Rheuma und Arbeitgeber

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Estelle, 27. Oktober 2010.

  1. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Halli Hallo ihr Lieben

    Mich würde interessieren, wie diejenigen, welche noch arbeiten können, mit ihrem Rheuma umgehen, wenn es um ihre Arbeitgeber geht. Verschweigt ihr es, könnt ihr es verbergen oder verharmlosen? Oder könnt ihr frei darüber reden, werdet ihr mit dem Rheuma akzeptiert? Was macht ihr bei der Stellensuche oder bei der Berufseingliederung durch die Rentenversicherung? Wie gehen die Kollegen mit euch um? Wie handhabt ihr es, wenn ihr krank geschrieben seid, könnt ihr das ähnlich begründen wie jeder andere Krankheitsfall von Kollegen oder seid ihr Sonderfälle? Müsst ihr um euren Job fürchten? Welche Jobs könnt ihr ausüben?

    Ich selbst bin selbständig, von zuhause aus wäre das Rheuma kein Problem, da es dann niemand erfährt. Nur kann ich davon nicht leben, deshalb lasse ich mich jetzt von der Rentenversicherung beruflich eingliedern. Weiß aber nicht so recht, wie ich mich da richtig verhalten soll. Deshalb meine Fragen jetzt.
     
  2. tina71

    tina71 Mitglied

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    Gute Frage...

    hallo Estelle,
    die Frage stelle ich mir auch. Bin auch selbständig, kann aber zur Zeit wenig arbeiten und oft ist es so, dass ich mich unheimlich zusammenreißen muss, um meine Termine einzuhalten und "durchzustehen". Ich arbeite nur an zwei Tagen in der Woche, dann aber 12 Stunden und mir Kundenkontakt, viel Stehen, viel Reden, abends bin ich dann total groggy. Bin noch in Elternzeit und der Plan war, ab Januar mehr oder auch festangestellt zu arbeiten, da ich bei der Selbständigkeit auch noch immer viel Arbeit mit Aquise und Organisation habe, trau mir das momentan aber gar nicht zu, weil ich nie weiß, wie es mir "morgen" geht...
    Und in meinem alten Job zählt einfach nur Leistung, da gibt es von Seiten der Kollegen überhaupt kein Verständnis. Gewöhne mich gerade an den Gedanken, dass wir uns einschränken müssen und ich eben so wenig wie möglich arbeiten werde. Obwohl der Tag mit Haushalt und zwei Kindern auch nicht gerade easy ist !!
    Bin gespannt, wie das so bei den anderen ist.
    Liebe Grüße,
    tina
     
    #2 27. Oktober 2010
    Zuletzt bearbeitet: 27. Oktober 2010
  3. majosu

    majosu Mitglied

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    Hallo Estelle,


    Deine Frage bezieht sich auf die ,die noch arbeiten können.
    Tja bis vor 2 Monaten konnte ich es noch mehr schlecht, als recht.
    Meine AG wusste von meiner Erkrankung(kirchliches KH).
    Nun muß ich um meinen JoB fürchten.Bin AU.Mehrfache Versetzungsanträge wurden abgelehnt.
    Vor meinen Kollegen,habe ich immer die Fassung gewahrt,nie um Hilfe gebeten.
    Wäre die Personalsituation wie vor 20 Jahren,könnte ich sicher noch arbeiten.Es ist halt keine Zeit mehr für Rücksichtnahme.
    Wie es weiter geht,weiß ich nicht.....

    Grüße
    majosu
     
  4. Kornelia

    Kornelia Mitglied

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    Hallo zusammen,
    ich habe meine Umschulung zur Informatikkauffrau im Juni 2010 beendet und bin noch arbeitssuchend. Bei meinen vorherigen Arbeitstellen habe ich immer mit offenen Karten gespielt, d.h. Chefs und Arbeitskollegen wußten Bescheid über meine Erkrankung. Besonders wichtig war es als ich noch Physiotherapeutin war und dann einige Tätigkeiten nicht mehr bzw. nur noch mit Einschränkungen machen konnte. Auch bei meiner Umschulung wurde auf meine Erkrankung Rücksicht genommen und wurde auch immer wieder nachgefragt wie es mir geht und ob ich irgendwelche Erleichterungen benötige. Ich werde auch wieder meinen zukünftigen Arbeitgeber und Arbeitskollegen über meine Erkrankung informieren. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Arbeitskollegen, die informiert sind besser mit der vorhandenen Situation umgehen können.
    Liebe Grüße
    Kornelia
     
