Psychotherapie

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Akkordeon1987, 18. Oktober 2009.

  1. Akkordeon1987

    Akkordeon1987 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2009
    Beiträge:
    290
    Ort:
    Chemnitz
    Das Wort ist ja in aller Munde - jeder will mir die aufdrängeln wegen der Schmerzen, aber keiner kann/will mir sagen was das wirklich beinhaltet.
    Also
    - Was passiert da?
    - Worauf genau soll es sich auswirken?
    - Wie lange dauert das im Mittel?
    - Macht das überhaupt Sinn wenn man mit sich und der Welt klarkommt?
    (also abgesehen davon, dass man bei Höllenschmerzen doch gerne mal
    ein Schmerzmittel hätte, was nun ja endlich der Fall ist)
    - Was ist das eigentliche Ziel?
    - Gibt es noch etwas wichtiges zu berichten?
    - Wann macht es in euren Augen Sinn?
    - Und falls ich es dann doch für Sinnvoll erachte: Worauf muss man bei der Therapeutensuche achten?

    Hoffe ich überfordere keinen mit den vielen Fragen. Vielleicht findet sich ja jemand, der solch eine Therapie gerade macht oder gemacht hat und kann über die Erfahrungen berichten.
     
  2. Ducky

    Ducky Guest

    Ein paar Fragen kann ich dir aus recht langjähriger erfahrung beantworten.

    ob du eine therapie machen willst, entscheidest nur du, denn der/die Therapeut/in ist logischerweise auf deine mithilfe angewiesen.

    wenn du keine probleme mit dir und deiner umwelt hast, brauchst du wohl auch keine therapie *mal so sag ;) *

    es gibt jedoch auch therapien, die der shcmerzbewältigung dienen, vielleicht ist in diese richtung etwas für dich zu holen ...

    es gibt 3 verfahren die von der kasse bezahlt werden
    die verhaltenstherapie, tiefenpsychologische therapie und die analyse.

    der stundenzeitraum bemisst sich nach deinem problem und nach der therapieform--die verhaltnestherapie hat max 80 std, tiefenpsychologisch, glaub 150 und die analyse 300

    auch was da passiert, hängt zum einen von der therapieform ab und zum anderen von dir selbst, es wird nur mit dem gearbeitet, was du preisgibst...
    bei der schmerzbewältigung, könnte ich mir z.b. vorstellen, dass du situationen und umstände schildern musst , in denen du schmerzen hast- je nach therapief. wird die nun "einfach" auseinandergenommen und dir werden strategien an die hand gegeben wie du evtl hindernisse wodurch die shcmerzen entstehen umschiffen kannst ---eentspannungsübungen bei stress, wäre so das einfachste was mit jetzt einfallen würde

    eine Th-stunde hat meist ca 45-50 minuten

    das ziel stimmst du mit der therapeutin ab..bei schmerzbewältigung, wohl klar..nicht unbedingt, das die schmerzen weggehen aber du was an die hand bekommst, wodurch du die schmerzen besser aushälten oder sogar mindern kannst

    therapeutensuche..
    du solltest dich informieren, welche therapieform für dich in frage kommt..z.bleistift, also erstmal bei wiki oder woanders schauen was beinhalten die einzelnen therapierichtungen und wie arbeiten sie--denke das würde hier zu weit führen
    dann nach freien plätzen schauen...was gar nciht so einfach ist und sogenannte probatorische sitzungen in anspruch nehmen
    das sind bis zu 5 std bei max 3 therapeuten, in denen ihr euch näher "beschnuppern" könnt und ob du mit dem/derjenigen zurecht kommen würdest--andersherum genauso
    es gibt auch die fälle, wo therapeuten dich ablehnen

    stimmt die basis-das vertrauzen nicht-
    bringt die beste therapie nix--
    meine erfahrung, nach mittlerweile 7 jahren therapie, ohne unterbrechung, aber mehreren wechseln der therapieform (Vt, tiefenpsych. traumatherapie) und aufenthalt in verschiedenen kliniken

