Gelenkzerstörung - wann?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Gertrud, 3. September 2010.

  1. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Hallo!

    Ich bin frisch in Behandlung, PSA, und nehme MTX. Betroffen sind vor allem die Mittelfinger.

    Mein Rheuma-Doc spritze Cortison direkt ins Gelenk und meinte, man müsse aufpassen, dass die Entzündung schnell zurückgeht, damit das Gelenk nicht zerstört wird. Klingt logisch - nur nach 3 Tagen waren Schmerzen und Schwellung wieder da.

    MTX wirkt ja auch erst nach einigen Wochen. Cortison nehme ich nicht - nur Schmerztropfen, wenn es allzu arg ist.

    Muss ich befürchten, dass die Fingergelenke so schnell - innerhalt weniger Wochen - zerstört werden? :uhoh:

    Und wenn ja - was kann man da sonst noch machen, außer Cortison?

    LG - Gertrud
     
  2. Melanie_1972

    Melanie_1972 Neues Mitglied

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    Hallo

    in ein paar Wochen geht es normalerweise nicht mit der Gelenkzerstörung. Dauert alles seine Zeit aber jeder Entzündungsprozess hinterläßt seine Spuren, bis halt irgendwann Schäden vorhanden sind.

    Der Prof meiner Rheumaklinik sagte mal zu mir, die Schäden der aktuellen Entzündung sehen wir frühestens ein Jahr später auf dem Röntgenbild.

    Habe auch schon seit einem Jahr massive Entzündungen in den letzen 2 LWS Wirbeln und bei mir ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Spangen bilden.


    LG
     
  3. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Hallo,

    leider ist es so, dass die Frage nach dem Wann nicht beantwortet werden kann. Es gibt Menschen die sitzen nach 2 Jahren bereits im Rollstuhl oder haben so verkrümmte Hände und Finger, dass sie für viele Alltagsdinge Hilfe brauchen und andere können nach 10 Jahren noch laufen und die Hände verändern sich kaum. Dazwischen ist es natürlich alles Mögliche möglich. Ich lernte in 2007 eine junge Frau kennen die bereits nach 4 Monaten im Rollstuhl sass und meine Mutter z. B. die ihre Diagnose CP im Jahr 1967 bekam, kann heute noch auf ihren eigenen Beinen durch die Welt gehen. Jeder hat seine eigene Krankheit und bei jedem läuft es anders. Wenn Du wissen möchtest wann Zerstörungen einsetzen ist das genauso wie wenn Du wissen wolltest was am 17. Juli 2013 für Wetter in Berlin ist. (mir fiel kein blöderer Vergleich ein).

    Liebe Grüße und alles Gute
    Gabi
    bibi, ro-lerin seit 06/2003
     
  4. delphin

    delphin Guest


    Hallo Gertrud

    Bei mir wurden auch schon einige Gelenke (Finger, Schulter ,Zehen) mit Cortison unterspritzt.Bei einigen merkte ich schnelle Besserung,bei anderen trat eine Linderung viel Später ein.In der Schulter zum Beispiel garnicht. Ist alles jetzt ein halbes Jahr her. War nun zur Kontrolle,der Zustand der Gelenke hat sich nicht verschlechtert,ganz so schnell geht das nicht.
    Muß aber auch sagen das ich zusätzkich immer Cortison nehme.Ich habe mich auch immer dagegen wären wollen, aber nun nicht mehr.Es geht mir wesentlich besser damit.

    Ich hoffe Du und Arzt finden die richtige Lösung für Dich.

    Ein schönes We....LG. der delphin

    Lassen wir die Sonne :a_smil08: in unsere Herzen
     
  5. DesperadoGirl

    DesperadoGirl Mitglied

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    Bayern
    Hallo,

    wie die anderen schon schrieben...es ist eine tückische Krankheit die nahezu keinen Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist. Sicher ist da erst mal gar nichts und wenn man Schmerzen hat, muss dabei nicht unbedingt ein Gelenk zerstört werden und andersrum, wenn man nicht so die Megaschmerzen hat, kann das trotzdem ausreichen, einem Gelenk einen tüchtigen Treffer zu versetzen. Ich durfte Letzteres erfahren. Ich wurde ein Jahr fälschlich auf Sehenenscheidenentzündung behandelt und schon nach dieser kurzen Zeit war mein Handgelenk komplett zerstört :eek:. Wenn ich andererseits meine Schwimu anschaue, die hat seit ca. 20 Jahren Rheuma und kann ihre Schmerzen manchmal kaum aushalten, aber deren Gelenke sind alle noch intakt.
     
