Kiefergelenk,welche Behandlung?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von sharolyn, 28. Januar 2009.

  1. sharolyn

    sharolyn Mitglied

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    Hallo an alle,
    zur Zeit beschäftigt mich leider mein rechtes Kiefergelenk aufs Übelste :-(
    Kann auf dieser Seite nicht kauen weil es so weh tut und habe eine leichte Schwellung. Die Schmerzen ziehen zT über die ganze Gesichtshälfte.
    Ich bin mir schon relativ sicher, dass es mit meinem Rheuma (Mischform Bechterew/PsA) zusammen hängt.
    Allerdings weiß ich momentan nicht, was ich da machen soll, und vorallem zu wem hingehen? Mein Zahnarzt hält sich mit einer Beurteilung zurück (er meint das läge außerhalb seiner Kompetenz...), meine Rheumatologin ist 100km entfernt. Vor vier Jahren war ich bei einem Kieferchirurgen in
    Behandlung, weil ich da schon immer Probleme hatte (aber noch nicht wusste, dass ich Rheuma hab).
    Damals meinte er, man könne das Gelenk mal ausspülen, wenn es sich entzünden würde. (Man konnte auf Röntgenbildern eine leichte Arthrose erkennen).
    Was meint ihr, soll ich da nochmal einen Termin machen? Welche Erfahrung habt ihr mit Kiefergelenkproblemen? Freue mich über jeden Tipp.
    Ach ja, meine Medikation ist zur Zeit : Decortin H 5 mg, Pantozol 20, Novalgin 500 und nach Bedarf Schmerzpflaster mit Diclofenac.

    Viele liebe Grüße,
    Sandra
     
  2. airain01

    airain01 ELVIS-Fan

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    Hallo Sandra,
    meine Tochter hat auch hin und wieder Probleme mit dem Kiefer. Es gibt einige wenige Physiotherapeuten die eine spezielle Ausbildung für Kiefergelenkbehandlung haben. Da muss man u.a. auch von innen behandeln. Unserer Tochter hat es immer sehr gut getan, und der Erfolg kam meist unmittelbar - sie konnte dann den Kiefer um einige cm mehr öffnen.
    LG airain :a_smil08:
     
  3. uli

    uli Mitglied

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    Köln
    Wenn es dir irgend möglich ist, vereinbare einen Termin in der Uni Bonn. Wenn es zu weit ist, rufe dort an und frage, wo du in deiner Gegend am sinnvollsten hingehen kannst.
    Es empfiehlt sich eine Kiefergelenkssprechstunde in einer Uniklinik.

    Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

    Spezialsprechstunden

    - Kiefergelenkserkrankungen:
    Do. 14:00 – 16:30 Uhr



    Ambulanter Bereich / Nachsorge / Beratung:
    Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
    Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
    Welschnonnenstrasse 17
    D- 53111 Bonn

    Patientenanmeldung: +49 (0)228 287 22417
    Sekretariat: +49 (0)228 287 22452
    Telefax: +49 (0)228 287 22604
    Vorzimmer des Direktors: +49 (0)228 287 22452

    Email: mkg@uni-bonn.de



    Stationärer und operativer Bereich:

    Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
    Universitätsklinikum Bonn-Venusberg
    (Gebäude der Hautklinik, 2. Etage)
    Sigmund-Freud-Strasse 25
    D- 53105 Bonn

    Stationsleitung: +49 (0)228 287 15492
    Stationssekretariat: +49 (0)228 287 16243
    Telefax: +49 (0)228 287 14334
    Vorzimmer des Direktors: +49 (0)228 287 15203

    Email: mkg@uni-bonn.de


    Uli
     
  4. sharolyn

    sharolyn Mitglied

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    Hallo ihr beiden,
    danke für eure Antworten!
    @airain01: Das hört sich gut an. Ich werde mich mal informieren,
    welcher Physiotherapeut in meiner Gegend so etwas anbietet.

    @Uli: In meiner Nähe ist eine MKG Ambulanz, dort arbeitet der besagte (MKG-)Chirurg bei dem ich vor einiger Zeit in Behandlung war (vor meiner Rheumakarriere...). Ich denke, dass ich dort nochmal einen Termin vereinbaren werde.

    Viele liebe Grüße,
    Sandra
     
  5. Einalemel

    Einalemel Neues Mitglied

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    Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber ich war in der Kieferchirurgie der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
    Dort bist du wirklich bestens aufgehoben, sie haben sich umfangreich informiert und mich sehr gut behandelt.
    Ich hatte 2 Operationen am Kiefer und seitdem geht es mir viel besser!
    Aber so einen Schritt muss man ja nicht gleich gehen, vllt bekommst du dein Kiefer auch mit einer Medikamentenumstellung unter Kontrolle?
     