  5. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Hallo,

    als ich im September 2005 meine gesicherte Diagnose bekam und gleich der erste Infusionszyklus begann, hielt ich es für richtig mit meinen beiden direkten Vorgesetzten Klartext zu reden. Ich habe vorher mitgekriegt wie es bei einer Kollegin lief, die versucht hat es zu verheimlichen, aber immer wieder gejammert und geklagt hat und dies nicht konnte und das nicht konnte und keiner wußte ja was los war. Es wurde getuschelt und vermutet und ihr unterstellt dass sie immer dann Probleme hätte wenn es um Arbeit ginge die sie nicht gerne macht.
    Ich habe also erklärt was für eine Krankheit das ist, wie sie behandelt wird, was der günstigste Verlauf ist und was der schlechteste und dass kein Arzt der Welt vorhersagen kann wie es bei mir laufen wird.
    Als dann drei Monate später klar war, dass es nicht wirklich leicht verlaufen würde, habe ich auf Anraten der Klinik den Schwerbehinderten-Ausweis beantragt und auch sofort 60% erhalten. Ich habe dem Vorgesetzten mit dem ich besonders eng zusammenarbeite die Auswertung des Szintigramms mit den Bildern gezeigt um klarzumachen, dass ich nicht einfach Rückenschmerzen habe oder manchmal die Knie wehtun oder die Finger nicht so wollen. Er konnte sich alles in Ruhe ansehen und durchlesen. Ihm ist also jetzt klar was der Begriff "entzündliche Systemerkrankung" bedeutet.
    Heute, fast 5 Jahre später brauche ich öfter mal Hilfe. Inzwischen hilft ein Kollege mit den Getränkekisten wenn ich Sitzungsdienst habe, wenn es richtig schlecht läuft holen sich meine beiden Chefs auch mal die Post selbst und wenn ich schwere Dinge aus einem Hochschrank brauche wird das auch für mich erledigt, weil ich auf keine Leiter mehr steige und schwere Ordner sowieso kaum noch halten kann.
    Solange ich keine monatelangen Fehlzeiten habe, kann ich diesen Arbeitsplatz behalten, auch wenn es schon manchmal sehr schwer fällt, aber die Arbeit ist irgendwie auch Medizin, man wird abgelenkt.
    Ab Sommer nächsten Jahres werde ich von Vollzeit auf 90% gehen, also 4 Tage in der Woche etwas länger arbeiten und dafür Freitags garnicht mehr, sofern die Geschäftsleitung einverstanden ist und das wurde bereits signalisiert. Ich denke, dass dieser Umgang mit mir und meinem lebenslangen treuen Begleiter nur deshalb so unverkrampft und sachlich kollegial klappt, weil ich von Anfang an mit offenen Karten gespielt habe und soweit es irgendwie geht auf Hilfe verzichte. Über die Jahre haben Chefs und Kollegen natürlich gesehen wie sich mein Körper verändert (Deformierung der Hände, immer runder werdender Rücken, und immer häufiger Humpeln) und so dürfte inzwischen auch der letzte Ignorant Bescheid wissen.
    Ich würde es jederzeit wieder so machen.
    LG Gabi
    bibi, ro-lerin seit 06/2003
     
  6. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    Arbeitgeber

    Hallöchen,

    ich habe es meinen Vorgesetzten gesagt, nur glaubens die nicht.... Das ist mein ernst. Ich laufe meistens gerade und jammere nicht ständig rum. Deshalb werd ich hier nicht ernst genommen. Mittlerweilen muss ich sagen, ist's mir egal. Mich nerven nur die dummen Kommentare, wenn ich mal den Fahrstuhl nehme.
    Aber ich hab keine Ahnung wie das wird, wenns mal schlimmer werden sollte.
    Ich hab die letzten 2,5 Jahre praktisch keinen schmerzfreien Tag gehabt.
     
  7. Wolke13

    Wolke13 Neues Mitglied

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    Mein ARbeitgeber ist über meine Erkrankung informiert, aber nur das es die ERkrankung gibt. Ich habe kein Interesse meinem Arbeitgeber irgendetwas zu erklären, letztendlich geht es ihn auch nichts an. Zudem die Erkrankung derzeit noch keine Auswirkung auf meine Arbeit hat. Ich denke das ist von Betrieb von Betrieb unterschiedlich. Gebe ich zuviel Information, wird es ausgeschlachtet und immer wieder thematisiert, gibt man zu wenig Information werden Gerüchte entwickelt und viel dummes Zeug gesprochen.
    Und ich bin auch der Ansicht das man nichts verschweigen muss oder sich verstecken muss. Wir haben Rheuma und nicht die Pest.
     