  6. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Danke für eure Antworten.

    Ja,mir ist schon klar, dass man nicht verallgemeinern kann. Aber wo sollte ich nachfragen, wenn nicht hier - wo es Erfahrungswerte gibt!? Und darum geht es mir ja, nicht um eine Kristallkugel ... niemand weiß, was am "17.Juli 2013 für Wetter in Berlin ist" ... bis dahin kann auch ein Nichtrheumatiker im Rollstul sitzen, weil er vom Bus überfahren wurden .... :rolleyes:

    Meine Frage war eher: wie lange kann man abwarten? Wenn MTX erst nach 6 bis 8 Wochen wirkt - kann man sich solange mit Schmerz-Medis über Wasser halten oder sollte man doch noch mal beim Rheuma-Doc nachfragen, weil auch schon in der Zeit das Gelenk zerstört sein kann ... :confused:

    LG - Gertrud
     
  7. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    liebe gertrud, wenn man "frisch dabei ist" ist man besonders besorgt und hat natürlich viele fragen, wär ja komisch, wenn nicht ;)
    ich verstehe deine besorgnis!

    so wie ich das lese ist deine frage verstanden worden und mehrfach beantwortet im sinne von: es gibt keine eindeutige aussage dazu, da jede erkrankung bei jedem anders verläuft. geh davon aus, dass in den von dir genannten zeiträumen nichts dramatisches passieren wird.

    die fragestellung ist so "verwirrend" ;) denn schmerzmedis haben ja mit einer möglichen gelenkzerstörung wenig zu tun. eine wirkliche zerstörung verhindern können nur basismedikamente (cortison hat eine leichte wirkung).
    hinsichtlich der schmerzen können dir die verordneten schmerzmedikamente bis zum wirkungseintritt helfen, häufig wird dafür cortison gegeben. eine combination von cortison und nsar ist nicht ganz so glücklich, da nw möglich sind.

    alles gute, marie
     
    #7 3. September 2010
    Zuletzt bearbeitet: 3. September 2010
  8. Aquarell

    Aquarell Sharpie

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    Hallo Gertrud,

    für mich klingt es so, als wärst du in guten Händen. Dein Doc hat dir die Schmerzmedis bestimmt auch verschrieben, damit du erstmal schmerzfrei bist, bis die Basismedis greifen.
    Es ist leider so, das fast alle Basismedis eine Zeitlang brauchen bis deren Wirkung eintritt, manche sogar über ein halbes Jahr. Und viele von uns mußten auch erst mehrere Baisismedis durchprobieren bis sie das richtige hatten.
    Bis dahin müßen wir uns eben mit Cortison und Schmerzmedis "über Wasser" halten. Die Gelenkschäden hängen ja auch mit der Schwere der Entzündung zusammen, oder auch wie ausgedehnt sie sind und da kann Corti doch auch einiges "lindern".

    Darum ist es ja auch so wichtig möglichs frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen.
     
  9. Melanie_1972

    Melanie_1972 Neues Mitglied

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    Hallo

    kann Aquaraell und meinen Vorredner nur beipflichten. Alles dauert seine Zeit und jeder Verlauf und Patient ist anders. Es gibt kein Schema F.

