Neue Budgets - kein KG Rezept bekommen - was nun?

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Brini, 16. Februar 2009.

  1. Brini

    Brini Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,
    vielleicht könnt ihr mir helfen:

    Ich war heute bei meinem Rheumatologen und wollte ein neues Rezept für Krankgengymnastik haben. Darauf hin hat er mir gesagt, daß es seit Januar neue Budgets gibt und das sein Budget das dieses Quartal nicht mehr hergibt.
    Er könne noch nicht mal für die Akutfälle nach Op´s genügend Rezepte ausgeben.
    Welche Möglichkeit habe ich, weiterhin Krankengymnastikrezepte zu bekommen? Gibt es Ausnahmen? Kann man bei der Krankenkasse einen Antrag stellen? Wenn ja, wie heißt das? Gibt es gesetztliche Grundlagen?
    Ich habe nämlich keine Lust noch mehr Einbußen bei der Beweglichkeit und mehr Schmerzen hinzunehmen!

    Vielen Dank für Eure Tipps und Hilfe!

    Viele Grüße
    Eure
    Brini
     
  2. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    Hallo,
    wenn das Budget für KG erschöpft ist kann Dein Doc eine Verordnung für REHA-Sport ausstellen.
    Diese Verordnung mußt Du bei der KK genehmigen lassen. In der Regel hat man da keine Schwierigkeiten, weil der REHA-Sport in der Gruppe stattfindet und deshalb die Kosten niedriger sind.

    Ich denke, damit wird Dein Doc keine Probleme haben, denn diese Verordnungen belasten nicht sein Budget.:top:

    "alles wird gut"
    Heidesand
     
  3. Mücke

    Mücke Guest

    Hallo brini,

    ich weiß nicht ob du auch einen orthopäden hast.
    Ich denke, dieser hat ein größeres budget für kg.

    Mit rehasport wäre ich etwas vorsichtig, da es unter umständen ja auch eine ambulante reha sein kann..diese wäre nciht in der gruppe, sondern medizinische trainigstherapie und kg..und kostet auch wesentlich mehr.

    ich denke, da müsstest du dem arzt dann sagen, dass du in eine gruppe möchtest..wobei ich denke, das dies nie eine kg einzelstd ersetzen kann.

    Hast du mal den Arzt gefragt, wie er es sich vorstellt? es ist ja erst das halbe quartal vorbei und nur medis bringen es ja auch nicht.

    hast du evtl einen guten hausarzt der einspringen würde?

    viel glück
     
  4. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Reha-Sport

    Kann man bei der KK beantragen, am besten selber hingehen.
    Ich habe 120 mal Wassergymnastik verschrieben bekommen, mußte aber in einen Verein eintreten (13 Euro/Monat) da ich sonst keine freien Termine bekommen hätte. Ist aber gut.
    Der Arzt muß das begründen, was aber bei chronisch nicht das Problem ist.
    Wichtig wäre die Begründung, daß therapeutische Behandlung nötig ist..
    Auch ist eine "Verordnung außerhalb des Regelfalles" möglich, diese muß bei der Kasse beantragt werden.
    Entweder die Kasse anschreiben oder selber hingehen.

    Naja..... man könnte aber auch eine akute Sache haben und dann nachfolgend Behandlungen bekommen. Wenn das Knie plötzlich schmerzt und ich nicht richtig gehen kann....müssen die ja was machen...

    Viel Glück "merre"
     
  5. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    -merre

    Behandlungen ausserhalb des Regelfalles fallen auch ins Budget.

    Die Budgets werden nicht von den Ärzten gemacht, sondern werden ihnen vorgeschrieben. Und seit dem 1.1.2009 sind die Budget in den meisten Ländern im Süden um 30% gekürzt worden.
    Auch ein akutes Knie kann dann nicht mehr versorgt werden.
    Die Beschwerde beim Arzt nützt nichts, er hat das nicht verschuldet.

    Dazu kommt, dass die Hausärzte im Süden für 12 Euro im Monat pro Patient behandeln müssen. Das ist ihr Honorar, samt allen Hausbesuchen und EKGs und Spritzen.

