Ekel vor MTX

Dieses Thema im Forum "Kinder- und Jugendrheuma" wurde erstellt von Fynn, 12. Dezember 2010.

  1. Fynn

    Fynn Mitglied

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    Unser 4-Jähriger Sohn nimmt seit Anfang Juni MTX in Spritzenform. Am Anfang war alles ok, von den Spritzen war er nicht begeistert, hat es aber über sich ergehen lassen. Seit 2 Monaten gibt es regelmäßig extremes Theater beim Spritzen, er rastet förmlich aus und weint auch hinterher noch eine Weile. Nun ist es soweit, dass er sich bereits vor oder sofort nach der Spritze übergibt. Er hat ansonsten so gut wie keine Nebenwirkungen, von leichter Übelkeit, Appetitlosigkeit und etwas Müdigkeit am nächsten Tag mal abgesehen.

    Dazu kommt, dass die Blutwerte (Hb und Leukozyten sind deutlich abgesunken) schlechter werden. Wir sollen am Mittwoch noch mal zur Kontrolle, danach soll über eine Änderung der Einstellung nachgedacht werden, wobei ich nicht weiß, was genau der Rheumatologe damit meinte.

    An der Spritze an sich kann es nicht liegen, unser Sohn läßt sich problemlos Blut abnehmen, ohne Geschrei etc. Ich glaube wirklich, dass er sich aus einem Grund vor dem MTX ekelt, weiß aber nicht genau, wieso, weil die (für uns sichtbaren) Nebenwirkungen eben nicht so schlimm sind.

    Kennt jemand diesen Ekel vor MTX? Und was kann man da tun? Aufgrund dieser Reaktion und der Blutwerte möchte ich eigentlich, dass MTX abgesetzt wird, ich bin nicht bereit, meinen Sohn derart damit zu quälen.

    LG, Kathrin
     
  2. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Hilft es ihm denn?

    MTX abzusetzen ist ja auch nicht so unproblematisch - kann einen neuen Schub auslösen.

    Kann es sein, dass er eure Vorbehalte dem MTX gegenüber spürt? Und dass das - evt. unbewusst - die Übelkeit auslöst.

    Es geht ja so viel über die Psyche - bei kleinen Menschen sicherlich noch mehr, da sie ihren Verstand noch nicht wie Erwachsene dagegen halten können.

    Ansonsten könnte er es ja vielleicht auch mit Tabletten versuchen - obwohl das Schlucken bei Kindern ja auch nicht so einfach ist.

    Irgendwo hier habe ich gelesen, dass Eltern die Flüssigkeit der Spritzen in Fanta gegeben haben und das Kind das getrunken hat. Erschien mir persönlich falsch und unlogisch - aber diese Eltern meinten, dass das viele machen und die Ärzte das auch so empfohlen haben.
    hier: http://www.rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=45808&highlight=fanta
    oder auch hier: http://www.rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=10642&highlight=fanta
     
    #2 12. Dezember 2010
    Zuletzt bearbeitet: 12. Dezember 2010
  3. ylla

    ylla Rollanierin

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    Hallöle,
    bei mir hat es auch eine Zeit des Ekels gegeben, es war dieses "eklige gelbe Zeugs", das bei mir den Bröckchenhusten hervor rief.
    schon beim auspacken kam es mir hoch :(
    Bis mein Mann auf die Idee kam, den Spritzenkörper mit einem Tempotaschentuch (weiss) zu umwickeln. Danach gings besser, warum auch immer.
    Es scheint tatsächlich sehr viel über die Psyche zu laufen.
    Vllt versucht ihr das einfach mal

    LG ylla
     
  4. Aniram13

    Aniram13 Neues Mitglied

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    Übelkeit durch MTX

    ...ich lutsche immer Ingwer Kräuter Bonbons...die verhindern bei mir die Übelkeit...so 3-5 Stück in 3Stunden vor der Spritze und das gleiche danach.

