Rollstuhl fahren lernen!

Dieses Thema im Forum "Hilfsmittel" wurde erstellt von NoraRollt, 12. Januar 2009.

  1. NoraRollt

    NoraRollt Neues Mitglied

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    Viele Rheuma-Patienten sind zeitweise oder längerfristig auf einen Rollstuhl angewiesen, manche auch längerfristig. Immer wieder wird berichtet, dass dieser Rollstuhl ohne Hilfsmittelgebrauchschulung ausgeliefert wird - doch was nützt ein Rolli, wenn man nicht weiß, wie man damit fährt? Hier können Mobilitätstrainingskurse helfen!

    Auch 2009 gibt es wieder Mobilitätstrainingskurse für Kinder und Erwachsene im Rollstuhl, die vom ASBH und dem DRS gemeinsam veranstaltet werden. Bei diesen Kursen fahren die Betroffenen gemeinsam mit Eltern/Familie für 5 bis 7 Tage in einen hübschen Ort und treffen dort auf die anderen Teilnehmer und Übungsleiter. Das Trainerteam besteht aus erfahrenen Rollifahrern, Pflegekräften, Praktikanten, Insider-Eltern und eben erfahrenen Rehasportübungsleiterin. Das Programm reicht vom spielerischen Üben elementaren Fahrtechniken wie Bremsen, Kippeln und Rückwärtsfahren, über das Ausprobieren verschiedener Sportarten, zu elementaren Dingen wie An- und Ausziehen, Umsetzen etc. - je nach Wunsch und Interessen der Teilnehmer. Natürlich stehen auch Spielabende, Ausflüge und Events auf dem Plan. Ganz wichtig ist jedoch der Austausch und das persönliche Gespräch über positive wie negative Erfahrungen im Alltag. Für mich waren diese Wochen immer das Highlight des Sommers und der Kontakt zu anderen Rollifahrern hat mir in einem weitgehend "rollifeindlichen" Umfeld wie dem Pfälzer Wald geholfen, meinen Weg zu finden und meine Selbstbestimmtheit zu entwickeln. Deswegen fände ich es super, wenn möglichst viele Betroffene heute von dem einzigartigen Angebot erfahren würden.

    Beim Thema Rollstuhltraining ist vielleicht mitzuberücksichtigen, dass die gesetzlichen Krankenkassen bzw. die Leistungserbringer bei der Auslieferung eines Hilfsmittels zu einer Hilfsmittelgebrauchsschulung verpflichtet sind. Da aber in der Regel die meisten Rehaberater gar nicht selbst Rollifahren können, wird der Rolli häufig "im Karton vor die Tür gestellt". Diese Lücke kann ein Mobilitätstrainingskurs füllen, trotzdem werden die Kosten immer seltener von der Kasse übernommen - weder bei Kindern noch bei Erwachsenen. Doch mit der Beherrschung des Rollis, fängt jede Rollstuhlsportart ja erst mal an! Die Fortführung der Mobikurse ist der Sportkurs des DRS, der dann einen eindeutig intensiv-sportlichen Schwerpunkt hat. Ich als ehemaliges Rollikid kann die Kurse nur wärmstens empfehlen. Zur Internetrecherche geht's unter: www.rollstuhl-fahren-lernen.de
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Kaum einem ist bewusst, dass man das auch lernen muss genau wie Rollschuh- oder Eislaufen. Ich habs gelernt, da mein Exfreund als Paraplegiker auf den Rolli angewiesen war und ich das mal selbst testen wollte wie schwierig das denn ist. nach kurzer zeit konnte ich bereits auf 2 Rädern balancieren und somit allein auch eine Bordsteinkante hochkommen ohne umzukippen. Heute habe ich aber alles wieder verlernt :(

    Ein gutes Angebot habt ihr da, ich hoffe es wird reichlich genutzt.

    LG, Kukana
     
  3. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    das ist echt ne tolle seite! da erfährt man u.a. auch ,worauf es bei der einstellung eines rollstuhl u.a. ankommt, ein rollstuhl ist so individuell wie ein paar schuhe, die verleiht man ja auch nicht!
    sabine (sitze seit 3 1/2 jahren im rollstuhl)
     
  4. NoraRollt

    NoraRollt Neues Mitglied

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    Mit der Rollieinstellung fängt es an

    Das blöde ist ja, dass sich die Rehaberater oft keine Zeit nehmen, den Rolli ordentlich einzustellen. Wenn die Einstellung nicht stimmt, ist das Fahren dann schnell so mühsam, dass sich die Nutzer nur noch schieben lassen. Und wenn's zu Beginn nicht richtig klappt, dann steht insbesondere älteren Nutzern oft die Angst im Wege.

    Also Leuts, sucht euch kompetente Trainer!
     
