Unsicherheiten bzgl. Rheumatologin

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Nuvem, 12. Oktober 2010.

  1. Nuvem

    Nuvem Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben,
    ich lese schon seit einiger Zeit hier mit und möchte jetzt auch mal aktiv werden.
    Kurz zu meiner Geschichte: Ich bin 26 und bei mir wurde vor einem halben Jahr rheumatoide Arthritis diagnostiziert. Ich werde mit MTX (zunächst 10, dann 15mg) und Cortison (bis vor einigen Tagen 5, jetzt 2,5mg) behandelt.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit diesem Thema hier richtig bin, da es aber mein erster Beitrag ist, hat mich der Titel des Unterforums angesprochen und ich denke, dass meine Fragen recht typisch für Neulinge sind.

    Vor zwei Wochen hatte ich einen Termin bei einer niedergelassenen Rheumatologin und bin jetzt am Zweifeln, ob ich lieber weiterhin zu meiner alten Ärztin (rheumatologische Ambulanz einer Uniklinik) gehen oder wechseln soll. Vor meinem Besuch war ich mir sicher, dass mir ein niedergelassener Arzt lieber wäre, aber es gab da einige Punkte, die mich zweifeln lassen. Vielleicht können die etwas Erfahreneren unter euch ja ihre Meinung dazu äußern. Es geht um Folgendes:

    1. Laut der neuen Ärztin ist es nicht notwendig Calcimagon und Pantozol einzunehmen. Bisher wurde mir das aber immer sowohl von der "alten" Rheumatologin als auch vom Hausarzt verschrieben mit dem Hinweis auf Knochenschutz (wg. Cortison) und Magenschutz (zunächst wegen Ibuprofen und Cortison, jetzt nur noch Cortison).

    2. Bei meinem nächsten Termin in der Klinik wäre eine Knochendichtemessung dran gewesen. Als ich die neue Ärztin darauf angesprochen habe, meinte sie, das müsse ich in ihrer Praxis selbst bezahlen, sie hält es aber auch gar nicht für notwendig in meinem Alter.

    Da war noch was, aber es fällt mir grad nicht ein. Immer diese Vergesslichkeit :uhoh:

    Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. Im Moment tendiere ich eher zur 1. Ärztin, aber vielleicht hat die 2. ja recht und das alles ist wirklich unnötig :confused:
    Über ein paar Meinungen würde ich mich sehr freuen!

    Viele Grüße an diesem sonnigen Tag!
     
  2. luke

    luke HYLO-VFKQHJJHULVFK

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    hallo Nuvem,

    erstmal herzlich willkommen.
    am besten hilft da wohl das bauch gefühl.
    ich kann dir nur sagen das magenschutz und calziumcarbonat (ich glaube über 90% aller produkte verwenden calziumcarbonat) nicht zusammen genommen werden sollten. das problem ist das das calziumcarbonat wohl nicht mehr verdaut werden kann wenn die magensäure gehemmt wird. dazu gibt es ein studie. auf dauer führt der magenschutz wohl zu osteoporose. die studie findest du hier.
    das die knochendichtemessung geld kostet ist mir auch bekannt (ca. 40 €), ruf doch mal die kk an und frag ob die die kosten übernehmen.
    du solltest daran denken das die uniklinik einfacher neue medis verschreiben kann bzw. auch medis die nicht für deine krankheit zugelassen ist, das könnte eventuell ein vorteil sein.


    gruß

    luke
     
  3. bobbi96

    bobbi96 Neues Mitglied

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    Liebe Nuvem,

    meine Rheumatologin hat mir während der Zeit der Cortisoneinnahme Calcium + Vitamin D (Brausetabletten von ALDI, weis aber nicht mehr, wie sie heißen, ist schon einige Zeit her) empfohlen, Magenschutz-Tabletten (Omeprazol) eine Stunde vor den Schmerztabletten einwerfen, damit sich im Magen ein Schutzfilm bildet. Nun schlucke ich Magenschutz nur noch, wenn ich Ibu nehmen muss.

    Eine Knochendichtemessung (Schenkelhals und Wirbel, T-Score Messung) hat sie empfohlen, muss aber nicht sein. So hat man eventuell für spätere Zeiten einen Vergleich. Aber Du bis ja noch jung.

    Tja, höre auf Dein Baugefühl, wie es luke schon schrieb.

    Einen schönen Abend noch

    Alles Gute - Ute
     
  4. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Hallo Nuvem,

    bei der Arztwahl ist es extrem wichtig, dass man sich dort verstanden und sicher fühlt, d. h. dass auch ein Vertrauensverhältnis entsteht. Daher auch von mir der Hinweis auf das Bauchgefühl. Ich finde es auch immer wichtig, dass man mit dem Arzt reden (=diskutieren) kann.
    Die zweite Frage die man sich stellen sollte, ist was der Arzt für einen tun soll. Bin ich bereits komplett diagnostiziert und medikamentös gut eingestellt, dann habe ich sicherlich etwas andere Anforderungen an den Arzt als wenn meine Krankheit schwer in den Griff zu bekommen ist.