    Viel Glück
     
  5. whisky

    whisky Neues Mitglied

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    Hallo,
    meine Tochter ( 12 ) bekommt auch 20 mg MTX als Spritze. Sie hat auch immer Probleme mit Ekel und Übelkeit am nächsten Tag. Aber als sie Tabletten genommen hat, war es noch schlimmer. Das mit dem Ananassaft kenne ich auch. Allerdings ist der gelb und alles was gelb ist, ist im Moment eklig.
    Wir nehmen jetzt auf Anraten unseren Arztes eine halbe Stunde vor dem spritzen Zofran. Das ist extra ein Medikament gegen Übelkeit bei Chemotherapeutika. Damit haben wir es ganz gut im Griff. Das funktioniert übrigens auch bei Enbrel! Das war bei uns noch schlimmer mit der Übelkeit, die hielt sogar drei Tage an- bis zur nächsten Spritze. Super! Aber zwei Zofran vor der Spritze und weg war die Übelkeit.
    Ich finde auch oft die Nebenwirkungen sehr schlimm und überlege, ob es das wert ist. Aber wenn ein neuer Schub kommt, weiß man wieder genau, dass es das ist. Man hat halt manchmal keine andere Wahl. Man kann nur probieren, es so gut einzudämmen wie es geht.
    Alles Gute Euch!
    Lg Tanja
     
  6. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo fynn,

    vielleicht kann dieser thread ein bisschen helfen ....

    Tipps und Tricks zur MTX-Gabe bei Kindern

    ananassaft sofort zu mtx getrunken wirkt gegen entzündungen der mundschleimhaut ;)

    alles gute, marie
     
  7. Fynn

    Fynn Mitglied

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    Ich danke euch für eure Antworten.

    Es ist wirklich das MTX an sich, das den Ekel hervorruft. Das Schlimme sind bei ihm nicht die Nebenwirkungen des MTX, die sind im Rahmen des Erträglichen und tolerierbar. Ich weiß nicht, ob das Abdecken der Spritze was bringt, ein Versuch ist es aber sicher wert.

    Auf Tabletten wird er sicher eher nicht umgestellt, das möchte ich auch nicht so gerne, da ich glaube, dass es noch schlimmer ist, wenn er das schlucken soll.

    Das weitere Problem sind ja die Blutwerte, auch wenn es anscheinend eine sehr seltene Nebenwirkung ist.

    LG, Kathrin
     
  8. Pumukel

    Pumukel Neues Mitglied

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    Hallo Fynn
    Bei unserem Sohn ist es genau gleich gewesen. Ich bin mir auch sicher, dass es nicht einfach nur über die Psyche läuft sondern wirklich das Medikament diesen Ekel auslöst. Wir haben auch ganz vieles versucht, Zofran, Homöopathie, Spritzen, Tabletten ect. Er erbrach jedes mal nach der Tablette, nach ein paar Anläufen konnte er es dann manchmal behalten und am nächsten Tag war ihm jeweils so übel, dass er den ganzen Sonntag nur rumlag, nichts ass ect. Kennst du ja wahrscheinlich. Spritzen war gleich. Wir haben dann auf Enbrel gewechselt ohne ein anderes Basismedikament. Nach einem Jahr bekam er noch Arava zusätzlich, welches ein Jahr lang problemlos ging.
    Ich denke dass es noch alternativen gibt zum MTX. Nach meinen Erfahrungen wird die Situation mit der Zeit auch nicht besser, in Gegenteil. Wenns irgendwann einfach nicht mehr geht, musst du die Situation ausführlich mit deinem Rheumatologen besprechen, vielleicht findet ihr ja einen anderen Weg für euren Sohn.
    Viel Glück Pumukel
     
  9. Maria56

    Maria56 Neues Mitglied

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    Ich hatte zwischendurch immer wieder Zeiten, da war ich fast nicht fähig mir das MTX zu spritzen. Ich hatte Mühe mir dieses Zeug zu spritzen, weil mir die Nebenwirkungen bekannt waren.
    Ich wollte und konnte mir das nicht antun! Es brauchte jedesmal eine enorme Überwindung und ich musste mir selbst gut zureden.

