Mein Schwiegerpapa braucht dringend HIlfe!!!

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von Tessaya, 25. August 2008.

  1. Tessaya

    Tessaya Neues Mitglied

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    25. August 2008
    Beiträge:
    1
    :sniff: Hallo ihr Lieben, ich brauche dringend eure hilfe.

    Mein schwiegervater hat vor nem halben jahr rheuma( Morbus bechterew) diagnostiziert bekommen.
    Er war vorher nie krank , wird nächstes jahr 50 und hat sein ganzes leben lang immer nur gearbeitet, für freunde mal hier renoviert, antennen rapariert und als gelernter schlosser immer viel geschuftet.

    zwar sind die schmerzen in ruhe auszuhalten doch sobald er arbeitet spürt er jeden knochen.

    er ist völlig am ende und will sich jetzt sogar scheiden lassen, weil er glaubt er ist alleine. keiner von uns kommt mehr an ihn ran, er dreht völlig durch. er weint nur noch und fühlt sich völlig nutzlos.

    er kann seine arbeit so auf keinen fall weitermachen aber er sagt er findet in diesem alter keine arbeit mehr.

    ich weiß nicht was ich machen soll. kennt jemand in nrw einen sehr guten rheumatologen, denn ich glaube er iist medikamentös nur suboptimal eingestellt.

    könnte er sich umschulen lassen und inwiefern wird das unterstützt und hätte er anspruch auf eine erwerbsminderungsrente?

    Bitte helft mir, damit ich ihm helfen kann.

    Vielen lieben dank schonmal, für eure Hilfe.
    Lg Tessy :scrying:
     
  2. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Rheinbach
    Hallo Tessy,

    ich denke, dass Dein Schwiegervater sich erst einmal intensiv mit "seinem" Bechterew auseinandersetzten sollte und finde, dass ein halbes Jahr nicht ausreicht um das "volle Programm" auszuprobieren.

    Ist er noch in einem Beschäftigungsverhältnis? Er fällt grundsätzlich noch in die alte Berufsunfähigkeit, da er vor dem 2.1.1961 geboren ist. Danach gibt es nur noch Erwerbsminderungsrenten. In diesem Alter noch eine Umschulung zu bekommen halte ich für utopisch...

    Wichtiger finde ich in jedem Fall, dass er lernt mit seiner Erkrankung klar zu kommen und das geht am besten in einer Reha, da er sich dort auch mit anderen austauschen kann. Sollte es sehr dringend sein, besteht auch die Möglichkeit einer Einweisung in eine Rheumaklinik (z.B. das Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne oder die Rheumaklinik in Sendenhorst bei Münster). Im Regelfall besteht auch die Möglichkeit psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber leider denken immer noch viele, dass man dann einen "an der Klatsche" hat... Es gibt mittlerweile auch sehr wirksame Medikamente.

    Wünsche kompetente Hilfe
    Jürgen (38), seit 22 Jahren Bechterew
     
  3. Tierfreundin

    Tierfreundin Dosine

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    Münsterland
    Hallo Tessy,

    es tut mir leid, dass es deinem Schwiegerpapa so schlecht geht. Schön, dass du dich für ihn informierst... :top:

    Wie gut kennt er sich mit dem Computer aus? Vielleicht schaut er auch mal hier rein?!

    Mir hat das Forum sehr gut getan...ich habe hier viele nützliche Tipps erfahren und die nötige Unterstützung erhalten...

    Das wäre EINE Möglichkeit... Eine WEITERE, da schließe ich mich Jürgen an, wäre es, eine gute Klinik aufzusuchen... allerdings habe ich in Sendenhorst nur schlechte Erfahrungen gemacht (dh nein...das Essen und das Pflegepersonal war gut..."NUR" die Ärztin war inkompentent...) Aber das ist wohl auch eine Frage, auf welche Station man kommt.

    Bitte zeige deinem Schwiegerpa dass er nicht alleine steht...es gibt viele Menschen, die mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben...
    Deshalb ist es so wichtig, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen...

    Euch alles Liebe....
     
  4. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Rheinland-Pfalz
    Hallo Tessy
    Das sich Dein Schwiegerpapa alleine fühlt ist schon normal. Man erwartet, dass der Andere mit einem fühlt. Aber das kann er nicht, da keiner Hellseher ist. Keiner sieht wann er Schmerzen hat und wie stark sie sind. Wenn er mal vor Schmerzen eine Pause macht, wird er noch gefragt, warum sitzt Du da ? Keiner von uns trägt seine Krankheit im Gesicht. Wenn man mal von seiner Krankheit erzählt, kommen oft dumme Bemerkungen. Mir tun auch die Knochen weh, reis Dich mal zusammen. Oder, hatte meine Oma auch, die ist damit aber nie zum Arzt gelaufen, hatte die gar keine Zeit für. Das sind Sprüche, die machen uns fertig. Fragt lieber schon mal, wie geht es Dir denn heute. Aber bitte nur dann wenn ihr auch Zeit habt, ihm zuzuhören und lasst ihm Zeit. Er muss sich an alles erst gewöhnen und denkt immer daran, die Medikamente haben Nebenwirkungen. Damit muss man auch zurecht kommen.
    Ich wünsche Dir,Deiner Familie und vor allen Dingen Deinem Schwiegerpapa alles Gute und lass ihn mal öfter zu uns kommen. Das hilft sehr.
    Liebe Grüße
    Poldi
     
  5. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    30. April 2003
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    Berlin
    Bechterew

    Hi Tessy
    Es gibt Schlimmeres als Bechterew...aber das hilft Dir sicher nicht weiter.
    Aber man sollte wissen, daß auch hier sehr unterschiedliche Verläufe möglich sind. Diese Patienten mit dem vorgebeugten Kopf und der Starren geknickten Wirbelsäule zeigen eigentlich heute nicht mehr das "aktuelle" Krankheitsbild.
    Man kann sehr viel mit einer guten muskulären Einstellung machen und sich gut mit der Krankheit engagieren.
    Bei mir (56) sthet im Gutachten "der Patient zeigt nicht das typische Krankheitsbild eines Bechterewerkrankten", und ich bin eigentlich "nicht mehr behandelbar, Stufe 4 halt......
    Ich glaube es wäre zuviel jetzt alles zum MB zu erklären,. ich bin Referent für sowas.....man sollte sich hüten seine Beschwerden in Umschreibungen der Krankheit zu suchen.
    Ich würde mit Deinem Schwiegervater mal reden, wenn er mag, bzw. wenn es fragen gibt dazu schreiben.
    Schick mir einfach ne PN alles Gute"merre"
     
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