  8. Nudelmonster

    Nudelmonster Mitglied

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    So ists bei mir auch. Arbeite zwar im medizinischen Bereich, habe von meiner Erkrankung schon bei der Einstellung berichtet und trotzdem geht meine Chefin davon aus, dass es mir blendend geht. Jetzt bin ich die 7. Woche AU und mache mir Sorgen um meinen befristeten Arbeitsvertrag. Vermutlich wird sie jetzt allerdings merken, dass doch nicht alles gut ist...
     
  9. philuna

    philuna Neues Mitglied

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    Ich habs da ganz gut, weil ich (leider) nur 3 x die Woche arbeite. Und meine Chefin ist so nett... wenns mir an einem Tag nicht gut geht, dann komme ich ersatzweise an einem anderen Tag.

    Ich habs allerdings auch nicht beim Einstellen gesagt, weil ich so ne Angst hatte, dass ich diese Stelle nicht bekomme, weil ich mich schon ewig bewerbe und nur Absagen bekomme.

    Ich hätte vllt auch nichts gesagt, wenn das Verhältnis mit meiner Chefin nicht so gut wäre, dann würde ich mich an meinen Arbeitstagen lieber so vollstopfen mit Schmerzmittel, dass ich es aushalten könnte.... aber irgendwann wirkt das auch nicht mehr - ach.... alles nicht so einfach!! :D

    Viel schwerer stell ich es mir in größeren Betrieben mit Kollegen vor, die vllt nicht verstehen, was in uns vorgeht und nur neidig danach gieren, was sie tun und wir evtl nicht.... mein Gott, echt, darauf hätte ich absolut keine Lust. Aber wer kann sich das schon aussuchen??

    Ich wünsche Euch allen, dass Ihr nette Kollegen und Vorgesetzte habt!!
     
  10. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    Arbeitgeber

    Ich arbeite bei der Polizei und muss da regelmässig zum schiessen und zur Selbstverteidigung. Mein Rheumadoc hat mich 1 Jahr davon krankgeschrieben. Das konnte ich nicht einhalten. Da hätte ich nur noch Bürodienst machen können und hätte Lohneinbussen gehabt.
    Aber sollte es wieder schlimmer werden, werd ich mich krankschreiben lassen, sonst merken die nie, dass ich nicht einfach ein Simulant bin.
    Ich hatte gerade am Dienstag den FitnessTest....
    Der "Arzt" nahm meine Hand in seine, hat meine Finger etwas bewegt und gemeint, dass da ja nichts entzünd sei..... :confused: :confused:
    Ich nehm ja seit 6 Wochen wieder Medis und der sieht Entzündungen durch die Haut, na klar.....
    Ich hab nur den Kopf geschüttelt und bin wieder gegangen....
    Ich weiss nicht, was passiert, wenn ich öfters mal krank geschrieben sein sollte. Da bin ich dann gespannt.
     
  11. philuna

    philuna Neues Mitglied

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    Hallo pat-blue,

    bist du verbeamtet?
     
  12. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    ?


    Was heisst verbeamtet? Ich bin als Quereinsteiger direkt zur Kriminalpolizei gekommen. Habe nur einen Teil der Polizeischule gemacht. Ich bearbeite hauptsächlich Sexualdelikte.
     
  13. schnurrie

    schnurrie Bekanntes Mitglied

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    Mein Chef weiß über meine Erkrankung Bescheid. Ich arbeite seit 15 Jahre in seinem Büro und habe diese kleine und wichtige Neuigkeit ca. 1 Jahr nach meiner Einstellung mitgeteilt.

    Noch heute stellt er mir seltsame Fragen und fragt ob eine Körperentgiftung und mehr Fisch essen mir nicht helfen würde! :confused:

    Aber wenn er in Zeitungen einen Artikel über Rheuma findet, liest er ihn brav durch und ich bekomme den Artikel von ihm rübergreicht.
    Insgesamt geht er mit diesem Thema sehr Hilflos um.