    Für diese 12 Euro im Monat riskiert momentan keiner einen Regress.
    Das kommt also noch dazu.

    Also
    - Verordnungen ausserhalb des Regelfalles sind auch im Budget
    - Reha-Sport ist machbar und unterliegt nicht dem Budget
    - ambulante Reha ist etwas ganz anderes und wird auch auf einem anderen Formular beantragt.
    - Nächste Verordnungen im April holen, Mitte Mai ist schon wieder Grenze.

    Hauptursache sind die gekürzten Budgets, die Mitte Februar schon aufgebraucht sind.

    Frau Schmidt verneint das, es ist ja Wahljahr. Die Budgetkürzung wurde aber bereits im Dezember 2008 beschlossen und bekannt gegeben.
     
  6. bine68

    bine68 Neues Mitglied

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    Neue Budgets-kein KG Rezept bekommen-was nun?

    Hallo,an euch,ich war gestern bei meiner Schmerztherapeutin und hatte keine Schwierigkeiten mit einem KG-Rezept.Da es bei mir ausserhalb der Regelverordnung ist , mußte ich erst zur Krankenkasse um das Rezept einzureichen.
    Das mache ich jetzt schon zum drittenmal und bis jetzt hat die Krankenkasse das Rezept immer genehmigt.
    LG bine 68
     
  7. bise

    bise Neues Mitglied

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    und in welchem bundesland wohnst du?

    auch ausserhalb des regelfalles rezept wird ins budget des doc gerechnet. ausserhalb des regelfalles bedeutet nur, dass die frist von 12 wochen unterbrechung nicht eingehalten werden muss. auch bei genehmigung durch die kasse läuft das rezept über das budget des doc. manche docs wollen sich mit der genehmigung nur rückversichern im falle eines regresses wg. überziehung des budgets.

    sollte ein schmerztherapeut (aus welchem fachgebiet?) viele kassen patienten haben und von diesen patienten nur wenige kg brauchen, hast du glück gehabt. dann wird höchstwahrscheinlich sein budget ausreichen. doch was ist, wenn jeder 2 patient eine kg versorgung braucht? dann gibt es nix mehr. bei den heutigen honoraren riskiert kein doc mehr ärger mit den kven.

    doch wo/wie docs finden, deren budget nicht bereits mitte des ersten monats eines jeden quartals ausgeschöpft ist?

    gruss
     
  8. bine68

    bine68 Neues Mitglied

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    Neue Budgets-kein KG Rezept bekommen-was nun?

    Hallo, ich wohne in Niedersachsen und meine Schmerztherapeutin hat mir auch im Dezember nochmal KG verschrieben, obwohl sie auch sagte ihr Budget wäre voll,aber manchmal kann sie noch Ausnahmen machen.Vielleicht hab ich einfach Glück gehabt.
    LG bine68
     
  9. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Die Kassen genehmigen leicht. Die Regresse kommen erst in 2 Jahren und
    von einer anderen Stelle (nicht von der örtlichen Kasse)

    Es kommt auf die Patienten-Zusammensetzung des Arztes an.

    Wenn er 3 neue Schlaganfall-Patienten bekommt kann das sein
    ganzes Budget sprengen. Hat er gerade keine solchen Patienten, dann
    hat er noch Luft.

    Schmerztherapeuten haben ein höheres Budget, es gibt aber nicht
    überall solche Therapeuten. Im Süden wurden die Budgets mehr gekürzt als im Norden.
     
  10. Brini

    Brini Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    danke für Eure Antworten und Tipps. Werde mich mal mit meiner KK in Verbindung setzen, vielleicht haben die noch eine Alternative. KG wäre mir lieber als Funktionstraining, denn die Einrichtungen in meiner Nähe, die das anbieten, haben doch sehr Arbeitnehmerunfreundliche Zeiten. Meist nur morgens oder tagsüber, nix nach 18:00 Uhr... leider...

