Eigenartige Symptome an nur 1 Hand- kann das wirklich Rheuma sein?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von visepa, 6. November 2008.

  1. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    Hallo

    nachdem ich mich schon mehrfach hier kreuz und quer gelesen habe und langsam echt nimmer weiter weiß, möchte ich mal auf eure geballte Fachkompetenz bauen ;-) Vorgestellt hab ich mich noch nicht, verspreche das wird noch nachgeholt, doch im Moment fällt mir Tippen arg schwer...

    Also bin Anfang 40, alleinerziehend mit nem kleinen Kind, hatte urplötzlich seit Febr. Schmerzen im linken Handgelenk (bin aber Rechtshänder) und konnte Hg nicht mehr abknicken, nur noch ca 30 Grad statt normal 90, wenn versehentlich mehr kam ein Nervenschmerz wie ein Blitz---aua--. Da zusätzlich morgendliche Taubheit der Finger hinzu kam tippten ich und mein Hausarzt auf Karpaltunnel S., also zum Neurologen, durchgemessen, wert40 statt 50 bestätigt. Bekam Schiene und Taubheit verschwand, aber Steifigkeit des Gelenkes nicht. Hab und hatte übrigens nicht diese typische Morgensteifigkeit in keinster Weise...eher im Gegenteil morgens ist es am besten...

    Vor 4 Wochen tauchten dann plötzlich monströse Nervenschmerzen in Hand auf, Neurologe stellte bei Messung fest, dass KTS eher verbessert bzw. normalisiert ist und überwies zum Orthopäden. Dieser tippte dann aufgrund fam. Disposition (Mutter seit selbem Alter Rheuma, allerdings mit klassischen Anzeichen, Morgensteife, geschwollene (Finger-) Gelenke etc) eben auch auf Rheuma. Durch Kortisongabe nach 4 Tagen verschwanden (wenn auch nur langsam) die starken Schmerzen, bin nun in Ruhe schmerzfrei. Hatte dann plötzlich in der 2. Woche irres Prickeln oberhalb Gelenk und nun seit paar Tagen Schmerzen beim Beugen von zwei Fingern (kleiner und RF Sehnen). Meine Fingergelenke selber sind völlig normal nicht geschwollen und in der 1. Woche als akuter Schmerz wars morgens immer besser und im Laufe des Tages zog sich Hand wie eine Kralle zusammen zur Faust, aus heutiger Sicht durch die entzündeten Beugesehnen verursacht. Im Kernspin wurden wohl massive Entzündungen der Sehnen festgestellt und Erguß am Hg und nun ist mein Ortho. am Ende mit seinem Wissen und will mich zum Rheumatologen überweisen, auch wenn ihn die Einseitigkeit der Beschwerden irritiert (rechts ist alles bestens). Es zieht sich nun seit 4 Wochen, mein Arbeitgeber tickt im roten Bereich und immer noch keine Diagnose. Eine befreundete Chirurgin meinte nun, dass nach ihrer klinischen Erfahrung oft Patienten in die "Rheuma"-Ecke gestellt werden, wenn man nicht mehr weiter weiß...und ich solle man weitere mögliche Ursachen wie z.B. Morbus Sudeck abklopfen lassen....was meint Ihr? Es kam ja auch nie in Schüben, die Schmerzen und die Steife im Gelenk ist seit Febr. gleichbleibend. Mich macht die Ungewissheit fertig. Ach ja, Rheumafaktor war negativ, also bei 8. BSG war erhöht mit 28, crp mit 10,5. Aber ich weiß, dass der RF nicht sehr aussagefähig ist. Orthopäde wollte erst operieren um Entzündungsherde zu eliminieren, hat aber nun Rückzieher gemacht, weil er meinte, es gäbe nun so gute neue Rheumamedis. Kortison nehm ich derzeit nach anfänglichen 20mg nur noch noch 5 mg und entgegen ärztlichem Rat wird ich nun Mo. wieder in den Job zurückkehren...

    Ach ja, für den, der sich auskennt: hier Auszug aus Befund:

    Danke erstmal fürs Zuhören bzw. Lesen und ggfs Meinung abgeben!!!!!
    [​IMG]
     
    #1 6. November 2008
    Zuletzt bearbeitet: 6. November 2008
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo visepa,

    zunächst ein recht herzliches Willkommen!

