Haustier gestorben

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Steffi80, 3. März 2011.

  1. Steffi80

    Steffi80 Ich bin Ich

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    Hallo ihr Lieben,

    unser Haustier ist heute Nacht verstoben. War leider auch schon sehr krank gewesen. :sniff:

    Habe da jetzt mal ne Frage, wie bringe ich es meinen Sohn (3 Jahre alt) bei? Ich möchte ihn nicht anlügen, aber wie sage ich es ihm, damit er es auch versteht?

    Als ich es heute morgen gesehen habe, habe ich meinen Sohn nicht ins Wohnzimmer gelassen, um ihn diesen Anblick zuersparen. Bis jetzt ist es ihm noch nicht aufgefallen. Wir hatten eine Wasseragme (Leguan) die im Terrarium war, da dieses noch steht, ist es ihm noch nicht aufgefallen. Haben ja noch einen Gekko dort drin.

    Wie habt ihr euren Kindern erklärt, dass das Haustier nicht mehr da ist.

    LG Steffi

    Die traurig ist :sniff:
     
  2. Siggy

    Siggy Siggy

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    Hallo,

    ichhabe 3 Kinder, die jetzt erwachsen sind und wir hatten immer Haustiere (Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Fische, Wüstenrennmäuse, Hühner, Enten, Hasen uvm.)
    Natürlich sind auch immer wieder welche gestorben.

    Wir haben es unseren Kindern, als sie noch klein waren immer liebevoll aber ganz offen gesagt, dass das geliebte Tier leider gestorben ist und nun im Katzen/Hundehimmel ist.

    Das Schlimmste war, dass die Katze meiner Tochter überfahren wurde, direkt vor unserer Haustüre. Sie hat das damals nicht mitbekommen, da sie grade im Kindergarten war. Ich habe dann Mittags die Erzieherin dort um Rat gefragt und sie hat mir ein kleines Buch mitgegeben, da gehts um Tod - vor allem halt, wenn so ein Tierle stirbt.

    Ich habe mich dann mit meiner Tochter hingesetzt und ihr erklärt, dass ihre Stupsi leider gestorben ist, das hat sie mit 4 damals schon verstanden.
    Ich habe ihr auch gesagt, dass Stupsi über die Strasse gegangen ist und nicht aufgepasst hat und überfahren wurde.
    Klar, mein Mädel hat bitterlich geweint, war im ersten Moment kaum zu trösten.
    Dann haben wir das Buch miteinander angeschaut und ich habe ihr vorgelesen, da gings auch darum, was mit dem Tierle dann passiert, wenn es nicht mehr da ist.
    Stupsi hatte mein Mann in einen Karton gelegt, Margarete hat sich dann von ihr verabschiedet und ihre Brüder und ein paar Freunde sind dann gemeinsam losgezogen (mit Schaufel, Kreuz,Blumen...) und haben die Mietze am Rand unseres Baches begraben, natürlich auch mit Grabstein und allem drum und dran.
    Ich denke, diese Zeremonie hat Margarete viel geholfen.

    Also meine Erfahrung ist, man sollte den Kindern immer die Wahrheit sagen, so schmerzlich das auch ist. Aber nur so können sie den Verlust auch verarbeiten.

    Alles Liebe,
    Sieglinde
     
  3. Sirsha

    Sirsha Beardiemama

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    Hallo Steffi80,

    also zum Sohnemann kann ich nicht wirklich was sagen, außer der Tod gehört zum Leben.

    Aber sag mal, hatte eure Wasseragame keinen Namen?

    LG

    Sirsha
     
  4. Steffi80

    Steffi80 Ich bin Ich

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    Doch, sie hieß bei uns Ziege (aber ganz lieb gemeint)

    Sie wurde uns als Männchen verkauft und hieß dann Flip. Der immer total zickig war. Als wir dann eines Tages mit erschrecken feststellen mussten, dass unser Männchen Eier legen kann :confused: war uns klar warum er so zickig war.

    Schon schöne Erinnerungen.
     
