Arbeitgeber über chron.Krankheit informieren-wie geht man am besten vor?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Amy80, 7. Juli 2008.

  1. Amy80

    Amy80 Neues Mitglied

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    Hallo ich brauche mal wieder eure Hilfe :)

    erstma zu mir (für die mich noch nicht kennen): 28 Jahre alt, Bankkauffrau, Psoriasis Arthritis seit 5 Jahre, Erstdiagnose 07/2007, GdB 30

    Da ich bei diesem shit-heißen Wetter im Sommer doch öfter ausfallen und nicht möchte, dass es immer wieder heißt "die will doch nur in der Sonne liegen", möcht ich meinen Arbeitgeber über meine Krankheit informieren.
    Ich habe nämlich schon mehr als deutliche Worte zu hören bekommen :mad: an Aufstiegsschancen bräuchte ich bei meinen vielen Fehltagen ja nicht zu denken! Ich habe auch wirklich Angst zm meinen Job :( ......irgendwie eroffe ich mir, dass mein Arbeitgeber bei Kenntnis über meine Krankheit, Fehlzeiten besser einordnen kann, dass es nicht heißt "ach die hat mal wieder keine Lust".......andererseits......viell. ist das Rheuma gerade ein Grund um mich rauszuschmeißen :( .......

    Wie sind da eure Erfahrungen? Wie seid ihr dabei vorgegangen?
    Wie hat euer Arbeitgeber reagiert?

    Und noch eine Frage zum GdB? muss ich das dem Arebitgeber eigtl.mitteilen? hab das erst vor kurzem beantragt und auch noch Widerspruch eingelegt, so dass ich den endgültigen Grad noch gar nicht kenne.

    Vielen Dank schonmal an euch!
     
  2. Cindy

    Cindy Neues Mitglied

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    Hallo Amy!

    Super Thema das Du da angeschnitten hast. Also ich habe in meiner Ausbildung auch des öfteren gefehlt (hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Diagnose). Als ich dann wusste es ist RA hab ich es meiner Chefin mitgeteilt. Ich denke des ist kein MUSS, aber sie hat ja auch gesehen das ich öfter ausgefallen bin.
    Nun, jetzt, ca. 1 1/2 Jahre danach muss sie das eine Geschäft wg. betrieblichen Gründen schließen und ICH bin die jenige die gehen muss. Ich sage jetzt nicht das es nur am Rheuma liegt, aber ich denke es trägt auch dazu bei. Man ist einfach gefährdeter mal auszufallen das andere, gesunde Kollegen. Gut, dazu kommt das ich die letzte war die in den Betrieb dazugekommen ist. Die müssen ja meistens eh als erstes gehen.
    Jetzt zum GdB:
    Ich glaube (bin mir nicht sicher, denke ich hätte das mal gehört) wenn man einen GdB beantragt hat und auch einen bekommt, dann muss man es dem AG mitteilen. ABER ich weiß es wirklich nicht genau.
    Dir würde ich raten es Deinem "Obersten Chef" mitzuteilen das er, wie Du schon gesagt hast, die Fehlstd. besser zuordnen kann.
    Tja, und jetzt wo ich mich sowieso neu bewerben muss weiß ich auch nicht ob ich es anbringen soll.. Könnte ein Grund sein mich gar nicht zu nehmen, mir gar keine Chance zu geben. Bei Dir weiß man wenigstens das Du gut arbeitest..
    Wie gesagt, würde es in Deiner Situation auf jeden Fall den Obersten sagen..

    Drücke Dir fest die Daumen das es nicht nach hinten los geht falls Du es in Angriff nimmst! :top:

    Liebe Grüße und einen schönen Abend!
    Cindy
     
  3. Tierfreundin

    Tierfreundin Dosine

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    Hallo,

    soviel ich weiß, muss man nur einen Grad von 50'% mitteilen...

    Dann erst hat man mehr Urlaubsanspruch und einen gewissen Kündigungsschutz.

    Bei 40% kann man einen Antrag beim ... ich glaube... Arbeitsamt stellen, damit hat man dann, im Falle einer Kündigung, den selben Schutz wie mit 50 %.

    Ansonsten weiß mein Chef und auch meine Kollegen, was mit mir ist. Sie haben es aber auch "miterlebt", als ich Kkh war etc....
     
  4. Hypo

    Hypo NO-HYPO.....