  6. sharolyn

    sharolyn Mitglied

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    Hallo Einalemel,
    ich habe heute nachmittag einen Termin bei einem MKG-Chirurgen.
    Bin gespannt, was dabei rauskommen wird.
    Was ist denn bei dir gemacht worden am Kiefer?
    Ich hab ziemlich Angst vor einer OP im Gesicht :-(
    LG
     
  7. Einalemel

    Einalemel Neues Mitglied

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    27
    Bei mir wurde erst eine Gaumennahterweiterung gemacht und dann wurde der unterkiefer weiter nach vorne gebracht und der "winkel" zum oberkiefer wurde geändert, sodass die gelenke viel stabiler geworden sind. Die Gelenkköpfe sind danach sogar noch ein bissl länger und dicker geworden.
    Aber vllt hat es bei dir ja auch einen anderen grund und es gibt eine andere methode :)
    bin gespannt zu hören, was ein arzt gesagt hat!!
    LG
     
  8. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Kiefergelenk

    Bei solchen Beschwerden werden oft auch Rheumaerkrankungen als mögliche Ursachen benannt.
    Nachschauen kann man z.B. bei "http://www.zahnarzt-rhein-main.de/kiefergelenk.html"
    Zuständig wäre eine Kieferchirurgische Sprechstunde.
    Oftmals kann es auch mit einem "schiefen Biss" zusammenhängen.
    Muskulär würden die Schmerzen als Myalgie beschrieben werden.

    Ich kenne solche Schmerzen bei Rheumaschüben, bezeichnend wäre ein "Kauschmerz". Treten die Beschwerden weiter auf sollte wiegesagt mal ein bildgebendes Verfahren zur Abklärung gemacht werden.

    Gute Besserung "merre"
     
  9. sharolyn

    sharolyn Mitglied

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    Hallo,
    war ja gestern beim Doc, es wurde ein 3-D Röntgenbild gemacht und siehe da....keine Entzündung!! Ich war sooo erleichtert.
    Das hätte noch gefehlt, wenn das Kiefergelenk auch betroffen gewesen wäre.
    Meine Gelenke sind etwas "schief und zu kurz", dadurch entsteht ein Fehlbiss, das Gelenk verschiebt sich und die Muskeln verspannen...
    Er meinte, dass sich diese Probleme aber trotzdem verschlechtern könnten, wenn ich einen Schub habe.
    Die einzige sinnvolle Lösung wäre eine OP...
    Ich denke, dass wird wohl so ähnlich sein wie bei dir, Einalemel,
    der Unterkiefer würde nach vorne gezogen werden, damit der Bisswinkel stimmt. Aber wie gesagt hab ich tierisch Angst vor einer OP im Gesicht...schließlich kann ja immer was schief gehen....wie ist das denn bei dir abgelaufen???
    LG
     
  10. frosch668

    frosch668 Quak - mir geht es gut!!!

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    im schönen Ruhrgebiet
    manuelle Therapie

    Hallo Sharolyn,

    ich habe auch seit geraumer Zeit Probleme mit meinem linken Kiefergelenk. Mein ZA hat mir jetzt ein KG-Rezept gegeben mit einer Verordnung der "manuelle Therapie im Bereich CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion)". Ich hatte bisher eine Behandlung und diese hat mir schon richtig gut geholfen.

    Vielleicht solltest Du Dir einen dementsprechenden Therapeuten suchen, der die Ausbildung zur Manuellen Therapie hat, am besten noch mit CMD.
     
