CP - welche Medikamente?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Mercedes, 6. September 2009.

  1. Mercedes

    Mercedes Neues Mitglied

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    20. August 2009
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    13
    Hallo,

    ich habe CP im Frühstadium und Morbus Reiter und wollte mal nachfragen, wie das bei euch mit der Medikation war.

    Da sich nach der Diagnose im Juli die Blutwerte verbessert haben, nehme ich z.Zt. nur 5mg Cortison. Aber nach vielem Durchlesen hier im Forum, dachte ich, dass man so schnell wie möglich "eingestellt" werden sollte. Der Rheumadoc ist aber der Meinung, dass ich es erstmal mit Cortison und Schmerzmittel probieren soll und erst bei Verschlechterung wieder vorbeikommen soll. Das verunsichert mich ein bisschen.

    War das bei euch auch so? Sollte man nicht von Anfang an Basismedikamente nehmen? Meine Schmerzen sind sehr heftig, besonders der Rücken, Nacken und Knie machen mir zu schaffen. Ist das normal bei CP, dass man IMMER Schmerzen hat oder habe ich einen Schub (auch wenn die Blutwerte in Ordnung waren)? Ich bin noch ganz neu und leider auch etwas verunsichert!

    Wäre froh, wenn mir einer sagen könnte, wie lange es bei euch gedauert hat bis ihr "eingestellt" wurdet und ob ihr auch dauernd Schmerzen habt!

    Lg Mercedes :confused:
     
  2. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Hallo Mercedes,
    in der Regel werden neu erkannte Rheumis gleich auf Rheuma-Medis eingestellt. Bei mir wurde im Herbst 2002 auf CP diagnostiziert und noch im selben Jahr wurde mit MTX angefangen. Je früher mit dem Holzhammer auf das Rheuma draufgehauen wird, um so besser die Aussichten auf Remissionen (beschwerdefreie Zeiten ohne Medis).

    Inzwischen habe ich meine 2. Remission zu fassen, die erste hat volle 3 Jahre angehalten. Allerdings gibt es Unterschiede, wie sich die Erkrankung verhält. Manch einer hat das Rheuma ständig auf niedrigem Niveau aktiv, andere haben schubweise damit zu kämpfen (wie bei mir). Danach richtet sich dann auch die Aussicht, ob die Medis durchgehend über Jahre hinweg genommen werden müssen.
     
  3. suse19782002

    suse19782002 ich liebe gummibärchen

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    Hallo Mercedes!


    Ich habe seit 2004 cP, und ich wurde auch sofort mit Medis eingestellt. Erst mit MTX und seit einem halben Jahr als Infusion dazu MabThera (Rituximab).
    Als Schmerzmedis Tilidin als Tropfen. Corti jahrelang, mal mehr mal weniger. Habe ich aber abgesetzt, vor etwa einem halben Jahr.
    Kenne es auch so, dass sofort mit Basismedikamenten angefangen wird.
    5mg Corti scheinen mir, wenn Du solch starke Schmerzen hast, ein bisschen wenig. Aber ich bin kein Arzt.
    Ich würde dem Doc nocheinmal klipp und klar sagen, dass es Dir momentan sehr schlecht geht. Ansonsten hole Dir noch eine Zweitmeinung ein. Meine Entzündungswerte sind auch nicht immer sehr hoch, nur mein RF schiesst sehr in die Höhe.
    Und wie Tennismieze auch schon schrieb. Bei jedem verläuft die Krankheit anders. Ich war seit meiner Diagnose eigentlich noch nie ganz schmerzfrei.
    So muss es Dir aber nicht ergehen.