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    hallo amy,

    damals dachte ich genau wie du und ich würde es nie wieder machen.
    ich war so blauäugig und zählte auf meine firma, aber just mit dem tag als sie es wussten ging der marathon los. ich würde meine arbeit nicht mehr schaffen und mir wurden die fehlzeiten aufgerechnet, ich wäre nicht wirtschaftlich für die firma und es täte ihnen leid da ich ja eine gute kraft wäre. ich wurde umgesetzt in eine neuen bereich obwohl sie wussten das ich drei wochen später eine reha machen würde.
    es spielte keine rolle ob ich meine arbeit noch machen könnte, für meinen arbeitgeber steht fest ich kann es nicht mehr!!!!!
    damals war ich stolz auf die firma und hätte nie gedacht das meine firma so reagiert. niemals!!! heute bin ich schlauer und bereue den schritt.
    du musst deinen arbeitgeber es nur bei 50% oder gleichstellung sagen wenn du kündigungsschutz haben möchtest und mehr urlaub( was damals mein grund war) willst. überlege dir es gut und fühle vielleicht mal vor in der firma wie man reagiert.

    lG hypo
     
  5. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    @ amy mal eine andere Frage, warum hast du nur 30%. Stelle mal einen neuen Antrag bzw einen Antrag auf Höherstufung.

    Mit 30 % kannst du gar nichts anfangen. Das bissl was du da bekommst, ist nicht die Welt.

    Ich hatte 30% und hab nun 50% mit Widerspruch.

    Bei 50% bist du wenigstens abgesichert.

    Also die 30% würde ich den AG nicht auf die Nase binden, ab 50% ist es anders, da du ja bestimmte Nachteilsausgleiche hast.



    LG Manu
     
  6. Erato

    Erato Guest

    GdB

    Hallo,

    der GdB muss NICHT mitgeteilt werden, noch nicht mal beim Vorstellungsgespräch.

    http://www.sbv-wissen.de/faq3.htm

    entgegen diesem Link habe ich auch schon gelesen, dass man selbst nach Anfrage (beim Vorstellungsgespräch) keine Verpflichtung hat, das mitzuteilen (ich suche das nochmal raus, hatte ich bei LL schon mal gepostet). Aber natürlich ist es die Frage, wie das Verhältnis ist, wenn man auf eine Frage eine unehrliche Antwort gibt.

    Ich persönlich teile mit, dass ich chronisch krank bin und auch meinen, falls festgestellt GdB, würde ich mitteilen - dazu hab ich ihn ja schließlich feststellen lassen.

    Gruß
    Erato
     
  7. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    deutsche rechtssprechung:

    quelle

    bei uns in österreich ist es leider pflicht, die behinderung dem arbeitgeber zu melden. es macht sogar das amt, dass die behinderung festgestellt hat.

    wenn ich die möglichkeit gehabt hätte, meine behinderung verschweigen zu dürfen, dann hätte ich es getan.
    das arbeitsklima war nicht mehr so gut wie vorher. einige neider haben sogar gemeint, ich würde nur noch das arbeiten was ich will (nicht das, was ich noch kann, und lt. gesetzt noch arbeiten darf). der stress hat meine erkrankung nur noch mehr verstärkt und ich bekam schwere depressionen.

    nie würde ich im berufsleben meine schwachstelle freiwillig preisgeben. es gibt so viele piranhas die nur auf so eine gelegenheit warten...
     
  8. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Arbeitsrecht

    Hi,

    es ist damit wie bei Unfällen: der Richter sagt, was Recht ist.

    Eine Bekannte von mir hat Zeit ihres Lebens fleissig und nie krank gearbeitet. Nach 35 Jahren in der gleichen Firma wurde sie schwerkrank. Erst zig Operationen, Rehas und danach immer wieder krank. Tja, auch eine lange Zugehörigkeit rettet dich nicht und nicht chronisch krank sein auch nicht: ihr wurde nach 3 Jahren wegen Unzumutbarkeit gekündigt - heute ist sie Hartz IV und in unserem Alter ohne jede Chance.

    Es ist also völlig egal, warum dir irgendwann vielleicht gekündigt wird !! Wenn du krank bist, musst du dich nicht dafür entschuldigen. Weil wenn du nimmer kannst, fliegste eh und wenn du dich kaputt machst, dankt dir es keiner.

    Und wenn du es sagst, vielleicht ist das keine gute Ide ! Niemand weiss das, weil dich niemand schützen kann.

    Alles Gute, toitoitoi

    Pumpkin
     
  9. Teufel

    Teufel Neues Mitglied

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    Hallo,

    das ist wirklich mal ein gutes Thema. Als meine Krankheit ausgebrochen ist, habe ich noch im Nagelstudio gearbeitet. Ich hatte eine echt super Chefin, sie hat es ja mitbekommen wie es mir ging. Sie hat mich dazu verdonnert in die Klinik zu gehen und ich muss sagen, sie hat es richtig gut gemeint.

