Einfach keine Diagnose u Behandlung

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Satara, 16. Juli 2009.

  1. Satara

    Satara Neues Mitglied

    Registriert seit:
    16. Juli 2009
    Beiträge:
    2
    Hallo!

    Ich bin neu hier und hoffe eine Antwort zu finden, denn so langsam sind wir ziemlich ratlos.

    Es geht um meinen Mann, er ist 25 und hat folgende Symptome seit 3-4 Jahren:

    - ständig wiederkehrende Schwellungen an Fingern, in der Handfläche, im Handgelenk und im Fuß/ Verse.
    Es ist meistens nur EIN Finger oder eine Stelle betroffen, ab und zu auch mal Hand und Fuß gleichzeitig.
    - die betroffene Stelle schwillt extrem an ( Finger bis zum doppelten Umfang), auch in der Verse sieht man dann eine stark begrenze rote Fläche von ca 5-6 cm Durchmesser
    - das ganze ist extrem schmerzhaft, er kann oft die Hand nicht bewegen oder nur schwer laufen
    - es dauert meist 1-2 Tage bis die Entzündung weg ist, und dann ist meist auch schon wieder die nächste Stelle entzündet.
    - zusätzlich ca 1 Mal die Woche Durchfall
    - + viele Allergien gegen Hausstaub, Pollen und Gräser usw.
    - er ist sehr schnell erschöpft und müde
    - Kühlen hilft nicht, schonen hilft nicht, und ab und zu versagen schon die Schmerzmittel



    Wir waren schon bei 2 Rheumatologen, ua in der Rheumaambulanz in einer Klinik.
    Röntgen ist ohne Befund. Im Blut kann auch nichts festgestellt werden für eine richtige Diagnose, aber im KH hat man gesagt es ist eindeutig Rheuma. Er hat für ca 8-9 Monate Sulfasalazin genommen, es hat aber keine Veränderung gebracht, außer zusätzlich Migränekopfschmerzen. Wir haben es wieder abgesetzt. Die Neben und Langzeitwirkungen sind ja auch beachtlich.

    Er nimmt jeden Tag 1-2 Diclos oder Voltarentabletten, und hat trotzdem noch Schmerzen.
    Bei geringfügigen Belastungen treten auch Schübe auf.
    Aber nie an 2-3 Fingern gleichzeitig, und immer an anderen Stellen, mal da mal da.


    Hat jemand von Euch ähnliche Symptome und vielleicht sogar eine Diagnose? Oder irgendeinen Rat was es sein könnte und was wir dagegen unternehmen können? Hilfreiche Tipps für Ernährung oder sonstiges?

    Ich bin echt für jeden Rat dankbar, ich möchte mir garnicht vorstellen wie schlimm das ist wenn man es in einer schlimmeren Form hat, ich habe mir die Bilder angeschaut.

    Ich würde mich über Antworten freuen, viele liebe Grüße Satara
     
  2. juguja

    juguja Neues Mitglied

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    Canada bis 2013, jetzt wieder Deutschland
    Hallo Satara,

    es gibt seronegatives Rheuma, bei dem man keinen Rheumafaktor im Blut hat, manchmal ist sogar, wie bei mir, gar nichts im Blut erkennbar. Das ist für einen Rheumatologen dann nicht einfach, aber man muss eben bei der Diagnosefindung alles beachten, nicht nur die Blutwerte.

    Wurde einmal ein Cortisontest gemacht? Geht es deinem Mann besser, wenn er Cortison bekommt? Das wäre dann ein Nachweis, dass es wirklich Entzündungen sind. Gab oder gibt es in seiner Familie Psoriasis (Schuppenflechte)? Hat mal jemand an Psoriasisarthritis bei deinem Mann gedacht? So wie du seine Symptome beschreibst, könnte das auch passen. Ein Symptom bei Psoriasisarthritis ist zum Beispiel die Daktylitis, wenn der ganze Finger geschwollen ist, auch "Wurstfinger" genannt.

    Bei mir hat Sulfasalazin übrigens auch nicht gewirkt, aber es gibt doch noch etliche andere Basismedikamente. Jeder Patient reagiert anders auf die verschiedenen Medis. Ihr solltet mit dem Rheumatologen darüber sprechen und ein anderes Basismedikament versuchen.

    Viele Grüße aus Canada,

    Jutta
     
  3. Colana

    Colana Musikus

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    Schleswig-Holstein
    Hallo Satara,

    herzlich Willkommen hier... auf R-O...