    Liebe Grüße
    Brini
     
  11. laface

    laface Mitglied

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    ???

    hmm,

    ich verstehe das alles irgendwie nicht so ganz.
    ich habe vor kurzem mit meinen zuständigen sachbearbeiter der KK gesprochen.
    er meinte mein doc könnte mir solange er es aus ärztlicher sicht vertreten kann
    verordnungen verschreiben. das budget spiele dabei keine rolle, da ich chronisch krank sei und kg und bewegungsbäder benötige. die krankenkasse würde da nie einschreiten!!!
    mein doc sagte mir, das er mir das ganze jahr durch verordnungen verschreiben würde. alles kein problem. was nur nervt das er immer nur 6 mal pro rezept aufschreibt... aber wenn man das hier so liest kann ich ja noch froh sein. trotzdem scheint es jeder irgendwie anders zu regeln... wer erzählt nun ein vom pferd?? der doc oder die krankenkasse?

    gruß
    laface
     
  12. bise

    bise Neues Mitglied

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    die alte leier:

    die ges. kk sagen immer wieder, was der doc verschreibt wird bezahlt. das stimmt. leider vergessen sie zu erwähnen, dass alles im rahmen des budgets hineinpassen muss. und diesen rahmen kennen die kassen nicht.

    hat ein doc nur mobile patienten, die keine physio udgl. brauchen, dann steht ihm - je nach patientenzahl - ein erkleckliches sümmchen zur verfügung. du bist nutzniesser. doch wehe, wenn bei einem doc zahlreiche patienten auftauchen, die alle physio benötigen. dann muss doc knausern. das verfügbare geld kann nur einmal verteilt werden. gibt leider bislang noch keine wundersame geldvermehrung.

    du hast glück. andere nicht.

    wie die docs finden, die noch kapazitäten haben? ich weiss es nicht.

    feststeht jedenfalls, orthopäden und rheumatologen müssen knallhart überlegen, denn deren praxen sind übervoll mit patienten, die auf ein kg rezept "lauern"
    gruss.
     
  13. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    LaFace

    Die Budgets = Richtgrößen stehen im Sozialgesetzbuch V, also für jedermann zum Nachlesen, wenn auch in Amtsdeutsch.

    Die Kassen bezahlen auch erst einmal jede verordnete Behandlung. Der Regress kommt dann 2 Jahre später an den Arzt.

    Lass Dir von Deinem Kassenmitarbeiter doch einmal SCHRIFTLICH geben, dass Dein Arzt oder Deine Verordnungen nicht in einen Regress einbezogen werden.

    Aber bitte nicht in der Form, dass "alle notwendigen Verordnungen" regressfrei sind.
    Das Wort "Notwendig" bezieht sich nach Kassenmeinung nämlich auf das Budget. ( So auch bei Ulla Schmidt)

    Sobald Du das schriftlich hast, teile es hier mit.
    Das wäre der erste Fall in Deutschland.
     
  14. Gemma

    Gemma Neues Mitglied

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    Hallo,
    das macht mich ja alles hier echt wütend wenn ich das alles so lese und richtig verstanden habe. Die Ärzte (speziell Rheumatologen) habe ja überhaupt keine Wahl mehr, sie würden gerne "helfen", abe dürfen es nicht?!?!? Was für´n Schwachsinn! Das macht mich echt sauer! Das hat sich bestimmt ein gesunder Mensch (aber "krank" im Kopf) ausgedacht!:mad:
    Ich dachte immer die Ärzte habe pro Patient ein Budget und nicht ein Budget auf alle Patienten in einem Quartal!! Echt ne Frechheit!!!!:mad: Und ich hasse jedes mal auf neues meinen Arzt dafür, das er mir nicht hilft!:mad:
    SOrry, das musste mal raus!:(

    Gemma
     
  15. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    Gemma,
    das haben sich die SPD, vertreter ULLA Schmidt und ihre mitarbeiter, gemeinsam mit der CDU - nämlich unserer bundeskanzlerin Merkel und auch der CSU, vertreter Seehofer ausgedacht für ges. versicherte. sie glaubten, etwas gutes für uns zu tun. sie können sich das nicht vorstellen, wie es tatsächlich ist. sie verdienen shr gut und sind PRIVAT versichert. ihrer ansicht nach müsste die summe, die zur verfügung gestellt wurde, ausreichen. global mag das sicherlich stimmen. doch die verteilung des geldes verfolgen sie nicht weiter. das ist das dilemma.
    ausserdem soll jetzt akkupunktur gesondert abgerechnet werden können. nun hat also akkupunktur hochkonjunktur.

