Welche Erfahrungen habt ihr mit Tetanusauffrischimpfungen bei Immunsupressiva?

Dieses Thema im Forum "Kinder- und Jugendrheuma" wurde erstellt von Talea, 6. Oktober 2009.

  1. Talea

    Talea Mitglied

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    Hallo zusammen,


    meine Tochter hat sich gestern mit einem Schraubenzieher verletzt,nicht sehr tief aber es blutete. Nun haben wir festgestellt,dass ihre letzte Tetanusimpfung 12 Jahre her ist. Habt ihr Erfahrungen mit Tetanusauffrischimpfungen unter beispielsweise Azathioprin?

    Ich habe gelesen,dass Tetanus als "Totimpfung" für Kinder unter Immunsuppressiva empfohlen wird, bin mir aber dennoch unsicher,ob damit ein Schub oder eine Unverträglichkeit der bisherigen Medikation ausgelöst werden kann. Deshalb würden mich mal eure Erfahrungen zu dem Thema interessieren. Im Grunde ist es wieder mal eine schwierige Entscheidung,die wir alleine treffen müssen und bei der uns niemand das Risiko abnehmen kann. Ich hasse solche Situationen :mad: Meine Tochter nimmt 100 mg Azathioprin täglich.



    Vielen Dank für eure Antworten,
    Talea
     
    #1 6. Oktober 2009
    Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2009
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Guten Morgen,
    ich hatte im letzten Jahr eine stark blutende Wunde und hab mich komplett nochmal durchimpfen lassen (1. Spritze sofort, 2.nach vier Wochen, 3. nach einem Jahr) mit Tetanus ohne Problem. Ich weiß aber jetzt nicht wie Kinder darauf reagieren. Bei mir gabs keine Nebenwirkungen.

    Gruß Kuki
     
  3. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    mal eine andere frage: wie notwendg ist eine tetanusimpfung bei blutenden verletzungen? ihr schreibt beide, talea und kukana, dass es geblutet hat, bei dir, kukana, sogar sehr.
    das starke bluten bedeutet, dass du die impfung auch hättest sein lassen können, denn je mehr blut (=sauerstoff) bei der verletzung zu sehen ist, desto besser ist der körper gegen tetanus geschützt.
    der tetanuserreger (clostridium tetani) ist nämlich obligat anaerob, d.h. es darf kein sauerstoff vorhanden sein, sonst können die bakterien höchstens als sporen überleben und dann keinen schaden anrichten.
    wenn eine verletzung aber blutet, ist sauerstoff vorhanden, d.h. die bakterien können nicht überleben!
    d.h., die beste vorbeugung gegen tetanus ist nicht die impfung (wer weiß, ob die überhaupt was nützt, nachdem es sie schon 80 jahre gibt und damals die wirksamkeit nicht so gut überprüft wurde wie heute), sondern das evtl. zum-bluten-bringen einer verletzung.
    wenn man eine tetanusverdächtige verletzung haben möchte, dann sollte man 1. 60 jahre alt sein (d.h. kinder sind wenig betroffen!), man sollte 2. zuckerkrank sein (wegen der schlechten durchblutung der füße), dann rammt man sich 3. einen rostigen nagel tief in den fuß und sorgt 4. dafür, dass es möglichst nicht blutet.
    außerdem: im verletzungsfall wird außer gegen tetanus auch noch die diphtherie-impfung durchgeführt (weil nur die kombinationsimpfung von der kk bezahlt wird). ich frage mich allerdings, was die diphtherie mit ner verletzung zu tun hat !

    lg, sabine (seit 21 jahren nicht mehr tetanus-geimpft)
     
  4. kukana

    kukana in memoriam †

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    Meine blutende Verletzung war durch eine Rutschparty über einen Teppichboden bedingt über den täglich mehere tausend Leute liefen auf einer Messe. Die Gefahr einer Infektion war eine Kleinigkeit größer und die Impfung habe ich kaum gespürt und die letzte schon weit über 10 Jahre her. Ich bin auf Nummer sicher gegangen, auch mit MTX habe ich eine Tetanus Auffrischung machen lassen. Die Entscheidung liegt beim Patienten bzw.in diesem Fall bei den Eltern

    Gruß Kuki *die früher schon mal einer Blutvergftung nur haarscharf drum herum kam
     
  5. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    Bärlin :-)
    Ich kann mich Kuki nur anschliessen.
    Bei mir war es eine Art Kampfkatze,die mir eine Wunde zufügte,
    die wie ein Schnitt aussahen.Es hat stark geblutet,aber einen Tag
    später,sah es sehr merkwürdig aus.Auch ich habe mich impfen
    lassen.Bei meinen vielen Unverträglichkeiten, war es eine große
    Überwindung.
    Biba
    Gitta
     
  6. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    hallo kukana,
    sicher ist die entscheidung individuell einem selbst bzw. den eltern überlassen. ich wollte nur etwas zusätzliche, kaum bekannte (auch scheinbar bei ärzten nicht) information rüberbringen.
    aber übrigens: ne blutvergiftung hat gar nichts mit tetanus zu tun (andere bakterien), die kann man auch kriegen, wenn man durchgeimpft (gegen tetanus) ist!

    lg, sabine
     
  7. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hallo Sabine,
    es ist gut dass du auf deine Informationen hinweist. Jedoch unterscheiden sie sich ein wenig von meinen. Allerdings soll das ja keine Grundsatzdiskussion werden, sondern eigentlich helfen, sodass Talea eine hoffentlich richtige Entscheidung trifft.