    LG

    Melly
     
  10. eierwally

    eierwally Neues Mitglied

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    Also ich bin ja kein Arzt, aber ich habe diese Frage auch schon öfter an die verschiedenen Ärzte gestellt, und soweit ich das verstanden habe geht das nicht so schnell.
    Also die 6-8 Wochen bis das MTX wirkt sind sicher kein Problem. Scheinbar ist es eben ein Problem, wenn die Krankheit zu spät entdeckt wird. Aber sobald man etwas wirkungsvolles dagegen tut, sollte man sich keine Sorgen machen.
    Aber wie gesagt, bin auch nur Laie, die schon mit einigen Ärzten darüber gesprochen hat.
    lg
    chrissi
     
  11. roco

    roco Guest

    "schönes thema"

    ich habe von einem neurochirurgen diagnostizierte polyarthrose...

    ich habe morgens steife hände bis fast zum ellenbogen. verbunden mit argen schmerzen. 10min heißwassergymnastik sorgen für beweglichkeit, aber die schmerzen bleiben.

    ich kann nachts nur ca. 30min am stücj schlafen, werde von schmerzen auf der "liegeseite" geweckt und kann mich nur mit schwung, ohne zu hilfenahme der hände und arme umdrehen... denn die sind arg steif und urisch schmerzhaft.

    ich habe mir das daumengelenk mit corti unterspritzen lassen, bis zum oberen glied... das ist der einzige schmerzarme bereich seit wochen, leider möchter der arzt nicht beide hände komplett unterspritzen...

    ich habe einen termin zur "messung der nlg" ??? am 26.9. und einen termin beim theumatologen (ersttermin) im februar. meine hausärztin tut nix, aufgrund neg. rheumafaktors.

    fakt ist, wenn ich nicht schnell eine lösung für das schmerzproblem finde muss ich kündigen... probezeit endet am 30.9. bis dahin geht das wohl ohne konsequenzen. ich arbeite mit den händen und fingern in der feinmontage, ohne vernünftige schmerzmedis wird das nix auf dauer....

    was kann ich noch tun? sorry, das ich mich in diesen fred einklinke...:o
     
  12. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Das KANN es doch einfach nicht sein - ich bin immer völlig fassungslos, wenn ich das lese!!! Ersttermin im FEBRUAR !?!?!?!?! Mit solchen Schmerzen!!!!????? :uhoh:

    Ich hatte 3 (!!!!!) Ärzte (Hausarzt, Hautarzt, Internist), die - OHNE überhaupt einen Blutbefund zu haben - einen Termin beim Rheumatologen für mich ausgemacht hätten!!!! Und ich hatte zu dem Zeitpunkt "nur" ein Gelenk im Mittelfinger betroffen. Ich hatte dann einen Termin beim Rheuma-Doc - dem einzigen in der Stadt - innerhalb von 6 Tagen!

    Wenn ich das hier so lese, dann fällt mir echt nix mehr ein. Ohne Hände kann man nicht arbeiten - und nur mit Schmerz-Medis sich vollstopfen, das kann es ja wohl auch nicht sein!?:sniff:

    Alles Gute!
     
  13. Melanie_1972

    Melanie_1972 Neues Mitglied

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    dann hast du absolutes Glück. Ich bekomme kaum einen Termin unter 6 Monate! und bin seit 14 Jahren krank

    LG

    Melly
     
  14. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    @ Gertrud

    da frage ich nur: privat oder kasse?

    bei gkv, manche ärzte arbeiten ende des quartals nicht gerne für lau (wie zeitweilig von ihnen geklagt wird).
    gruss
     
  15. Melanie_1972

    Melanie_1972 Neues Mitglied

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    Kasse und bei mir ist eher das Problem, dass sie eh nichts mehr machen können. Hab ich einen Horror Schub, wie es jetzt über viele wochen war, dann muss ich da durch. Konnte selbst stationär nicht bleiben, da ich einer Studie bin. Sonst hätte ich mein Studiemedikament nicht bekommen.

    Also durfte ich wieder nach hause fahren, trotz super schlechter Werte. Letzte woche war dann das Studien MRT da und der Arzt war sprachlos, so massive Entzündungen und Bandscheibenvorwölbungen habe ich in der LWS. Und das sagt dann wohl alles, zudem es der Oberarzt einer Rheumaklinik ist.

    Konnte 5 Wochen fast nicht mehr gehen und mein vor Ort Rheumatologe macht null. Weil er eh nicht weiß, was er noch machen kann.

    Also macht der Hausarzt was er kann.

    LG

    Melly
     
  16. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    @Bise ... ich bin Kassenpatient.
     