  11. Einalemel

    Einalemel Neues Mitglied

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    Ja, genau, ich hatte auch noch keine schlimmeren Probleme, aber die Aerzte meinten, das kommt bestimmt spaeter mal, da sich sowohl Zaehne als auch Kiefergelenke abgenutzt haetten.
    Die OP war bei mir von innen, man sieht also nix. Bloss die Gaumennahterweiterung war peinlich, weil ich dadurch ein halbes Jahr oder so mit Zahnluecke rumgelaufen bin, bis sich der Knochen nachgebildet hatte (da wird der knochen vorne ueber de Schneidezaehnen geteilt und man hat eine Schraube im Gaumen, die man jeden Tag ein bisschen drehen muss, bis der Gaumen die gewollte Breite hat. Hoert sich schlimmer an, als es ist, hat nicht weh getan).
    Die 2. OP war dann die eigentliche, da wurde im Unterkiefer der Knochen so auseinandergesaegt (entlang des Nervenstrangs), dass es nach vorne verschoben werden konnte. Ausserdem wurde unter der Nase ein Stueck vom Oberkieferknochen rausgenommen, sodass der Oberkiefer weiter nach oben konnte (->winkelaenderung).
    Ich hatte keine Probleme nach der OP, habe jetzt nur noch kleine Narben in der Lippenfalte am Zahnfleisch, aber das sieht ja niemand. Und Titanschrauben sind im Kiefer.
    Davor erzaehlen sie einem die schlimmsten Sachen, wie zB, dass der Kiefer rausfaulen kann oder es sich entzuendet und bis zum Auge hoch geht und man blind wird oder so. Aber das muessen sie sagen, auch wenn's nur einmal in nem grattligen Krankenhaus irgendwo auf der Welt vorkam. Davon nicht abschrecken lassen, aber ich hab auch erst Mal geschluckt.
    Die einzige Nachwirkung, die ich hatte, ist, dass ich auf der linken Kinnhaelfte nicht mehr so viel spuere. Aber das ist so ein kleiner Bereich und den wiegen die ganzen Vorteile auf.
    davor konnte ich nichtmal meine Schneidezaehne direkt aufeinander tun, und jetzt ist alles super!
    Ich weiss ja nicht wo du wohnst, aber vllt kannst du dir auch mal die Meinung von denen von der LMU anhoeren.
    Ich denke vor so einer OP ist es schon wichtig, sich noch eine 2. Meinung einzuholen :)
     
  12. sharolyn

    sharolyn Mitglied

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    oO das hört sich aber übel an :-(
    Naja auch wenn es diese ganzen Nebenwirkungen vllt nur einmal auf der Welt irgendwo gab ist mir das noch zu riskant...
    Ich hatte schon vieles, was eigentlich nur ganz selten vorkommen sollte^^

    Wobei ich schon großes Vertrauen zu dem Chirurg habe, kenne ihn schon seit einigen Jahren und denke, dass er sehr erfahren darin ist.
    Aber kann es nicht auch sein, dass sich so ein verhältnismäßig großer Eingriff negativ auf das Rheuma auswirkt??
    Bei mir ist es ja so, dass bei jeder kleinsten Erkältung oder Stress sofort ein Schub folgt. Das macht mir ziemlich Sorgen.
    Wie alt warst du als dieser Eingriff bei dir gemacht wurde??
    Musstest du lange im Krankenhaus bleiben?

    LG
     
  13. Einalemel

    Einalemel Neues Mitglied

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    Ich war bei den OPs so 16/17 Jahre alt.
    Also bei mir hat das keinen Schub ausgelöst, aber ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert ist auch niedriger als bei einer Erkältung, bei der das Immunsystem verrückt spielt.
    Du kannst es dir ja überlegen, bis du dir mit deiner Entscheidung - welche auch immer es sein wird - sicher bist.
    Im Krankenhaus war ich bei der ersten 1 Woche und bei der 2. ein bissl länger, vllt 2 Wochen oder so. Man läuft halt danach eine ganze Zeit mit geschwollenem Gesicht rum :)
    Ich hab die Entscheidung nie bereut.
    Hat dir dein Arzt Alternativen genannt oder so?
     
  14. sharolyn

    sharolyn Mitglied

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    86
    Wie alt bist du denn jetzt?
    Ich bin 20. Wenn ich es machen würde, dann auch in den nächsten Jahren und nicht erst wenn ich älter bin...
    Alternativen gibt es nicht. Außer, mit dem Zustand zu leben wie er jetzt ist und vielleicht irgendwann Schäden am Kiefergelenk haben.
    Ich muss auch sagen, die Fehlstellung ist schon recht ausgeprägt, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass ich irgendwann noch mehr Probleme damit haben werde. Aber es ist nicht einfach, sich zu entscheiden. Gerade weil ich im Moment viel mit meinem Rheuma zu tun habe, es kommt immer mehr dazu. Auf der anderen Seite könnte es ja aber auch genauso sein, dass ich nach einer Op ein Problem weniger hätte....Ach ich weiß es einfach nicht :(
    Danke für deine Infos!!
     
  15. Einalemel

    Einalemel Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    27
    Ich bin 22.
    Du kannst ja auch erst mal warten, bis es dir mit den restlichen Sachen wieder etwas besser geht, dann hast du auch mehr Kraft für die OP. So würd's ich glaub ich machen. Aber das stimmt schon, ist ne schwere Entscheidung...
    Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute!!
     
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