Depression durch Cortison?!?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Kataz, 9. Oktober 2008.

  1. Kataz

    Kataz Neues Mitglied

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    Hallo alle zusammen,
    ich habe eine recht knappe Frage die aber von hoher Bedeutung fuer mich ist.

    Ich habe seit etwa 4 Tagen sehr starke Depressionen. Ich bin aus dem Nichts ununterbrochen ueber Dinge am nachdenken, bei denen ich sonst absolut sicher war. Ich habe ein sehr seltsames Gefuehl im Magen. Ein Unwohlsein.
    Wenn ich mit Freunden zusammen bin kann ich das eine Weile vergessen.
    Ich habe schon darueber nachgedacht ob es an meiner Beziehung liegen koennte. Habe es mir regelrecht eingeredet. Aber daran kann es nicht liegen ich bin uebergluecklich in meiner Beziehung und auch immer gewesen.

    Auffaellig ist eben, dass dieses ploetzliche Stimmungstief gerade jetzt kommt wo ich das Cortison am ausschleichen bin.
    Ich musste aufgrund einer Vaskulitis 100mg Cortison nehmen. 3 tage etwa. dann 80,60,40,20,15,10,8... und so weiter.

    ich bin jetzt bei 5 mg angekommen soll sie aber weiterhin so nehmen, da die Vaskulitis sonst wahrscheinlich wiederkommt.

    Diese Stimmung macht mich aber wirklich fertig!!!
    Das ist alles ziemlich neu fuer mich da ich 1. gar kein Mensch fuer Depressionen bin (ich bin eigenltich immer gut drauf und optimistisch) und 2. ich auch schon frueher oefters mal recht hoch cortison bekommen habe und nie damit probleme hatte.

    nun meine frage...

    hat noch jemand von euch Erfahrungen mit Stimmungstiefs, Depressionen, (vielleicht sogar Zweifel an der Partnerschaft) gehabt waehrend des Ausschleichens vom Corstison?

    Ich bin dankbar fuer alle Antworten...

    MfG Denis
     
  2. Annabella

    Gesperrter Benutzer

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    Traurig vom Kortison

    Hallo Denis,
    ja ich kann es bestätigen! Bei mir war es ganz genau so, weil ich das Kortison zu schnell ausgeschlichen habe. Ich bin in ein so tiefes Loch gefallen, dass ich nur noch geweint habe. Nach 4 Wochen ging es dann wieder. Jeder Mensch ist ein Individuum. Man kann nicht speziell sagen wie man es ausschleichen soll, man merkt das irgendwie. Wenn du noch mehr wissen möchtest, schreibe nur eine PN.
    Bis dahin....
     
  3. Siggy

    Siggy Siggy

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    Hallo Denis,
    war bei mir auch so unter Korti,bin froh,dass ich momentan
    keins mehr nehmen muss.
    Habe nach dem Absetzten auch noch ne ganze Weile
    gebraucht,bis wieder alles im Lot war.
    Gute Besserung wünscht Dir
    Sieglinde
     
  4. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo denis89,

    viele fragen klären sich im vorfeld, wenn man den beipackzettel seiner medikamente liest ;)
    so steht unter nebenwirkungen psyche als erstes depressionen!
    (beipackzettel hexal)

    es ist also vorstellbar, dass deine momentane depressive verstimmung vom cortison kommt, sowie u.u. auch noch begünstigt durch zu schnelles ausschleichen!

    ich möchte dir empfehlen deinen arzt hiervon morgen in kenntnis zu setzen, um evtl das ausschleichen in absprache zu verändern.
     
    #4 9. Oktober 2008
    Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2016
  5. paloma

    paloma Neues Mitglied

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    Hallo Denis!!
    ich habe auch eine Vaskulitis und habe auch viel Cortis genohmen. Jetzt nehme ich 12,5mg/tag. Die Depression ist jetzt schon weg, aber es hat eine Weile gedauert. ich habe ohne Grund geweint, mich sehr unsicher gefühlt... ich habe an meine Beziehung nicht zweifelt, aber es ist ein Wunder, dass mein Freund mich aushalten konnte!!
    Viel Glück:top:
     
  6. Kataz

    Kataz Neues Mitglied

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    Danke fuer eure bisherigen Antworten.
    Hattet ihr denn die Depressionen als ihr nur noch wenig mg bzw. gar kein Kortison mehr genommen habt oder kamen sie bei den hohen Dosen und gingen waehrend der Reduzierung weg?

    MfG Denis
     
  7. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Hallo Denis!
    Ich habe das Glück, "nur" heftige Stimmungsschwankungen unter Corti zu bekommen und keine Depression. Dies tritt bei mir auf, wenn ich über 10mg nehme. Reduziere ich dann, verschwinden die Probleme langsam. Z.Zt. nehme ich 5mg und habe keine Probleme.
    Gute Besserung! wünscht die kleine Eule
     
  8. Siggy

    Siggy Siggy

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    Hi Denis,
    unter 10 mg gings langsam aufwärts,ist anscheinend so ne
    Schallmauer.
    lg Sieglinde
     
  9. walo

    walo Neues Mitglied

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    Cortison ausschleichen

    Hallo Denis

    Es tut mir echt leid das es Dir so schlecht geht.
    Aber Du hast eindeutig zu schnell abgebaut.10 mg ausschleichen ist viel besser. Bei Dir ist das zu schnell gegangen. Ich hatte schon öfter so eine Situation aber mehr als 10 mg habe ich nie gemacht. Hatte aber auch keine Depressionen. Ein bisserl nervös war ich halt aber das war schon alles. Aber sei beruhigt das verschwindet wieder , ein bissel Geduld brauchts halt. Aber die hat man nicht weil man wieder " normal fühlen will ". Zwei Freundinnen von mir hatten es so wie Du gemacht und auch darunter gelitten.
    Also Kopf hoch es wird bald besser. Ich wünsche Dir alles Gute und gib Dir einen Knuddler dazu.
    lg Walo
     
  10. Kataz

    Kataz Neues Mitglied

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    Vielen Dank :o
    Das gibt mir ein wenig Hoffnung.

    Hat vielleicht sonst noch jemand Erfahrung damit?
    Oder hat jemand eine Idee wie ich irgendwie gegen diese Gefuehle angehen kann? Ich will halt wie walo schon meinte moeglichst schnell wieder normal fuehlen...

    Ich nehme schon Johanniskraut-Tabletten die eine ganz natuerliche Antidepressive Wirkung haben sollen. Hilft aber leider nicht so gut.

    Was mit heute auch noch aufgefallen ist, dass es Abends viel schlimmer ist als sonst.

    MfG Denis
     
    #10 9. Oktober 2008
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9. Oktober 2008
  11. Siggy

    Siggy Siggy

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    Hallo Denis,
    hab auch schon vor Jahren ne ganze Weile Johanniskraut genommen,aber das braucht auch wie die chemischen Antidepressiva eine Weile,bis es zu wirken beginnt.Ist bei jedem verschieden,kann aber bis zu 8 Wochen dauern,bis es die volle Wirkung entfaltet hat.
    lg Sieglinde
     
  12. murmel62

    murmel62 Neues Mitglied

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    Ich hatte unter meiner damaligen Höchstdosis Corti keine Depressionen sondern ein absolutes Hochgefühl. Ich war so aufgedreht, dass mein Mann Angstzustände bekam, als ich Nachts um 2.00 Uhr anfing, das Wohnzimmer ausräumen zu wollen, zwecks Renovierung.
    Da ich die Dosis ziemlich lange hatte, hielt dass auch dementsprechend an. Als ich dann reduzieren mußte, kam zwangsläufig das Gegenteil. Ich habe auch Johanniskraut genommen (auch nur mit mangelndem Erfolg) und dann versucht, soviel wie möglich rauszugehen. Also wenn ich merkte, ich kriege schon wieder so eine Depri-phase, Jacke geschnappt und an die frische Luft.
    Langsam, ganz langsam wurden die Phasen weniger. Inzwischen geht es mir richtig gut. (Wenigstens damit). Jetzt habe ich allerdings schon wieder eine Sehnenscheidentzündung und mein Rheu-Doc meinte gestern - wir erhöhen das Corti wieder. Also offensichtlich das Spiel nochmal von vorn.

    LG Murmel
     
  13. Annabella

    Gesperrter Benutzer

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    Kortison

    Hallo Murmel,
    über deinen Beitrag mußte ich doch ein bißchen schmunzeln:p. Kann mir so richtig den Blick von deinem Mann vorstellen. Bei mir war es ähnlich! Ich hatte Schmerzen, war aber so gut drauf und habe viel gelacht. Mein Mann hatte auch Sorgen, dass ich nicht nur Rheuma habe, sondern nun auch noch den Verstand verliere:D. Allerdings war diese Euphorie schnell vorbei, als ich es abgesetzt habe. Da bin ich in ein tiefes Loch gefallen, wo nur noch der Kopf herausguckte. Und nun beim 2. Versuch mit Kortison habe ich etwas Bluthochdruck. Mist:cool:! Besser ist es doch, wenn man ohne dieses Zeug auskommt.
     
