Bestandteile der Biologicals

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von naile, 25. Dezember 2010.

  1. naile

    naile Neues Mitglied

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    Hallo ihr lieben,

    ich leide schon seit fast 11 Jahren an cP und habe auch schon einige Basistherapien hinter mir..alle ohne Erfolg.

    Ich habe jetzt die letzten vier Monate das Simponi gespritzt, eine Besserung ist jedoch noch nicht eingetreten. Ich wollte es einfach abwarten und die nächsten zwei Mal noch auf jeden Fall spritzen.

    Normalerweise informiere ich mich vorher immer genau, um welches Medikament es sich handelt, was die Bestandteile sind und auch Erfahrungsberichte lese ich mir durch. Nur dieses Mal nicht! Aus einem mir nicht erklärlichen Grund habe ich es bei Simponi nicht gemacht.

    Nur ist mir vor 5 Tagen unmittelbar nach dem Spritzen der Aufdruck "murine Hybridzelllinie" auf der Packung ins Auge gefallen. Es hat mich auf einmal so sehr interessiert, dass ich einfach mal danach gegooglet habe...es kommt von Mäusen!

    Seitdem ekele ich mich vor meinem Körper, ich träume ich würde mich in eine Maus verwandeln, etc.
    Es ist wirklich nicht schön, wie ich mich zu Zeit fühle und ich weiss auch gar nicht, wie ich euch meine Situation schildern soll :(

    Ich will nicht sagen, ich sei nicht Tierlieb oder ähnliches aber ich habe eine gewisse Abneigung gegenüber Tiere. Ich behandele sie aber deswegen nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, ich kann nicht mal eine Fliegenklatsche in die Hand nehmen ohne mich gleich schlecht zu fühlen.
    Aber bei Mäusen ist es extrem schlimm. Ich bekomme schon Panik, wenn ich eine tote Maus sehe. Ich fange an zu zittern, kann kaum atmen und mir laufen meistens die Tränen vor "Angst". Und jetzt ausgerechnet das Medikament, das die wenigsten Nebenwirken bei mir hat, wurde von Mäusen gewonnen.

    Ich werde das Simponi nie wieder spritzen können, obwohl ich fest davon überzeugt war, dass es irgendwann anfängt zu wirken :(
    Es ist seit 5 Tagen nicht mehr möglich normal und wie gewöhnt zu leben. Versuche mich abzulenken aber es klappt nicht wirklich. Werde zu oft an Mäuse und die Spritze erinnert. Ich ekele mich einfach nur noch :'(

    Was kann ich tun? Wäre euch dankbar für jede Hilfe.

    Naile
     
  2. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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    Hallo Naile,

    vielleicht kannst du deinen aufgekommenen Ekel ein wenig überwinden, wenn du deine Recherchen ganz fortführst. Es geht nicht um Mäuse, denen reihenweise Blut abgezapft wird und du bekommst auch keine Mäusezellen mit dem Medikament.
    Ich selber bekomme Enbrel, das auf "Hamsterbasis" hergestellt wird. Etwas spaßhaft fragte ich damals meinen Rheumatologen, wann ich denn ein niedliches Plüschfell zu erwarten hätte.... Er erklärte mir dann, wie die Gewinnung des Medikaments funktioniert, weil er das als Student - mit einem anderen Medikament - auch machen mußte. Bei Enbrel handelt es sich um einen Tumor eines Hamsters. In diesen Tumorzellen, bzw. daraus wiederum gewonnenen Zellen läßt sich das Medikament herstellen.
    Ähnlich wird es bei Simponi wohl auch verlaufen.
    Von der Maus bekommst du nichts.
    ... und nebenbei: Es gibt wahrscheinlich viele "ekelige" Dinge in unserem Leben: Inhaltsstoffe von Wurst und anderen Lebensmitteln....

    Also, vergiß die "Maus".... da sterben keine Mäuse für dich, es werden Zelllinien benutzt - die Ursprungsmaus ist evtl. schon seit Jahren im Mausehimmel,

    LG
    Pezzi
     
    #2 26. Dezember 2010
    Zuletzt bearbeitet: 26. Dezember 2010
  3. naile

    naile Neues Mitglied

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    Frankfurt
    Hallo Pezzi,

    danke für deinen Beitrag.