    Zudem GBd habe ich jetzt öfters schon gelesen, dass man nicht dazu verpflichtet ist, es dem Arbeitgeber mitzuteilen, nur wenn er dich drauf anspricht.:cool:
     
  10. Amy80

    Amy80 Neues Mitglied

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    Danke für eure Antworten! :)

    @hypo: oh man............das klingt alles nicht toll :-( bist du denn noch bei deinem Arebitgeber beschäftigt? ..........mein AG mobbt mich jetzt ja förmlich schon.......

    @mamaela: Widerspruch ist schon eingelegt :) weil ich auch seid 2 Jahre irre Probleme mit dem Knie hab, das schränkt mich total ein! 30 nehm ich so nicht hin!

    @Lilly: scheinst ja auch wirklich schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.................so langsam denke ich, ich sollte einfach meine Krankheit für mich behalten!

    Naja, ich weiß, dass mein Arebitgeber was soetwas angeht sehr hinterhältig ist. Ich werde jetzt schon nur noch hin und her geschupst :-( muss immer die Arbeiten machen, die mich echt kaputt machen......werde halt bestraft, weil ich doch öfter krank bin als andere :-( ...............dabei leiste ich wirklich gute Arbeit! gemein ist das!
     
  11. Cindy

    Cindy Neues Mitglied

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    Oberfranken
    Mal anders gefragt.. Wieviel % bekomme ich eigentlich bei cP?
    Hängt es davon ab wieviel ich mich noch "bewegen" kann oder ist das festgelegt je nach Krankheit?
    Überlege auch nen Antrag zu stellen, weiß nur nicht so Recht was ich für Vorteile, bzw. Nachteile hab.

    Kann mir da jemand weiterhelfen?

    Liebe Grüße
    Cindy :cherries:
     
  12. Suezi

    Suezi Neues Mitglied

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    Wenn man das hier so liest bekommt man echt Angst...... mein AG ist glaub ich eine Ausnahme wenn ich das hier so lese.

    Mein direkter Chef unterstützt mich und hilft mir wo er kann und der Rest (Personalabteilung/Personalleiter/BR) genauso. Ich arbeite in einer grossen japanischen Firma, hier arbeiten einige Behinderte und die Firma unterstützt das sehr. Als bekannt wurde das ich Rheuma habe hab ich gleich neue Tastatur/Maus/Stuhl + Tisch bekommen.

    LG
    Nicole
     
  13. Hypo

    Hypo NO-HYPO.....

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    Sachsen
    hallo amy,

    ja theroretisch bin ich noch in der firma, aber es möchte keiner mehr mit mir arbeiten. ich bin abgeschrieben und es wird zur kündigung kommen müssen.
    es ist eine große firma und ich hätte meine hand für die firma ins feuer gelegt.
    jetzt bin ich nur noch entäuscht.

    LG hypo
     
  14. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    1.480
    Hallo Amy,

    an Deiner Stelle würde ich, parallel zum Widerspruch, Gleichstellung beantragen. Wenn Dein Arbeitgeber Dich schon mobbt, dann bist Du zumindest in Bezug auf den Kündigungsschutze besser dran. Habe übrigens gerade selber einer Widerspruch und einen Gleichstellungsantrag laufen, man hatte mir in der Behindertenvertretung beim Personalrat dazu geraten.

    Der Punkt, an dem ich sagen musste, dass ich chronisch krank bin, war vor 2 Jahren. Die Reha war bewilligt und es kam die Nachfrage, warum ich in meinem Alter zur Reha fahre. Ausserdem musste ich meine Chefin mit einem Attest "beglücken", dass ich keinen Sportunterricht mehr geben darf.
    Die Reaktionen von Chefetage und Kollegen sind nicht immer positiv gewesen, alles in allem bin ich aber froh, dass ich mich damals entschieden habe, offen mit meiner Krankheit umzugehen. Ich hatte das Versteckspiel satt, dass ich in den Jahren bis zur Diagnose spielen musste. Es hat mich auch zu viel Kraft gekostet, immer nur so zu tun, als ob nichts wäre und z.B. keine Hilfsmittel zu benutzen, um nicht aufzufallen.

    Liebe Grüße von der kleinen Eule
     
  15. Amy80

    Amy80 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallo Kleine Eule,

    danke für den Tipp werde gleich Montag parallel einen Gleichstellungsantrag stellen!
    Verstehe dich nur zu gut, mir gehts ja auch so :-( dieses ständige bloß nicht auffallen, immer die Krankeheit überspielen und verstecken müssen, das kostet viel Kraft..............naja und irgendiwe fällt es ja doch auf, die ewigen Arzttermine, die großen Tüten, die man aus der Apotheke rausträgt etc. .......
    Ich hba nur Angst, dass der Psychterror in der Firma noch größer wird :-(
     
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