    oder glaubt ihr, dass im falle von gesundheitl. beschwerden ULLA Schmidt und frau Merkel lange wartezeiten in ambulanzen verbringen müssen oder von fach doc zu fachdoc herumgeschickt werden, weil die mittel fehlen?

    jetzt ist faschingszeit, da wird urlaub gemacht. wenn das wetter so bleibt, ist durchaus eine auszeit der praxis wg. krankheit erklärbar im märz.
    die mittel sind verbraucht, patienten waren schon 1 oder 2 x in der praxis, also kostet die praxis nur unterhalt (miete, strom, wasser, heizung, telefon, reinigung, praxisbedarf, helferin etc) ohne überhaupt noch etwas abzuwerfen. denn im 3. monat eines quartals kommen sicherlich keine oder nur ganz wenig "frische" gkv patienten. die vertretung wird
    "begeistert" sein. termine werden sicherlich kaum noch ausgegeben. also langes sitzen im überfüllten wartezimmer mit ungewissem ausgang, ob einem überhaupt geholfen werden kann.
    ist man chronisch krank, braucht also ununterbrochen behandlung - ergo, physio, funktionstraining.. ..- wollen die heilmittelerbringer natürlich bedient werden. - sie meutern eh genug über die ihrer meinung miserable bezahlung der ges. kk (siehe insoweit www.physio.de). sie "wünschen" "fette" rezepte und haben ihre ureigenen vorstellungen von fachgerechter bezahlung. doch wie sollen die docs diesen ansprüchen nachkommen? sie haben überwiegend für patienten kein verfügbares geld mehr im budget und werden darüberhinaus häufig schlechter honoriert als diese berufsgruppen.

    ich freue mich für jeden, der glück hat.
    gruss
     
  16. Mücke

    Mücke Guest

    hm, komisch, dass hier nicht hunderte von beitrgen sind...mein arzt verschreibt mir nix mehr"

    hier wird mal wieder so viel verallgemeinert...verschreibt ein arzt nicht mehr..machens auch gleich alle anderen nciht

    ich glaube nciht, dass ich außergewöhnliche ärzte habe und trotzdem bekomme ich was ich brauche, auch meine mum, als chr kerzpatietin bekommt nachwievor ihre rezepte ohne murren..

    aber das ist dann wohl der berühmte blinde fleck auf der landkarte, den die gesundheitsreform bisher verschont hat.

    übrigens bise, als logo sind die erträge, zumindest wenn man angestellt ist nicht wirklich mit denen eines arztes zu vergleichen und ich denke bei physios ist es nicht anders....tlw nicht mal mit normalen angestellten..wenn ich hier höre was einige verdienen und was ich so von meine alten arbeitskollen weiß, was die jetzt verdienen..bzw ich zu grunde lege was ich verdient habe...übrigens war da der badenwürttemberg spitze--da die damals noch nen alten satz fbekommen haben..wer also "verdienen" wollte, ging in den süden
    sprichst du über selbständige , da ist es ein wenig anders,kommt allerdings auch auf den standort an und ob du deine praxis allein hast, oder 1-2 angestellte, was sich nciht wirklich verdient macht oder eben ne größere praxis mit 10 leuten oder so..
    dass auch die träume haben, kann man denen nciht verdenken, auch wenn man das als patient vielleicht nicht verstehen mag..
    aber auch doe bänker gehen auf die straße etc..
     