    Er sieht das ich mich Bemühe möglichst wenig Ausfälle zu haben. Ich sitze auch pünktlich im Büro, wenn ich wochenlang vor Schmerzen kaum geschlafen habe.
    Ihm tut das dann alles sehr leid und schickt mich freiwillig nach Hause um auszuschlafen. :)

    In einem Schub ist eine 40-Stunden Woche mega schwer. Aber es gibt ja zum Glück auch andere Tage.

    Umso wichtiger finde ich, dass man einen guten Rheumatologen an seiner Seite hat. Meine RA kennt die Situation auf dem Arbeitsmarkt ganz gut und hilft mir mit allen Mittel, dass ich Arbeitsfähig bleibe.

    Ich weiß nicht, ob es einen Unterscheid macht, ob man einen männlichen oder weiblichen Vorgesetzten hat.
     
  14. tina71

    tina71 Mitglied

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    Mein Arzt hat auch gesagt, dass ich durch die Medis die Möglickeit habe, arbeitsfähig zu bleiben, zumindest erstmal. Aber ich kann danach nicht nach Hause und mich ausruhen, da warten zwei KInder, die ihre Mami wollen und brauchen. Irgendwie muss ich die Kraft einteilen und da hilft wohl leider nur, beruflich kürzer zu treten.
    Gerade beim Lupus sieht man durch die "Rotbäckchen" ja immer so "frisch" aus und ich habe außer minimal an den Händen keine sichtbaren Verformungen der Gelenke, bin schlank und sehe für mein Alter jünger aus.... da wird man von Kollegen ( mit denen ich wenig zu tun habe ) auch mal als Simulant abgetan und manche sind sowas wie "neidisch"... weil die keine AHNUNG haben.
    Habe deshalb auch Bammel, mich jetzt neu zu bewerben. Bin eigentlich ein Perfektionist, müßte gleich mit offenen Karten spielen, schon allein, um mich selbst vor meinem Ehrgeiz zu schützen.
    Grüße von
    tina
     
  15. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hallo ihr

    Heute wurde mir bewusst, dass ich meine Beschwerden nicht verbergen kann, also hätte es auch keinen Sinn, meine Krankheit bei einem Arbeitgeber zu verschweigen. Es käme sonst nur zu merkwürdigen Gerüchten, wie hier auch schon erwähnt wurde. Die Frau von der Rentenversicherung wies mich auch darauf hin, dass dies dann im Nachhinein bei Bemerken der Beschwerden als Unehrlichkeit ausgelegt würde. Nur frage ich mich, ob ein neuer Arbeitgeber, der einen Rheumakranken NOCH ablehnen könnte, weil bis dahin kein Arbeitsverhältnis vor der Diagnose bestand, diesen wirklich nehmen würde, wenn da noch viele andere gesunde Mitbewerber vorhanden sind. Wurde jemand von euch bewusst als Rheumakranker neu eingestellt? Wenn ja, weshalb? Was war dabei ausschlaggebend? Auch bei jemandem, den man vorher nicht kannte, also keinen Sympathie-Bonus durch Schon-Kennen.
     
    #15 28. Oktober 2010
    Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2010
  16. Wolke13

    Wolke13 Neues Mitglied

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    ich bin selber auf der bösen Seite der Macht- also ein Arbeitgeber. Uns ist in der Regel die Vorgeschichte egal, hauptsache man kommt zur arbeit, tut wofür man bezahlt wird und erzählt keine Märchen. In unserem Betreib arbeiten viele Mitarbeiter. Ich kann sagen das die "Gesunden" viel öfter krank sind, wegen Erkältung, Durchfall alles mögliche. Unsere Chronisch Kranken dagegen weniger. Und wenn dann richtig, aber das ist auch keine Problem denn da weiß man in der Regel Bescheid und fühlt sich nicht an der Nase herumgeführt. Denn ich muss gestehen die ein oder andere Erkrankung, gerade an Feiertagen oder zu bestimmten Anlässen ist doch eher fragwürdig. Für jemanden für den es nicht selbstverständlich ist arbeit zu haben und der um die Besonderheit weiß überhaupt arbeiten gehen zu können, hat meißt eine andere Einstellung zu seiner Beschäftigung. Ebenso ergeht es uns mit älteren Arbeitnehmner, die oft genug gehört haben, sie wären zu alt, was völliger Unsinn ist. Auch diese Kollegen haben eine andere Einstellung zur arbeit. Ich weiß das sehr zu schätzen und bin froh das meine Chefinnen das auch so sehen.
     