    vielleicht kannst du dir ein wenig rausziehen- es gibt auch ein buch, wie finde ich den richtigen therapeuten, glaube ich heißt es..wenn es dich interessieren sollte
    ich habe es mal durchgeblättert nachdem ich jetzt meine längste therapie bei einer therapeutin habe ( 3einhalb jahre)bisher stimmt alles was dort steht, also scheint sie laut buch gut für mich zu sein, ;)
    ich wusste es jedoch schon davor, lach

    wenn du noch fragen hast gern per pn
     
  3. Adolina

    Adolina Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    6. April 2006
    Beiträge:
    1.578
    Ort:
    Erlenbach/ Main
    Hallo Akkordeon :a_smil08:
    für mich ist die Psychotherapie eine grosse Hilfe. Seid 7 Jahren gehe ich dort hin. Ich muß ganz ehrlich sagen, am Anfang hatte ich schon Zweifel. Es dauert auch einige Zeit bis man sich dem Therapeuten öffnen kann. Bei mir war es so, dass ich am Anfang sehr viel von mir erzählen sollte, es wurde über "alles" geredet. Mir tun diese Gespräche sehr gut. Ich komme auch viel besser mit der Krankheit und den Schmerzen klar.
    Die Länge der Therapie ist unterschiedlich. Der Therapeut beantragt nach 3 Probesitzungen bei der KK die Therapie. Bei mir waren es 26 Sitzungen, 1 Stunde pro Woche. Mein Hausarzt hat mir meinen Therapeuten emfohlen.
    ich wünsche dir alles Gute.
    Lg. Adolina :a_smil08:
     
  4. susigo

    susigo Mitglied

    Registriert seit:
    21. September 2006
    Beiträge:
    371
    Ort:
    Magdeburg
    Hallo Akkordion...

    die gleiche Frage habe ich mir vor einiger Zeit auch gestellt.Ich muß sagen,am Anfang bin ich gut mit dem Rheuma klar gekommen.Konnte mit Medikamente und Schübe umgeben.Mir wurde ständig eine Psychotherapie empfohlen,ob in der Reha oder meine Hausärztin.Ich war der Meinung,so etwas brauche ich nicht.War auch so...bis jetzt.Ich bekam Februar einen starken Schub,Medikamente wirken nicht richtig und ich kann plötzlich mit allem nicht mehr umgehen.Nur Schmerzen,im Job und Alltag bin ich vollkommen überfordert.Habe es gemerkt,wie bei einem "Burn out".Alles ist mir plötzlich zu viel und kann mich schwer entspannen.Wurde richtig depressiv,habe nur noch funktioniert und die Lebensfreude verschwand.Krankenhaus,Reha und nur Arbeitsunfähig...kannte sowas vorher nicht.Habe dann versucht,mir Termine bei Psychologen zu holen.Nirgends ein Termin zu bekommen...nur Wartelisten.Bei einer Therapeutin hatte ich dann Glück.Mir wurde erklärt,für diese Erkrankung benötige ich eine Verhaltenstherapie.Tiefenpsychologie geht eher in die Tiefe mit Aufarbeitung des Lebens,Beziehungen,Mutter,Vater ect.wogegen Verhaltenstherapie bei mir Schmerzbewältigung ist,Umgang mit der Krankheit im Alltag,Entspannungsübungen ect.So ein Gespräch erleichtert sehr,es ist anders,als mit der besten Freundin oder Familie zu sprechen.Es wird einiges hinterfragt und ich bekomme manchmal eine andere Sicht auf bestimmte Dinge.Allein mal alle Probleme,Sorgen und Ängste los zu werden,erleichtert sehr.
    So eine Therapie lässt sich natürlich nicht erzwingen.Du mußt es wollen und offen sein,oder lieber lassen.Am besten mal ausprobieren und gucken,ob es dir was bringt.
     
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