    Dein Befund könnte fast meiner sein. ;) Ich habe Psoriasisarthritis (PSA, habe auch schon seit der Kindheit Psoriasis), die sich allerdings mitunter auch wie eine klassische cP verhält. Die Diagnosen schwankten deshalb ständig zwischen cP und PSA. Mir war die korrekte Diagnose bisher eigentlich immer wurscht, da beide Erkrankungen in aller Regel identisch therapiert werden. Allerdings sind bei mir im Schub viele Gelenke bzw. anhängende Sehnen betroffen, meistens symmetrisch, manchmal aber auch nicht.

    Ob man bei einer einzigen Entzündungsstelle ein Basismedikament verschreibt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall bist Du ein Fall für den internistischen Rheumatologen (falls Du noch nicht bei einem warst ...).

    Liebe Grüße
    Angie
     
  3. eva59

    eva59 Neues Mitglied

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    Hallo visepa,

    vor 2 Jahren hatte ich einen ähnlichen Befund; auch der Rheumatologe hat cP diagnostiziert, aber gesagt, der Befund sei nicht ganz eindeutig. Ich bekam Resochin verordnet, ein paar Monate später war es dann eindeutig Rheuma.
    lg
    Eva
     
  4. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    Liebe Angie, liebe Eva,

    erst einmal ganz herzliches Danke für Eure schnellen Antworten. Jede Äußerung hilft mir sehr, langsam ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen..was nehmt ihr zwei den für Medis? Bei mir isses ja z.Z. noch Kortison, will dabei aber nicht bleiben, sehe an meiner Mutter die Sätschäden.

    @ Angie zur PSA (wusste bis eben gar nicht, dass es das gibt :-( ) hab ich eben hier bei rheuma online nachgelesen, dass es ja wohl eng mit einer Schuppenflechte zusammenhängt. Hatte jedoch nie in irgendeiner Form Hautprobleme, andererseits stand da auch: "Allerdings kann selbst bei einer hochaktiven Psoriasis-Arthritis die Morgensteifigkeit völlig fehlen." Was ja bei mir der Fall ist...hmm hast Du auch diese Hautsymptome?

    @Eva wenn Du schreibst es war bei dir ähnlich...auch einseitig und ohne Steife morgens? Was kam dann nach paar Monaten hinzu?

    Oh je was n Horror, bin nicht nur Alleinerziehende, sondern hab auch noch ein altes Haus alleine zu versorgen/renovieren...puh :mad:

    Was mich eben auch so irritiert, dass ich es seit Febr.. mit dem steifen Handegelenk habe, im April noch alle Blutwerte beim großen BB allerallerbestens waren, auch BSK etc. und eigentlich weit über ein halbes Jahr keine große Veränderung, also auch kein Schub stattfand, erst jetzt eben vor 4 W. diese immense Verschlechterung. In meinem Befund heißt es dass die Sehnenentz. in der Handfläche stärker wären und auch ursächlicher als der Erguss im Gelenk. Die Probleme mit Fingern bzw. Sehnen hab ich aber erst ne Woche, das mit dem Gelenk 8 Monate..

    Wie kann diese Bewegungsunfähigkeit des Gelenkes noch bekämpft werden nach so langer Zeit?

    Rheumatologentermin hab ich immer noch keinen.. seit drei Tagen versucht mein Orthopäde dort für mich einen zeitnahen Termin zu bekommen.

    Geduld war noch nie meine Stärke, wird ich mir aber wohl angewöhnen müssen, wenn ich hier so lese...

    herzliche Grüße
    Visepa
     
  5. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo visepa,

    ja, zunächst war bei mir die Schuppenflechte da, wie oben schon erwähnt bereits in der Kindheit (seit 1962). Derzeit bin ich ohne Herde.