  17. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu Wolke

    Ich hab auch festgestellt, dass ich im Grunde - wenn man die Tage so zusammenrechnet - relativ selten richtig krank bin, weil bei mir alles chronisch und sanfter verläuft und ich bis auf wenige Kinderkrankheiten früher nie Fieber hatte, sodass ich meiner Arbeit trotzdem nachgehen kann bzw. ich pflege dann meine fiebrige Familie. Ich kann mir vorstellen, dass meine Autoimmunkrankheit diesen positiven Nebeneffekt bewirkt, weil das Immunsystem überaktiv ist. Auch bei meinen Kinderkrankheiten früher war bei mir der Verlauf im Gegensatz zu meiner Schwester viel weniger gravierend.
     
  18. kakamu

    kakamu Neues Mitglied

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    Hi Estelle,

    ich habe sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht. Bei meinem jetzigen AG war meine Erkrankung kein Problem, ich habe vor ein paar Jahren schon mal hier gearbeitet - es war damals kein Problem, dass ich als Schwerbehinderte eingestuft bin, und ist es auch jetzt nicht. Ich leiste mehr als Gesunde und bin viel seltener krank, weil ich einfach hart im Nehmen bin und immer wieder beweisen will, dass ich kein Problemfall bin. Was Quatsch ist, wie meine Chefs zum Glück finden und mich immer mal bremsen.:top:

    Bei der Jobsuche habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht, bei zwei Jobs waren wir bereits mitten in den Vertragsverhandlungen, als ich auf meine Schwbh hinwies - und damit war das unter fadenscheinigsten Erklärungen erledigt.
    Ein anderes Mal wurde ich "trotz" der Schwbh eingestellt, musste aber auf die zusätzlichen Urlaubstage verzichten (hätte ich es einklagen wollen, hätte ich es aber bekommen, das war rechtswidrig), aber egal, ich brauchte den Job. Ich war immer da, egal wie fit, auch wenn alle "gesunden" Kollegen ständig krank waren. Dann habe ich mir eine Lebensmittelvergiftung eingefangen und musste einen Tag zu Hause bleiben. Am nächsten Tag sagte mir meine Chefin, sie habe es ja gleich gewusst, es wäre ein Fehler, eine Behinderte einzustellen. Schönen Dank auch. Das war der Anfang vom Ende ...

    Ich habe ein paar Jahre frei gearbeitet, das war praktisch, aber nicht so klasse, weil ,man nie weiß, kommen Aufträge oder nicht.
    Man/frau muss ja von irgendetwas leben. Miete und gefüllten Kühlschrank gibts nicht umsonst. Und mich von meinem Schatz aushalten zu lassen, nee, das hebe ich mir für später auf, wenn es überhaupt nicht mehr geht.

    Ich denke, es macht aber auch einen Unterschied, ob man "nur" krank oder auch als schwerbehindert bzw. gleichgestellt eingestuft ist.

    Grüße,
    kakamu
     
  19. liliana

    liliana Mitglied

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    hi, will auch meinen senf dazu abgeben.
    ich hab es meiner teamleiterin gesagt.
    die ist schon sehr nett, aber für sie gibt es keine kranken leute.
    sie nimmt das alles nicht so ernst.

    krank war ich bisher noch nicht wegen rheuma.
    bis jetzt verläuft es noch so, dass ich einigermassen durch die tage
    komme. zum glück arbeite ich aber nur 3 tage.
     
  20. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu ihr Lieben

    Also das mit dem Verschweigen würde bei mir jetzt sowieso nicht mehr gehen, weil ich derzeit überhaupt nicht mehr lange gehen/stehen kann. Und ohne Handschienen geht das Tippen auch nicht mehr.

    Das sind ja schöne Aussichten ... Meinem Schwager, der Epilepsie hat, wurde gerade die Rente gestrichen. Und von dieser Rentenversicherung erwarte ich nun Hilfe, schon ein bisschen illusionär. Bin froh, dass ich wenigstens eine erste Berufseingliederung mitmachen kann, das alles ist nicht mehr selbstverständlich. Ich wär froh, wenn ich irgendwo ein bisschen tippseln kann oder so. Es muss ja nicht ein Superjob sein. Nur stehende Arbeit oder volle Handbewegungen gehen auch nicht mehr. Tippen immer noch am ehesten mti den Schienen.
     
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