  17. bise

    bise Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    bei Frau Antje
    @ Mücke

    ich glaube, du kommst aus einer großstadt mit vielen docs.
    hier bei uns ist kleinstadt. die docs haben gr. einzugsgebiete, viele patienten .

    die docs erhalten für ihre arbeit im quartal eine pauschale. diese honorierung deckt alles ab, was sie getan haben. gleich, ob sie 15 minuten, 100 minuten oder noch mehr tätig waren.

    die heilmittelerbringer hingegen erhalten für jede behandlung ihre bezahlung. der vdek satz für kg beträgt etwas über 14 € bei einer behandlungszeit von mindest 15 minuten. zu dieser (mindest)behandlungszeit zählt auch an- und auskleiden und doku, und sonst alles, was im allgemeinen so anfällt. im vergleich zu den docs erhalten sie noch ihre einzelleistung honoriert. oder kennst du heimittelerbringer, die du 10 x im quartal aufsuchen kannst und dann mit der bezahlung von 2 terminen einverstanden sind?


    der "geldregen aus berlin" ist wohl etwas ungleichmässig verteilt worden über das bundesgebiet.

    es gibt landstriche, länder, in denen dem einzelnen (fach) doc mehr geld für den einzelnen patienten zur verfügung steht als in den anderen.
    die docs erhalten pro patient eine best. pauschale für medis und heilmittel.
    diese pauschale ist je nach land unterschiedlich hoch.(nachzulesen bei den einzelnnen kvèn)

    hat eine praxis viele patienten, davon nur wenige, die "was" brauchen an medis und heilmittel, steht die pauschale desjenigen, der nix braucht, natürlich einem anderen patienten, der was braucht, zur verfügung. der doc entscheidet darüber, wie er was verteilt unter dem gesichtspunkt der mediz. notwendigkeit. verteilt er mehr als ihm insges, zur verfügung steht, gibt es ärger und regress.
    manche praxen haben "laufkundschaft", 1 x besuch wg. AU udgl.
    doch manche praxen sind rappelvoll mit patienten, die alle etwas benötigen. das geht dann nicht.
    das ist das system.
    du hast glück. du schreibst, sowohl du als auch deine familie erhalten die rezepte, die sie brauchen. folglich hat euer doc viele patienten, doch kaum patienten, die schwer krank sind, dass sie viel benötigen.

    hier sind die praxen randvoll mit patienten, die krank sind. wenige docs. wer gesund ist oder sich halbwegs gesund fühlt, der geht nicht zum doc, der vermeidet diese tortur der warterei im überfüllten wartezimmer....

    alles klar,
    gruss
     
    #17 21. Februar 2009
    Zuletzt bearbeitet: 21. Februar 2009
  18. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    @ Mücke
    Seit dem 1.1.09 hat sich alles in Bad.-Württ. radikal gewandelt.

    Das Heilmittelbudget wurde um 30% gekürzt und die Honorare der Ärzte wurden stark herabgesetzt.
    Grund: Das Land hat 30 Millionen weniger im Quartal (im Vergleich zu 2008) für die ärztliche Versorgung.
    zum Vergleich: Sachsen-Anhalt hat 120 Millionen Euro mehr als 2008

    Es kommt darauf an, wieviel intensive Patienten ein Arzt hat.

    Das Heilmittelbudget für einen Arzt pro Patient beträgt ca 8 Euro.
    Das wird mit der Patientenanzahl multipliziert.

    Ein Schlaganfallpaient benötigt anfangs zu Hause Ergo und Logo und Physio
    Das verbraucht ca 2000 Euro im Quartal zusammen.
    Hat ein Arzt also 4 Schlaganfallpatienten, dann ist sein Budget dadurch schon aufgebraucht.
    Hat er keine, dann hat er Luft zum Verschreiben.

    Wie gesagt: seit 1.1.09 alles anders durch den Gesundheitsfond.

    Ein Hausarzt bekommt seitdem 12 Euro im Monat für 1 Patienten. Darin sind alle Hausbsuche, EKGs, Spritzen enthalten. Das ist weniger als 1 KG Behandlung.

    Westfalen-Lippe ist noch schlimmer dran. Sie sind dort das Schlusslicht in ganz Deutschland.

    Brandenburg, Thüringen und Sachsen haben 30 - 50% Steigerung.

    Es ist also länderabhängig. Und abhängig von der Zusammensetzung der Patienten, wie ich oben beschrieben habe.

    Mein Rat ist: Im ersten Monat des Quartals Rezepte für Heilmittel holen. Da ist das Budget noch frei. Ab Mitte Februar wird es eng.
     
