HWS-Operation bei RA, brauche Rat

Dieses Thema im Forum "OP/Chirurgie, Synoviorthese, Gelenkpunktion usw." wurde erstellt von primavera, 2. Juli 2009.

  1. primavera

    primavera Neues Mitglied

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    Hallo!
    Habe soeben erfahren, dass ich mich einer Versteifungsoperation an der HWS unterziehen sollte, da ich eine Entzündung in den ersten 2 Halswirbeln habe und der Dens axis verschmälert und deformiert ist und der Spinalkanal dadurch etwas eingeengt ist. Bin 43 Jahre alt, habe seit 24 Jahren RA mit starken Deformationen an Händen und Füßen. Habe zwar im Laufe der Zeit manchmal Beschwerden an der HSW gehabt, habe aber derzeit keine größeren Probleme. Ich weiß welche Positionen ungünstig für mich sind und wo ich schnell ziehende Schmerzen bekomme, aber komme damit klar. Ein deutliches Knirschen höre ich oft bei Bewegungen der HWS. Im Befund steht unter anderem " regelrechte Achsenstellung der HWS".
    Wer von euch hat Erfahrungen mit einer Operation an der HWS (v.a. an den ersten 2 Halswirbeln)? Was wird dabei gemacht und wie ist die Beweglichkeit nach der OP? Kann man dann noch mit bem Kopf nicken und nach unten schauen bzw. den Kopf drehen? Wie lange braucht man um sich nach der OP zu erholen? Da ich im Moment ja keine besonders großen Beschwerden habe frage ich mich, ob die Beschwerden womöglich durch die OP erst richtig beginnen. Habe überhaupt Angst vor einert OP in so einem sensiblen Bereich wie der HWS.
    Mein Rheumadoc hat gemeint, die Gefahr einer Wirbelsäulenbeteilung der erster 2 Halswirbel bestünde darin, dass es durch eine extreme (ruckartige) Bewegung zu einem Bruch an dieser Stelle kommen könnte und das den sofortigen Tot zur Folge hätte. Das macht mir auch Angst.

    Wer kann mir zu diesem Thema Tips geben? Wer hat Erfahrung mit dieser OP?
    Liebe Grüße
    primavera
     
  2. Chipsy

    Chipsy Neues Mitglied

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    Hws op

    Hallo Primavera,

    bei mir wurde ebenfalls eine HWS-OP notwendig. Allerdings betraf es die Wirbel 5 + 6. Sie wurden mit einem "Dübel" miteinander verblockt. Die bestehenden Probleme (Nervenschmerzen im linken Arm) waren weg allerdings habe ich noch heute, 12 Jahre nach OP, ein Kribbeln im Arm bis in die Fingerspitzen. Mal mehr, mal weniger.
    Die OP selbst ist bei mir gut verlaufen und ich brauchte keine Reha. Probleme hatte ich nur mit der Vollnarkose, da bei mir Tubus sehr schwer einführbar ist. Auch eine Folge der CP-Erkrankung.

    Ich wünsche dir alles Gute.
     
  3. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

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    OP an der HWS

    Hallo primavera,

    Dein Arzt hat Dich schon richtig beraten; Du wirst wohl eines Tages nicht um eine solche OP herum kommen. Ich glaube Dir gern, dass Du im Moment von einer Notwendigkeit noch nicht so recht überzeugt bist, wenn sich Deine Beschwerden bis jetzt noch in Grenzen halten. Nur, Du kannst mir glauben, sie werden mit Sicherheit nicht weniger! Bei mir ist diese OP vor vier Jahren gemacht worden (auch 1. und 2. Halswirbel), und zwar nicht nur mit einem sehr guten, sondern mit einem ausgezeichneten Ergebnis. Geblieben sind lediglich leichte Einschränkungen bei den Kopfbewegungen nach links und rechts, aber damit kann ich leben.

    Natürlich hatte ich auch Angst davor, gerade weil die HWS so ein sensibler Bereich ist, aber zu der Zeit ging es mir dann mittlerweile dermaßen schlecht, dass ich alle Folgen (auch den Rollstuhl!!!) in Kauf genommen hätte, wenn bloß dieser fürchterliche Schmerz endlich aufhörte.
    Die Ausfallerscheinungen, die ich hatte, haben sich zwar nur langsam zurückgebildet, sind inzwischen ganz weg.

    Wichtig ist, dass Du Dir eine Zweitmeinung einholst. Und dann, wenn Du Dich entschieden haben solltest, musst Du Dir eine Klinik suchen, die auf so etwas spezialisiert ist (ganz wichtig!). Mein Chirurg, ein wirklich begnadeter Arzt, sagte mir damals, dies sei eine der dankbarsten Operationen, die sie überhaupt hätten, "weil wir den Leuten wirklich helfen können".

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig Mut machen. Melde Dich ruhig wieder, wenn Du noch weitere Fragen hast.

    lg
    Susanne
     
  4. primavera

    primavera Neues Mitglied

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    Op an HWS

    Hallo Chipsy und Susanne,
    vielen Dank für die schnellen Antworten. Da meine Gedanken im Moment dauernd um dieses Thema kreisen, bin ich sehr froh von Betroffenen zu hören, die eine Op an der HWS gut hinter sich gebracht haben.
    Susanne, ich würde gerne noch mehr Details zur Op erfahren. Ich melde mich per PN bei dir.
    Liebe Grüße
    primavera
     
  5. medi

    medi Tagträumerin

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    Hallo Primavera,

    hier kommt noch ein Mutmacher :)
    Ich bin im November letzten Jahres von C5-C7 versteift worden. Der obere Bereich meiner HWS ist durch das jahrelange Rheuma von alleine versteift, was schon zu starken Bewegungseinschränkungen in alle Richtungen geführt hat. Daran habe ich mich aber gewöhnt und kompensiere dieses, indem ich den ganzen Oberkörper beim Umdrehen "mitnehme".