    LG Kuki


    Das Bakterium scheidet dabei eines der stärksten Gifte, ein so genanntes Toxin aus.... Wenn die Entzündung sich ausbreitet kann daraus eine Blutvergiftung werden. Sie führt zu einem sichtbaren roten Streifen unter der Haut, der der Blutvergiftung ihren Namen gegeben hat. Das Gift der Bakterien gelangt dabei über die Blutbahn oder entlang der Nerven bis ins Gehirn. Dort hemmt es bestimmte Bereiche des Gehirns, so dass es etwa nach 3 bis 60 Tagen zu den typischen Krämpfen der Muskulatur kommt... usw usw
     
  8. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    hallo kuki,

    bei der med. information, die du hier abgedruckt hast (woher stammt die info?) sind zwei dinge durcheinandergeschmissen worden: tetanus und "normale" blutvergiftung, z.b. durch staphylokokken. dabei kann ein roter streifen entstehen, bei tetanus nicht. die inkubationszeit von 3 bis 60 tagen (meist nur ca. 21 tagen) gehört zur beschreibung des tetanus, ebenso die daraus resultierenden krämpfe.

    eine echte blutvergiftung kann dagegen schon nach wenigen stunden auftreten und führt nicht zu krämpfen, sondern zu hohem fieber und anderen entzündungszeichen, kann auch tödlich enden, man kann aber nicht dagegen impfen!

    vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus
    und http://de.wikipedia.org/wiki/Sepsis

    ich hoffe, du siehst nach der lektüre etwas klarer!

    lg, sabine
     
  9. Talea

    Talea Mitglied

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    Vielen Dank für eure Antworten. Wir haben die Auffrischungsimpfung bei meiner Tochter durchführen lassen,da selbst kleinere Verletzungen zu Tetanus führen können und es bei Ausbruch dieser Krankheit keine ursächliche Therapie mehr gibt,sondern nur noch die schrecklichen Symptome gelindert werden können. Sowohl meine Tochter als auch wir Eltern möchten uns in Zukunft nicht bei jeder Verletzung Gedanken um eine eventuelle Tetanuserkrankung machen müssen.
    Leider ist meine Tochter sehr anfällig für Infektionen,so hatte sie in diesem Jahr eine Spondylodiscitis verursacht durch Staphylokokken zu überstehen.Ich bin froh über jede ernste Erkrankung, die ich verhindern kann,wobei ich mir eben dennoch der Risiken einer Impfung unter Immunsuppressiva bewusst bin. Ich hoffe,es geht gut....................



    Nochmals vielen Dank für eure Beteiligung,

    Talea
     
  10. jabbo

    jabbo Neues Mitglied

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    Hallo Talea,



    Du hast geschrieben, dass Eure´Tochter eine Auffrischungsimpfung bekommen hat. Die letzte Impung war 12 Jahre her, würde bedeuten um einen Schutz aufzubauen müsste sie eine Grundimmunisierung (insgesamt 3 Spritzen - die 1. , dann die 2. nach 4 Wochen und die 3. nach einem Jahr) bekommen, da nach 10 Jahren der Schutz erlischt. Bei offenen Verletzungen sogar schon nach 5 Jahren. Wenn man dann immer innerhalb
    der 10 bzw. 5 Jahren impfen lässt reicht eine Auffrischungsimpfung aus.

    Um ganz sicher zu gehen ob Schutz vorhanden ist, kann man auch eine Blutuntersuchung machen lassen bei der der Titer bestimmt wird. Kostet so um die 20 Euro.

    Meine Tochter bekommt wöchentlich MTX und wir haben sie auch impfen lassen. Mein Rheumadoc sagte in Bezug auf Impfungen diese verschlechtern das Rheuma um ca. 3 Wochen - kann muss aber nicht. Bei Lena merkten wir überhaupt nichts. Es war als hätte sie die Impfung gar nicht bekommen und das obwohl es eine FSME war, auf die hatte sie immer am heftigsten reagiert (ohne MTX').

    Alles Gute für Deine Tochter

    Gruß von Jabbo
     
  11. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    hallo jabbo,

    du irrst leider - oder zum glück - in puncto notwendigkeit von erneuter grundimmunisierung. wenn 1x ne grundimunisierung mit 3 spritzen erfolgt ist, reicht eine impfung zum auffrischen auf, ob nach 12, 20 oder 30 jahren!!!

    im zweifelsfall wäre wahrscheinlich eine titer-bestimmung sinnnvoll (obwohl auch leute mit nem hohen titer und durchgeimpft tetanus bekommen haben.)

    wie soll auch eine impfung schützen, wenn selbst nach durchgemachter erkrankung keine immunität besteht??

    lg, sabine
     
  12. jabbo

    jabbo Neues Mitglied

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    Hallo Salvolo,

    Nix für ungut - aber-
    Ich arbeite seit 15 Jahren als Arzthelferin in verschiedenen Praxen u.a. eine unfallchirurgische - irren sich da alle Ärzte??? Ach und in der Berufsschule haben wir´s auch so gelernt.
    Momentan arbeite ich in einer Gemeinschaftspraxis, meine Chefin ist Homöopathin und selbst die lässt sich impfen gegen Tetanus, wenn auch nur gegen Tetanus.