  19. bise

    bise Neues Mitglied

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    Ort:
    bei Frau Antje
    beim vergleich sollte folgendes nicht übersehen werden:

    baden-württemberg ist 3. grösstes bundesland. einwohner knapp 11 mio.
    sachsen-anhalt hat hingegen knapp 3 mio einwohner.
    da kann man sich leicht ausrechnen, dass es in sachsen-anhalt mehr kg verordnungen geben könnte.
    gruss
     
  20. Chrischan

    Chrischan Neues Mitglied

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    107
    @ bise:

    du solltest allerdings beachten, dass das geld nicht pauschal in die bundesländer fliesst, sondern natürlich je gkv-versicherten (und nicht zahlendem mitglied!) in bezug gesetzt wird - stichworte sind morbi-RSA sowie pauschale zuweisung. in den niederlanden z.b. funktioniert dies ja ganz gut, so dass man annehmen kann, dass es sich auch in D einpendeln wird. der unterschied liegt allerdings im heilmittelbereich darin, dass z.b. ein physiotherapeut für eine bestimmte anzahl an therapieeinheiten direkt aufgesucht werden kann und dieser selbst über den therapieaufwand entscheidet. ich denke, dass dies auch ein guter weg in D wäre, zumal hier einiges an nutzlosen "besuchskosten" beim fischen nach rezepten in arztpraxen eingespart werden könnte. dies setzt jedoch voraus, dass erstens der physiotherapeut auch so ehrlich ist, dass er patienten, die nur eine entspannungsmassage wünschen, auch mitteilt, dass sie diese selbst zahlen müssen und zweitens der topf der ärztlichen leistungen sich etwas verkleinert - und nicht durch einen nichtbesuch beim facharzt der punktwert steigt. der topf für physiotherapie ist momentan äußerst klein (irgendwas um noch nicht mal 3% der gesamtausgaben)! eine steigerung des punktwerts mag in einzelnen fachbereichen sinnvoll sein (erwünscht ist es von arztseite IMMER), aber grundsätzlich ist es so, dass patienten behandlung benötigen - und diese bekommen sie eben oftmals nicht beim arzt, sondern das "hardcore-geschäft" - sprich die behandlung am menschen direkt - übernehmen die physios, ergos, logos ... ein arzt bringt einen schlaganfallpatienten nicht mehr zum sprechen oder gehen!

    dass der ärger in einigen fachbereichen derzeit groß ist, kann ich gut nachvollziehen, allerdings sind dies dinge, die man sich in der vergangenheit gut "erarbeitet" hat ... hierzu gehört v.a., dass der anspruch der ärzteschaft auf eine sonderstellung in der gesellschaft so nicht länger mehr besteht - was meines erachtens vor allem auf die mangelnde qualität zurückzuführen ist. denn warum brauchen wir in D soooo viele arzttermine in vergleich zu anderen industrienationen, um uns gut versorgt zu fühlen? ich spreche bewusst von "fühlen", da die ergebnisse ja nun oftmals auch nicht besser sind als in anderen ländern! ich denke, dass die 2-min-medizin in deutschen orthopädenpraxen gar überbezahlt ist (meines wissens ca. 30,-/quartal) .... das sind hausgemachte probleme der einzelnen fachbereiche! meiner meinung findet einfach kaum konkurrenz um qualität statt - jeder arzt sammelt weiterhin seine pünktchen, man kritisiert nicht die schlechte behandlung des anderen (und da gibt es wirklich krasse fälle an suboptimaler behandlung ...) und das ergebnis dieser gleichmacherei sehen die ärzte eben in den momentanen abrechnungsmodalitäten. wenn man die leistung allerdings in diesem system nicht fördert, wird eben der große bestand an mittelmäßigkeit siegen ... denn: der patient ist momentan immer noch zu gering informiert, um eine autarke entscheidung im ernstfall treffen zu können. so lange wir nicht dahin kommen, dass die gkv-zulassung eine positive, qualitative sonderstellung eines arztes darstellt, nämlich gkv-patienten behandeln zu DÜRFEN, wird sich am system nichts ändern, sondern die große, mittelmäßige mehrheit nach mehr und mehr geld rufen ....
     
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