Antikörper???

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von erdenmutter, 16. Februar 2010.

  1. erdenmutter

    erdenmutter Neues Mitglied

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    Hallo Zusammen,

    ich hatte hier schon mal ins Forum geschrieben, da meine Ärzte annahmen, dass ich vielleicht Polymyalgia rheumatica hätte, obwohl ich keinerlei Entzündungszeichen im Blut habe.:confused:

    Jetzt meinen meine Ärzte es handele sich um eine undifferenzierte Kollagenose mit Symptomen der Mischkollagenose.

    Hier nochmal kurz die Krankengeschichte:

    In meiner Kindheit fing eine Muskelschwäche der Beine und Arme an. Treppenlaufen, Skifahren und Arme über den Kopf heben, diese blieb. Ständige Sehnenentzündungen an oberen und unteren Extremitäten.

    1997 erste Knieentzündungen, Probleme mit der Hüfte bds., angeblich durch starke Abnutzung, da war ich 19 Jahre jung.

    2001 hatte ich eine Borreliose, gleich diagnostiziert durch die Wanderröte, wurde mit 2 wöchiger Antibiotika-Therapie behandelt.

    2002 Knieentzündungen, Venenentzündungen, Hüftprobleme. Mein Hausarzt hat mir sicherheitshalber immer Antibiotika gegeben, wieder für 2 Wochen. Keinerlei Wirkung.
    Blutbefunde sind alle neg!!! Keine Autoantikörper gemacht, hält man leider nicht für nötig!!!

    Immer mal wieder Entzündungen, vorallem im Winter, im Sommer geht es mit blendend.

    2004 Knieschmerzen bds. mit Sensibilitätsstörungen in den Beinen. Keine Entzündungswerte. Abklärung MS, ist glücklicherweise neg., bekomme hochdosiertes Cortison und habe keine Probleme mehr.

    2006 Heftige Schulter-Arm-Schmerzen mit geschwollenen Händen. Rheumaklinik Wiebaden HSG, Leitung Märkel-Hoffmann? sagt ich hätte hundert prozentig Fibromyalgie, Abklärung Autoantikörper hält sie nicht für sinnvoll, da Abgeschlagenheit u.w. nicht für sowas sprechen, laut Arztbericht!!!!Soll Antidepressiva nehmen.

    2008 schlimme Rückenschmerzen mit Muskelausfall, Muskelkaterschmerzen, Muskelschwäche und Sensibilitätsstörungen. Wieder ist das Blut o.B..
    Es wird ein EMG gemacht, dies ist pathologisch verändert, eine Muskelbiopsie ergibt unspezifische pathologische Veränderungen.
    Nehme nur Schmerzmittel Valoron ein und soll abwarten.

    Anfang 2009 sind Beinmuskeln komplett entzündet, kann nicht mehr laufen. Ich bekomme hochdosiertes Cortison und werde auf MTX eingestellt, mein Arzt vermutet eine Mischkollagenose hinter den Beschwerden, allerdings habe ich keine Entzündungswerte. Antikörper sind leider bis heute noch nicht ganz untersucht.
    Nach der Einstellung geht es mir blendend. Komme aber mit dem Cortison nicht mehr runter. Nicht mehr al 25 mg. Bin auf einmal so müde, dass ich nichts mehr machen kann. Cortison wird wieder auf 80 mg erhöht. Wieder alles weg, dann vertrage ich das MTX nicht mehr, mir wird dauerschlecht, schwindelig u.s.w.
    Wir setzten das MTX ab und gehen auch langsam wieder mit dem Cortison runter.
    Ich bekomme auf 50 mg den nächsten Schub, meine Oberarmmuskeln und Schultern entzünden sich, meine Hände sind geschwollen.
    Ständige Kieferkrämpfe, kann nicht mehr kauen!
    Im Krankenhaus werde ich auf Immurek , Arcoxia und niedrig bis ausschleichendes Cortison eingestellt.

    Seit dem fast keine Beschwerden mehr. Bis auf hin und wieder Knieschmerzen, bei Vielgebrauch der Muskeln bekomme ich gleich Muskelkater und der Arm mit der Muskelbiopsie leidet immernoch hin und wieder.

    Diese Antikörper sind jetzt bis jetzt bei mir gemacht worden::confused:

    CCP neg.
    Doppelstrang DNS neg.
    U1-RNP neg.
    ANA IgG neg.
    Sm-Antigen neg.
    Ro/SSa und LA/SSb neg.
    ScI 70 neg
    C3 und C4 neg.
    Rheumafaktor neg.

    Habt ihr vielleicht eine Idee, nach welchen Antikörpern wir noch suchen können?
    Mein Arzt meint, da die Medikamente wirken, ist er sich sicher, dass das eine Autoimmunerkrankung ist. Er versteht aber nicht, wo die Antikörper sind, die das alles auslösen?


