Entzündungen, Schwellungen, Schubdauer?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Fynn, 19. April 2010.

  1. Fynn

    Fynn Mitglied

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    135
    Hallo zusammen,


    Ich habe da mal ein paar Fragen. Und zwar bin ich mittlerweile reichlich verzweifelt wegen unserem knapp 4- Jährigem Sohn. Er hat mittlerweile seit Anfang November letzten Jahres schubweise auftretende Gelenkschmerzen. Damals wurde ein Erguß in beiden Hüftgelenken gefunden und ein Hüftschnupfen diagnostiziert. Nach einer Leistenbruch-OP 3 Wochen später hatte er auf einmal morgens solche Schmmerzen im Knie, dass er keine Treppen mehr steigen konnte. Das ging ca. 4 Wochen so (er bekam Ibuprofen), dann wurde es langsam besser. Wegen einem Fieberschub mit Eiweiß im Urin wurde er dann nach Garmisch eingewiesen. Dort konnten sie keine Ergüsse feststellen und nur eine leichte Bewegungseinschränkung am linken Ellenbogen. Aufgrund der erhöhten Entzündungswerte und einem positiven Mykoplasmentiter bekam er dann die Diagnose reaktive Arthritis und bekam ein Antibiotikum verordnet. Das Ibu sollten wir bis Anfang März ausschleichen. Haben wir auch getan. Genau eine Woche nach dem Absetzen vom Ibu bekam er wieder einen so starken Schmerzschub, dass wir nach ein paar Tagen erneut mit dem Ibu anfingen. Wir sollten dann gleich wieder nach Garmisch, da gab es aber erst fast 3 Wochen später ein freies Bett. Wir kamen am 8.4. nach Garmisch, dort konnten sie wieder nichts feststellen, nur der ANA-Wert war leicht gestiegen (jetzt 1:160), aber sonst keine Entzündungen oder Ergüsse. Die Gelenkfunktion hatte sich leicht verschlechtert, nun sind auch der rechte Ellenbogen, das linke Handgelenk und das linke Sprunggelenk sowie der rechte Daumen betroffen, aber nicht dramatisch, nur so, dass es heißt, es sollte beweglicher sein.Er hat auch Schonhaltungen v.a. was das linke Knie angeht, sowie beide Handgelenke, wie sie wohl ganz typisch sind, meinte die Physiotherapeutin. Der Arzt war sich nicht sicher, ob im linken Sprunggelenk ein kleiner Erguß ist und beim nächsten US nach 5 Tagen war nichts mehr zu sehen. Wir wurden ohne Diagnose nach Hause geschickt. Sie glauben zwar, dass er irgendwas hat, da sie einmal gesehen haben wie er auf das Ibu reagiert. Erst wollte er sich nicht bewegen, nicht rumlaufen, lag nur auf dem Bett am Morgen und eine 1/2 - 3/4 Stunde nach der Einnahme von Ibu sprang er auf einmal rum. Aber sie wissen nicht was es ist, weil die Ergüsse bzw. Entzündungen fehlen.

    So, dass war jetzt die Geschichte und jetzt kommen meine Fragen:

    Kann ein Schub 2-3 Wochen dauern und dann wieder abklingen, so dass man nicht mehr wirklich was sieht? Den letzten wirklich schlimmen Tag hatte mein Sohn nach 3 Wochen, 10 Tage bevor wir nach Garmisch kamen, dann wurde es langsam besser.

    Kann es sein, dass Ergüsse innerhalb von einigen Tagen wieder verschwinden? Beim seinem "hüftschnupfen" im November war es so, dass man Montags die Ergüße in beiden hüften gesehen hat, am Freitag aber schon nicht mehr. Er hatte im Dezember auch mal 2 geschwollene, schmerzende Finger, aber die Schwellung war nicht dramatisch und nur im Vergleich mit der anderen Hand zu sehen und war auch nach 2-3 Tagen wieder verschwunden. Auch jetzt sind immer mal hin und wieder einzelne Finger etwas dick, aber eben auch immer nur 1-2 Tage und nicht so, dass es einem sofort ins Auge springt.

    Ich bin echt verzweifelt, wenn mein Kleiner nachts zu mir ins Bett kommt und sagt, dass seine Knie und Ellenbogen so weh tun und er nicht mehr schlafen kann und kann nicht glauben, dass da so gar nichts zu finden ist.
    Gibt es noch andere Untersuchungen, die weiterhelfen würden? Beim Röntgen waren lediglich die Wachstumsfugen an den Knien auffällig, die sehen irgendwie "unruhig" aus, laut Arzt, nicht so schön glatt, wie sie sein sollten.
    Über den einen oder anderen Tipp würde ich mich echt freuen.

