Ursache für Rheuma - Angst und/oder Aggression

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von RosaRosa, 15. Juli 2008.

  1. RosaRosa

    RosaRosa Ex-Rheumi

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    Wie schon in meinem Beitrag:
    Ex-Rheumi meldet sich zurück ...
    angekündigt, wollte ich berichten, wie es mir ergangen ist ...

    Vieles kann man in meinen alten Beiträgen nachlesen, die letzten stammen ja aus einer Zeit, wo es mir wieder verhältnismäßig gut ging.
    Die direkt nach der Diagnose CP zügig angefangene MTX-Therapie war wohl der Grundstein, dass ich nicht auf Dauer in das "Rheumaloch" gefallen bin, wie es leider vielen ergeht, die entweder eine falsche Diagnose (oder gar keine?) und/oder eine lasche medizinische Versorgung erwischt haben ...

    Oder einfach Angst haben/hatten mit MTX oder ähnlichen Medis überhaupt zu beginnen ...

    Aber, diese Thematik ist ja vielfach hier durchgesprochen und es finden sich massigst wertvolle Hinweise, für Menschen, die einfach Angst haben vor MTX und all den "bösen" anderen harten Medis, die nun mal eingesetzt werden müssen, um einer rheumatischen Erkrankung RECHTZEITIG!! an den Kragen zu gehen ...

    Deshalb möchte ich auch hier nicht mehr darauf eingehen, sondern was ganz anderes "zur Diskussion" stellen, dass - denke ich, in vielfacher Weise für vielfache - teils sehr ernste - Erkrankungen unseres Körpers verantwortlich ist ... sein kann.

    Nämlich Angst im Leben - Angst vor der Zukunft - und die Ohnmacht, dass man im Alltag Dinge über sich ergehen lassen muss, die man gar nicht will, die einem nicht gut tun, die Freude am Dasein nehmen ... man kann sich nicht wehren - findet keinen Ausweg ... das Innerste bäumt sich, wird wütend, aggressiv ...

    Doch viele Menschen sind viel zu sanft, zu rücksichtsvoll, NEIN zu sagen oder gar JETZT IST SCHLUSS! ...

    Und ein Kreislauf zwischen Angst und Aggression beginnt und es ist kein Land in Sicht ...

    So erging es mir ... obwohl mein Leben "augenscheinlich" ganz okay war, war eigentlich nichts so, wie ich es wollte ... im privaten, im beruflichen, mit mir selbst ... Ich hatte keine Visionen mehr, keine Wünsche, keine Motivation "vorwärts" zu kommen ... das Leben floß dahin ... es zerrann buchstäblich zwischen meinen Fingern ...

    Als dann noch die CP dazu kam ... hat es mir fast - trotz scheinbarer Fröhlichkeit - das letzte bisschen "Fortlebensfreude" genommen und ich war in der Stimmung: Tja, das war es wohl dann, Dein Leben ... und nun, kannst Du schon gar nichts mehr ändern, krank wie Du bist ...

    Dann hat mein Hausarzt "so nebenbei" den Satz "Angst gepaart mit Aggression" in Zusammenhang mit der Rheuma-Ursachenforschung fallenlassen ... und es wurde ein Keim gesetzt ... der wuchs in mir ...

    Ich machte mir viele Gedanken um mein Leben ... und um die Möglichkeiten, es zu ändern ... die Vorstellung, "alles über den Haufen zu werfen" und völlig neu zu beginnen ... mir erstmal Freiraum zu schaffen, um wieder neu "DA ZU SEIN" ... nahm immer konkretere Formen an ...

    Und was soll ich sagen ... ich habe es geschafft.

    Ich habe ALLES geändert, ich habe alles verlassen ...
    Natürlich auch vieles, was mir lieb war, fiel diesem Schritt zum Opfer ... Mein Job, mein Lebensgefährte, Freunde, mein gewohntes Umfeld, mein Zuhause, finanzielle Sicherheit und ... meine geliebten Katzen ...