    LG Erdenmutter
     
  2. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Spez. Antikörper für die Mischkollagenose sind die ENA U1rnp. Die können unter einer Behandlung mit Cortison und Co. durchaus verschwinden. Die ANA sind aber in der Regel sehr hoch und sind auch ohne Schub mit od. ohne Medikamente noch positiv. Was sich hinter deinen Symtomen verbergen könnte wäre auch eine Polymyositis od. Dermatomyositis. Da sind die ANA eher niedrig und spez. ENA relativ selten. Außerdem sprechen diese Erkrankungen recht gut auf Cortison an. Das ist bei den Myositiden das Medikament schlechthin und es wird anfangs hoch dosiert, bei Besserung od. auch gleich am Anfang mit MTX kombiniert um Cortison einzusparen. Symtome einer Myositis kommen auch bei Mischkollagenosen vor, insofern ist an der Vermutung deines Arztes schon was dran. Wichtig wäre hier auch mal die CK-Werte zu testen.

    Für eine Polymyalgia rheumatica bist du doch eigentlich zu jung. Andere Antikörper di in Frage kämen, wären PM-SCL od. Jo1. Die sind aber eher selten zu finden. Eine Möglichkeit wäre noch nach den eosinophilen Granulozyten zu sehen. Die sind ein Hinweis auf eine eosinophilie Fasziitis od. auch Shulman-Syndrom. Aber hier wäre eine Biopisie der bessere Weg, ebenfalls bei einer möglichen Einschlußkörpermyositis (IBM), da gibt es keine spezifischen Antikörper.
     
    #2 16. Februar 2010
    Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2010
  3. katrinchen

    katrinchen Neues Mitglied

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    hallöle,

    was heißt denn zu jung:confused:, ich wußte garnicht, das es da eine altersunergrenze gibt.

    im übrigen ist das mit den ferndiagnosen sicher nicht so hilfreich, besser wär da wohl ein facharztbesuch;)

    lieben gruß katrinchen
     
  4. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Die Polymyalgia rheumatica kommt eigentlich nur bei älteren Menschen vor, vllt. so jenseits der 50. Du hattest ja schon in der Kindheit, od. mit 19 Beschwerden. Aber die Polymyalgia rheumatica, wird gerne mit den Myositiden verwechselt, deshalb der Hinweis. Das sind alles entzündl. Muskelerkrankungen.
     
  5. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Ist mir grade aufgefallen, dass es sich gar nicht um die Fragestellerin handelt. Oder ist "Kathrinchen" mit "Erdenmutter" identisch. Egal. Die Frage war jedenfalls nach welchen Antikörpern man noch suchen könnte.
     
  6. erdenmutter

    erdenmutter Neues Mitglied

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    Hallo Witty,

    vielen Dank für Deine Antwort. Ich werde das auf jedenfall mit zum nächsten Arztbesuch nehmen. Mit dem CK das ärgert mich gerade total, der wurde vor über einem Jahr gemacht, zu der Zeit hatte ich überhaupt keine Muskelentzündung. Als es mich dann zweimal so derb umgehauen hat, hat das im Krankenhaus keiner kontrolliert. Das finde ich zum k.......!

    Hallo Katrinchen,

    ich bin in Wiesbaden in der Rheumaklinik (Klaus-Miehlke-Klinik) in Behandlung.
    Es ist echt schon komisch, dass mein Rheumatologe nicht selbst auf so was kommt.:confused:

    Ich suche jetzt alles erdenkliche zusammen und bitte ihn, das Alles mal nachzuholen.

    Ist es allgemein bekannt, dass MTX zur Verminderung des Cortisons genommen wird, da mein Arzt wollte, dass ich unter dem MTX das Cortison absetzte und das ist ja alles total schiefgegangen. Auch jetzt mit dem Immurek komme ich zwar sehr niedrig mit dem Cortison, aber ganz absetzten kann ich es schon wieder nicht?



    Vielen Vielen Dank für Eure Zuschriften!!!:)
     
    #6 17. Februar 2010
    Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2010
  7. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Ja, es ist eigentlich schon so, dass man MTX od. wie in deinem Fall auch mal Imurek einsetzt, um die Cortisondosis geringer zu halten. Das wirkungsvollste Medikament und auch das erste bei den entzündlichen Muskelerkrankungen ist Cortison, das man hier leider anfangs in größeren Mengen benötigt. Wenn sich herausstellt, das es wirklich ein solche Erkrankung ist, gäbe es noch die Möglichkeit mit speziellen Immunglobulinen zu behandeln od. es auch mal mit einem sog. biologischem Rheumamedikament zu versuchen.
     
  8. erdenmutter

    erdenmutter Neues Mitglied

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    Hallo Witty,

    danke für Deine Hilfe!

    LG:)
     
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