Rheuma und Blutbild

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Lloreter, 25. Februar 2009.

  1. Lloreter

    Lloreter Neues Mitglied

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    Hallo zusammen, habe da mal eine Frage, bei der ich meinem Arzt nicht traue, weil gegenteiliges fast bewiesen.
    Der Internist hat bei mir eine Poli-Athritis diagnostiziert, bis vorgestern habe ich noch auf Termin beimRheumatologen gewartet, jetzt habe ich einen....im Mai.
    Mein Problem ist, nach einem schweren Sturz auf meine Hüfte habe ich dort schon seit Wochen extreme Schmerzen trotz BTM-Schmerzmitteln.
    Vorher habe ich für 4 Wochen morgens und abends je 30 mg Cortison (Dacortin) eingenommen, dieses dann bis auf 10mg nur morgens ausgeschlichen, im Blutbild ist keine Entzündung mehr feststellbar.
    An der Hüfte ist auch keine mechanische Beschädigung zu sehen. Aufgrund der sehr starken Schmerzen habe ich das Cortison auf 15mg je morgens und abends wieder erhöht. Ich weiss, das ist nicht so gut, aber das steht im Moment nicht zur Diskussion.
    Nach der Erhöhung gingen die Schmerzen leicht zurück. Nach Rücksprache mit dem Internisten sagte dieser, ich soll das Cortison wieder zurückfahren, die Schmerzlinderung wäre Einbildung, es würde nichts nützen, weil keine Entzündung mehr im Blut festzustellen wäre. Nachde, ich jetzt Probehalber die erste Stufe beim Ausschleichen eingeleitet habe, sind am 2. Tag bereits die Schmerzen wieder stärker. Das kann keine Einbildung sein. Schliesslich nehme ich keine Plazebos.
    Ich habe auch gelesen, das es entzündliche Rheumaerkrankungen gibt, die man am Blutbild nicht feststellen kann.
    Wer kann mir mit Rat zur Seite stehen? Da mein Hausarzt auch entgegen der Meinung des Internisten zur Seite steht, wäre das neuerliche Erhöhen der Dosis auch kein Problem.
    Und wie gesagt, das eigenmächtige Ändern der Dosis ist hier nicht das Diskussionthema, bin sonst schon recht verantwortungsvoll mit Medis.

    LG
    Uwe
     
  2. Maximum

    Maximum Max und Luca's Mami

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    Hallöchen....:)
    Ich denke den ersten richtigen Schritt hast du getan,du hast einen Termin beim Rheumadoc.
    Wenn du Cortison einnimmst ist es logisch das in deinem blut keine Entzündung nachzuweisen gibt.
    Es gibt aber seropositives Rheuma und seronegatives Rheuma.Bei seropos.Rheuma ist man relativ schnell bei einer Diagnose,bei seroneg.Rheuma kanns manchmal jahrelang dauern.
    Was da genau ist,ob es wirklich Rheuma ist,wird der Rheumatologe schon feststellen.Bis Mai wirst du dich wohl so durchwurschteln müssen....
    Ich wünsche dir gutes Durchhaltevermögen und gesunde Nerven....:a_smil08:
     
  3. nelke2405

    nelke2405 Mitglied

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    Hallo Uwe,

    es ist gut möglich, daß auch bei Entzündungen das Blutbild völlig unauffällig sein kann. Bei mir war und ist es immer noch so, daß selbst bei schwersten Schüben mit deutlich sichtbaren Schwellungen die Werte bestenfalls minimal, meistend gar nicht erhöht sind.
    Unter anderem deswegen hat es auch Jahre gedauert bis ich meine Diagnose (PSA) hatte und ich bin heilfroh, daß ich bei meiner Rheumatologin jetzt so behandelt werde, daß ich endlich wieder überwiegend entzündungsfrei bin.

    Elke
     
  4. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    Hallo Uwe,
    am Anfang meiner Rheuma-Karriere war mein Blutbild negativ, lt. Labor war ich also toppfit. Das hat sich erst im Laufe der ersten 3 Jahre verändert, da gingen die Werte ziemlich hoch.
    Ich finde die Aussage Deines Internisten schon merkwürdig. Möglicherweise hast Du bei dem Sturz mehr als nur eine Prellung abbekommen und er hat das nur nicht gesehen. Bei "Röntgenbilder lesen" habe ich schon die dollsten Erfahrungen gemacht, das kann nicht jeder Arzt. Nur weil der nichts gesehen hat muß dass nicht heißen, dass da auch nichts ist. :confused:
    Ich war in der letzten Woche zum 3 Phasen-Szyntigramm und ziemlich schockiert, als der Doc mir diverse alte Brüche gezeigt hat. Da waren doch nur Prellungen .....