    Aber, ich bereue es keinen Tag - ich bin wieder ein fröhlicher, kraftvoller Mensch, der jedem Tag mit Spannung und Mut begegnet, ich fühle mich schön, stark und wieder als Frau begehrt, als Mensch geachtet ...

    Bin wieder zufrieden, wenn ich in den Spiegel sehe, habe ohne Diät, alleine durch die vielen Unternehmungen, tanzen, schwimmen, Spaß haben, ohne Druck zu sein, ohne Ärger und Angst ... 25 Kilo abgenommen, trage wieder Kleidergröße 36 (juchu!!!) ...

    Ich schmiede Pläne, Dinge zu tun, die ich mal wollte, aber längst vergessen hatte ... Ich lebe jeden Tag bewusst, freue mich einfach am Leben zu sein ... und noch gaaaanz viel Zeit zu haben ...

    Ich bin meinen Engeln dankbar, dass sie mir den Mut im richtigen Moment gegeben haben ... danke dafür ... es ist, wie ein zweites Leben ... und wie schon in meinem ersten Beitrag als RosaRosa, meine CP ist wie vom Erdboden verschluckt ...

    Naja, jetzt hab ich einfach mal hier ein paar Sätze fallen lassen ...
    Und wenn es nur einem von Euch helfen kann, einen kleinen Keim gesetzt hat, um aus dem "Loch" wieder hochzukommen, wäre ich sehr glücklich ...

    Vielleicht dient mein Beitrag auch dazu, Euch auszutauschen ... einem Entschluss näher zu kommen, denn natürlich kann man so was nicht alleine packen, ich hatte auch drei mir sehr liebe Menschen, mit denen ich immer und immer wieder redetete, alles durchkaute, die mir halfen, letztendlich zu sagen: JETZT IST SCHLUSS!

    Schönen Tag Euch allen - die Sonne scheint, ich gehe jetzt mit Freunden schwimmen ... und nächste Woche, fahr ich in Urlaub ... das erste Mal seit 15 Jahren ohne Stress und Zeitnot ... wie wundervoll entspannend, welch ein Balsam für meine Seele ...
     
    #1 15. Juli 2008
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2008
  2. kitty0609

    kitty0609 Schnucki macht Picknick!

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    Hallo!

    Du schreibst mir aus der Seele......seit ich mich wieder total gestresst fühle und auch bin, sowohl im Job als auch privat, hänge ich wieder rum wie ein nasser Sack und alles tut mir weh....jetzt habe ich auch noch ne Gastritis und Nesselsucht....das macht mich traurig....ich muss auch ganz dringend mal wieder stopp sagen und die Tür hinter mir zuknallen.

    Ich bewundere dich meine Liebe! Und ich wünsche dir, dass alles so bleibt wie du es haben willst!
    Schönen Urlaub!

     
  3. Moehrle

    Moehrle Aktives Mitglied

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    Hola,

    auch mir sprichst Du aus der Seele.

    Seit dem ich gelernt habe, NEIN, zu sagen, laeuft alles ein wenig besser.

    Laut meiner Aerztin war der Grund meines ersten Schubes, sehr schlimm, eine Krebsoperation von meinem Mann. Ich meinte damals, ich wuerde ruhig bleiben, aber innerlich war ich total k.o. Zum Glueck wurde bei mir die Krankheit sofort entdeckt und mit Corti, MTX etc. behandelt, Aber nach 8 Monaten MTX war ich am Ende und hoerte damit auf. Denn 3 Tage jede Woche im Bett wollte ich nicht ertragen.

    Im Moment hab ich einen kleinen Schub nach dem anderen, aber ich halt die Ohren steif.

    Dein Artikel wird bestimmt vielen helfen.

    Liebe Gruesse Moehrle
     
  4. Erato

    Erato Guest

    Angst gepaart mit Aggression

    Hallo RosaRosa,

    herzlichen Glückwunsch zum Wohlbefinden und auf dass es lange lange so bleiben möge!