    Unter dem Posting Ich bin neugierig sind ganz viele Infos und Tipps zusammengefasst, die gerade zu Beginn der Rheuma-Karriere wichtig sein könnten.

    Den Tipp, den ich Euch nun nur noch zusätzlich geben kann, ist, dass er sich aus diagnostischen Gründen zur stationären Aufnahme einweisen lässt. Er sollte sich jedoch Zeit mitnehmen, da es etwas dauern kann, bis alle Puzzleteile zusammen passen.

    Zusätzlich würde ich den Darm abschecken lassen, dass sich dort keine Entzündungen gebildet haben. Ebenso die Schilddrüse und deren Werte untersuchen lassen. Desweiteren Ruhe und keinen Stress, da es eine Autoimmun-Erkrankung ist und das zerrt am Körper. Deswegen ist er auch immer müde.

    Viele Grüße
    Colana
     
  4. Maus634

    Maus634 Neues Mitglied

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    565
    Hallo Satara,

    wenn er schon Sulfasalazin bekommen habt, wartet ihr noch auf welche Diagnose? Sulfasalazin ist ein Langzeitbasismedikament bei Rheuma. Habt ihr das selbst abgesetzt oder in Absprache mit einem Rheumatologen? Es mag sein, dass das Sulfa nicht hilft, hat es bei mir auch nicht, aber es gibt in dieser Gruppe noch Arava, MTX usw.

    Hat er denn Hautveränderungen, Schuppenflechte z.B. oder gibt es die in der Familie?
    Ist dann der ganze Finger geschwollen? Dann könnte es sich um eine Daktylitis handeln. Das wäre typisch für eine Psoriasis-Arthritis. Hierfür würde auch der einseitige Befall sprechen. Die Entzündung an der Ferse/Fuß könnte ein Fersensporn sein, der typisch für die Spondarthriden ist.
     
  5. Satara

    Satara Neues Mitglied

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    Beiträge:
    2
    Hallo!

    Also Schuppenflechte hat er bis jetzt noch nicht. Seine Schwester hat Neurodermitis, er selbst nicht, ansonsten ist seine Familie absolut gesund, keine Allergien nichts, auch wurde er ein Jahr lang gestillt + gesunder Lebensstil, nie geraucht, kein Alkohol etc.
    Er hat auch Asthma, gerade in der Pollenzeit. Also das volle Programm.
    Eine genaue Diagnose haben wir nicht bekommen, da über seine Blutwerte nichts zu ermitteln war, aber es wurde durch einen erfahrenen Arzt dort eindeutig Rheuma zugewiesen.

    Wenn er es an der Verse hat dann an der Unterseite vom Fuß im Übergang zum Mittelfuß, manchmal auch an der Außen/Unterseite vom Fuß, manchmal Mittelfuß. Wenn die Entzündung des "Fleisches" dort weg ist ist nichts mehr zu sehen. Knochen und Gelenke sind nicht betroffen.
    Würde das nicht gegen P.A sprechen?
    Meine Mutter hat seit 20 Jahren Schuppenflechte am Fuß, und nun auch P.A., dauernd Knie, Knöchel und Hüftgelenksergüsse (1 Hüftop nach 7 cm Erguss) davon. Deswegen habe ich das nocht nicht ins Auge gefasst, da es so unterschiedlich ist.

    Es ist wie wenn ein kleiner Teufel in seinem Körper hin und herspringt.

    Wir haben das Medikament in Absprache abgesetzt, da eben die schlimmen Kopfschmerzen kamen.
    Würde eine dauerhafte Einnahme von zb Baldrian etwas bringen?
    Wir haben sehr großen Respekt vor den Medikamenten und haben Angst, dass es schädigt oder Folgeerkrankungen auslöst. Die Psoriasis wurde bei meiner Mutter damals zb durch Beta-Blocker ausgelöst.

    Wir haben nun Urlaub und werden uns nochmal nach einer neuen Therapie umsehen. Kann man P.A. irgendwie aussetzen?

    Kennt sich jemand hier damit aus dass Rheuma auch durch Infekte und Infektionen ausgelöst werden kann?

    Viele liebe Grüße und danke für Eure Antworten!
     
  6. Daria

    Gesperrter Benutzer

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    München
    sollte es wriklich rheuma sein, dann wird er nicht an einer basistherapie vorbei kommen. die gelenke werden sonst dauerhaft geschädigt. die nebenwirkungen lassen sich durch engmaschige kontrollen im rahmen halten.
    ich wüsste nicht warum baldrian etwas bringen sollte in diesem fall...
     
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