    Ich habe gelsen, dass die für die Biologicals relevanten B-Zellen aus der Milz von Maus, Ratte und/oder Hase gewonnen werden. Diese Vorstellung alleine ekelt mich schon an. Und zu wissen, dass diesen Tieren dabei die Milz entnommen wird, macht alles noch schlimmer :(

    Ich achte aber auch sehr stark darauf was ich esse und trinke. Auch hier ekele ich mich sehr schnell vor Nahrungsmittel. Rotes Fleisch kann ich nicht mal riechen und Milch nicht mal ansehen. Ich halte mir die Nase zu, wenn ich an der Fleischtheke vorbeilaufe :)
    Ich kann diesen Ekelzustand nicht kontrollieren und ich weiss auch gar nicht mehr wie es dazu kam. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und die folgenden Jahre habe ich auch auf dem Land gelebt.

    Ich kann mir das selbst nicht erklären, wieso ich so sensibel geworden bin.Manchmal denke ich, ich habe einfach schon zu viel Chemie in meinem Körper, sodass solche Zustände eintreten.

    Gruß
    Naile
     
  4. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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    Naile,
    du mußt für dich eine Entscheidung treffen.
    Willst du die Behandlung deiner Krankheit mit diesen Medikamenten? (Es stirbt übrigens nicht eine Maus pro Spritze.) Wenn du das nicht möchtest, sondern mit "herkömmlichen" Medikamenten behandelt werden möchtest, dann beschäftige dich besser nicht mit deren Entstehungsgeschichte und damit, wie deren Wirksamkeit einst ausprobiert wurde.
    Ansonsten: Möglicherweise hilft dir eine Ernährungsumstellung, deine Schmerzen zu mindern, je nach Verlauf... manchem bringt das mehr, als nur eine Erleichterung.

    Übrigens: Es kann dir auch von "weißem" Fleisch übel werden, wenn du dich damit beschäftigst, wie Hühner großgezogen und geschlachtet werden, du kannst bei allem erbrechen - auch bei Kosmetika, die auch an Tieren getestet werden.
    Vor was auch immer du dich ekelst, wenn du daran leidest, könnte therapeutische Hilfe dir gut tun.

    Pezzi
     
  5. naile

    naile Neues Mitglied

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    Hallo,

    natürlich möchte ich ein Medikament, das mir endlich mal hilft. Denn bisher hat nichts so richtig gewirkt bei mir. Aber ich kann es ja nicht mit Ekel und Abscheu spritzen :(

    Ich habe mit meinem Doc gesprochen und er meint ich soll das Simponi jetzt erst mal nicht spritzen. Und in die Sprechstunde kann ich vor Februar auch nicht...tolle Sache :(
     
  6. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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    Liebe naile,
    das sehe ich etwas radikaler. Wenn es ein Therapieversuch ist und du es spritzen solltest, dann ist es der einfachere Weg, Ekel und Abscheu - die du ja psychisch beeinflussen kannst - zu überwinden. Investiere Kraft da hinein, evtl. mit der Spritze zu "sprechen", dir und ihr zu sagen, dass sie dir hilft, die Schmerzen zu besiegen.

    Warum ist es ein Problem, dass du im Februar einen Arzttermin hast? Vielleicht motiviert das dann, doch nochmal das Spritzen zu versuchen. Denk´ positiv.

    Pezzi
     
  7. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Ich denke ja auch, dass der Rheumatologe da irgendwie anders reagieren müsste. Wir finden ja alle unsere Medikamente nicht toll - ich weise nur auf die vielen "mir wird übel von der MTX-Spritze" hin - was wäre, wenn wir dann die Medikamente aus solchen Befindlichkeiten nicht nehmen? Das kann doch keine Alternative sein - gerade auch, weil die Psyche ja nun immer eine Rolle spielt.

    Ich würde dir, Naile, empfehlen, die psychologische Unterstützung zu suchen. Kann ja eh nicht schaden - das machen ja sowieso einige, um mit Krankheit/Schmerzen besser klar zu kommen. Warum also nicht auch dieses Thema ("Mäuse") darin behandeln - und dir so einen besseren Zugang zu dem Medikament zu verschaffen!?

    Ds erscheint mir sinnvoller, als das Medikament nicht gar nicht zu nehmen.
     
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