    Ich habe die Gelenkprobleme schon seit fast 20 Jahren, eine erste Verdachtsdiagnose bekam ich vor 9 Jahren. Seit 2001 bekomme ich Basismedikamente, seit Anfang Oktober ist es Enbrel. Vorher hatte ich 4,5 Jahre lang Arava (davor Quensyl, Mtx und Goldspritzen, nach Arava war es ganz kurz Humira, was ich aber nicht vertrug). Das Cortison konnte ich erst nach Beginn der Arava-Therapie auf Null schleichen. Davor nahm ich es 5 Jahre lang täglich und habe jetzt natürlich ebenfalls mit den Folgen zu tun (Osteoporose). Später brauchte ich es nur noch in Schubphasen, ganz besonders, nachdem im Sommer das gute alte Arava seine Wirkung aufgegeben hatte.

    Geduld wirst Du wohl zwangsläufig lernen müssen ... ;)

    Liebe Grüße
    Angie
     
  6. eva59

    eva59 Neues Mitglied

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    Hallo visepa,
    ich hatte im linken Handgelenk (auch ich bin Rechtshänderin) Schmerzen, konnte es nicht richtig bewegen, festgestellt wurden entzündete Sehnen und ein Erguss im Gelenk. Keine Morgensteifigkeit, keine Probleme mit den Fingern, nichts sonst. Nach etlichen Monaten begannen dann die Beschwerden auch im rechten Handgelenk und wieder ein paar Monate waren dann auch die Fingergrundgelenke befallen. Ich nehme seit 6 Monaten Salazopyrin und seit 1 Monat auch Humira.
    lg
    Eva
     
  7. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    Hi Ihr zwei

    noch mal Danke!

    Oh je Eva Du machst mir Mut, nein im Ernst...ich will ja klarer sehen und Deine Symptome sind ja komplett die ganz selben wie bei mir...oh weia.

    PSA glaub ich dann bei mir mal eher nicht, da nie was mit der Haut.

    Auch meine Ma hatte üble Kortison NW nach längerer Zeit. Erstaunlich finde ich dass sie nach Jahren selbständig recherchiert hat und gegen ärztlichen Rat das hochdosierte Kortison langsam reduziert und ausgeschlichen hat dann mit Wobenzym anfing und nun trotz relativ starkem Rheuma seit Jahren gut mit Wobenzym, Teufelskralle und Vitamin E klar kommt und nur in akuten Zuständen ab und an mal ne Schmerztablette nimmt.

    Liebe Grüße
     
  8. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    So Termin beim Rheumatologen war bereits jedoch noch keinerlei Klarheit..haben mich fast 3 Stunden quasi umgedreht..Doc schien nach anfänglich anderslautenden Vermutungen auch nicht so richtig an rheuma zu glauben, hat nun viele weitere Blutuntersuchungen beauftragt, Ergebnis erst nächste Woche. Nachdem ich mich an einen Glatteissturz im verg. Winter erinnern kann, schien er eher an einen Morbus Sudeck zu glauben. Da keine Morgensteife, die recht Hand auch laut Röntgenbild völlig okay ist, Füße auch. Soll jetzt jedenfalls Korti runterdosieren, dann aufhören und nur bei Bedarf Arcoxia 90 mg nehmen. Bin also 6 Wochen nach Erkrankung nicht schlauer als vorher...
     
  9. jezebel

    jezebel Neues Mitglied

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    Hallo Visepa,

    hab' an anderer Stelle hier im Forum schon näheres zur PSA geschrieben.
    Du mußt überhaupt keine Anzeichen von Schuppenflechte haben und kannst dennoch unter PSA leiden!
    Trotzdem auch and den Sudeck denken.

    lg
    Jez
     
  10. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    Hi Jezebel,

    wenn du mir nun auch noch sagst, wo Du das im Forum gesagt hattest...denn man findet so viel zum Thema...würd mich schon interessieren. Mein Rheumatologe hat mich durchaus nach Hautveränderungen gefragt gehabt.
     
  11. jezebel

    jezebel Neues Mitglied

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  12. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    Hi Jez

    Danke für den Link, habs mir durchgelesen...bin nach wie vor ratlos, was es denn nun ist bei mir. Irgendwie glaube ich nicht recht an RA, zumal Doc, der hier als Rheumkorriphäe gilt, auch irritiert war, weil erstens recht Hand total kerngesund ist, keine Morgensteifigkeit vorhanden etc etc
     
  13. jezebel

    jezebel Neues Mitglied

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    Hallo Visepha,

    Also wenn der Doc eine Rheumakoryphäe ist, dann mach Dich nicht auch noch mit Gedanken über mögliches Rheuma fertig.
    Schau doch vielleicht mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/Sudeck-Syndrom vielleicht paßt das eher?