    Alles Liebe und gute Besserung!:top:


    suse
     
  4. e3190

    e3190 Neues Mitglied

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    w'roth
    hallo mercedes,
    auch ich leide seid mai 2008 an cP. auch ich wurde erst nur mit cortison behandelt ( und nach bedarf schmerzmittel). die begründung warum nicht gleich mit einer basistherapie gegonnen wurde war:
    1. bei mir wurde die krankheit schon nach ca. 4 wochen "identifiziert". es hieß das ich noch nicht so lange in meinem ersten schub stecke und daher nur mir mit cortsion behandelt werden müsse. das ziel war das cortison immer weiter zu reduzieren.
    2. weil ich noch so jung wäre (bin mit 18 erkrankt)

    als ich dann im august 2008 einen weiteren schub bekam, wurde ich sofort im september auf mtx (10 mg als spritze) und corti eingestellt. und so läufts eigentlich gut. hab das corti im moment auf 2 mg reduziert :) .

    allerdings habe ich auch jeden tag schmerzen, nicht so das ich schmerzmittel nehmen muss. ich nehme diese nur nach bedarf, und das ist im moment äußerst selten.

    ich hoffe ich hab dir weiter helfen können

    gruß eva
     
  5. Mummi

    Mummi Mitglied

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    430
    Hey mercedes,

    bei mir wurde vor knapp 14 Tagen, nach drei Jahren ohne Diagnose,
    eine reaktive Arthritis festgestellt. Ich bekomme auch nur Cortison 5mg
    1 - 0 - 1/2, ansonsten habe ich nach wie vor meine Medis der letzten drei Jahre, Katadolon, Voltaren, Ibu, einen Magenschoner, manchmal Novalgin, aber das hilft gar nicht, und Amithriptilin 10mg.
    Da das Corti gar nicht hilft frage ich mich obs zu niedrig dosiert ist.
    Von einer Medikation mit Basistherapeutika wurde mir auch nichts gesagt.

    Grüße

    Mummi
     
  6. Khayra

    Khayra Der Weg ist das Ziel!

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    Salzgitter
    Hallo Du!

    Zu Anfang war es bei mir auch so,das mich die Ärzte nur mit Prednisolon also Corti behandelt haben und halt mit Schmerzmitteln nach Bedarf.
    Das Corti wurde immer in hoher Dosis gegeben,das dann immer weiter reduziert wurde,bis ich dann keins mehr nehmen sollte.
    Da hatte ich aber auch noch Schübe,das heißt,ich hatte auch gut drei Monate oder so Pause dazwischen,wo ich fast keine Schmerzmittel gebraucht habe.
    Leider ist es seit letztem Winter so,das ich nur noch Schmerzen habe,mal mehr,mal weniger,hängt bei mir auch mit dem Wetter zusammen,weil ich sehr wetterfühlig bin,leider.
    Auf Kälte reagiere ich auch sehr stark,war schwer in der Hitze,weil ich noch nicht mal den Ventilator vertragen habe.Mein Mann mußte ganz schön leiden deswegen.
    Jetzt bekomme ich 5mg am Tag Corti.
    Mein Arzt sagte zu mir,das ich froh sein sollte,das ich noch so ungefähr mit den Mitteln zurecht kommen würde.
    Alles andere wären echte Hammer und bedeuten halte auch viele Nebenwirkungen.
    Das war für mich eine Erklärung,die ich verstanden habe,hab es versucht.

    Jetzt hatte man mich im Winter dann doch auf MTX-Tabletten umgestellt,die hab ich schon nicht wirklich vertragen.
    Dann hat der Rheumadoc mir die Spritzen verpasst,die waren dann der volle Reinfall.Nebenwirkungen ohne Ende.(Metex)

    Ich weiß nicht wirklich was besser ist,ob nun von Anfang an eingestellt werden oder später,das kann ich dir nicht sagen.
    Aber wenn du wirklich solche Schmerzen hast,dann würde ich wirklich mit dem Arzt reden.
    Es ist schon schlimm genug,das die Krankheit den Lebensrhytmus so beeinträchtigt,dann sollte man schon versuchen,die Schmerzen so gut es geht in den Griff bekommen.

    Naja,da mein Arzt ein wirklicher Ar.....ist werde ich jetzt wechseln,das heißt,das ich wieder von vorn anfangen muß,sozusagen.
    Mal sehen,was da noch so alles kommt.

    Ich wünsche dir wirklich von ganzem Herzen,das dein Arzt dir helfen kann.
    Dir und allen anderen einen schmerzarmen oder -freien Tag.

