Hallo zusammen, ich bin neu hier, Anfang 30, und seit Beginn des Jahres ist Psoriasis Arthritis diagnostiziert worden. Mein Rheumatologe hat mir Sulfasalazin (2-0-2) + Indomet (1-0-1) verschrieben. Ich leide unter starken Nebenwirkungen, Schwindel, Schummrigkeitsgefühl, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, teilweise eine Art Depression. Vor der Krankheit und besonders vor Beginn der Einnahme der Tabletten war ich geistig u körperlich immer total fit. Wurde dann zum HNO geschickt, der hat aber nichts festgestellt. Bin mir eigentl sehr sicher, dass dies Nebenwirkungen der Tabletten sind, die aber vor allem auch mein Leben total beeinträchtigen. Hab auch große Angst durch dieses Leiden, meinen Job zu verlieren, da ich die Leistung nicht mehr erbringe und keinen Stress aushalten kann. 1) Habt ihr ähnliche Erfahrungen und was kann ich machen? Gibt es bessere Medikamente ohne solche Nebenwirkungen? Schadet es nicht auch, jeden Tag über Jahre diese Medis zu nehmen? 2) Werde ich diese Gelenkentzündungen (Knie, Zeh, Schulter) irg.wann mal wegbekommen oder ist diese Krankheit "lebenslänglich"? Vielen Dank für eure Hilfe. Gruß Marvin
hallo Marvin110274, erstmal herzlich willkommen bei r-o. ich habe sulfasalazin 3 jahre ohne nw genommen. sulfa ist eher die "einstiegsdroge", weil günstig. wenn du glück hast hilft es dir, bei mir nicht ausreichend. müdigkeit kenne ich im zusammenhang mit der krankheitsaktivität aber viele medis können durchaus auch damit im zusammenhang stehen. meist ist eine solche krankheit lebenslang da die ursache all dieser autoimmunerkrankungen unbekannt ist und nur die symptome behandelt werden und/oder das immunsystem unterdrückt wird. es kann aber jederzeit zu einem stillstand (remission) kommen mit oder auch ohne medikamente. mit den medis solltest du die entzündungen in den griff bekommen. um schaden wegen den medis und der krankheit zu verhindern bzw. gering zu halten solltest du in guter ärztlicher behandlung sein (internistischer rheumatologe). meist verläuft die krankheit in schüben, es gibt also phasen wo es dir gut und phasen wo es dir schlecht geht (ich vergleiche es gerne mit einem aktienkurs). ich habe nicht die gleiche erkrankung wie du, meine heißt morbus bechterew. hier kannst du infos zu deiner erkrankung finden: http://www.rheuma-online.de/a-z/p/psoriasisarthritis.html man könnte sagen wir sind krankheits verwandt. gruß luke
Hallo schließe mich Luke an. Nehme Sulfa schon viele Jahre. Habe auch einen Bechti mit peripherer Gelenkbeteiligung. für die periphere ist auch das sulfa gedacht. Nehme aber 3-0-3. Hab auch keine Nebenwirkungen. bin aber auch chronisch Müde und Erschöpft und auch das schließ ich mich Luke an. Das ist eine Nebensache der Erkankung. Eine Depression hatte ich zu Anfangszeiten kurzfristig. Aber im Grunde auch kein Wunder. Denn das Leben stellt sich oft komplett um, Freunde wenden sich oder Partner und der Kampf auf der Arbeit. Damit hängt halt vieles zusammen. Hab mein Leben dann wieder in den Griff genommen und seitdem ist alles gut. Es ist immer das Ziel der Rheumatologen diese Entzündungen mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Ob es klappt oder nicht, ist bei jedem betroffenen anders. LG Melly PS: Schwindel steht beim Indometacin als Nebenwirkung aufgelistet und psychische Veränderungen. Siehe Link, Beipackzettel: http://de.wikipedia.org/wiki/Indometacin
Hallo Marvin, ich habe auch PSA, aktuell sogar ohne Medikamente. Zu Beginn meiner "Rheumakarriere" hieß es seronegative Oligoarthritis und ich bekam auch Sulfasalazin. Das wurde aber 8 Monate später wegen fehlender Wirksamkeit abgesetzt. Was du mit der Müdigkeit schilderst, ist mir aus dieser Zeit auch sehr bekannt. Ich hätte 26 Stunden pro Tag schlafen können. Meine damalige Hausärztin hat dann mal meinen Eisenspiegel geprüft und musste feststellen, dass dieser leer war. Somit bekam ich ein Eisenpräparat und damit wurde die extreme Müdigkeit tatsächlich besser. Die rückgehende Müdigkeit führte dann auch dazu, dass die Konzentration wieder besser wurde. Bei mir hing beides zusammen. Sprich die Probleme mit deinem Doc ab - er sollte erkennen können, ob hier tatsächlich noch etwas dahinter steckt oder ob es tatsächlich die Nebenwirkungen der Medikamente sind. Grundsätzlich bedeutet die Krankheit "lebenslänglich" nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft, aber mit den richtigen Medikamenten kann man soweit Ruhe in die Sache bekommen, dass man sein altes Leben fortführen kann. In diesem Stadium befinde ich mich aktuell. Ich lebe mein Leben mit der kleinen Einschränkung - ich kann nicht mehr auf allen Vieren krabbeln - aber mit 34 bin ich aus dem Alter glücklicherweise raus LG stoppel