    Der Vorteil bei Klinikärzten liegt sicherlich darin, dass sie besser Untersuchungen veranlassen können und auch Medikamente anders verordnen können. Außerdem sind sie üblicherweise dichter an der Forschung und somit auch an neuen Medikamenten. Andererseits sind die Wege zu niedergelassenen Rheumatologen oft kürzer.

    Ich persönlich finde für mich eine Mischung gut. Für neue Medikamente und die gründliche Überprüfung meines körperlichen Zustands ist die Klinik gut und für den allgemeinen Umgang mit der Krankheit und der Grobplanung wie es weitergeht, bevorzuge ich meine niedergelassene Ärztin.

    Vielleicht gibt es ja in deiner Gegend noch weitere niedergelassene Rheumatologen, mit denen du besser klar kommst?

    Übrigens - meine Ärzte halten durchgängig einen Magenschutz und ein Calcium-Vitamin D3-Präparat für notwendig.

    Liebe Grüße,

    Birte
     
  5. Nuvem

    Nuvem Neues Mitglied

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    Vielen Dank für eure Antworten :)
    Ja, das Bauchgefühl.., Das ist zwar ein guter Tipp, aber leider spinnt das im Moment und sagt mir ständig was Anderes. Deshalb will ich versuchen, die Sache ein bisschen sachlicher zu betrachten und herauszufinden, wer vielleicht eher recht hat. Eure Beiträge zeigen mir aber, dass es wohl 100 verschiedene Ansichten gibt, selbst unter den Spezialisten. Das ist meiner Entscheidung natürlich überhaupt nicht förderlich ;)
    luke: Danke für den Link. Meint ihr, ich kann das bei meiner Ärztin mak ansprechen, falls sie nächstes Mal wieder sagt, ich soll weiterhin Calcimagon und Pantozol nehmen? Habe die beiden Sachen noch leer gemacht und nehme ab heute nichts mehr davon ein. Dazu kommt noch, dass ich auf Empfehlung der neuen Ärztin mein Cortison reduziert habe. Sie hat auch darauf hingewiesen, dass ich mich mit der Einnahme weniger Tabletten bestimmt besser fühlen würde und das hat mich natürlich gefallen. Ob ich wohl der Anderen davon erzählen soll? Das hier angesprochene Vertrauensverhältnis ist bei keiner der beiden da. Ich fühle mich zwar nicht total unwohl und finde beide sehr nett, aber es könnte noch besser sein.

    Das Argument mit den besseren Möglichkeiten ist mir erst bei der Sache mit der Knochendichtemessung bewusst geworden. Eigentlich ja schon ein Argument für die Klinik. Wobei ich sagen muss, dass ich die zusätzlichen Kosten gerne auf mich nehmen würde, wenn ich wüsste, dass ich bei der niedergelassenen Ärztin gut/besser aufgehoben bin.

    Mir ist übrigens noch der andere Punkt eingefallen, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Es gibt zwei Stellen an meinen Fingern, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, dass sie sich verändert haben. Krumme Finger hatte ich schon immer, aber das ist neu. Meine alte Ärztin meinte, das könne schon an der Krankheit liegen, aber sie kann das nicht beurteilen, weil ich ja kein Foto von meinen "gesunden" Fingern habe und daher kein Vergleich möglich ist. Die andere Ärztin war sich ganz sich, dass ich mir das nur einbilde, weil sich nach so kurzer Zeit noch nichts verändern kann. Stimmt das? Hier im Forum habe ich schon andere Sachen gelesen.

    Birte: Ich weiß gar nicht, ob ich medikamentös gut eingestellt bin. Die Schmerzen sind noch da, wenn auch meistens nur sehr schwach und mir kam es so vor, als wäre die Besserung nicht unbedingt abhängig von der Basistherapie verlaufen. Kann auch sein, dass der Schub einfach abgeklungen ist.
    Was die Gegend angeht: Als es angefangen hat, habe ich noch in meiner Heimatstadt gewohnt. Die beiden beschriebenen Ärzte sind dort. Mittlerweile bin ich aus beruflichen Gründen umgezogen und wohne in einer Kleinstadt, in der es keine Rheumatologen gibt. Mein neuer Hausarzt hat mir von einem Rheumatologen 1/2h von hier erzählt. Den könnte ich auch noch ausprobieren.

    Ich hab jetzt ganz schön durcheinander geschrieben, wie es mir gerade in den Sinn gekommen ist :o

    Ich habe mich noch nicht entschieden, tendiere aber dazu, auf jeden Fall noch den nächsten Termin in der Klinik wahrzunehmen und dann zu entscheiden.
     