    Ja, auch mein Arzt hat das mit der Aggression fallen lassen und ich habe spontan gesagt, ja, hat sicher was damit zu tun.
    Angst gepaart mit Aggression würde ich sogar für mich noch mehr unterschreiben. Und sicher ist: Je mehr man sich zu sich selbst hin entwickelt und sich "frei" macht von allem Möglichen, umso weniger wird man sich durch Krankheit beeinträchtigen oder beeinträchtigt fühlen.
    Es gibt so viele positive Beispiele, entweder von Menschen, die Krankheit überwunden haben oder in dauerhafter "Patt-Situation" leben (Dauerremission) oder einfach sich "trotz" Behinderung/Krankheit verwirklichen und glücklich sind (Steven Hawking/ Thomas Quasthorff als Beispiele), an denen man sich orientieren oder von denen man sich etwas abschauen kann.

    Doch bedenke auch: Nicht jeder hat die Kraft und die Voraussetzungen (intellektueller/ spiritueller oder sonstwelcher Art, z.B. richtiger Therapeut/ Wille zur Therapie), um diesen vermeindlich schwierigen Weg zu gehen.

    Ich selbst bemerke, dass ich ich mich z.Zt. in einem Wandlungsprozess befinde mit unbekanntem Ziel. Leider gibt einem niemand das Feedback, ob richtig oder falsch, und man selbst ist sich oft nicht sicher.
    Und vielleicht ist es auch gerade der Weg "durch die Krankheit", der bedeutsam ist.

    Wie auch immer, ein Denkanstoß ist sicher brauchbar, in dem Sinne, dass man sich fragt: "was kann ich AKTIV tun, damit es mir besser geht"?
    Viele verwechseln leider artiges Verhalten nach fremdaufgestellten Regeln und Gesetzen mit dem, was aus Ihnen selber heraus als wohltuend empfunden wird.
    Und Vieles passiert sicher auch aus der langen Verunsicherung heraus nicht.

    Z.B. muss ich mir manches so gaaanz vorsichtig wieder zurückerobern und schauen, was geht.

    Ich glaube, ich habe schon einmal geschrieben, es gibt so viele Heilungswege wie es Menschen gibt. Deiner ist der Deinige und ein möglicher und es ist schön, dass Du ihn hier beschrieben hast.

    Liebe Grüße
    Erato
     
  5. Maximum

    Maximum Max und Luca's Mami

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    alles gut und schön,mit Sicherheit auch ein guter Ansatz zur Therapie.Aber leider oftmals nicht umzusetzen.Ich merke auch das Stress mir nicht gut tut,und bei zwei frechen Jungs 6,u.9 J. weiß ich nur zugut wie sich Stress-Aggression-Unwohlsein paaren.
    Manchmal könnt ich auch alles hinwerfen und abhauen auf eine einsame Insel.In der Wirklichkeit nicht vorstellbar.
    Ich beneide die welche es schaffen zu sagen..so,und jetzt ich !!!
    Bei mir dauert das noch mind.15 Jahre...und dann bin ich alt...wirklich alt.
    Ich beuge mich meinem Schicksal und versuche das beste draus zu machen um halbwegs über die Runden zu kommen.
    Was mir aber am meisten Angst macht ist die Zukunft,die Zukunft in unserem Staat.Die Energiekosten explodieren,mit ihnen alle anderen Kosten auch,wir arbeiten beide und ...ja wir leben nicht schlecht,aber so wirklich auf einen grünen Zweig kommen wir nicht da wir beide ausgenutzt werden,d.h.man nutzt die Arbeitsmarktlage aus und bezahlt uns billig.Das sind meine wirklichen Ängste ,Ängste die man nicht aus der Welt beamen kann...leider...
    Ich ziehe den Hut vor dir und deiner Stärke,respekt !!!
     