    Ich wäre an Deiner Stelle echt froh, wenn alle Indizien gegen Rheuma sprächen.

    Gruß
    Jez
     
  14. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    Hi Jez,

    da hast Du einerseits schon völlig recht, andererseits wüsste ich halt auch gerne was es dann ist, da die Schmerzen echt extrem waren (eigentlich nur mit einer Geburt vergleichbar und ich hatte ne schwere bei meinem Sohn damals)

    Und den Satz in der Wiki (Danke!) finde ich nun auch nicht gerade beruhigend: "Die Prognose ist insgesamt eher als ungünstig anzusehen, da die Symptome meist erst in einem späteren Stadium dem richtigen Krankheitsbild zugeordnet werden können"...und ich muss sagen, dass nicht alle Symptome zutreffen, wobei ja auch von einem eher unspezifischen Bild die Rede ist...Ich hatte auch keinen Bruch an der Hand o.ä., kann mich max. an einen kleinen Sturz auf Eis letzten Winter erinnern..

    Beruhigend fand ich allemal für meine Mum, dass ihr Rheuma nicht zu der Gattung gehört die genetisch vererbbar ist, sie hat wohl doch keine klassische cP.
     
  15. jezebel

    jezebel Neues Mitglied

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    Hi Visepa,

    sorry, wollte Dich nicht schockieren. Aber die Augen zumachen hilft auch nicht und man muß in alle Richtungen schauen.
    Meine Englisch-Trainerin hatte Sudeck und ist ihn wieder los geworden.

    Ein kleiner Sturz auf dem Eis kann zu einer sogenannten Mikrofissur eines Handwurzelknochens führen. Die sieht man nicht und die tut auch nicht soooo wahnsinnig weh, aber das kann genügen.

    Und wenn Du noch im Anfangsstadium bist, was ich annehme, dann lies doch mal weiter:
    "Die Behandlung ist oft langwierig und kann für Patienten und Therapeuten frustrierend sein. Die Prognose ist am besten, wenn die Krankheit zeitig erkannt und behandelt wird."

    Und was Dir auf jeden Fall Hoffnung geben sollte ist der folgende Nachsatz:
    Chronische schwere Verläufe sind insgesamt mit weniger als 2 % der Fälle eher selten.
    Also, das wäre mir dann eigentlich schon lieber als die Gewißheit unheilbar an Rheuma erkrankt zu sein.

    In jedem Fall wünsche ich Dir, daß bald jemand herausfindet was es ist und Du die richtige Therapie bekommst.

    Lg
    Jez
     
  16. visepa

    visepa Neues Mitglied

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    Hi Jez

    Danke Dir jedenfalls für deine lieben Worte!! na klar, muss ja nicht gleich heftig verlaufen falls es Sudeck ist. Wie hat Deine Trainerin das denn behandeln lassen, denn es gibt ja schienbra vielschichtige Therapieansätze...

    Ganz frisch ist die Erkrankung bei mir ja nicht, hatte ja seit Febr. plötzlich heftige Schmerzen in der Hand, wurde ja dann im Sommer fälschlich als Karpaltunnel diagnostiziert (denke mal der Tunnel war eher die Begleiterscheinung)

    Und dass Augen zu nicht hilft, ist ganz klar, bin eh eher ein mensch, der sich stellt, deshalb, weil es ja wochenlang immer nur RA hieß, hab ich mich ja auch hier angemeldet ;-)

    melde mich, wenn´s was neues gibt...
    Liebe Grüße
    V.
     
  17. jezebel

    jezebel Neues Mitglied

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    Hallo Visepa,

    ich kann Dir echt nicht sagen was meine Trainerin alles gemacht hat, tut mir leid.
    In einer Hinsicht kann ich Dich aber vielleicht ein klein wenig beruhigen, aus medizinischer Sicht ist "Februar" immer noch "früh".

    Liebe Grüße
    Jez
     
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