wer hat MTX erfolgreich abgesetzt?

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Melmau, 3. November 2009.

  1. Melmau

    Melmau Mitglied

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    und ist dann ohne ein weiteres Basismedi ausgekommen?

    Ich höre immer wieder im Bekanntenkreis, daß einige allein durch Ernährungsumstellung etc ihr Rheuam in den Griff bekommen haben. Mein Doc meint allerdings, da ich so hohe Rheumafaktoren habe, könnte ich das vergessen.

    Ich habe die letzten 6 Monate MTX maximal alle 2-3 Wochen gespritzt und nehmen 5 mg Decortin und bin so gut wie schmerzfrei, bis auf ein wenig Morgensteifigkeit, was aber mit einer heißen Dusche weggeht.

    Ich würde gerne das MTX dauerhaft weglassen, denkt ihr, man kann damit Erfolg haben?
     
  2. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Ich habe zu Anfang meiner Rheuma-Karriere 1 Jahr lang MTX in Tablettenform konsumiert. Danach war ich ein paar Jahre lang in Remission, bis der nächste Schub kam. Bei mir verläuft das Rheuma allerdings in seltenen Schüben, wer dauerhaft eine leichte Aktivität hat, kann ein Absetzen der Medis wohl vergessen.
     
  3. uli

    uli Mitglied

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    Meines Erachtens gehst du völlig falsch an die Sache heran. Bei dir ist die Krankheit trotz MTX und Cortison ja wohl noch sehr aktiv. Ein hoher Rheumafaktor spricht auch dafür. Wenn du MTX irgendwann loswerden möchtest, musst du erst einmal möglichst 15 mg s.c. spritzen. Wenn du dann nichts mehr hast, solltest du das Cortison reduzieren. Mir ist überhaupt nicht klar, warum du erst MTX reduzieren willst, wenn du noch Cortison brauchst.
    Wenn du kein Cortison mehr brauchst, du überhaupt keine Morgensteifigkeit mehr hast und du auch nicht mehr abgeschlagen und kaputt bist und deine Rheumafaktoren runter gegangen sind, kannst du MTX reduzieren. Aber nur dann! Lass dich nicht täuschen, wenn es dir jetzt besser geht, dass bedeutet nur, dass die Medikamente anschlagen. Wenn es dir gut geht, sprich richtig gut, musst du MTX ca. 2 Jahre nehmen, dann kannst du versuchen, es abzusetzen. Bei mir hat es funktioniert, ich brauche jetzt seit ca. 3 Jahren nichts mehr, trotz eines sehr hohen CCP-Wertes und trotz einer ungünstigen Prognose. Ich habe auch keinerlei Ernährungsumstellung vorgenommen, d.h. ich habe mich vor der cP vegetarisch ernährt. Dies habe ich auf Anraten der Ärzte nach der Erkrankung dann eingestellt.

    Also bitte bei den Medis erst klotzen und nicht während eines Entzündungsschubes die Medikamente reduzieren, dies ist ein Kardinalfehler. Cortison verdeckt die Erkrankung, weil die Schmerzen weggehen, die Gelenkzerstörungen aber fortschreiten.

    Uli
     
  4. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    @Uli
    Dem ist nichts hinzuzufügen. Erst Corti weg, danach erst das MTX reduzieren. Der gesamte Vorgang des Reduzierens und Austestens kann Monate oder gar über ein Jahr dauern. In der ganzen Zeit reicht dann wieder eine Stressphase und der ganze Aufwand war für die Katz. Also bitte nicht zu früh freuen, wenn eine rheuma-ruhige Phase erreicht wurde.
     
  5. Helga16

    Helga16 Neues Mitglied

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    Vor dem Absetzen von MTX kann ich persönlich nur warnen. Bei mir wurde es mal für einige Monate abgesetzt,weil eine andere Therapie geplant war, die aber dann wegen Begleiterkrankungen doch nicht möglich war. Es kam zu einer deutlichen Verschlechterung, und auch nach Wiedereinstieg in MTX dauerte es noch etwa 2-3 Jahre, bis ich wieder auf ein erträgliches Schmerzlimit gekommen bin. Jetzt komme ich auch wieder ohne Cortison aus. Das ist mir Erfolg genug!!!;)
     
  6. heyjude

    heyjude Neues Mitglied

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    Hey...

    nur die Ernährung umzustellen wird sicher nicht ausreichen - aber unterstützen.
    Wie ich in dem anderen Thread geschrieben habe, hat es bei mir funktioniert das MTX abzusetzen - aber ich habe ein Jahr dafür gebraucht.
    Monatlich 2,5 mg runtergesetzt und die Reduzierung immer damit begleitet das Cortison ein bisschen höher zu setzen. Dann das Cortison vorsichtig wieder runter und dann wieder 2,5 mg MTX weniger... usw...

    Und ich nehme dauerhaft täglich 5 mg Cortison und habe als anderes Basismedikament Sulfasalazin, was mir gut hilft.
    Außerdem nehme ich Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren.

    Bei mir spielte außerdem der Kinderwunsch noch eine entscheidende Rolle, weshalb der Rhemuatologe letztlich auch ein Einsehen hatte - auch wenn er es nicht gut fand dass ich das MTX absetze.
     
  7. Emu

    Emu Neues Mitglied

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    Hallo Melmau,
    ich kann mich uli auch nur anschließen!!!
    Ich komme seit 2 Jahren ohne Medikamente aus, aber das sah so aus:

    Zu Beginn 2003 20 mg MTX/Woche und 40 mg Kortison, als das MTX anfing zu wirken, wurde Kortison 9 Monate lang heruntergefahren.
    2 Jahre lang MTX als Tablette, dann als Spritze, weil mein Magen nicht mehr mitmachte.

    Anfang 2007 wurde MTX abgesetzt, weil die Nebenwirkungen zu stark wurden, dafür bekam ich dann 2,5 - 5 gm Kortison um ev. Schübe abzufangen.
    Die Blutwerte waren alle im grünen Bereich.
    Ich sollte auf Chloroquin gesetzt werden, allerdings bekam ich das OK durch den Augenarzt erst nach 6 Wochen.
    Ich brauchte es dann aber doch nicht zu nehmen, weil es mir sehr gut ging.
    In der Zeit war ich aber in engmaschiger Kontrolle.
    Das Kortison habe ich dann 11 Monate später auch absetzen können.

    Ich bin nicht erscheinungsfrei, aber ich kann damit leben und ich führe diesen Erfolg vor allem darauf zurück, dass am Anfang gleich mit den Medis ziemlich geklotzt wurde.
    Ich hab wirklich unter MTX gelitten, aber ich bin so dankbar, dass es das gibt und mir geholfen hat.

    Meines Erachtens bringt eine Ernährungsumstellung nicht so viel, ich ernähre mich seit langem fast-vegetarisch mit viel Vollkorn etc.
     
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