  6. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    Schön RosaRosa, Du hast Deinen Weg gefunden. Ich gratuliere Dir.
    Allerdings würde mir der Preis (Mann, Heim, Umfeld, Kinder und Samson zu verlassen) um "ein neues Leben zu beginnen" ein wenig zu viel abverlangen.

    Insofern staune ich schon ein wenig ... ich denke nicht dass Dein WEg für viele gangbar ist.

    LG und alles Liebe

    Mupfeline
     
  7. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    Liebe Gabi - meine Kinder sind groß. Insofern habe ich ein bisschen mehr Schwein als Du :)

    Es tut mir leid dass Du so geknickt bist. Ich bin jetzt schon ein älteres Mädchen :) 54 und Omi einer süßen Enkeltochter. Aber soll ich Dir mal was sagen - ich fühle mich im Moment nicht schlecht.

    Abgesehen von meinen garstigen Schüben die der Depression geschuldet sind, habe ich es mir abgewöhnt mir groß Gedanken zu machen. Kannst Du es ändern? Kannst Du die Wirtschaft beeinflussen? Du machst Dich fertig für nichts - Du weisst nicht was nächste Woche ist, geschweige denn nächstes Jahr.

    WEnn Deine Jungs gesund sind so ist das ein Geschenk. Das schon allein ist nicht selbverständlich. Frech war mein Sohn bis zum Erbrechen - er hat mich etliche Nerven gekostet und viele graue Haare. Vielleicht müsstest Du Dir mal eine Auszeit gönnen. Und sei es nur stundenweise. Die Jungs sind alt genug um mal paar Stunden bei Mann oder Omi oder Freundin zu bleiben. Geh ins Kino, lese ein schönes Buch oder mache einfach einen Bummel durch den Park.

    Ich habe festgestellt dass nichts so wichtig ist wie ein Hobby das DIR und wirklich nur DIR gehört.

    Ich denke wenn man alles hinschmeißt dann ist das kein Zeichen von Stärke sondern von Flucht. Stärke bedeutet sich den Probs zu stellen auch wenn man manchmal verzweifeln möchte.

    Liebe tröstende Grüße

    Mupfeline
     
  8. RosaRosa

    RosaRosa Ex-Rheumi

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    Guten Morgen Mupfeline,

    Du hast recht - "mein" Weg war ziemlich radikal,
    wobei ich dazu sagen muss, dass ich keine Kinder habe ...

    Ich wollte mit meinem Beitrag auch niemanden dazu verleiten
    "Haus und Hof" zu verlassen, und zu meinen, er wird dann wieder gesund ...

    Um Gottes Willen ... lach ... nein, sicher nicht.

    Bei mir hing halt alles zusammen ... Beziehung, Job - und Zuhause.
    Ein bisschen was zu ändern, ging da nicht (mehr) - halbherzig hatte
    ich es schon einige Male im Verlaufe von 17 Jahren probiert ...
    Es hatte sich nie wirklich was geändert - und es machte mich auf
    Dauer unglücklich und ... vielleicht letztendlich auch krank.

    Deshalb wurde es auch ein 100%-Rundumschlag ...

    Für mich war es auf jeden Fall der richtige Weg.
    Der Wunsch nach Änderung war schon viele viele Jahre in mir ...
    Und ich habe gut zwei Jahre gebraucht, mein Leben auch wirklich
    wieder selbst in die Hand zu nehmen, auch wenn die letzte Phase,
    natürlich die radikalste war. Nur wirklich realisierbar,
    weil meine Kraft es tatsächlich "durchzuziehen", mit jedem Tag wuchs
    und mich überzeugte, das für MICH richtige zu tun.

    Mich eben nicht einem vermeintlichen Schicksal fügen.

    Ich wollte mit "meiner Geschichte" nur zum Nachdenken anregen,
    einen "Keim setzen" ... Mut machen ... ein weiteres kleines Zeichen
    hinterlassen, neben meinen Beiträgen als Rosarot.