    Liebe Grüße
    Khayra
     
  7. wienerin

    wienerin Neues Mitglied

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    Hallo Khayra!

    Leider, leider ist dein Beispiel ein Horror, weil nämlich der Arzt deine Krankheit verschleppt hat. Jeder Arzt muss doch wissen, dass so schnell wie möglich mit der Basistherapie begonnen werden muss, je früher um so besser wirkt es.

    Ich hoffe für dich, dass du einen guten Arzt findest, der noch einige gutmachen kann.

    Ich frage mich nur, warum diese uninformierten Ärzte nicht das Internet nutzen um am neuesten Stand zu sein. Das ist doch nicht zu viel verlangt.

    Nebenbei bemerkt, habe ich meine Diagnose eigentlich selbst gestellt. Ich habe die Untesuchung auf Rheumfaktoren etc. selbe verlangt, der praktische Arzt und der Orthopäde waren hilflos und ahnungslos. Mein Wissen hatte ich aus dem Internet - auch ein Laie kann sich informieren, aber ein Arzt MUSS es tun.

    Liebe Güße
    Wienerin
     
  8. padost

    padost Neues Mitglied

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    Hi, ich kann mich Wienerin nur anschließen, einfach unmöglich. Gerade wenn die Diagnose gesichert ist, muß schnell gehandelt werden, damit Schaden verhindert wird.
    Ich würde den Arzt sofort wechseln, wer weiß was er alles noch nicht weiß.

    Es wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass schnelles Handeln viel Leid verhindert. Du willst doch sicher noch viele Jahre gut leben, ich finde dieses Verhalten unverantwortlich. Dieses veraltete Rumdoctern geht auf die Kosten der Kranken und hilft niemand.

    Alle guten Wünsche von
    Padost
     
  9. Biggi68

    Biggi68 Neues Mitglied

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    Hallo Mercedes,

    ich kann mich allen hier nur anschließen, man sollte so schnell wie möglich mit der Basistherapie anfangen. Die Basistherapie hilft nicht nur gegen die Schmerzen, soviel ich weiß helfen die Medis, das die Gelenke nicht so schnell abnützen, also hemmt es den Vortschritt der Krankheit.

    Bei mir wurde meine Cp erst sehr spät erkannt und wurde auch sehr lange falsch behandelt, jetzt habe ich schon 11 Jahre diese Diagnose und meine Handgelenke sind schon komplett abgenützt. Ich behaupte, wenn man die Krankheit früher erkannt hätte, würden meine Handgelenke nicht so aussehen.

    Wie alt bist Du denn, hast Du schon Kinder? Weshalb diese Frage, wenn Du noch jung bist und einmal Kinder haben willst, sprich den Arzt der dich mit einstellt auf jeden Fall darauf an. Bei MTX oder anderen hochdosierten Medis, darfst Du auf gar keinen Fall schwanger werden. Wenn das der Fall ist, lass Dich sehr gut beraten ob es möglichkeiten gibt.

    Ich wünsche Dir viel Glück.
     
  10. littlefairy

    littlefairy junge Leidensgenossin

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    Niederösterreich
    Hallo miteinander!

    Ich bin auch der Meinung, dass nach sicherer Diagnose sofort! mit einer Basistherapie begonnen werden sollte!
    Mein 1. heftiger Schub war Dezember 2008, da bekam ich Cortison in hoher Dosis (hatte auch Schwellungen bis zum Umfallen :(). Wurde dann im Jänner nach div. Untersuchungen gleich auf Basistherapie eingestellt mit Methotrexat 15mg in Tablettenform. Leider wurden die Schmerzen und Schwellungen immer mehr, sodass ich seit paar Monaten 20mg Methotrexat als Spritze + Humira 40mg + Cortison 5-7,5mg nehme. Ziel ist es ja, dass ich vom Cortison wegkomme. Allerdings funktioniert das nicht wie ich mir das vorstelle :( Durch das Humira bin ich zwar schon viel besser beinander, jedoch nicht optimal. Wenn sich bis in 4 Wochen nichts ändert werde ich auf ein anderes biologisches Med. umgestellt!

