Neu und ziemlich geschockt

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Heiko, 31. Juli 2008.

  1. Joana

    Joana Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. August 2008
    Beiträge:
    83
    Hallo!

    Ich habe jetzt mal gegoogelt, Food Coaching nennt sich das! Das Buch sollte man kaufen und dann 97 !!! Euro bezahlen für einen Monat Beratung per mail oder Telefon. Oder ein Coaching von bis zu 5 Monaten zu 297 Euro, Zahlung nur bei Heilung. Der Text dieses Herrn Krügers stimmt völlig mit dem Text unseren Helden hier überein.
    Einfach eine billige Art, sein Buch an den Mann/Frau zu bringen! :mad::mad::mad:

    LG Joana
     
  2. Dr.Langer

    Dr.Langer rheuma-online Doc

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    66
    Ort:
    Meerbusch / Düsseldorf
    Gut, daß wir dank des Googlens wissen, daß unser Forum offensichtlich einmal mehr von einem Strukturvertrieb mißbraucht werden soll.

    Inhaltlich ist der Beitrag des "ehemaligen Autoimmunerkrankten" natürlich über weite Strecken Unfug. Dazwischen eingestreut einige richtige Passagen, ergänzt um einige Halbwahrheiten. Dies macht das Rezept aus, mit denen man Bauernfängerei betreiben kann.

    Der Kernsatz: "Bei einer Auto-Immun-Erkrankung handelt es sich um ein ruhendes Immunsystem", stimmt natürlich nicht, und da diese Grundannahme nicht stimmt, sind alle Schlußfolgerungen, die sich daraus ergeben, natürlich allein schon nach den Gesetzen der Logik falsch.

    Bei einer Autoimmunerkrankung handelt es sich um eine Fehlregulation des Immunsystems, bei der sich das Immunsystem, d.h. die körpereigene Abwehr, gegen körpereigene Gewebe und körpereigene Zellen richtet. Dies leider sehr oft mit einer ganz erheblichen Aktivität, die zum Teil so stark sein kann, daß es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommt.

    Wer behauptet, bei einer Autoimmunerkrankung handele es sich um ein ruhendes Immunsystem, handelt extrem fahrlässig, da eine solche Aussage betroffene Patienten in Gefahr, u.U. sogar in Lebensgefahr bringen kann.

    Im übrigen sind auch weitere Darstellungen falsch, so beispielsweise die Behauptung, bei unserer Immunabwehr handele es sich um hormonähnliche Stoffe, "die sog. Prostaglandine".

    Prostaglandine sind Entzündungsmediatoren, d.h. körpereigene Stoffe, die Entzündungen auslösen. Mit der Immunabwehr haben sie aber nichts oder nur um 5 Ecken herum etwas zu tun.

    Richtig ist, daß ein fehlgeleitetes Immunsystem zu einer Aktivierung bzw. Freisetzung von Prostaglandinen führen kann. Der entscheidende Motor bei diesem Krankheitsprozeß ist dabei aber das Immunsystem und nicht der Prostaglandinstoffwechsel.

    Man könnte den Beitrag des "ehemaligen Autoimmunerkrankten" Stück für Stück durchgehen und zeigen, um was für einen Unsinn es sich über weite Strecken handelt. Ich will mir und und allen dies ersparen.

    Eine Bitte habe ich aber unabhängig davon, daß ich den Ärger vieler Forumsteilnehmer, den solche Beiträge hervorrufen, sehr gut verstehen kann:

    Wir wollen trotzdem und gerade, weil wir uns auf der richtigen Seite wissen, die Netikette im Forum wahren und uns mit solchen Beiträgen ruhig und sachlich auseinandersetzen.

    Persönliche Angriffe oder Bemerkungen, die in diese Richtung zielen, helfen nichit weiter und lenken von den eigentlichen Inhalten und Motiven ab.

    In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen schönen Sonntag und hoffe, daß die eigentliche Fragestellung dieses Threads nicht verloren geht:

    Natürlich gibt es bei einer beginnenden Arthritis ein therapeutisches Fenster, was bei dem einen kürzer und bei dem anderen länger ist, im statistischen Mittel aber leider sehr kurz ist (bei einer rheumatoiden Arthritis ca. im Schnitt 12-16 Wochen).

    Deshalb ist es überhaupt nicht schön, daß die Knappheit an Rheumatologen, die u.a. auch mit der katastrophalen Vergütung ihrer hochqualifizierten fachärztlichen Leistung durch die gesetzlichen Krankenkassen zusammenhängt, dazu führt, daß Patienten mit beginnender Arthritis z.T. Monate auf einen Termin warten müssen.

    Zu möglichen Lösungen wurde hier bereits einiges gesagt. Anmerken möchte ich in diesem Zusammenhang, daß Zweitmeinungen in manchen Fällen sinnvoll und notwendig sind, die Terminsituation aber natürlich noch weiter verschärfen. Deshalb sollte man schauen, daß man dies nach Möglichkeit vermeidet und sich lieber bereits im Vorfeld nach adäquaten Adressen für das jeweilige Problem erkundigt.

    Ich hoffe, daß r-o auch dabei ein wenig helfen kann.
     
  3. grummelzack

    grummelzack Barbara

    Registriert seit:
    18. Januar 2007
    Beiträge:
    1.138
    hallo leute,

    wenn obige Aussage eines ehem. Autoimmunerkrankten auch genau so in einem Buch wieder gegeben wird, dann gehört dieses Buch nicht auf den Markt. Man kann nicht mal Informationen aus Büchern vertrauen. Wie kann ein Leser seriöse Quellen von unseriösen unterscheiden? Nach welchen Kriterien geht man da am besten vor?

    herzlichst grml
     
  4. waschbär

    waschbär Neues Mitglied

    Registriert seit:
    26. April 2008
    Beiträge:
    699
    Hallo Dörte,

    leider ist es nicht ganz so einfach ....

    Selbst bei sogenannten seriösen Artikeln (auch Schreiben, in denen keine versteckte Werbung enthalten ist) kann man sich nie ganz sicher sein, ob die Information "wahr" ist ...

    Ich erinnere nur an diverse "bearbeitete" Studien zu Medikamenten etc....

    Gruß waschbär
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden