Hallo zusammen, vor kurzem war ich beim Hausarzt und wollte, dass ich mal routinemäßig durchgecheckt werde. Kann ja nie schaden, habe ich mir gedacht. Mir wurde Blut abgenommen und eine Woche später habe ich erfahren, dass ich einen positiven ANA-Wert habe (1:320). Mein Hausarzt meinte, dass ich mir keine Sorgen machen brauche. Er hat mir aber trotzdem gesagt, dass ich unbedingt zu einem Rheumatologen gehen soll, um das abzuklären. Jetzt mache ich mir leider schon Sorgen. Was bedeutet dieser Wert? Ich fühle mich kerngesund. Ich habe keinerlei Beschwerden, bin leistungsfähig (ich arbeite 70 - 80 Std / Woche, ohne dass es mich besonders belastet) und treibe viel Sport (Triathlon und Krafttraining). Kann man so einen Wert auch haben, wenn man gesund ist? Vielen Dank im Voraus für die Antworten. PS: Ich bin 27 Jahre alt, falls das weiterhilft. Schöne Grüße
Hallo Chris, mich wundert, dass ein HA die ANA-Werte bestimmen läßt ohne einen Grund dafür zu haben. Das gehört eigentlich nicht zu einer Routineuntersuchung. In der Rheumatologie haben die ANA eine wichtige Bedeutung bei den entzündlichen rheumatischen Bindegewebserkrankungen bzw. Kollagenosen. Dies sind Autoimmunerkankungen, aber erhöhte ANA können auch bei vielen anderen Autoimmunerkankungen auftauchen. Auch mal in geringer Titerhöhe bei gesunden Verwandten von Autoimmunerkrankten. Einen erhöhten ANA-Titer ohne irgendwelche Symtome wird man auch nicht behandeln. Aber man kann ihn weiterbeobachten (320 ist nicht hoch)und evtl. nach weiteren spezifischen Antikörpern schauen. Habe dir zur Info noch folgenden Text kopiert. Antinukleäre Antikörper oder antinukleäre Faktoren sind Sammelbegriffe für Antikörper, die gegen in allen Zellen vorkommende nukleäre Antigene gerichtet sind. ANA sind typische Befunde bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen (insbesondere Kollagenosen), kommen jedoch auch bei vielen anderen Autoimmunerkrankungen sowie bei Tumoren oder Virusinfektionen und in niedriger Konzentration (Titer < 1:200) auch bei Gesunden, insbesondere im höheren Lebensalter vor. Der Nachweis von ANA mittels indirekter Immunfluoreszenz unter Verwendung von kultivierten Zellen (z.B. Human-Epitheliom Zelle sog. HEp-2-Zellen) gilt als Methode der Wahl. Das Immunfluoreszenzmuster der ANA, bedingt durch die unterschiedliche Lokalisation der nukleären Antigene im Zellkern, kann Hinweis auf die Spezifität geben. Wichtige Zielantigene sind ds-DNS und ENA (= extrahierbare nukleäre Antigene). Entsprechende Antikörper sollten bei Verdacht auf Kollagenose bestimmt werden. Material: 1 ml Serum (ANA, Ak gegen ENA und ds-DNS) ANA ist ein wichtiger diagnostischer Baustein bei Verdacht oder zum Aus-schluss einer Kollagenose. Vorkommen von ANA bei rheumatischen und nicht-rheumatischen Erkrankungen: Krankheitsbild ANA-Häufigkeit (%) SLE 95 - 100 Arzneimittelinduzierter LE 100 Discoider LE 10 - 50 Subakuter kutaner LE 20 - 80 Mixed connective tissue disease 100 Systemische Sklerose 85 - 98 Poly-/ Dermatomyositis 40 - 78 Primäres Sjörgen-Syndrom 50 - 95 Rheumatoide Arthritis 20 - 40 Felty-Syndrom 60 - 100 Juvenile chronische Arthritis 24 - 67 Psoriasis-Arthritis ca. 15 Panarteriitis nodosa 15 - 25 Diverse Neoplasien 10 - 30 Sarkoidose 5 - 30 Chronisch-aktive Hepatitis 25 - 33 Lungenfibrose, fibrosierende Alveolitis 20 - 40 Myasthenia gravis 40 - 60 Gesunde Verwandte von SLE-Patienten ca. 25 Gesunde über 60 Jahre 5 - 30 Gesunde unter 60 Jahre 0 - 5 [[]
Aber der Titer isst jetzt nicht so dramatisch und es gibt falsch positive ANA. Deshalb vielleicht der Check beim Rheumatologen. Ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen.