dann werde ich die RA ansprechen und gleich betonen, daß ich erfolgreich in Behandlung bin (naja, das "erfolgreich" stimmt so (noch) nicht ganz, da die medikamentösen Möglichkeiten nich nicht ausgeschöpft sind). Ich werde es so rüberkommen lassen, als ob ich die RA schon ein paar Jahre mit mir rumtrage; da man mir die Krankheit (noch) nicht ansieht, werden die dann denken: alles in Ordnung.

    [Tatsache ist, daß die Krankheit gerade erst vor nem halben Jahr diagnosiziert wurde, und daß dies ein Grund ist, mein bisheriges befristetes Arbeitsverhältnis in der Forschung für einen unbefristeten Job in der freien Wirtschaft einzutauschen - um später dann evt. mehr Sicherheiten zu haben. Muß ich denen aber so nicht auf die Nase binden, oder? ;)]
     
  10. inselfan

    inselfan Neues Mitglied

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    Hallo Faxe, wie ist es denn nun gelaufen? Ich bin nämlich gerade am überlegen , ob ich meinem jetzigen Arbeitgeber mein RA mitteile, ich arbeite dort jetzt 3 Jahre, ist ein Discounter und recht stressig und anstrengend und mir wurde schon mehrfach gesagt, ich wäre zu langsam. Festgestellt wurde es bei mir erst jetzt, aber es steckt wohl schon länger drin, denn ich war tatsächlich nicht mehr so leistungsfähig, hab das selber gemerkt, jetzt weiß ich ja warum.Ich weiß jetzt nicht, was passiert, wenn ich es sage, könnte sein das ich die Kündigung bekomme, muß allerdings sagen, so traurig wäre ich darüber nicht, denn die Arbeit entweder 6 bis 8 Stunden kassieren oder stundenlang schwere Ware packen, ich hab meine Schmerzen überwiegend in den Handgelenken und den Fingern, werde es wohl sowieso nciht ewig machen können, bin allerdings auch schon einen Tag älter, aber noch zu jung für Rente.
     
  11. faxe

    faxe Mitglied

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    Südhessen
    Hallo Inselfan,

    ich habe nochmals eine Bekannte von der Rheuma-Liga gefragt; diese hat mir gesagt, ich sollte bei der Einstellung auf keinen Fall die RA angeben. Sollte sich das Rheuma hinterher am Arbeitsplatz bemerkbar machen, dann könnte ich immer noch sagen (lügen), daß ich bei der Einstellung noch nichts davon wußte. Wichtig ist nur, daß die Ärzte von ihrer Schweigepflicht per Arbeitsvertrag nicht enthoben werden; das war bei mir zum Glück nicht der Fall.

    So hab ichs jetzt gemacht. In Deinem Fall ist es ja schon so, daß Dich Deine Krankheit stark beeinträchtigt; da wäre es vllt. schon sinnvoll dies dem Arbeitgeber mitzuteilen (und dann auf leichtere Arbeit zu hoffen). Ob Du deswegen gekündigt werden kannst, weiß ich nicht.

    Vllt. (ich kenne mich da nicht so aus) wäre es auch sinnvoll, Schwerbehinderung zu beantragen, dann hast Du erhöhten Kündigungsschutz. Angenommen, meine Krankheit schreitet fort und ich bin dann mal irgendwann sattelfest im neuen Job, überlege ich mir das mit der Schwerbehinderung auch.
     
  12. Freitag

    Ich denke, also bin ich

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  13. rotoren-blatt

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    Hallo faxe,

    du darfst hier lügen und keiner darf dich nach der Krankheit fragen, das gehört sich nicht. Auf keinen Fall angeben, denn die Ehrlichkeit wird hier bestraft!
     
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