  5. Chipsy

    Chipsy Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,
    ich habe mittlerweile de 3. Rollstuhl und jedesmal musste mir mein Mann den Rolli richtig einstellen, weil die Rehaberater dazu nicht in der Lage waren. Nun bin ich nicht auf den Mund gefallen aber die Unfähigkeit mancher sog. Reha-Fachmitarbeiter machte mich oft sprachlos.
    Ich denke dann immer an ältere Betroffene, die sowieso ängstlich gegenüber solchen Hilfsmitteln sind, dass in den Fällen der Rollstuhl wohl äußerst selten genutzt wird und das ist nicht Sinn der Sache!!
    Rollstuhlfahren lernen ist gut aber leider sind die meisten Rheumis auch an den Armen und Händen betroffen und somit eher inaktiv. Allerdings sollte man dann trotzdem gut drin sitzen in dem Rolli!!!
     
  6. Kristina cux.

    Kristina cux. Küstenkind

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    2.228
    Hallo,

    wie interessant. Also bei uns im Berufsbildungswerk, als wir noch Sportunterricht hatten (haben wir leeeeeeeeider nicht mehr) da hat uns unser Sportlehrer das Rollstuhlfahren beigebracht. Wir haben jeder einen Rollstuhl zur Verfügung gestellt bekommen und dann gings los. Am Ende konnten wir gut auf 2 Rädern stehen. Ich fands eine sehr interessante Erfahrung. Ein guter Freund von mir hat einen Elektrorollstuhl, er kann aber auch ganz normal laufen und mitm Elektrorolli ist es so viel einfacher. Schwer ist es Straßenbahnrampen raufzufahren, ich glaube das würd ich mich nie trauen.

    Ich habe mehrere Freunde die im Rollstuhl sitzen, toll wie sie alle damit zurecht kommen.

    Liebe Grüße

    Kristina
     
  7. svenja86

    svenja86 Neues Mitglied

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    hannover
    Hi!

    Kommt das denn oft, dass Rheumapatienten auf den Rollstuhl angewiesen sind? ich meine es gibt doch so viele Medikamente die einem wenisgtens ein bisschen mehr beweglichkeit schaffen, also das man nicht im Rollstuhl sitzen muss, wie z.B Cortison, neue Gelenke oder ähnlichen. Oder irre ich mich da. ich bekomme gerade ein bisschen Angst wenn ich das so lese
     
  8. zecke73

    zecke73 Neues Mitglied

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    317 Niedersachsen
    hallo,

    das wundert mich nicht so unbedingt das viele Rehafachleute keinen Rollstuhl erklären können oder richtig einstellen können. Oft haben diese keine fachspezifische Ausbildung genossen und wurden nur angelernt.

    Ich habe im letzten Jahr eine Qualifikation zur Fachkraft für Rehatechnik und Sanitätshauswaren abgeschlossen. In dieser Quali haben wir auch gelernt wie man einen Rollstuhl zusammenbaut richtig einstellt usw.

    Die Quali wird leider nur in Bad Pyrmont angeboten und das erst seit 2003. Anerkannt wird sie nur von sehr wenigen Sanitätshäusern die lieber ungelerntes Personal einstellen.
    Ich würde immer nach der Qualifikation fragen bevor ich mich beraten lasse.

    Gruß
    Zecke
     
  9. Chipsy

    Chipsy Neues Mitglied

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    Hallo zecke,
    leider ist es beim Kauf so wie bei anderen Artikeln des täglichen Lebens, dass man den Service des Hauses -und da schließe ich das Einstellen eines Rollis auf den Benutzer ein-erst nach der Auslieferung kennenlernt. Vorher wird ein kompetentes Team vorgespielt. Wie soll der "einfache Kassenkunde" feststellen, welche Qualifikation die einzelnen Mitarbeiter eines Sanitätshauses haben? Nachfragen, ja möglich aber weiß ich als Laie, was eine mir evtl. vorgelegte Urkunde aussagt? Nein, da muss ich einfach vertrauen.

    Ich möchte hier nicht den Eindruck hinterlassen, dass alle Mitarbeiter in Sanitätshäuser nicht gut ausgebildet sind. Allerdings sind meine negativen Erfahrungen in Sachen Rollstühle über einen Zeitraum von 20 Jahren so entstanden.
     
  10. Chipsy

    Chipsy Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Rheinland-Pfalz
    Hallo svenja86,

    eine chron. Polyarthritis ist nach wie vor eine ersthafte Erkrankung, die bei Versagen der medikamentösen Behandlung zur Schwerbehinderung, Pflegebedürftigkeit und Erwerbsunfähigkeit führen kann. Auch gelenkerhaltende Operationen und Prothesen-OPs können trotzdem dazu führen, dass man auf einen Rollstuhl angewiesen sein muss.
    Ich möchte dir keine Angst machen. In vielen vielen Fällen kann dieser Zustand vermieden werden aber leider nicht zu 100%. Das ist so und einige von uns hier im Forum haben einen entsprechenden Leidensweg.
    Es ist eben nicht nur das "bisschen Rheuma", das angeblich fast alle alte Leute haben.
     
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