  17. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Bingen
    Hallo,

    da melde ich mich doch auch noch mal. Ich bin auch Kassenpatient und bei mir ging es auch sehr schnell, allerdings hatte ich da großes Glück, denn es gab einen Arzt - kein Rheumatologe - der mir meine Schmerzen und Probleme geglaubt hat, der die szintigrafischen Auswertungen und die regelmäßigen Blutuntersuchungen nicht angezweifelt hat. Als er eine Ärztin für 6 Monate in seiner Praxis hatte, die sich auf den Facharzt für Allgemeinmedizin vorbereitete, die 18 Monate bei Frau Prof. Märker-Hermann in der Immunologie und Rheumatologie gearbeitet hat reagierte indem er ihr meine Akte gab. Diese Ärztin rief mich an und fragte ob sie mich untersuchen dürfe und nach der Untersuchung fragte sie mich, ob sie mich ihrer früheren Chefin vorstellen dürfe. Ich stimmte zu wohl wissend, dass die Wartezeit etwa 4 - 6 Monate für einen Platz dort war und ist. Dann hatte ich innerhalb von einer Woche den Termin, nach 3 Tagen die Diagnose und nach weiteren 3 Tagen den ersten Infusionszyklus. Drei Monate später wurde die Diagnose dann noch ergänzt und ind 2007 wurden die Diagnosen bestätigt.
    Vorher hatte ich allerdings sehr große Probleme, weil mir kein Arzt richtig geglaubt hat. Heute denke ich, ich habe vielleicht nicht genug gejammert und geklagt.

    LG Gabi
    bibi, ro-lerin seit 06/2003
     
  18. roco

    roco Guest

    wer jammert und klagt wird in die psycho-ecke abgeschoben... das war bei mir jedes mal der fall... das einzige, was ich bekam war ne einweisung in eine psychosomatische klinik....

    wäre kein problem für mich gewesen, wenn da wenigstens noch ein rheumatologe rumgesprungen wäre... aber so?

    hab ich 2 mal mitgemacht, jetzt können die mich mit so nem schei... mal...:mad:
     
  19. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Mein "Glück" ist vermutlich, dass meine Mittelfinger dick geschwollen und blau sind - da sieht man gleich, dass das weh tun muss ... und außerdem ist es typisch für PSA. Meine Schuppenflechte ist nicht sonderlich schlimm ausgeprägt, glücklicherweise - nur an der Kopfhaut.

    Hätte man so was im Knie oder am Fuß, dann wäre die Suche nach einer Diagnose vermutlich langwieriger.
     
  20. Syde

    Syde Mitglied

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    Nähe Rosenheim
    Will nur kurz auf die Frage nach der Zeit der Gelenkzerstörung eingehen hier.

    Im September 08 bekam ich von heute auf morgen heftige Schmerzen im zweiten Zehengrundgelenk, konnte nicht mehr auftreten oder vernünftig abrollen.
    Dann OP weil ich dachte Hallux Valgus und nach der OP wieder diese heftigen Schmerzen, im Juni 09 schickte mich mein OP-Doc zum Mrt, dort wurde festgestellt, dass die Gelenkinnenhaut angegriffen war.
    Im September 09 Termin beim Rheumadoc, der dann gesehen hat, dass der Knochen schon betroffen war.
    Ich weiß nicht wie lange die Erkrankung in mir geschlummert hat bis sie durch die Schmerzen zum Ausbruch kam, aber von heute auf morgen kann das nicht gewesen sein, ich denke auch Rheuma benötigt eine Vorlaufzeit bis es sich endlich bei uns meldet.
    Seit dem Termin beim Rheumadoc, eine Sitzung und die Diagnose stand für ihn anhand der Mrt-Bilder und weiteren Ultraschalluntersuchungen fest, bin ich mit Basismedikas ausgestattet. Ob sich in dem Gelenk von damals etwas nachhaltig verändert hat weiß ich jetzt nicht.
    Fakt ist, dass ich in allen Gelenken Schmerzen entwickelt habe seit der Zeit.

    Hoffe dir damit ein wenig geholfen zu haben.

    LG
    martina
     
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