    Sind doch die Nebenwirkungen vom MTX für die anderen nicht ersichtlich, ich habe mich unter MTX nie gut gefühlt! Schwer zu beschreiben wie ich mich fühlte, doch die ständige leichte Übelkeit, die nicht zum erbrechen führen musste war sehr unangenehm. Dazu war ich sehr vergesslich und ständig müde!

    Ganz ehrlich - ich bin froh ist diese Zeit vorbei!
     
  10. Fynn

    Fynn Mitglied

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    Ich denke auch, dass da mehr an Nebenwirkungen sind, als die, die offensichtlich sind. Anders kann ich mir seine Reaktion einfach nicht erklären. Ich glaube auch nicht, dass es nur die Psyche ist.
    Mein Sohn hat noch eine weitere chronische Erkrankung und nimmt noch mehr Medikamente und das alles trotz seiner 4 Jahre total problemlos, er erinnert oft sogar selbständig daran.
    Nur beim MTX geht es ihm so schlecht.
    Ich hoffe und denke schon, dass es Alternativen für das MTX gibt. Zumindest meinten sie bei der Einstellung in der Klinik, dass uns keine Sorgen machen sollten, falls das MTX nicht die gewünschte Wirkung hätte oder zu víele Nebenwirkungen.

    LG, Kathrin
     
  11. bebe_k_8009

    bebe_k_8009 Neues Mitglied

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    hallo,
    ich falle zwar nicht mehr direkt in die kategorie jungendliche aber ich dachte mir dass meine erfahrung dir vielleicht hilft besser zu verstehen was in deinem kleinen vorgeht.
    ich bekam zu anfang meiner behandlung auch mtx. und bei mir kam dann auch sehr schnell die übelkeit dazu. anfangs nur nach dem spritzen und dann wurde es immer schlimmer so dass ich ca. 4-5 tage nach der spritze noch unter der übelkeit litt. :eek:
    zum schluss war es so schlimm, dass ich nur den schrank aufmachen musste in dem ich das mtx aufbewahrte und mir direkt übel wurde schon bevor ich auch nur die packung aufmachte.
    mein tipp, sprich mit eurem arzt und lass dir etwas anderes für deinen kleinen verschreiben, es gibt genug andere medis auf dem markt, die ärzte fangen aber immer mit mtx an weil a- viele es vertragen, und b-es eins der der günstigeren medis ist.
     
  12. Julimon

    Julimon Neues Mitglied

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    Guten Morgen,

    mein Sohn, 12, bekam bis vor kurzem MTX per Spritze. Dieses Ekelgefühl und Erbrechen unmittelbar nach der Spritze ist uns nur zu gut bekannt.
    Wenn es auf die Spritze zu ging, wurde es ihm schon schlecht.
    Ich glaube sicher, diese Übelkeit war rein psychisch bedingt. Später habe ich die Spritze "quasi heimlich" aufgezogen und ihn ganz plötzlich damit konfrontiert, so dass er sich gar nicht "darauf vorbereiten" konnte. Und dann hat es ohne Erbrechen geklappt!

    Schönen Tag an alle!

    Steffi
     
  13. Verena/Lena

    Verena/Lena Neues Mitglied

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    17. Januar 2011
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    Rotenburg
    Hallo,

    Vielleicht doch auf Tabletten umsteigen und diese dann auflösen und irgendwo unterrühren.Unter Joghurt oder so. Das kann man ohne Probleme tun. Aber als Elternteil die Tabletten nicht anfassen.Kann zu unfruchtbarkeit führen. Meine Schwiegermama ist Apotheterin und gibt mir immer gute Tip wenn es um Lenas Medikamente geht...

    Lieben Gruß Verena
     
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