  5. ela_32

    ela_32 Neues Mitglied

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    hallo,das tut mir leid für euch!

    bei uns ist vor kurzem der hund gestorbenund ich habe auch zwei kinder 5 und 9jahre alt!

    ich kann mich nur siggy anschließen,es ganz liebevoll aber erlich sagen was passiert ist,sie wird auch traurig sein aber kinder in dem alter gehn da ganz unbefangen dran und du ganzt ja auch ein kleines begräbnis mit ihr machen damit sie sich so verabschieden kann!

    lbg
    ela_32
     
  6. Steffi80

    Steffi80 Ich bin Ich

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    Jetzt ist es raus!

    Mein Sohn holte sich vorhin seinen Hocker, damit er ins Terrarium gucken kann und fragte sofort, wo denn die Ziege ist? Ich habe ihm dann gesagt das die Ziege gestorben ist. Darauf hat er sofort gefragt ob sie jetzt im Himmel ist? Da habe ich ihm dann zugestimmt und ihm noch gesagt, dass der Papa die Ziege begraben hat, wo wir dann auch sofort hingegangen sind.

    Er fragte mich noch ob es der Ziege gut im Himmel geht, was ich dann bejahte.

    Ich glaube ich habe mir viel zu viele Gedanken gemacht. Es kullerte wohl auch ein paar Tränchen bei ihm, als er verstanden hatte das die Ziege nie wieder kommt. Aber er hat sich schnell wieder beruhigt.

    Vielen Dank für eure Antworten und fürs zuhören.

    LG Steffi
     
  7. waldzwerg

    waldzwerg Neues Mitglied

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    Liebe Steffi

    Das tut mir leid für Euch - ich kenne das - leider mußten wir im Herbst unsere alte Katze einschläfern lassen..

    Es gibt ein schönes Kinderbuch:

    Adieu Herr Muffin

    Kann ich für diese Alter rundum empfehlen!

    Liebe Grüße,
    bd
     
  8. Mni

    Mni Bekanntes Mitglied

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    es gibt auch ein tolles buch:

    "Leb wohl, lieber Dachs" von Susan Varley

    hat schon vielen kindern - und auch erwachsenen - geholfen, den tod - auch von angehörigen- zu verarbeiten...

    viele grüße von mni
     
  9. Freydis

    Freydis BullyGirl

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    Ich habe viele jahre Amerikanische Bulldoggen gezüchtet. Meine Kinder waren meistens bei den Geburten dabei, aber natürlich bekamen sie auch Deckakte und Todesfälle mit - eben alles das, was zum Leben gehört. Wer schon mehrere Hundegeburten miterlebt hat, der weiß, dass Leben und Tod mitunter sehr nah beieinander liegen. Es ist oft nur ein ganz hauchdünner Faden, den so ein kleiner Welpe noch mit dem Leben verbindet, speziell, wenn er einer der Nachzügler ist. Sehr oft mußte ich in solchen Fällen die kleinen Würmchen beatmen, ihnen das Herzchen massieren oder sie liebevoll abrubbeln damit ihr Kreislauf in Schwung kommt. Für meine Kinder war das stets alles natürlich und sie halfen auch mit. Dies war mir auch sehr wichtig, zumal ich diese Tabuisierung bestimmter natürlicher Themen, die ja unmittelbar zum Leben gehören, überhaupt nicht verstehen kann. Nur ein einziges Mal beschwerte sich eine Mutter in der Schule, also nicht mal bei mir direkt, weil mein jüngster Sohn damals in der zweiten Klasse erzählt hat, dass der Möppi (mein Liebling und damals angehender Deckrüde bei seinem ersten Deckakt) Schwierigkeiten hatte, zu treffen und darum die Mama ihm dabei geholfen hat. Weiter erzählte er dann wohl, dass die Hunde beim Deckakt hängen würden. Das ist ein völlig natürlicher Vorgang, aber diese eine Mutter war fürchterlich entrüstet.

    Ich denke, man macht sich als Erwachsener heutzutage viel mehr Gedanken über solche Dinge als ein Kind. Das liegt vermutlich an unserer eigenen Erziehung. Man sollte den Kindern von Anfang an vom Kreislauf des Lebens erzählen. Wenn man zum Beispiel ihnen im eigenen Garten vor Augen führt, dass Pflanzen gedeihen und wachsen, dann sterben, auf dem Komposthaufen verrotten und daraus dann wieder neue Erde wird, die den Boden für neue Pflanzen bildet, dann ist das doch auch kein Problem. Und wenn dann ein geliebtes Haustier stirbt oder ein anderer Mensch, dann kann man auch ohne Schwierigkeiten an all das anknüpfen, was man dem Kind bereits zuvor über den Kreislauf des Lebens gesagt hat. Schwierig wird es erst dann, wenn man diese Themen grundsätzlich tabuisiert, dann hat man nämlich wirklich ein Problem, weil es keine Möglichkeit gibt, das Geschehen in die bisherige Erfahrungswelt einzuordnen. Kinder nehmen solche Dinge jedenfalls erheblich gelassener als Erwachsene.