    Meine OP war sehr erfolgreich und die Nackenschmerzen, die ich vorher hatte, sind nahezu verschwunden. Der eigentliche Grund für die OP war allerdings auch bei mir, die drohende Gefahr einer Querschnittslämung bei schon kleineren "falschen" Bewegungen. Da wurde jede Autofahrt zu einer mit Angst verbundenen Angelegenheit.

    Wie hier schon erwähnt, solltest Du Dich nur in die Hände eines erfahrenen Neurochirurgen begeben, der häufig HWS.OP`s durchführt. Denn das ist wirklich noch was anderes, als LWS-OP`s. Ich bin dafür in eine 150 km entfernte Klinik gefahren und habe es nicht bereut.

    Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir gerne eine PM schicken.
    Alles Gute für Dich
    Medi
     
  6. primavera

    primavera Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. März 2009
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    25
    Hws-op

    Hallo Medi,
    Vielen Dank für deinen "Mutmacher"! Ich bin gerade dabei mir eine 2. Expertenmeinung einzuholen (nächste Woche habe ich einen Termin bei einem Neurochirurgen) und ich bin schon sehr gespannt, was dabei herauskommen wird. Falls dann neue Fragen auftauchen, melde ich mich. Danke für das Angebot!
    Liebe Grüße
    primavera
     
  7. Kiri

    Kiri Neues Mitglied

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    Stuttgart
    noch ein Mutmacher

    Hallo primavera,

    vor 5Jahren wurden bei mir auch C1/C2 versteift mit dem Ergebnis, dass diese unheimlichen Schmerzen verschwunden sind und auch die Ausfallerscheinungen sind verschwindend gering geworden.

    Ich hatte damals 3Jahre auf die OP warten müssen, weil ich zu jung und noch im Wachstum war, dann wartete man noch wegen der Risiken. Bis ich dann endlich operiert wurde, waren die Schmerzen nur noch unter BTM auszuhalten, ich hatte permanent Migräne und ein normales Leben war nicht mehr möglich. Zwischendurch immermalwieder Blackouts.

    Die Entscheidung zur OP war nicht leicht (Rollstuhlgefahr!), aber ein Leben ohne wäre undenkbar gewesen.

    Eine zweite oder dritte Meinung hilft auf jeden Fall weiter, aber vor allem musst du dich dafür oder dagegen entscheiden. Bei mir hat es auch nach der Zustimmung zur OP (nach Abklärung Wachstum und Risiken) noch knapp 6 Monate gedauert bis ich den Mumm aufgebracht hatte, die evtl. unschönen Folgen zu akzeptieren und die OP durchführen zu lassen.

    Heute bin ich Vollzeit berufsfähig, kann mein Leben wieder selbstständig managen. Ich würde es wieder tun!

    Hoffe dir hilft das weiter...

    Alles Gute,
    Kiri

    PS: ich wurde damals in Berlin im Benjamin-Franklin-Uniklinikum von Prof.Dr. Weber operiert...
     
  8. Gast_

    Gast_ Guest

    guten morgen!

    oh! so eine HWS operation hört sich ja nicht so einfach an!

    ich kenne welche, die können danach trotzdem noch ihren kopf bewegen! nur mit leichten einschränkungen! und dann kenne ich welche, wo die HWS danach ganz steif ist!

    warum das jetzt mal so und mal so ist, weiß ich leider nicht!

    vielleicht liegt das an der op methode oder am operateur! oder es liegt daran, wie weit der verschleiß fortgeschritten ist!

    ich glaube, ich kann dir leider nicht so richtig weiterhelfen!

    tut mir leid!

    die puffelhexe
     
  9. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

    Registriert seit:
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    Sachsen
    Hallo primavera,

    muss mich auch noch einmal zu diesem Thema melden. Konntest Du Dir inzwischen eine Zweitmeinung einholen?

    Ich sehe gerade, dass noch nicht alle Fragen Deines ersten Beitrages beantwortet wurden. Also, wenn ich von meinen Erfahrungen ausgehe (Versteifung 1. und 2. Halswirbel) - den Kopf kann man anschließend durchaus noch nach links und rechts bewegen, nicht mehr 90 Grad, aber mindestens 45 Grad. Das war für mich damals schon ein großer Gewinn, denn vor der OP konnte ich den Kopf nach rechts kaum noch bewegen und nach links schon gar nicht mehr. Nicken und nach unten schauen ist heute auch wieder problemlos möglich.

    Ach ja, und wegen der Erholung: Das ist induviduell verschieden. Ich kam sehr spät zur OP (es hätte ein Jahr früher gemacht werden müssen; wie viel wäre mir da erspart geblieben!!!), und deshalb hat die Erholungszeit ziemlich lange gedauert - mehrere Monate. Allerdings habe ich hier durch dieses Forum eine Userin auf eben diesen Weg begleiten können und sie inzwischen auch persönlich kennen gelernt. Sie ist rechtzeitig zur OP gegangen, und bei ihr war es so, dass sie bereits nach 6 Wochen wieder auf Arbeit war. Die Orthese musste sie allerdings noch etwas länger tragen; insgesamt ungefähr ein Vierteljahr, so wie ich auch.

    Frag ruhig, wenn Du noch mehr wissen willst. Gerne auch per PN.

    lg
    Susanne
     
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