    Und von wegen mit 18 zu jung für eine Basistherapie!! Ich bin selbst erst 19 und war bei meinem ersten Schub noch 18. (bzw. wird vermutet dass das Rheuma schon aktiv ist seitdem ich 16 bin)

    lieben Gruß
    littlefairy
     
  11. Mercedes

    Mercedes Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallo!

    Danke für die vielen Antworten!

    Ich bin eigentlich davon überzeugt, dass ich die Krankheit schon mindestens ein Jahr mit mir "rumschleppe", denn seitdem bin ich total müde, kraftlos und habe starke Schmerzen. Ich habe es auf meinen Bandscheibenvorfall geschoben und auf die Arbeit. Aber nach einiger Zeit habe ich gedacht, dass kann doch nicht sein, dass man jeden Tag Schmerzen hat.
    Ich habe mich kaum noch getraut einem zu sagen, dass es mir nicht gut geht. Auf der Arbeit muss ich mit "anpacken", krank "darf" man nicht werden. Ich gehe nur noch mit Schmerzmitteln arbeiten. Am besten hilft mir Diclofenac 75mg, die mir der Orthopäde verschrieben hat. Wenn ich was zu meinem Rheumatologen sage bzgl. Schmerzen, wimmelt er mich immer ab und sagt, das ist normal, das gehört dazu.
    Ich bin auch kein Mensch, der rumjammert. Ich gehe wirklich nur im Notfall zum Arzt und wenn der einem dann nicht hilft, fühlt man sich im Stich gelassen.

    Wenn ich das jetzt alles so lese, werde ich auf jeden Fall nochmal mit meinem Rheumatologen reden. Denn ich möchte wieder mehr Lebensqualität haben, auch für meine Kinder, die mich eigentlich anders kennen.

    Lg und allen einen schmerzfreien Tag,
    Mercedes :a_smil08:
     
    #11 8. September 2009
    Zuletzt bearbeitet: 26. Februar 2010
  12. Biggi68

    Biggi68 Neues Mitglied

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    Hallo Mercedes,

    wenn ich das so lese, würde ich Dir schleunigst einen neuen Rheumatologen empfehlen. Hol Dir doch eine zweite Meinung ein, das kann nicht sein das ein Rheumadoc kein Verständnis für die Schmerzen des Patienten hat. Das wäre kein Arzt für mich.:sniff:
     
  13. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    @Mercedes
    Könnte das Verhalten Deines Rheumatologen nicht auch daran liegen, daß Du ihm einfach nicht deutlich machst, wie übel es Dir zur Zeit ergeht. Du sagst selbst, daß Du nicht jammerst. Stellst Du Dich beim Doc vielleicht auch als die Starke dar?

    Erzähl ihm klipp und klar, wie es Dir wirklich geht. Ein Arztwechsel bringt nichts, wenn Du Dich auch dort nicht so präsentierst, daß erkennbar wird, daß es Dir dreckig geht.
     
  14. Mercedes

    Mercedes Neues Mitglied

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    13
    Hallo Tennismieze,

    ja, das stimmt ein bisschen. Man (bzw. ich) will nicht jammern, weil man immer denkt, es gibt welche, denen es schlechter geht.
    Aber ich war 2 mal einfach ohne Termin zum Rheumatologen gefahren, weil es mir nicht so gut ging und er guckte nur auf die Blutwerte. Beim 1. Mal waren die Entzündungswerte sehr hoch und er meinte verständnisvoll, da könnte es mir ja nicht gut gehen und beim 2. Mal waren die Werte im grünen Bereich und er meinte, das wäre jetzt in Ordnung, ich solle wieder kommen, wenn es mir schlechter geht. Und als ich ihn dann auf meine Schmerzen hinwies meinte er, dann soll ich Schmerzmittel nehmen und die Cortisontabletten. Das fand ich dann doch etwas komisch.
    Ich werde mir einfach mal eine 2. Meinung einholen, vielleicht muss man einfach ein bisschen suchen, bis man den richtigen Doc gefunden hat.

    Danke und lg
    Mercedes
     
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