  6. luke

    luke HYLO-VFKQHJJHULVFK

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    hallo,

    ich habe meinen doc auf die studie angesprochen, er kannte diese nicht. am ende entscheide immer ich was ich nehme und was nicht. welches produkt du kaufst kannst du doch selber entscheiden.

    ich würde dir empfehlen dich für einen arzt zu entscheiden und keinen weiteren auszuprobieren. die menschlichkeit bleibt halt auf der strecke das darf man aber nicht persönlich nehmen. wenn du probleme mit dem arzt hast dann würde ich ihn darauf ansprechen und erst dann eventuelle konsequenzen ziehen. viel wichtiger ist das du dich informierst und du mit dem arzt gemeinsam die entscheidung für eine behandlung triffst. alle ärzte haben heute druck und viele patienten das darf man nie vergessen.

    fang mal an deine finger zu dokumentieren und am besten auch alles andere, also ein schmerztagebuch. wenn du keine schmerzen und/oder bewegungseinschränkungen an den fingern hast würde ich es erstmal bei der beobachtung belassen.


    ich habe auch zum teil oft noch einen grundschmerz den ich mit den medis nicht weg bekomme. es ist halt wichtig das du ein möglichst "normales" leben führen kannst. ich bekomme ein biological (enbrel) und selbst unter diesem medi ist man nicht immer 100% schmerzfrei.
    um die schmerzen 100%ig auszuschalten müßte man erstmal die ursache dieser erkrankungen kennen und wenn diese bekannt wäre fängt die arbeit erst an.

    gruß

    luke
     
  7. Nuvem

    Nuvem Neues Mitglied

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    ja, ich kann entscheiden was ich nehme. Nur hat sich diese Entscheidungsfähigkeit bei mir in Hinsicht auf die Krankheit fast völlig verabschiedet :( Früher konnte ich das immer sehr gut: Ich hab richtige Medikamente nur genommen, wenn es nicht anders ging, habe mich sonst mit pflanzlicher Medizin und Hausmittelchen versorgt und das hat auch immer geklappt (nur so als Beispiel). Die rheumatoide Arthritis scheint mir aber zu groß für solche Entscheidungen. (Noch?) schüchtert sie mich zu sehr ein und ich weiß nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Schließlich hat sie mir einige meiner größten Lebensträume genommen und ich bin deshalb stinksauer, aber vor allem traurig und verängstigt. Deshalb habe ich gehofft, diese Entscheidungen den Ärzten überlassen zu können. Irgendwie bereue ich es, eine zweite Ärztin aufgesucht zu haben. Hätte ich das nicht getan, wäre ich jetzt nicht so verunsichert. Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Vielen Dank für deine Idee mit dem Schmerztagebuch. Ich schau in den nächsten Tagen mal nach einem hübschen Büchlein, das mich begleiten kann. Hast/hattest du sowas auch? Vielleicht kann mir das ja auch helfen, meinen Körper wieder besser zu verstehen. Manchmal (vor allem am Anfang) kam er mir so fremd vor und ich hatte das Gefühl, dass z.B. meine Hände gar nicht mehr zu mir gehören.

    Mich mit den Ärzten richtig auseinanderzusetzen muss ich wohl noch lernen. Habe irgendwie Bammel davor, von meinem anderen Arztbesuch zu erzählen, aber das bringt ja keinem was.

    Ja, möglichst normal kann ich mein Leben wieder führen. Ich habe zwar immer noch einige Einschränkungen, aber immerhin gibt es mittlerweile Tage, an denen ich stundenlang gar nichts merke. Das ist schon ein riesiger Fortschritt und macht mich sehr glücklich.

    Vielen Dank nochmal, dass du/ihr auf mich eingeht. Das zu schreiben hat mir zwar die Tränen in die Augen getrieben, aber das ist ja auch nicht immer das Schlechteste. Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt und hoffe, auch mal was Konstruktives beitragen zu können. :)
     
  8. luke

    luke HYLO-VFKQHJJHULVFK

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    evil-hausen
    hallo,

    ein schmerztagebuch habe ich nie geührt, ich kenne aber leute die so etwas führen und auch bei ihrem rheumatologen abgeben zur dokumentation. ich selber muß beim rheumi immer einen zettel ausfüllen wie es mir die letzten sieben tage ging, nur ist das intervall meist zu kurz (zusätzlich passen die fragen überhaupt nicht zu meinen beschwerden). so ein tagebuch spiegelt das viel besser wieder.

    ich habe einen tollen tipp für dich bezüglich deiner finger/hand von einer freundin. nimm ein kariertes blattpapier und male deine hand ab. später kannst du die hand wieder abmalen und könntest so einen objektiven vergleich machen.

    vielleicht solltest du dir überlegen therapeutische hilfe zu suchen um dich mit deiner krankheit auseinander zu setzen. ich hatte/habe auch schon eine überweisung, habe aber den letzten schritt bisher nicht gemacht. die krankheit ist halt wie ein aktienkurs es geht auf und ab, ich befinde mich zur zeit in einem hoch und komme ganz gut klar damit (ich klopfe auf holz). der austausch mit anderen hat mir auch sehr geholfen, ich habe hier sehr viele nette menschen kennengelernt mit denen ich auch persönlichen kontakt pflege und die mir immer wieder kraft und zuversicht geben. ich hoffe ich kann es ihnen auch geben (aber das ist ein anderes thema). vielleicht liegt es daran das ich die therapie zur zeit nicht brauche.

    gruß

    luke
     
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