    Schliesslich und endlich muss es ja jeder für sich selbst entscheiden.
    Talea hat dies schon getan.
    Und in unserem Fall geht es nicht mal um uns sondern um unsere Kinder, was die Entscheidung noch wesentlich erschwert.

    Gruß Jabbo
     
  13. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    hallo jabbo,
    ich bin auch vom fach - apothekerin und heilpraktikerin für klassische homöopathie.
    ja, leider wissen viele ärzte nur ungenau über impfungen bescheid, obwohl sie sie selber durchführen.
    bist du durch irgendeinen deiner chefs z.b. darüber informiert worden, dass frauen, die lediglich gegen masern geimpft worden sind, die krankheit aber nicht selbst hatten, keinen nestschutz weitergeben können, d.h. säuglinge bis ca. 1/2 jahr haben den von der natur vorgesehenen schutz gegen masern nicht mehr!? wahrscheinlich ist das völlig neu für dich, selbst ein hiesiger amtsarzt wusste davon nichts!
    wenn sich deine chefin noch gegen tetanus impfen lässt, hat sie das homöopathische prinzip noch nicht ganz begriffen (zumindest auf dem gebiet der impfungen; macht sie denn klassische hmöopathie oder nur homöopathie parallel zu anderen methoden?)
    es ist schon richtig, dass der thread entscheisdungshilfe sein soll. aber ich möchte vermeiden, dass jemand sich aus angst überimpfen lässt.
    daher meine info, die schulmdizinischen kriterien natürlich nur bedingt standhält (vgl. die meinung der schulmedizin zur grippe- und speziell schweinegrippeimpfung).

    lg, sabine
     
  14. jabbo

    jabbo Neues Mitglied

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    Hallo Savolo


    Bei dem Artikel den Du weiter oben eingesetzt hast, steht geschrieben, daß in den Ländern, die eine niedrigere Impfquote haben, fast 3 x soviele Tetanusinfektionen jährlich auftreten = haben die Impfungen vielleicht doch eine Wirkung? Außerdem steht dort auch, daß nach spätestens 10 Jahren nach der Grundimmunisierung eine Auffrischungsimpfung erforderlich ist.

    Auch den Artikel über die Sepsis habe ich mir durchgelesen und verstehe das so: eine Sepsis ist die Reaktion des Körpers auf Bakterien, deren Bestandteile und/oder deren Toxine/Gifte. Somit kann/könnte das Bakterium Clostridium tetani eine Sepsis auslösen. Aber klar grundsätzlich sind Tetanus und Sepsis zwei paar Stiefel.

    Zur Grippeimpfung und Schweinegrippe - wahrscheinlich bringen die wirklich was-----Geld in bestimmte Geldbörsen. Ich halte das Ganze eher für Panikmache.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung wenn jemand gesund und fit und jung ist ist´s besser die Krankheit durchzustehen und daraus gestärkt hervorzugehen als zu impfen (Masern-Mumps-Windpocken-Grippe.......)

    Die einzigen Impfungen die ich mir geben lasse sind Tetanus und FSME, da wir bezüglich FSME in einem Risikogebiet wohnen (3-Flüsse-Stadt
    in Bayern) direkt am Fluss und wir im Durchschnitt 10 Zeckenbisse pro Jahr haben. Mein Mann wäre an einer Frühsommer-Meningokokken-Encephalitis fast gestorben. Ebenso erst kürzlich ein Patient der nicht geimpft war.

    Meine Chefin ist Ärztin und hausärztlich tätig. Hauptsächlich behandelt sie aber homöopathisch. Bei manchen Krankheiten stösst die Hom. an ihre Grenzen (Krebs, Autoimmunerkrankungen.....)- Leider.


    Man muss ja nicht immer nur stur das eine oder das andere durchsetzen.
    Warum nicht verschiedene Methoden kombinieren wenn nötig?

    Gruß Jabbo
     
  15. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    hallo jabbo,
    die links habe ich hauptsächlich hier rein gesetzt, um den unterschied zwuschen tetanus und sepsis zu klären, was du öffensichtlich auch richtig verstanden hast! natürlich äußert wikipedia hauptsächlich schulmedizinische ansichten, was da genau über impfungen stand, habe ich nicht weiter registriert (ist auch nicht meine meinung!!).
    auf jeden fall lassen sich homöopathie und schulmedizin nur bedingt kombinieren (auch wenn das viele leute gern machen würden), sie sind so verschieden wie äpfel und birnen, die man ja auch nicht miteinander kreuzen kann.

    lg,sabine
     
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