    Also, so richtig kann ich Dir diese Frage auch nicht beantworten.
    Ich fasse mal sinngemäß zusammen, was mein Rheumadoc bei der vorletzten Untersuchung vor 4 Monaten meinte. "Man vermutet ja, dass der rechtzeitige Einsatz von Medis wie MTX dazu führen kann, dass man irgendwann meinen könnte, die CP wäre eine Fehldiagnose gewesen ... aber in ihrem (also meinem) Fall hätten alle Zeichen (also Beginn, Verlauf, Symtome, Reaktion auf Medis etc.) für eine CP gesprochen."
    Er fragte natürlich auch, was "ich so mache" - ich würde so "frisch" und fröhlich aussehen, und strahle ja auch einen so erstaunlich postiven Gesamteindruck aus ... nicht nur wegen der Gewichtsabnahme.

    Ich deutete an, dass ich einiges in meinem Leben geändert , "alte Zöpfe" abgeschnitten hätte ... einfach endlich mal vorrangig an mich denke ...

    "Gesunder Egoismus" heißt das, glaube ich ... :santabgrin:

    In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen erfolgreichen Tag ...

    Lieben Gruß
    Rosa
     
  9. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    Liebe Rosa, alles Gute für Dich, natürlich habe ich das Posting richtig verstanden :)

    Jeder/jede muss seinen/ihren Weg finden. Und das muss man für sich selbst entscheiden.

    Alles Gute!

    Mupfeline

    PS: Das keine Kinder da sind hat den Weg natürlich erleichtet - dass hatte ich überlesen.
     
  10. Flyer2912

    Flyer2912 Neues Mitglied

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    Hallo RosaRosa,

    wenn es Dein Weg war der Dir dabei geholfen hat, dann beglückwünsche ich Dich dazu.

    Mir persönlich wäre der Preis auch zu hoch, aber das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

    Ich bin der Meinung das man auch durchaus sein Leben ändern kann, in der gewohnten Umgebung.

    Wieder Spass am Leben zu haben oder zu gewinnen, ist immer schwer im Alltagstrott zu erreichen.

    Aber geliebte Menschen, Partner Kindern und den Tieren die man auch liebgewonnen hat weh zu tun, um sein eigenes Leben in Griff zu bekommen wäre nicht mein Ding.

    Dann ziehe ich es lieber vor mich meinen Problemen zu stellen, und mit meiner Partnerin bzw Familie Lösungen zu finden.

    Und ich muss sagen das es mir bisher immer gelungen ist.

    Wir Fliegen jetzt bald auch in grossen Urlaub, und werden da sicher auch viel Spass haben.

    Wir unternehmen auch so viel, gehen schwimmen fahren auf Feste usw.

    Ich denke man kann durchaus auch sehr viel Spass und Lebensfreude in seinem Umfeld haben, wenn man sich ein wenig bemüht :)

    Wie gesagt Dein Weg war wohl OK für Dich, mein Weg wäre es nicht.

    Liebe Grüsse und gute Besserung :

    Flyer
     
  11. RosaRosa

    RosaRosa Ex-Rheumi

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    Entschuldige mal bitte Flyer ... abgesehen davon, dass das wirklich jeder für sich selbst beurteilen muss, wann es Zeit ist, eine "Lebenssituation" zu ändern ... finde ich Deine Zeilen, in denen eindeutig ein Vorwurf zu lesen ist, bei diesem Thema nicht angebracht.

    Natürlich sollte man nicht leichtfertig "Haus und Hof" verlassen - doch, wenn dort die Ursachen von krankmachendem Unglücklichsein liegen und sämtliche Versuche scheitern ... ist es doch völlig legitim, an eine tiefgreifende Änderung zu denken.

    Ich wollte hier keine Diskussion auslösen, wann und in welchem Maße dieser Schritt auch gegangen werden darf ... das ist für einen Fremden nicht mal ansatzweise beurteilbar.