  14. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    johanniskraut
    Johanniskraut ist nicht ungefährlich im Zusammenhang mit Pille (ab einer bestimmten Dosis wird die Wirksamkeit der Pille aufgehoben), Saroten, Fluctin, Digoxin (Novodigal, Lanitop, Digacin, senkt Wirksamkeit), Cyclosporin (senkt Konzentration), Phenprocoumon (senkt Wirksamkeit), Indinavir (senkt Wirksamkeit), Zyklostonin A (senkt Wirksamkeit), Amitriptylin (senkt Wirksamkeit), AZT (senkt Wirksamkeit), Warfarin (Coumadin) und Nortryptilin (senkt Wirksamkeit). Es besteht die Gefahr der Abstossung transplantierter Organe. Präparate mit wenig Hyperforin haben ein geringeres Risiko dieser Art. Es können starke Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten entstehen: Synth. Antidepressiva wie Paroxetin und Sertralin werden verstärkt; Wechselwirkungen bestehen mit Aidsmedikamenten, Gerinnungsmitteln, Mitteln, die die Virusvermehrung eindämmen, Cholesterinhemmer Simvastin. Andere Medikamente werden dadurch in ihrer Wirkung herabgesetzt, dass deren Abbau in der Leber beschleunigt wird. - Johanniskraut macht sensibel gegenüber Lichtreizen, deshalb volle Sonne, Sonnenbänke usw. nach Kontakt mit dem Kraut und dem Öl vermeiden.

    Der Einsatz gegen starke Depressionen ist vorerst gestoppt wegen Nebenwirkungen. Dagegen ist der Einsatz bei Befindlichkeitsstörungen weiterhin erlaubt. Die Wirkung besteht darin, dass im Gehirn Monoaminooxidase gehemmt wird. Dadurch können Überträgerstoffe wieder zur Wirkung kommen, deren Mangel die Depressionen verursacht hat.

    05 Studie Charité mit 250 Patienten. Ergebnis: Hohe Dosierungen von 900 mg täglich lindern sogar schwere Depressionen. Die Wirkungsweise ist offenbar ähnlich wie bei pharmazeutischen Präparaten. Wahrscheinlich beruhen die Depressionen auf einem Ungleichgewicht der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin. Depressionen äussern sich in Appetitlosigkeit, gedrückter Stimmung, mangelnde Lebensfreude und Konzentrationsfähigkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Schlafstörungen, Todesgedanken.

    Nebenwirkung von Johanniskraut: Fehlgeburt. Johanniskraut nimmt leicht Cadmium auf. Es steigert andererseits die Produktion von Serotonin. Magen- und Darmbeschwerden. Hautrötung. Juckreiz. Müdigkeit.
     
    #14 10. Oktober 2008
    Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2016
  15. murmel62

    murmel62 Neues Mitglied

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    Liebe Annabell,

    mein Mann hat doch allen Ernstes meinen Rheu-Doc damals gefragt, ob man bei mir eventuell irgendwo "die Batterien" rausnehmen könnte.

    LG Murmel
     
  16. lieselotte08

    lieselotte08 Bekanntes Mitglied

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    Hallo, Mahr.
    Ja, dass kenne ich auch gut, allerdings verschwanden die Depris schon wieder beim erreichen von 7,5 mg. Die drei Wochen davor waren grausig. Ich hab nur rumgesessen und geheult. Aber das ist jetzt Gott sei dank wieder vorbei.
    LG Lieselotte
     
  17. lieselotte08

    lieselotte08 Bekanntes Mitglied

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    Ich hatte lange nicht soviel. aber die Zeit war echt mies. und vielleicht hätte er länger ausschleichen müssen, ich hab mit 30mg angefangen und schleiche jetzt schon wochenlang aus. das war vielleicht alles zu schnell.
     
  18. Savi

    Savi Bekanntes Mitglied

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    Wenn sich beim Ausschleichen Depressionen, Stimmungsschwankungen oder Unwohlsein einstellen, ist es besser die Dosis langsamer zu reduzieren. Ich musste oft von 60 oder 40 mg wieder runter. Bis 20ging das in Zehnerschritten sehr gut. Ab der zwanzig bis 10 mg in 5er Schritten und das wochenweise. Ab Zehn ging das Wochenweise nur noch in einer Schritten. Wenn ich merke ich bin grad zu schnell runter mache ich Wechsel Dosierung. Ein Tag runter ein Tag alte Dosis. Inzwischen klappt es gut und meine Erhaltungsdosis liegt inzwischen bei 2mg. Der Doc meinte sogar es gibt auch 1mg. Ich nehme Cortison seid gut 30 Jahren. Als ich versuchte von 2mg aufzuhören ging mir wieder schlecht. Es kann aber auch sein, dass ich sowieso zu wenig Cortison produziere. Da si d wir noch am testen.
    LG
    Savi
     
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