    LG, Kathrin
     
  2. heyjude

    heyjude Neues Mitglied

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    Hi, das tut mir wirklich leid mit deinem Sohn, ich kann mir vorstellen dass das als Mutter nicht auszuhalten ist.
    Ich drücke dir schon mal alle Daumen dass das bald besser wird.

    Zu deinem Fragen: ich kann dir nur sagen wie das bei mir ist. Ich weiss auch nicht wie sich das bei Kindern verhält, ich selbst habe erst mit 17 Morbus Bechterew bekommen, mit 22 dann auch in den peripheren Gelenken.

    Ich kann einen Schub in einem Gelenk haben und wenn er weg ist ist da nichts mehr zu sehen. Ergüsse bilden sich bei mir auch manchmal erstaunlich schnell zurück.
    Als ich damals mit einem richtig dicken Knie in der Rheumaklinik auflief und bei der Erstuntersuchung gefragt wurde ob ich denn in dem anderen Knie nichts merke - dort wäre auch schon was zu sehen, da war ich erstmal bedient. Damit will ich nur sagen: nicht immer merkt man alles was los ist und auf der anderen Seite sieht man auch nicht immer alles auf dem Röntgenbild was grade losgeht bzw. sich bemerkbar macht durch Schmerzen.
    Ich habe auch Gelenke, in denen mal eine Entzündung aktiv war, jetzt nicht mehr und in denen ich aber merke (ohne dass es dick wird), dass dort grade etwas vor sich geht.

    Wart ihr bei einem Rheumatologen oder geht es immer direkt in die Klinik?
    Ich fühle mich bei einem guten Rheumatologen besser aufgehoben als im Krankenhaus.

    Ich wünsche euch beiden alles Gute und fühle ein bisschen mit euch.
     
  3. Fynn

    Fynn Mitglied

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    Danke dir für die Antwort. Wir wurden bisher immer direkt nach Garmisch in die Klinik geschickt, da es hier nur noch eine Alternative gibt und dort sind nur sehr schwierig Termine zu bekommen, da es der einzige Kinderrheumatologe in einem riesigen Gebiet ist. Ich habe dort für Mitte Juni einen Termin bekommen, den ich Anfang Februar vereinbart habe.

    Zumindest klingt es aber so, als könnte er doch irgendwas haben, nur dass er immer "zu spät" untersucht wurde, da die schlimmsten Schmerzen jedes Mal bisher schon deutlich nachgelassen hatten, wenn wir in der Klinik waren.

    Ich war in der Klinik auch nicht so ganz glücklich, da die eine Oberärztin innerhalb von 2 Minuten die Diagnose "Wachstumsschmerzen" gestellt hat, ohne die Vorgeschichte zu kennen, er nur 30 Sekunden von ihr untersucht wurde und zwischendurch noch 2x telefoniert wurde. Das wurde zwar wieder relativiert, aber es hinterläßt doch ein blödes Gefühl.
     
  4. Patty

    Patty Mitglied

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    877
    Hallo Kathrin,
    ich habe mir angewöhnt die dicken und roten Gelenke meiner Tochter zu fotografieren. Klingt blöd, aber wie willst du beweisen, das sie dick sind, wenn du Wochen später erst einen Termin hast.
    Bleib am Ball, damit dein Sohn eine Diagnose bekommt.
    Gute Besserung.
     
  5. Fynn

    Fynn Mitglied

    Registriert seit:
    20. Dezember 2009
    Beiträge:
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    Hallo Patty,

    ja, auf die Idee hätte ich schon längst mal kommen können:confused:. Ich habe gerade in seinem Schmerztagebuch geblättert und gesehen, dass sein rechter Daumen im Februar mal 2 Tage rot und geschwollen war. Aber fotogrfiert habe ich es nicht und dann auch abgehakt unter "Folgen der reaktiven Arthritis".

    Gestern ist mir aufgefallen, dass sein rechter Daumen anders aussieht, als der linke. Er ist nicht geschwollen, aber er hat so einen "Knick" zur Seite.

    Ach so, sein HB und der Eisenwert sind zu niedrig, seit Januar weiter gesunken, aber der Stationsarzt meinte dazu nur, die Eisenspeicher seien halt leer, da können man nichts machen. Jetzt habe ich aber irgendwo gelesen, dass es doch einen Zusammenhang mit Rheuma/Entzündungen und niedrigem HB/Ferritin-Werten gibt.

    Ich weiß echt nicht mehr weiter.

    LG, Kathrin
     
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