    Gruß
    Rosa
     
  12. Birgit R

    Birgit R Neues Mitglied

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    Das kenn ich........nur zu gut.:sniff:
     
  13. Sassi

    Sassi Neues Mitglied

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    Hallo Rosa!

    Ich glaube, dass du hast vollkommen recht hast.
    Ich glaube auch, dass Lebensumstände an sich krank machen können und sie der Auslöser für das aus den Fugen geratene Immunsystem sein können.
    Deshalb bin ich auch felsenfest der Überzeugung, dass mein Immunsystem sich eines Tages nicht mehr gegen meinen Körper richten wird.
    Doch den Weg dahin zu finden ist eben nicht so einfach.

    Wie viele schon schrieben, gibt es Lebensumstände, aus denen man nicht ausbrechen kann, selbst wenn man es wollte.
    Deshalb kann ich momentan auch nur versuchen innerhalb der gegebenen Umstände was zu verbessern.
    Zum Glück habe ich das Gefühl, dass mir das immer besser gelingt und es mir rheumatechnisch immer besser geht.

    Es ist wichtig, nicht nur auf der medizinischen Seite nach dem Aufhalten der Krankheit zu suchen, sondern auch auf der seelischen...

    Liebe Grüße
    Sassi
     
  14. ioani

    ioani Neues Mitglied

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    hallo rosarosa,

    erst mal darf ich dir bitte wiedersprechen. ich kann, NICHT nur ansatzweise nachvollziehen, was du meinst! :a_smil08:

    meine mutter: ein absoluter kontrollfreak. wenn nicht jeder alles genauso macht wie sie, ist es schlecht/nicht gut. mich aus ihrem dunstkreis nur halbwegs zu befreien, war ein hartes stück arbeit und hat jahre gedauert.

    mein lebenspartner: ein "psycho", der es liebt/braucht? andere in abhängigkeit zu halten, damit er sich wichtig und gebraucht fühlt.

    ich: jemand, der das alles zuläßt, mit offenen augen in seinem "unglück" verharrt und hofft, dass sich alles von selbst löst. unsicherheit, ANGST -AGRESSION, hoffnungslosigkeit, depression, krankheit (cp)...

    als ich noch sehr jung war, wollte ich ins ausland. wenn auch nur für einen unbestimmten zeitraum. 2, 6 mon. oder vielleicht für immer...? keine ahnung. wäre ja egal gewesen, keine verpflichtungen usw. warum daraus nichts wurde, weiß ich eigentlich nicht (feigheit vielleicht), jedenfalls kamen dann die kinder (jetzt 16 und 14,5). dann hatte ich einen guten grund, nichts unternehmen zu können (müssen). kinder brauchen ein stabiles umfeld, familie... bla, bla, bla
    vor ca. 3 jahren hatte ich dann, durch hartes sparen, ein nettes sümmchen zusammen. doch meine beiden waren inzwischen so "verwurzelt", dass sie unter keinen umständen mit mir gehen wollten - schule, freunde, familie... ich hatte mir alles so schön ausgedacht :sniff:. natürlich auch die beeinflussung durch unser umfeld: das kannst du ja nicht machen, ist ja so unsicher, woanders musst du auch arbeiten - urlaub ist nicht gleich dort wohnen... - als ob ich das nicht wüsste? auch damals hatte ich nicht die kraft, mich durchzusetzen. als ich mich damit halbwegs versöhnt hatte, blieb nur ein schaler geschmack.
    na ja, nun bin ich immer noch da, meine ersparnisse sind fast futsch, drauf gegangen, für alltag, wohnen, schulen... nichts für mich oder mein wohlbefinden - wobei, wenn ich genau überlege, wohnen und alltag ja auch für mich ist... :(

    rosarosa, meine hochachtung!
    ich kann nachvollziehen, wie schwer solch eingreifende entscheidungen fallen. ich habe menschen kennen gelernt, die mit od. ohne kinder/lebenspartner den schritt in ein anderes leben gewagt haben. manche sind glücklich, andere weniger. allen ist aber eines gemeinesam: sie haben es versucht. sie müssen nicht damit klar kommen, dass das leben an ihnen vorbeizieht.