    Vielleicht kann Dein HA Dir da weiterhelfen, laß Dich nicht ins Bockshorn jagen, die Besserung bildest Du Dir doch nicht ein. :rolleyes:

    "alles wird gut"
    Heidesand
     
  5. rangeromi

    rangeromi Neues Mitglied

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    Hallo Uwe,
    ob man am Blutbild bei Rheuma immer Entzündungen feststellen kann oder auch nicht, darüber weiß ich nicht soviel.
    Ich weiß nur, daß die Ärzte über Rheuma sehr wenig wissen. Chronische Polyarthritis (CP) oder anders reumatoide Arthritis (RA) ist das gleiche und bedeutet Entzündungen an vielen (poly) Gelenken.
    Dann gibt´s da noch den sog. Rheumafaktor (RF). Es gibt Rheumatiker mit und ohne Rheumafaktor, manche Menschen haben einen Rheumafaktor und haben kein Rheuma bzw. noch nicht. Warum das so ist, weiß man nicht. Seropositive CP heißt nichts anderes als das ein Rheumafaktor im Blut festzustellen ist.
    Ist Dein Blut auf Rheumafaktor untersucht worden? Wenn Du das nicht weißt, fragt Deinen Internisten. Dann weißt Du schon mal mehr -- vor Mai!
    Das hätte nur einen Vorteil, man kann besser behandelt, es wäre ein gewisser "Gradmesser" über die Krankheit, die Behandlung.
    Aber wie gesagt, der "rheumatische Formenkreis" ist wenig erforscht, die Ärzte tappen ziehmlich im Dunkeln.
    Aber alles, was mit dieser Erkrankung zu tun hat, ist nicht sicher. Laß Dich nicht verunsichern, man kann viel machen. Auch z.B. mit Ernährung. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, melde Dich bitte bei mir.
    Liebe Grüße
    Rangeromi
     
  6. Lloreter

    Lloreter Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben,

    da habt ihr mir ja schon mal sehr weitergeholfen. Die Röntgenbilder von meiner Hüfte habe ich zu Hause, werde sie noch mal anderen Ärzten vorlegen. Aber wenn ich mir das recht überlege, mehr Cortison weniger Schmerzen weniger Cortison mehr Schmerzen kann es ja eigentlich nur ein Entzündungsschmerz sein, denn meines Wissens nach wirkt Corti ja nicht als allgemeines Schmerzmittel, verbessert mich bitte, wenn ich was falsches sage.
    Zur Not überbrücke ich die gut 2 Monate bis zum Rheumatologen entgegen der Anweisung des Inter-Docs mit Cortison. Andere nehmen höhere Dosen über längere Zeiten und solange ich das unter Überwachung vom Hausarzt und ständiger Blutuntersuchung mache, kann ja nichts passieren.
    Nochmals vielen Dank euch allen und bis zum nächsten Posting

    LG

    Uwe
     
  7. Silke200

    Silke200 Mitglied

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    Hallo Lloreter!
    Ist ja wieder mal interessant. Das leidliche Thema Entzündungswerte.
    Genau die Diskussionen habe ich immer wieder mit meinem HA. Der meint auch, keine Entzündung im Blut nachweisbar- ..kein Cortsion. Wenn Cortison dennoch hilft, dann handle es sich um einen Placeboeffekt...
    Völliger Blödsinn. Jeder gute Arzt weiß heute eigentlich, daß der Indikator für eine Krankheitsaktivität eben nicht die Entzündungswerte im Blut sind.
    Das macht mich jedesmal wütend, wenn ich so was lesen muß.
    In deinem Fall ist es ja sogar der Internist, der diesen Quatsch verzapft, unglaublich!
    Solche Fehlinterpretationen sind schuld daran, daß viele über Monate und Jahre von Arzt zu Arzt rennen, und letzendlich noch als Simulant dastehen und sich in dieser langen Zeit mit Schmerzen rumquälen.
    So das mußte mal raus.
    Ich drücke dir die Daumen für deinen Termin im Mai!
    Liebe Grüße
     
  8. Tierfreundin

    Tierfreundin Dosine

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    Hallo
    @Silke: Du sprichst mir aus der Seele. Es ist eigentlich ein "Unding", aber leider realität.

    Bei mir ist im Blut ebenfalls nichts sichtbar, ggf leicht erhöhte Werte, die permanent als harmlos und unrelevant abgewunken werden.

    Leider sogar von Rheumatologen, wo man eigentlich meinen müsste, die haben schon von seronegativen Rheumaformen gehört :uhoh:.
    Selbst als ich darauf hinwies, bekam ich zur Antwort, ich solle mich nicht auf Rheuma versteifen...ich hätte das nicht.

    Fakt ist, dass ich mich seit nunmehr 1,5Jahren unbehandelt mit Schmerzen und sonstigen Einschränkungen durch mein Leben kämpfe...

    Was ich damit sagen will, Uwe, ist, dass es durchaus auch passieren kann, dass der Rheumatologe dich als Simulant abtut. Das ist traurig, aber mir ist das bereits 4 x passiert (wobei zwei Rheumakliniken dabei waren :mad:)

    Mir wurde übrigens geraten, Cortisonfrei zum Termin zu sein, da Cortison das Blutbild und auch Bildgebene Verfahren verfälschen kann.

    Meines Wissens nach kann der Wirkstoff bis zu 3 Monaten im Körper vorhanden sein...

    Dir alles Liebe

    Anja
     
  9. Lloreter

    Lloreter Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    habe jetzt von meinem unfähigen Internisten eine komplette schriftliche Diagnose erhalten.
    Neben den schon bekannten Diagnosen "Buerger-Syndrom" und "Poli-Athritis" schreibt er jetzt auch noch von einem Verdacht auf "Morbus Still", einem Kinder-Rheuma, das auch wohl Erwachsene bekommen können. Kann mir da einer ein paar einfache Worte zu sagen. Habe schon gegoogelt, aber da wird ja so viel geschrieben, unter anderem auch gegesätzliches. Wer hier kennt etwas von Morbus Still und kann sich der extrem positiv bei meinem Antarg auf Erwerbsunfähigkeit auswirken?
    Bald ist es soweit, wenn die Ärzte erst mal die Krankheit die ich habe, nach mir benennen, sollte ich wohl anfangen, mir Sorgen zu machen.

    LG
    Uwe
     
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