    Früher war es üblich, dass sich die Familien auch selber um ihre Toten gekümmert haben, sie für den Sarg und die Beerdigung oder Verbrennung zurecht gemacht haben. Heute werden Kinder oft sogar nicht einmal zu Beerdigungen mitgenommen. Wie sollen Kinder mit dem Tod ihrer Eltern später zurecht kommen, wenn sie nicht zuvor von ihren Eltern bezüglich des Umgangs mit dem Tod angeleitet wurden? Auch darum ist die Haltung von Haustieren wichtig für Kinder. Sie können dann im Falle eines Todes zum Beispiel lernen, wie man mit dem Tod umgeht und was er bedeutet.

    Ich selbst sehe Leben und Tod allerdings sowieso ein wenig anders als die meisten, weil ich Ásatrúar bin und fest davon überzeugt bin, dass der Tod kein Ende, sondern vielmehr eine Transformation ist, der Beginn einer anderen Daseinsform in einer anderen Dimension eben. Zwar ist das für mich nicht der Himmel, sondern die geistig-seelische Hel-Dimension aus der wir kommen und in die wir gehen, aber vermutlich das, was sich ein Kind unter dem Himmel vorstellt, in den die Toten eingehen.
     
  10. Sirsha

    Sirsha Beardiemama

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    Hallo Freydis,

    stelle mir gerade deinen Zweitklässler bei seiner Erklärung vor :D (bin selbst Deckrüdenbesitzerin)

    Nein, wie ich schon oben geschrieben habe, der Tod gehört zum Leben und gerade Kinder gehen doch sehr viel offener damit um wie man oft denkt. Siehe Sohn von Steffi 80. Wir Erwachsenen sind doch oft die, die sich Sorgen machen und Ängste haben. Ich frage mich schon manchmal wie das früher alles gelaufen ist, ohne Bücher, Psychologen, Trauergruppen ...

    Wo wir hingehen? Ich habe keine Ahnung! Ich bin mir nur ganz, ganz sicher, dass ich irgendwann meine Lieben, ja auch meine Hunde und Katzen wiedersehen werde. Dass es ihnen wo auch immer sie sind wieder gut geht, sie keine Schmerzen und Einschränkungen mehr haben, dass gibt mir die Kraft sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten und auch immer wieder einen Nachfolger ins Haus zu holen.

    In diesem Sinne

    Liebe Grüße

    Sirsha
     
  11. Freydis

    Freydis BullyGirl

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    @ Sirsha

    Das ist schön gesagt. vb_wink

    Ich glaube fest daran, dass ich meine Wauzis im Tod wieder sehen werde. Die Sterbeforschung weist jedenfalls in diese Richtung. Und es ist mir ein Trost, dass mein dicker Möppi mit den roten Öhrchen nebst all den anderen einst auf mich warten wird, um endlich wieder zu schmusen.

    Ich hatte auch ein Hause voller Terrarien - einen grünen Leguan, Wasseragamen, jede Menge Bartagamen und vor allem etliche Zuchtgruppen Dornschwanzagamen (gelbe und rote). Ich weiß nicht recht wie es mit ihnen aussieht, vermutlich trifft man im Tod nur auf jene, zu denen man eine besondere persönliche Beziehung hatte. Bei all meinen vielen geliebten Tieren (Meerschweinchen, Ratten, Hamster, Mäuse, Hasen, Kaninchen, Vögel, Hühner, Gänse, Ponys, Pferdchen, usw.) aus der Vergangenheit würde ja ein echtes Gedränge aufkommen im Jenseits.

    :invasion::invasion::invasion:

    Seit 6 Jahren habe ich kein Tier mehr an meiner Seite, aber sobald ich endlich zur Ruhe gekommen bin, werde ich mir wieder einen Hund anschaffen. Das muß einfach sein.

    Gruß,

    Freydis :vb_rolleyes:
     
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