    ich wünsch dir ganz viel kraft - die braucht jeder - ob hier oder da.

    und wenn ich mal keine ausreden mehr finde, wage ich es vielleicht auch :D.

    bussi und liebe grüße ioani
     
  15. Flyer2912

    Flyer2912 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    6. November 2006
    Beiträge:
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    Ich habe ja auch geschrieben das wenn es für Dich OK ist, dann Glückwunsch.

    Nur wenn man einen Beitrag schreibt, ist es klar das andere auch anderer Meinung sind, oder etwas dazu schreiben.

    Schliesslich ist es ein Forum :)

    Und ich habe halt dazu eine andere Meinung.

    Sicher ist es so das persönliche Lebensumstände mit krankheisauslösend und oder fördernd sein können, nur ich bin halt eher jemand der versucht das vorort direkt in den Griff zu bekommen.

    Ich verurteile weder eine Einstellung wie Du sie hast, kann durchaus sein das sie für Dich so genau richtig ist und war.

    Aber wie schon erwähnt habe ich dazu eine andere Ansicht.

    Wenn Du das als Vorwurf siehst tut es mir leid, es ist halt meine Meinung :)

    Dennoch liebe Grüsse

    Flyer
     
  16. Erato

    Erato Guest

    Rappel

    Huhu,

    ja Ioani, das, was Du schreibst, da erkenne ich mich so in Ansätzen auch drin wieder - allerdings war ich doch bedeutend "mutiger" in mancherlei Hinsicht. Z.B. bin ich meinem Studentenjob gefolgt und habe die Kids, die ich hier in Deutschland betreut habe, dann auch ein paar Monate in New Jersey betreut.

    Auch sonst habe ich eigentlich selten "gekniffen", aber ich bemerke, dass ich immer ängstlicher geworden bin - vielleicht auch eine Frage des Alter(n)s? Immerhin wägt man ja doch mehr pro und contra ab. Aber wie Du bleibe ich eben auch oft dazwischen stecken und dann passiert gar nichts.

    Leider hat die Erkrankung aber auch dazu beigetragen, dass diese Ängstlichkeit schlimmer wurde. Nur als Beispiel: Auf meinen Körper konnte ich mich eigentlich viele Jahre bis auf die ätzende Migräne gut verlassen und habe das ja auch reichlich getan, bis hin zur handwerklichen Umschulung in einen typischen Männerberuf.
    Seit den Schüben wird aber jede körperliche Betätigung mit Schmerzen quittiert. Ergo bin ich ängstlich geworden und habe mir ein Vermeidungsverhalten angewöhnt, was ich mir gern wieder wenigstens partiell abtrainieren möchte.

    Das ist aber nur eines der Beispiele.

    Als Flucht würde ich nicht generell eine Totalveränderung bezeichnen. Sicher trifft das manchmal zu, manchmal aber ist es einfach nötig, zu zerstören, um Raum für Neues zu schaffen. Das ist bekannt. Ich bin auch nicht so der Radikalerneuerer, eher der Abwiegler, aber wenn's nötig ist, dann bin auch ich zu Entscheidungen fähig.

    Ioani, vielleicht "packst" Du's ja doch noch irgendwann. Wenn ich mal nen Rappel bekomme, dann wird man mich in Canada/Vancouver wiederfinden, Land meiner Träume :D

    Viele Grüße
    Erato
     
  17. Suxi

    Suxi Neues Mitglied

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    @Erato und Ioani:

    Weil Eure Kommentare meiner Ansicht nach Grenzen des Persönlichen überschreiten, noch mal in deutlichen Worten das, was ich bei RosaRosa meine verstanden zu haben:

    Es ging ihr in keinster Weise darum, Leute dazu aufzufordern, radikal alles hinter sich zu lassen. "Alles" in ihrem Fall = Haus, Partner, Job.

