NEu hier: unerträgliche Gelenkschmerzen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Alf_H, 2. September 2008.

  1. Alf_H

    Alf_H Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. September 2008
    Beiträge:
    1
    Hallo ! Ich lese schon seit einigen Wochen/ Monaten hier mit. Und stoße auch auf Beiträge in anderen Foren (z.B. Borreliose, Sarkoidose usw.).

    In diesem Thread: http://www.rheuma-online.de/phorum/archive/index.php/t-24760.html habe ich so viele Sachen gelesen, die mir bekannt vorkommen. Bei vielen Beiträge denke ich, hat das jemand aus meinem Tagebuch abgeschrieben (wenn ich eines hätte).

    Zunächst einmal: Ich bin 42J (m) und ganz schön übergewichtig (110-115 kg/ 1.80m).
    Seit einigen Wochen habe ich extreme Schmerzen in allen Gelenken.
    Betroffen sind u.a. Knöchel, Knie (Unterschenkel), Hüfte, Hand- und Daumengelenk, Schultern. Es gibt Tage, da kann ich mich kaum noch bewegen. Das ist aber nicht das einzigste: Ich habe schon viel länger Halschmerzen mit Schluckbeschwerden. Meistens im Kehlkopfbereich.

    Wenn die Halsschmerzen besser werden, werden auch die Gelenkschmerzen besser (und umgekehrt).
    Ich war schon bei zahlreichen Ärzten. Meist bekommt man nur ein Bedauern oder wird als Simulant hingestellt.
    Ich kann auch gar nicht so genau sagen, wo der Schmerz sitzt. Es scheint als ob auch die Muskeln und Knochen weh tun würden. Der Hals ist total steif (lässt sich nur eingeschränkt nach links/ rechts drehen).
    Anfangs taten nur die Füße weh, jetzt auch die Hände. Ich kann komm feste zudrücken oder Flaschen öffen und keine schweren Sachen tragen.

    Am schlimmsten sind die Schmerzen im linken Knie und im linken Knöchel. Schon die leiseste Berührung schmerzt. Der ganze linke Unterschenkel tut weh und beim starken Beugen zieht der Schmerz bis in die Hüfte. Fast so als ob jemand mit voller Kraft gegen das Knie oder den Knöchel getreten ist (wie bei Verstauchung, Prellung). Zwar sind die Schmerzen symetrisch, die linke Seite tut immer ein bischen mehr weh als die rechte.
    Ähnlich ist das bei den Halsschmerzen, die linke Seite/ Seitenstrang schmerzt auch immer mehr. Irgendwie gibt es da einen Zusammenhang.
    Der HNO hat nur festgestellt, daß der Rachen/ Schleimhaut leicht entzündet ist (wie bei einer leichten Erkältung) und verschleimt. Die Mandeln sind zerklüftet und geschrumpft, aber optisch kein Eiter festzustellen. Sofern starke Eiterspuren an der Rachenwand zu sehen waren, hat er mir ein Antibiotikum aufgeschrieben.
    Die Bronchien und Lunge sind offenbar frei.
    Mein Hausarzt hat noch ein EKG gemacht, das war normal. Trotzdem Tabletten gegen zu hohen Blutdruck. Probleme mit dem Herz/ Kreislauf hatte ich noch nir. Das Blutbild war wärend der Antibiotika-Einnahme ganz normal (außer Cholesterin). Nachdem ich alle Medikamente zu Ende genommen hatte, kamen die Schmerzen wieder. Ein CRP-Test viel auf einmal Positiv (über den Höchstgrenze) aus.

    Mein Hausarzt meinte zunächst, die Gelenkschmerzen könnte von einer Arthrose herkommen. Dafür spricht auch Füsse, die eingeschlafen sind (schlechte Durchblutung). Von außen zu sehen sind aber keine Veränderungen, keine Temperaturerhöhung oder gerötete Haut.

    Mittel wie Ibuprofen oder Diclofenac haben KEINE (absolut gar keine) Wirkung gezeigt. Gegen die Gelenkschmerzen half Kortison. Bei einer Tagesdosis von ca. 15mg waren die Schmerzen verschwunden. (Bei größere Belastung wie langes Laufen) brauchte ich ca. 20mg. Bei <10mg fingen die Schmerzen in den Gelenken wieder an.
    Interessant zu beobachten, daß bei Kortisoneinnahme die Schmerzen nach ca. 2 Tagen verschwanden. Nach Absetzen kamen die Schmerzen am nächsten Tag, bzw. am übernächsten Tag voll zurück.
    Auch die Schleimhaut im Gaumen war wunderbar mit dem Kortison, während ohne alles rau war.
    Die besten Erfolge waren zu erzielen mit der Kombination AB (Makrolid) & Kortison (ca. 10-15mg). Damit fühlte ich mich vollkommen gesund und fit. Auch die Müdigkeit/ Trägheit verschwand.
    Der HNO-Arzt fand das zwar auch nicht ganz normal, aber er meinte die Kombination aus untypischen Halsschmerzen, Gelenkschmerzen und Psiorasis könnte durchaus von einer rheumatischen (entzündlichen) Arthritis kommen. Ich sollte man zu einem Rheumatologen gehen, und alles untersuchen lassen (Rheumafaktoren, ggfs. Abstrich, je nach Ergebniss Röntgen/ CT, Suche nach Bakterien usw.). Zumal bei uns in der Familie Rheuma extrem stark verbreitet ist/ war. Ggfs. muß man auch andere Ursachen (Schilddrüse, Borreliose) ausschließen (können).
    Am wahrscheinlichsten ist eine entzündliche rheumatische Erkrankung oder es kommt doch ein Bakterienherd der Gaumenmandeln in Frage.
    Bisher konnte ich leider nur einen Termin bei einem Orthopäden bekommen. Die Fachärzet für Rheumatologie/ Infektionskrankheiten und Labormedizin haben alle erst einen Termin in 2-3 Monaten. Auch wenn ich sage, daß ich Schmerzen habe und nicht mehr laufen kann.
     
  2. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    hallo alf, herzlich willkommen!

    es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht, es erinnert mich an meine eigene anfangszeit ;)
    wenn es, wie geschildert, in deiner familie eh rheuma gibt,
    liegt es natürlich nahe daran zu denken.
    ich rate dir umgehend einen termin bei einem internistischen rheumatologen zu machen, es darf dich nicht abschrecken, dass die wartezeiten vielleicht lang sind. dein hausarzt könnte den termin für dich vereinbaren, das ist dann dringlicher. wir haben eine ärzteliste,
    schau doch einmal rein, vllt findest du in deiner nähe dort jemanden, den wir schon empfohlen haben.

    Empfehlenswerte Rheumatologen gesucht!! Vorschläge erbeten!

    da cortison bei dir so gut wirkt kann es sich nur um etwas entzündliches handeln.
    es sollte ein grosses blutbild gemacht werden und die rheumatypischen werte wie rheumafaktor, anti-ccp oder mcv,
    hla b27.........dein zukünftiger rehumatologen wird das alles wissen.
    da du dich hier ja schon auskennst ;) weisst du ja sicher, wo du dich schlaulesen kannst, sonst frag nach! :)

    lieben gruss marie
     
  3. pablo56

    pablo56 Neues Mitglied

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    essen /ruhr
    kleiner tip

    hallo, alf,

    habe deine traurige geschichte gelesen und könnte fast alles auf mich beziehen. ich schließ mich an und rate dir dringend zu einem internistischen rheumatologen zu gehen, wenns auch lange wartezeiten gibt.
    die tatsache, daß dir cortison hilft, ist ein zeichen für einen entzündlichen prozeß.
    und laß dich bitte nicht abweisen, wenn der sogenannte rheumafaktor negativ ist. bei mir heißt die diagnose seronegative chronische polyarthtritis. also, negative rheumawerte. trotzdem brauche ich ein basismedikament, denn nur cortison ist auf dauer keine lösung, aber unverzichtbar um die wartezeit bis zum termin zu überbrücken.

    alle guten wünsche und recht baldige hilfe
    wünscht dir
    pablo56
     
  4. padost

    padost Neues Mitglied

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    Hessen
    Hi Alf, mir erging es ähnlich. --Von Arzt zu Arzt, wurde auch schon schräg angeschaut, wenn ich behauptete meine Halschmerzen hängen mit anderen Schmerzen in den Sprunggelenken und knieen zusammen. Ständige Rückenschmerzen, morgens nur schwer aus dem Bett kommen und das damals mir Mitte 30. Leider hat es bei mir tatsächlich Jahre gedauert, bis ich ernst genommen wurde, da am Anfang im Blut nichts zu sehen war.
    Ganz wichtig, auch wenn es lange Wartezeiten sind, ein internistischer Rheumatologe und wenn du das Gefühl hast, du wirst nicht ernst genommen, geh zum nächsten Rheumadoc.

    Ich wünsche Dir viel Glück und gutes Gelingen
    Lg Padost
     
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