Haushaltshilfe bei 70% Schwerbehinderung?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Lucia2801, 25. August 2008.

  1. Lucia2801

    Lucia2801 Lucia2801

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    Hallo,

    wer von Euch kennt sich mit der Gesetzgebung bei Schwerbehinderung aus.ich hätte gern mal gewußt,ob man da irgendwelche Beihilfen zu einer Haushaltshilfe bekommen kann.Bei mir läuft es im Moment so,dass ich 70 % Schwerbehinderung habe,und meine Putzfrau einmal wöchentlich kommt.Das ist natürlich viel zu wenig.Ich bin zu schlapp,und mein Mann kann auch nicht immer helfen.Nun hatte ich von einer Bekannten gehört,dass man ab einer bestimmten Prozentzahl Beihilfe erwarten kann.Ich weiß nicht,ob das stimmt.

    Es wäre ja schön,wenn das so wäre.Ich wünsche allen einen schönen Abend

    LG Petra
     
  2. pumuckl

    pumuckl (Sym)Badisches Mädel

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    Hallo Petra,

    ich weiß nur, dass man in Form von einem Steuerfreibetrag eine Haushaltshilfe beim Finanzamt geltend machen kann. Mehr kann ich leider auch nicht dazu sagen.

    Grüßle pumuckl
     
  3. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Hallo Lucia,

    irgendwann hat man es vielleicht auch bei RO auf der Reihe:)

    Für alle Zuwendungen, die man als Behinderter braucht, sind nicht der Grad der Schwerbehinderung die Grundlage, sonder PFLEGESTUFEN. Wenn du also eine Pflegestufe 1 beantragst und evtl. bekommst, kannst du das Geld dann für eine Putze nehmen (inoffiziell !!). Ansonsten zahlst du das aus eigener Tasche, wie Millionen Kranke leider auch.

    Nicht mal nach OP's alleinlebend bekommt man diese finanziellen Hilfen - in Deutschland muss man nur zahlen, aber nichts fordern. Egal, ob man kann oder nicht. Leider.

    Alles Gute.

    Pumpkin
     
  4. Lucia2801

    Lucia2801 Lucia2801

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    Schwerbehinderung

    Hallo Uschi und die Anderen!

    Das ich keine Haushaltshilfe nach einer OP bekam,mute ich schon am eigenen Leib erfahren.ich saß dieses Jahr schon 16 Wochen nach einer Versteifung des Talonavicuklargelenkes im Rollstuhl.Da ich CP habe konnte ich,weil ich keine Kraft in den Armen hatte nur im Rollstuhl sitzen.Die Krankenkasse gewährte mir freundlicher Weise eine Woche nach Krankenhausaufenthalt eine Haushaltshilfe.Danach finito...
    ich konnte mich nicht selbst duschen oder baden,mußte also immer auf meinen Mann warten bis der von der Arbeit kam.Da frag ich mich doch,warum in unserem Staat für solche Dinge kein Geld da ist?An anderer Stelle wird nur so damit rumgeschmissen...leider.

    Vielleicht ist Euch ja Ähnliches passiert und Ihr mögt davon berichten....Ich würde mich freuen.Geteiltes Leid ist halbes Leid.

    LG aus Oer-Erkenschwick
    Petra
     
  5. Murkel

    Murkel Aktives Mitglied

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    Hallo,

    ich habe damals nur nach der Entbindung eine Haushaltshilfe bekommen, die sich eben hauptsächlich um den Säugling kümmern sollte. Ich hatte mir bei der Entbindung alle Lendenwirbelkörper eingebrochen und konnte nur mit Stützkorsett und zwei Krücken minimal laufen, also keinesfalls einen Säugling versorgen. Da - aber danach auch nie wieder - habe ich für knapp 6 Monate für 4 Std. von Mo-Fr. eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse bekommen.

    Später als ich dann Rheuma bekam, war unsere Tochter zwar auch noch unter 12 Jahren, aber irgendwie haben wir uns immer durchgeschlagen.

    Eine Bekannte meiner Mutter hatte vor kurzem beide Arme gebrochen und sie ist auch alleinstehend und bekam trotzdem keine Haushalthilfe.

    Liebe Grüße,

    Murkel
     
  6. Lucia2801

    Lucia2801 Lucia2801

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    Hallo Murkel,

    traurig aber wahr.Soll die Lady mit den gebrochenen Armen in der Zeit etwa verhungern,oder was haben die sich dabei gedacht.

    In was für einer Zeit leben wir überhaupt?Denken die alle,wir haben liebe und nette Familien und Nachbarn,die mal eben so aushelfen können?Bei uns ist das eben nicht der Fall.Mit der Familie haben wir keinen Kontakt mehr,bzw. sind meine Schwiegereltern schon im Altenheim,und die Nachbarn sind berufstätig.

    Mensch,so etwas regt mich schon auf.Ich soll dieses Jahr noch einmal am Fuß operiert werden.Mein hat seinen Jahresurlaub aufgebraucht,und die Haushaltshilfe kommt wieder nur für eine Woche nach der Entlassung.Mir graut heute schon davor.

    Ich meine irgendwie haben wir das damals geschafft,aber es war keine schöne Zeit.

    So,nun genug gejammert

    LG Petra
     
  7. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Hallo,

    den Fall mit zwei gebrochenen Handgelenken hatten wir in unserem engeren Bekanntenkreis auch. Es gab nichts an Hilfe für den Haushalt; für die Körperpflege wurde für ich glaube es waren sechs Wochen - ein Zuschuss gewährt und ein ambulanter Pflegedienst kam und half.

    Eine Begründung für das Nichtzahlen ist übrigens, dass es eigentlich Sache des "Familienverbandes" ist sich um Kranke, Sieche und/oder Behinderte in der Familie zu kümmern und die Kranken- oder Pflegeversicherung nur im allerschlimmsten Notfall einspringt. Das bedeutet, es gibt weder Verwandte noch so genannte "gute Nachbarschaft" noch genug eigenes Geld um das selbst zu organisieren.

    Wir haben damals nur gestaunt, denn die Bekannte saß außerdem schon im Rollstuhl. Da sie aber eine relativ gute Rente bekam, musste sie für die allermeisten Kosten für Haushaltshilfe und Hilfe bei der Körperpflege selbst aufkommen.

    Wenn also eine Ehemann und/oder Kinder ab 12 Jahre da sind wird erwartet, dass die sich um die kranke Mutter, bzw. den Haushalt in dem sie ja auch leben kümmern. Man erwartet sogar, dass der Ehemann und Vater seinen Jahresurlaub dafür "opfert" sich um seine Familie zu kümmern.

    Früher war das mal selbstverständlich aber heute ....

    Wer kann sich das im Alltag noch erlauben ohne seinen Arbeitsplatz und vielleicht sogar seine eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen.

    LG Gabi (bibi ro-lerin seit 2003)
     
  8. nicht-hase

    nicht-hase Neues Mitglied

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    Niedersachsen
    Das ist so nicht ganz richtig. Wenn Du eine Pflegestufe hast, kannst Du entscheiden, ob Du einen Pflegedienst beauftragst oder nicht. Wenn Du Dich für den Pflegedienst entscheidest, stehen Dir statt 215 € (Pflegestufe I) 420 € zur Verfügung. Diese 420 € kannst Du über den Pflegedienst einsetzen, wie Du willst, also auch für eine Haushaltshilfe. Leider ist das ziemlich teuer (10 min 2,80 € + Wegepauschale).
    Aber selbst wenn man sich gegen den Pflegedienst entscheidet, das Pflegegeld kann nach freier Entscheidung eingesetzt werden.
     
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