    Sie berichtete lediglich davon, daß diese Entscheidung in ihrem Falle zu einer Heilung von Krankheit führte. Sie betonte, daß ihr ihre radikale Entscheidung in keinster Weise leicht gefallen ist, sondern ein Prozeß über 17 Jahre war.

    Es erstaunt mich, daß man RosaRosas sehr klaren Bericht dermaßen falsch verstehen kann. Ich finde es schlimm, daß es dann gleich mit Wertungen und Vorteilungen losgeht. Obwohl RosaRosa in sehr deutlichen Worten reagiert und dann noch mal geduldig erklärt hat, worum es ihr in ihrem Bericht ging.

    Vielleicht einfach noch mal ihren Bericht lesen?
     
  18. Suxi

    Suxi Neues Mitglied

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    Berlin
    Korrektur:

    Ich meinte natürlich "Verurteilungen" (statt Vorteilungen).
     
  19. Bernd-67

    Bernd-67 Guest

    mir ist - im Ernst - gerade zu anstrengend, mich hier durch zu lesen.
    Hatte schon mal reingeschaut ... gebe jetzt meinen Senf dazu - ohne Wertung irgendeines bisherigen Beitrags !!!

    Ich hatte ein sehr beschissenes 2007 - agressiver Verlauf meiner RA - viel Last mit meiner " Wanderentzündung " alles was man mit Rheuma so an weiteren Erscheinungen haben kann ...

    Ich habe auch - allerdings nicht aus " Wunsch zur Veränderung " sondern aus der reinen Not heraus - Depresionen, das Gefühl so nicht den Rest meines Lebens verbringen zu wollen, eben auch mit der Frage, wie lange das wohl noch sein mag,

    das meiste über Bord geworfen, vermeintliche Sicherheit und Geborgenheit aufgegeben und ein wesentlich einfacheres Leben ( vor allem finanziell ) gewählt.
    Bequemlichkeit - war eins der grössten Hindernisse dabei - habe ich nnun aber viel mehr.
    Ruhe und Frieden, ohne das es langweilig ist
    - klar hat es auch Freunde gekostet und Theater verursacht - aber es ging mir nie so gut.

    Nicht nur, das mein Rheuma wesentlich ruhiger ist, auch alles Andere fälllt mir leichter.
    Probleme, mit denen sich jeder mal rumschlagen muss, an denen man auch mal verzweifeln mag, haben jeglichen Schrecken verloren.

    Es muss nicht der Grosse Schritt in ein anderes Land oder der Grosse Bruch mit dem Umfeld sein ...
    Es reicht, sich mal ganz ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was man dereinst, in möglichst ferner Zukunft, empfinden will, wenn man zurückgelehnt in seinem Sterbesessel,
    auf das eigene Leben zurück blickt.

    Wenn es nicht mehr um den guten Ruf oder das liebe Geld geht, sondern nur noch um einen selbst, darum ob man sein Leben verschwendet hat - oder in Ruhe und mit sich zufrieden gehen kann ....
     
  20. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    Sachsen
    Hallo Bernd, ähnlich empfinde ich es auch. Allerdings nicht beim finanziellen da krabbeln wir schon am unteren Ende herum. Also schlicht gesagt sind wir schon Prekariat - tiefer können wir nicht sinken :)

    Allerdings haben wir dahingehend unser Leben gändert dass wir uns nicht mehr nach den Nachbarn und der Verwandschaft richten sondern unseren eigenen Lebensstil verwirklichen. Und hier lasse ich mir nicht mal von den Kindern reinreden. Es wird niemand gezwungen zu kommen und es wird niemand gezwungen zu bleiben. Zuallererst kommen mein Mann und ich - und dann der Rest! Verwandschaft hin oder her - das ist nicht mehr so wichtig.
     
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